Jedes Jahr ergreift die politische C Mannschaft die Gelegenheit, die nachrichtenarme Sommerzeit mit skurrilen und aufmerksamheischenden Themen zu füllen. Wer erinnert sich nicht an die sportpolitischen Sprecher von Union und SPD, die vor 4 Jahren wegen schlechter Leistungen in den Vorbereitungssspielen Trainer Klinsmann vor das Parlament zerren wollten um über seine Strategie zu befinden.
Mal schauen was dieses Jahr so passiert. Einen ersten Vorgeschmack liefert die Schweizer SVP, ihres Zeichens klar grösste Schweizer Partei. Einige Parlamentarier möchten die Grenzgebiete Süddeutschland, Vorarlberg und Savoyen der Schweiz einverleiben. Bereits wird eine Vorlage für die Regierung erarbeitet. http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/stan.../story/23529806
Bisher hat das Ansinnen aber nur ein müdes Lächeln geerntet.
Solange die WM läuft und das sogar mit der deutschen Mannschaft, wird sich hier noch kein Sommerlochthema formieren. Mir ist zumindest noch keines aufgefallen. Das könnte sich nach dem Finalspiel aber sprunghaft ändern. Die zerstrittene Regierung bietet da ja einen exzellenten Nährboden.
DieWahl ... naja, da kann das Loch nichts für. Sommerlochesquer finde ich die Stimmen einzelner verrenteter CDU Politiker, die längst nicht mehr mitmachen dürfen oder peripherer FDP Parlamentarier, die gern mal mitreden wollen und die die Gunst der Stunde nutzen um im Ramenlicht ihre fassungslos ehrliche Regung kundgeben, mit der Wahl des nicht Regierungskandidaten liebzuäugeln.
Sollte sie dick ausfallen oder sogar Gauck gewählt werden, obwohl Wulff ja nun erklärtermassen der Kandidat der FDP war, wäre das ein guter Zeitpunkt für Merkel, die grosse Koalition wiederzubeleben und die Liberalen für weitere 12 Jahre auf die Oppositionsbänke zu verweisen. Schon aus dem Grund glaube ich nicht an die Watsche sondern an ein glattes Durchwinken Wulffs im ersten Durchgang.
Naja, die Liberalen sind doch in dieser Koalition quasi Opposition - treten selber so auf, werden aber auch so behandelt. Insofern überlegt sich vielleicht mancher, ob der Verlust wirklich so groß wäre. Und in der CDU ist der Missmut gegen die Chefin auch kaum noch zu überhören.
Da kann man ja fast nostalgisch werden, wenn man an Schröders Rot-Grün denkt. Da hat es zwar auch mal geholpert im Kabinett, aber die Ressorts und Kompetenzen waren doch klar verteilt.
Ich bin mir nicht so sicher, ob die bisher als überparteilich behandelte Wahl des BuPrä mit demonstrativ aufgehobenem Fraktionszwang sich koalitionstechnisch derart ausschlachten lässt.
Wenn, dann wäre es die Bloßstellung dieser Wahl als reine Parteipolitik.
Wenn das Thema nicht vor der Sommerpause vom Tisch kommt, werden in der Sommerpause vermutlich wöchentlich neue absurde Ausnahmeregelungen veröffentlicht und diskutiert.
Zitat von Spock Naja, die Liberalen sind doch in dieser Koalition quasi Opposition - treten selber so auf, werden aber auch so behandelt. Insofern überlegt sich vielleicht mancher, ob der Verlust wirklich so groß wäre.
Im Fussball wäre die Entsprechung die Auswechslung eines Spielers ohne Verletzung in der 30. Minute. Und die Versetzung auf die Reservebank für lange Zeit. Das wäre sowas wie die Höchststrafe und womöglich beraubt sich die Partei auch noch selbst der einzigen Regierungsoption.