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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 281 mal aufgerufen
 Sport
FunTa Offline



Beiträge: 187

11.11.2009 22:47
Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten


http://www.spiegelfechter.com/wordpress/...s-und-die-ethik

Habe ich in einem anderen Forum aufgeschnappt - und ist natürlich lesenswert.

DP Offline



Beiträge: 5.248

12.11.2009 13:00
#2 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten

Nun, das Thema Depression ist nie soviel besprochen worden wie jetzt, insofern ist der Kommentar nicht ganz richtig. Aber natürlich, die Medien zerren an den Leuten und wundern sich dann scheinheilig, wenn die Labilen daran zerbrechen. Mal schauen, wielange es dauert, bis die ersten kritischen Medienkommentare in der offiziellen Presse erscheinen.

Was mir noch fehlt ist die Kritik an Enke an der Wahl seiner Todesart. Das geht ja nun auch etwas diskreter. Es gibt Zugführer, die sich nach solchen Zwischenfällen invalide werden.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

12.11.2009 13:33
#3 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten

Gestern im Buschfunk bei StudiVZ: "Enke der egoist, der arme zugführer und seine arme frau!"

Aber um die Art seines Todes soll es hier wohl nicht gehen, sondern darum, wie damit umgegangen wird. Da gebe ich der Kritik des Artikels Recht.

LeChasseurDeLaNuit Offline




Beiträge: 177

13.11.2009 08:24
#4 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Hermann Hesse, November 1905

"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."
~André Breton

LeChasseurDeLaNuit Offline




Beiträge: 177

14.11.2009 18:41
#5 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten

angeblich soll die morgige trauerfeier gleich auf fünf kanälen live übertragen werden. man fasst es nicht.

"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."
~André Breton

LeChasseurDeLaNuit Offline




Beiträge: 177

15.11.2009 19:02
#6 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten

"Depression, so argumentieren einige Sozialpsychologen, ist die Folge einer tiefen Ernüchterung, eines besonders klaren Blicks auf das Getriebe der Welt um uns herum. Depressive Verzagtheit entsteht durch die Erkenntnis, dass die Welt unverbesserlich und auch durch noch so große Anstrengung nicht zum Guten zu verändern ist. Depressive sind im Grunde Hyperrealisten, sie sind nicht mehr fähig zu jenen lebensnotwendigen positiven Illusionen, die uns – entgegen der Wahrscheinlichkeit – immer wieder neu beginnen und auch das unmöglich Erscheinende versuchen lassen. Depressive haben die rosarote Brille abgelegt, sie sind „sadder but wiser“ – aber ihre Klugheit macht sie krank. In der Depression liegt die Anerkennung der eigenen Machtlosigkeit: Es hat doch alles keinen Zweck! Positive Illusionen, das zeigt die psychologische Forschung, sind die permanenten und systematischen Selbstüberschätzungen, die wir brauchen, um morgens überhaupt aufzustehen. Nur wenn wir uns mehr zutrauen, als es unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten entspricht, fassen wir Lebensmut und riskieren etwas. Zum gesunden Menschsein gehört offenbar ein Mindestmaß an Verkennung von Realitäten und fast mutwilliger Unterschätzung der Schwierigkeiten. Die Passivität, die mit einer Depression häufig einhergeht, ist nach den Erkenntnissen der neueren Forschung in erster Linie ein Selbstschutzmechanismus der überforderten Psyche. Das erschöpfte Selbst zieht sich in eine Schonhaltung zurück."
-Heiko Ernst, Wie uns der Teufel reitet

"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."
~André Breton

FunTa Offline



Beiträge: 187

15.11.2009 21:43
#7 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten


Trotzdem bleiben einige Fragen, z.B. warum die Frau nicht den Weg gewählt hat, externe Hilfe zu erzwingen
und aber dann auch, ob sich Robert Enke wirklich derart "verstellen" konnte, dass sowohl in der Nationalelf
als auch im Club H96 dieses keiner bemerken konnte. War da keiner nah genug dran ?! Was wäre gewesen, hätte
er sich geöffnet, erstmal im internen Kreis ?! Es wäre eigentlich nichts Schlimmes passiert, man hätte ihn
aus der Öffentlichkeit genommen und ihn in Ruhe Therapieren lassen. So aber lässt er seine Frau mit dem adop-
tierten Kind zurück, die ihn immer geschützt hat.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

17.11.2009 10:57
#8 RE: Der Freitod eines Torwarts und die Ethik Antworten

Gestern hab ich gehört, dass zwei Teamkollegen von der Depression wussten.

*Google-Suche start*

Hanno Balitsch z.b. wusste es:
"Enke war auch bei den 96ern mit seiner Krankheit nicht allein. Balitsch: „Es gab Leute im Team, die von Roberts Problemen wussten. Das waren ich und unsere beiden Physiotherapeuten. Wir haben versucht, ihm eine Stütze zu sein, ohne sein Vertrauen zu missbrauchen."

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/b...torhueters.html

Ganz allein war er also nicht.

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