Tayyip Erdogan ist ein Freund der offenen Worte. Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin kritisierte er während einer Reise in Libyen die Ablehnung seines Vorschlags, in Deutschland die türkische Sprache und Kultur stärker zu fördern. "Warum dieser Hass gegen die Türkei? Ich verstehe es nicht", sagte Erdogan demnach am Wochenende mitreisenden türkischen Journalisten. "Das hätte ich von der Bundeskanzlerin Merkel nicht erwartet. Ist die Türkei ein Prügelknabe?"
Selten war ein Staatsbesuch dermassen emotional aufgeladen und dies sogar vom Gastgeber. Ich kann mir das nur mit dem Druck nach innen erklären. Für Merkel ist das schon wieder eine heikle Angelegenheit; sie muss auch zuhause punkten und eine weitere Türkisierung ablehnen ohne die Türkei als wichtiger Partner zu verprellen.
Da hast Du Recht - Erdogan ist ein Freund der offenen Worte.
Er hat halt aus unserer deutschen Sicht das Pech, dass unsere Intentionen und seine nicht so ganz übereinstimmen. Da hier in D Freunde offener Worte in der Politik sehr dünn gesät sind ist es nicht leicht, ihm unseren Standpunkt klar zu machen. Da hat Frau Merkel eine Menge Arbeit vor sich.
Schönen tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Freund der offenen Worte und Populist, der Grat ist ja immer ein schmaler.
Erdogan weiß genau um die deutschen Probleme mit welcher Art seiner Landsleute. Nicht nur er: Als Deutscher in der Türkei (Istanbul) wird man von den Einheimischen mit Anteilnahme darauf angesprochen. Gebildete Türken wissen offenbar sehr genau, welche Klientel ihrer Landsleute wir uns da zum Teil ins Land geholt haben und was für Probleme das mit sich bringt.