Eine neue DIW-Studie zeigt, dass die Mittelschicht, die dort als Nettoeinkommen zwischen 860 und 1844 € definiert wird, in den letzten Jahren um 6% geschrumpft ist - von 64 auf 60% der Bevölkerung. Demnach sind 2% der Gesamtbevölkerung von oben in die Mittelschicht gerutscht und 6% nach unten in die Unterschicht - der Niedrigeinkommen-Sektor ist entsprechend um 33,3% gewachsen, von 18 auf 24%.
"Hauptursache für die zunehmende Kluft der Einkommensgruppen ist laut Studie die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: "Wenn die Zahl der Beschäftigten zurückgeht, steigt die Zahl der Menschen in unteren Einkommensgruppen.(...) Bei steigenden Beschäftigtenzahlen würde diese Entwicklung aber nicht umgekehrt, sondern nur gestoppt." http://www.tagesschau.de/wirtschaft/mittelschicht100.html
Wahr ist, dass die Mittelschicht in Deutschland immer noch 60 Prozent der Bevölkerung umfasst. Das ist eine satte, stabile Mehrheit. Leichte Abnahmen über die letzten zehn Jahre sind dem Arbeitsmarkt geschuldet, aber auch privaten und riskanten Lebensentwürfen wie Scheidung und auch der Einwanderung. Deutschland hat sich geändert, ist offener geworden, internationaler, also differenzierter und dadurch auch ungleicher.