Das hattest du gerade noch ganz anders gesehen, da ging es dir noch um die "Bodenhaftung" und ob da bei der Wasserpredigt nicht etwa Wein getrunken wird.
In Antwort auf:Politiker, die die Bodenhaftung verlieren, Wasser predigen und Wein trinken, taugen nicht als Vorbild für die Bevölkerung. Und sie machen in aller Regel auch keine gute Politik. Nicht umsonst würden '94% der Deutschen' (Anspielung auf einen früheren Foristen) die aktuelle Politikerriege am liebsten komplett abschießen und durch eine andere Art von Politikern ersetzen.
Lexx, das ist doch nur das Pendant zum Ehrbarkeitsgeschwätz - die Stammtischparolen von den allesamt unfähigen Politikern, die sofort in die Wüste geschickt gehören. Geklopft meist von Leuten, die sich selber NULL politisch betätigen und in der Steuererklärung und wo sonst möglich, den Staat bescheißen wo sie nur können.
Spock: Im Gegensatz zu den von dir beschriebenen doppelmoralischen Stammtischschwätzern ist meine Forderung nach Redlichkeit tatsächlich ehrlich gemeint. Wenn man etwas tut, sollte man es auch gewissenhaft tun und es sich nicht in einem Amt bequem machen und faul werden. Man muss sich der Verantwortung bewusst sein, die man trägt. Diesen Maßstab lege ich als Amtsinhaber auch an mich selbst an. Und deswegen achte ich sehr genau darauf, nicht nur welche politische Position ein Politiker vertritt, sondern auch wie er seine Aufgabe wahrnimmt und sich in seiner Funktion verhält.
Mit dieser Stellungnahme können wir dann vielleicht jetzt die Metaebene verlassen und zum eigentlichen Thema zurückkommen.
Wer heute Landtags- und Kommunalwahl sieht, wird vielleicht eine neue Stimmung vor der Bundestagswahl wahrnehmen. Während die CDU in den Umfragen souverän führt und alles auf schwarz-gelb hindeutet, sprechen die heutigen Landtags- und Kommunalwahlen eine andere Sprache: Die MPs des Saarlandes und Thüringens müssen voraussichtlich ihren Hut nehmen (oder eine Jamaika-Koalition regieren). Dort sind die Christdemokraten die ganz großen Verlierer. Und auch in NRW hat die CDU bei der Kommunalwahl mehr Stimmen verloren als die SPD.
Wo stünde die Bundes-CDU wohl ohne Merkel? Und was sagen diese Trends über die nahende BTW aus?
Zitat von Lexx was sagen diese Trends über die nahende BTW aus?
Ich liste mal frei aus dem Bauch aus was mir so einfällt:
- dass Umfragen wie immer unverlässlich sind. Im Saarland lagen sie teilweise wieder um 5% daneben. Auweia. - dass die grössten Jubler gestern die grössten Verlierer waren: die SPD. Im Saarland nach dem historischen Tief von 30% nun auf 24% runter. In Thürungen vom Althaus Desaster nicht profitiert (also wie in Bayern) und in Sachsen Stagnation auf Katastrophenlevel. - dass nun endlich endlich die vielen Merkel Kritiker aus den Löchern kommen und draufloswettern können resp. dass nun auf jeden Fall der Nervositätspegel in der Union steigt - dass der grosse Gewinner die Linke ist, die sich zusammen mit der FDP als starke oppositionelle Kraft etabliert und dass darüberhinaus rot-rot, mit oder ohne grün kein Aufregerthema mehr ist. Steinmeier hat sich mit seiner Strategie eigentlich selbst um eine Machtoption gebracht. - dass die BTW über Wählermobilisierung- und Beteiligung gewonnen wird
Was das alles nun ausmacht ist schwer zu sagen. Dass die Union ihre Strategie über Bord wirft ist schwer vorstellbar. Die SPD hat auch nichts in der Hand. Gut möglich, dass die Linke sich noch etwas nach vorne schiebt. Dies sicher auf Kosten von SPD und Grünen. Und dass die Liberalen noch etwas vom laschen Wahlkampf der Union profitieren.
Was ich aus den Wahlergebnissen ersehe ist - bis auf Sachsen - ein allgemeiner Trend:
- die CDU verliert viele Stimmen - die SPD verliert ein paar Stimmen - die Kleinen gewinnen - die "Sonstigen" verlieren
Dieses Bild ist nämlich in NRW wie im Saarland und auch in Thüringen weitgehend gleich. An der Ausrichtung im Wahlkampf wird sich jetzt wohl nicht mehr viel ändern. Wohl aber kann es einen anderen Umgang miteinander geben. Insbesondere bin ich darauf gespannt, ob sich jetzt in den Umfragen etwas ändert, denn die Wahlen haben die Bürger zumindest aus der Sommerloch-Wahlkampf-Trance geweckt. Erstmals seit langem geht es nicht um Dienstwagen, Kanzleramtspartys und Agenda 2020-Pläne, sondern um harte Fakten.
Zitat von Lexx Insbesondere bin ich darauf gespannt, ob sich jetzt in den Umfragen etwas ändert, denn die Wahlen haben die Bürger zumindest aus der Sommerloch-Wahlkampf-Trance geweckt. Erstmals seit langem geht es nicht um Dienstwagen, Kanzleramtspartys und Agenda 2020-Pläne, sondern um harte Fakten.
Das sind doch keine Fakten. Die Landtagsergebnisse sind Lokalkolorit und deren Interpretation auch nur verbaler Wahlkampf auf lauem Niveau. Bis zum 27. September laufen allenfalls Sondierungsgespräche in alle Richtungen, von rot-rot bis groKo bis Jamaika (abgesehen natürlich von Sachsen). Erkenntnisgewinn gleich Null würde ich sagen. Da die Linke von vornherein bei allen Bundestagsrechnereien aussen vor ist sind wir so schlau wie zuvor.
Ein Zitat: "Nach den schweren Verlusten der CDU bei den Landtagswahlen im Saarland und in Thüringen hat CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel Forderungen aus der Union nach einer Korrektur ihrer Wahlkampfstrategie abgelehnt."
@DP: Steinmeier: "Schwarz-Gelb ist nicht gewollt."
Na wenn's denn das Zentralorgan tagesschau endlich vermeldet... gesagt hatte er das schon gestern Abend und seitdem ist es in den üblichen Online-Gazetten auch zu lesen. Und ja, er wäre der schlechteste Kanzlerkandidat aller Zeiten, wenn er das Ergebnis nicht nutzen würde, um gegen Schwarz/Gelb zu polemisieren.
Ich hatte halt mal n neues Topic zu den LTWs aufgemacht, weil es mir doch angemessen erschien, bin auch nicht direkt sauer, wenn es nun hier weitergeht. Aber auch darauf bezog sich mein Guten Morgen. Den Stone hatte ich dort schon heute früh zitiert.