In Antwort auf:Kann übrigends auch eine Langfriststrategie sein, wenn man annehmen könnte, dass es derzeit sowas gibt. Erst die Linke wieder vereinnahmen, und dann langsam wieder in die Mitte driften.
Die haben keine Langfriststategie, Kater. Und dass sich die Linke irgendwie vereinnahmen lässt, glaubst du doch selber nicht. Das wäre etwa so, als hätte die CDU versucht, mit braunen Parolen Reps oder NPD zu vereinnahmen.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich an keine Langfriststrategie glaube, wer käme dafür schon in Frage ?
Aber dennoch glaube ich, dass das langfristig für die SPD die einzige Chance ist und das auch so kommen wird. Die Linkspartei profitiert vor allem von ehemaligen SPD Wählern, die sich dort mit den rechten Müntes nicht mehr vertreten fühlten und sich duech Lafontaine besser vertreten fühlen. Die gehen auch wieder zurück, wenn Lafo erstmal weg ist und die SPD entsprechende Angebote macht. Und wenn die Linkspartei erstmal wieder unter 5% ist, sieht das schon ganz anders aus.
Dazu kommt, dass viele, die jetzt CDU/FDP gewählt haben, sich ganz schön umsehen werden, was die Realität aus den ganzen Verheissungen macht.
Zitat von Kater Dazu kommt, dass viele, die jetzt CDU/FDP gewählt haben, sich ganz schön umsehen werden, was die Realität aus den ganzen Verheissungen macht. Gruss Kater
Dass es zwischen den Lagern grosse Bewegungen gibt glaube ich nicht. Das gab es ja jetzt schon kaum. Die SPD hat an die Linke und an die Nichtwähler verloren. Und so wird Union und FDP wohl kaum Wähler an die Linke oder SPD sondern wohl eher an die Nichtwähler abgeben wenn "die Realität" durchsickert. Zumindest wird das in den nächsten LTW passieren. Denn die gröbsten Schweinereien werden ja jetzt bis Mitte 2010 passieren müssen, damit sie zur nächsten Wahl wieder vergessen sind. Dann kommt es drauf an, ob die beiden Glück haben und die Konjunktur sie in die nächste Legislatur rettet.
In Antwort auf:Wenn man sich Leute wie Kahrs vom Seeheimer Kreis ansieht, brauchen die noch ein paar Jahre, und der könnte durchaus in der CSU sein.
so ein reaktionärer faschistenverein ist die csu nun auch wieder nicht.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
Lese gerade, dass die SPD in den Umfragen nun schon unter der 20% Marke liegt. Und das nach einem ausladenden Parteitag mit viel gutmeinender Berichterstattung, standing Ovations und Aufbruchstimmung.
Kater: ►"In Antwort auf:Kann übrigends auch eine Langfriststrategie sein, wenn man annehmen könnte, dass es derzeit sowas gibt. Erst die Linke wieder vereinnahmen, und dann langsam wieder in die Mitte driften."◄
Das dürfte ein Szenario sein, dass viele in der Linken begrüßen dürften. Jedenfalls der Nachwuchs und die enttäuschten SPD-Anhänger. Eine Wagenknecht vielleicht nicht gerade, aber die ist nicht die Basis.
Wer genau vom Linken Establishment verzichtet nochmal freiwillig auf einen Posten bei der Vereinigung mit der SPD? Richtig, keiner. Die Linkspartei wird, wie in allen anderen Ländern, auf ewig im Nacken der Sozen hocken und ihnen die Wähler abspenstig machen. Sie sind schon marketingmässig in der besseren Position, deshalb wird wohl eher die SPD unter die 5% Marke rutschen als die LP.
die spd hat all ihre ideale verraten. sie gehört auf den misthaufen der geschichte. dass die systempresse jetzt versucht, sie wieder hochzuschreiben, ist kein wunder. es wird ihr aber nicht gelingen.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
"Eines aber möchten wir in absehbarer Zeit gewiß nicht hören: das jammervolle Geächz der aus der Regierung herausgeworfenen Sozialdemokraten, weil man sie dann grade so behandeln wird, wie sie heute den Reaktionären helfen, die Arbeiter zu behandeln.
Eines Tages wird es soweit sein. Die furchtbare Drohung, sich nunmehr bald an die frische Luft zu verfügen, wird von der Partei wahrgemacht werden, wahrscheinlich eine halbe Minute, bevor man sie auch in aller Förmlichkeit bitten wird, den Tempel zu räumen. Und dann wird sich die Führung besinnen: Jetzt sind wir in der Opposition. Mit einem großen O. Wie macht man doch das gleich …?
Da werden sie dann die Mottenkisten aufmachen, in denen – ach, ist das lange her! – die guten, alten Revolutionsjacken modern, so lange nicht getragen, so lange nicht gebraucht! Werden ihnen zu eng geworden sein. Und dann frisch als Sansculotten maskiert, vor auf die Szene. »Die Partei protestiert auf das nachdrücklichste gegen die Gewaltmaßnahmen …« Herunter! Abtreten! Faule Äpfel! Schluß! Schluß! Die werden sich wundern. Und sie werden keinen schönen Anblick bieten. Denn nichts ist schrecklicher als eine zu jedem Kompromiß bereite Partei, die plötzlich Unnachgiebigkeit markieren soll. Millionen ihrer Anhänger sind das gar nicht mehr gewöhnt; die Gewerkschaftsbureaukratie auch nicht, für die uns allerdings nicht bange ist: es findet sich da immer noch ein Unterkommen. Wären die Stahlhelm-Industriellen nicht so maßlos unintelligent – sie könnten sich das Leben mit denen da schon heute wesentlich leichter machen. Sie werden es sich leicht machen.
Alles gut und schön. Aber erzählt uns ja nichts von: Recht auf die Straße; Polizeiwillkür; Verfassung; Freiheit … erzählt sonst alles, was ihr lustig seid. Aber dieses eine jemals wieder zu sagen –: das habt ihr verscherzt." --Kurt Tucholsky, Die Weltbühne, 22.09.1931, Nr. 38, S. 454
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton