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Dieses Thema hat 26 Antworten
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kater_5 Offline

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Beiträge: 1.018

14.09.2007 10:15
US-Hypothekenkrise Antworten

Zitat:

Denn dann müssen die zur Deckung ihrer Kosten meine Gebühren erhöhen.




Und ?

Dann gehst Du halt zu einer anderen Bank.

Davon abgesehen werden gerade die kleveren sowieso ganz unabhängig von ihrem Anlageerfolg Deine Gebühren so bestimmen, dass Du gerade so nicht wechselst und die Gebühren maximal sind.

Gruss
Kater

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

14.09.2007 10:17
US-Hypothekenkrise Antworten

Zitat:

Es horten, wie in einigen Zeitungen (auch im immer komepteten Spiegel) stand geht buchalterisch nicht.




Verstehe ich nicht. Wenn das Geld auf einem Konto liegt, taucht es doch in der Buchhaltung genauso auf der Haben Seite auf, wie wenn es irgendwo angelegt ist.

Bringt natürlich keine Zinsen.

Was verstehe ich da falsch ?

Gruss
Kater


F-W Offline




Beiträge: 1.679

14.09.2007 10:28
US-Hypothekenkrise Antworten
"Gierverhalten" ist mir zu emotional und nicht sachgerecht. Abgesehen davon, dass jeder Bankvorstand auch und vor allem am erwirtschafteten Gewinn gemessen wird, stehen gerade die Institute der Sparkassengruppe unter besonderem Druck.

Ihr traditionelles Stammgeschäft, die regionale Kundschaft mit Kredit und Anlagemöglichkeiten zu versorgen ist ein typisches me-too Geschäft und extrem margenschwach. Dazu kommt die Bindung des Kreditvolumens an die Eigenmittel. Um im Kreditgeschäft mit ihren grossen Firmenkunden mitwachsen zu können, muss das Eigenkapital wachsen. Der Weg über Kapitalerhöhungen ist ihnen versperrt, weil ihre Eigentümer, letztlich die Kommunen und Länder chronisch klamm sind. Die Öffnung für privates Kapital ist sakrosant und soll unter allen Umständen verhindert werden. Also bleibt nur inneres Wachstum, d.h. Aufstockung des Kapitals aus nicht ausgeschütteten Gewinnen. Die muss man aber erst mal machen.

Zur Erinnerung: Die Deutsche Bank allein macht ungefähr so viel Gewinn wie der gesamte Sparkassensektor.

FW
F-W Offline




Beiträge: 1.679

14.09.2007 10:44
US-Hypothekenkrise Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 14.09.2007 10:17

Verstehe ich nicht. Wenn das Geld auf einem Konto liegt, taucht es doch in der Buchhaltung genauso auf der Haben Seite auf, wie wenn es irgendwo angelegt ist.

Bringt natürlich keine Zinsen.

Was verstehe ich da falsch ?


Du verstehst nichts falsch. Doch "auf einem Konto liegen" ist ja nichts anderes als das Geld der Bank zu leihen, die das Konto führt. Und davor haben sie momentan Angst. Der Interbankengeldhandel ist nichts anderes, als das Geld auf ein Konto mit jeweils vereinbarter Laufzeit und Verzinsung bei einer Bank zu überweisen.

Girokonten ohne fest vereinbarte Laufzeit und Verzinsung sind zwischen Banken unüblich. Das einzige Girokonto ist das bei der LZB/Bundesbank (Kontonummer = BLZ). Das ist unverzinslich. Sparkassen und Volksbanken haben sowas auch bei ihren Landes- und Zentralbanken zur Abwicklung ihres gruppeninternen Zahlungsverkehrs. Sie versuchen aber die Kontostände gegen null zu halten.

FW

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

14.09.2007 10:47
US-Hypothekenkrise Antworten

Zitat:

F-W schrieb am 14.09.2007 10:28
"Gierverhalten" ist mir zu emotional und nicht sachgerecht. Abgesehen davon, dass jeder Bankvorstand auch und vor allem am erwirtschafteten Gewinn gemessen wird, stehen gerade die Institute der Sparkassengruppe unter besonderem Druck.

Ihr traditionelles Stammgeschäft, die regionale Kundschaft mit Kredit und Anlagemöglichkeiten zu versorgen ist ein typisches me-too Geschäft und extrem margenschwach. Dazu kommt die Bindung des Kreditvolumens an die Eigenmittel. Um im Kreditgeschäft mit ihren grossen Firmenkunden mitwachsen zu können, muss das Eigenkapital wachsen. Der Weg über Kapitalerhöhungen ist ihnen versperrt, weil ihre Eigentümer, letztlich die Kommunen und Länder chronisch klamm sind. Die Öffnung für privates Kapital ist sakrosant und soll unter allen Umständen verhindert werden. Also bleibt nur inneres Wachstum, d.h. Aufstockung des Kapitals aus nicht ausgeschütteten Gewinnen. Die muss man aber erst mal machen.




Nur, dann muss der Schuster eben bei seinem Leisten bleiben. Was spricht dagegen?

Die Sachsen LB ist allerdings keine kleine Kreissparkasse, und wie Du weiter oben geschrieben hast, gab es genügend Liquidität, aber keine Firmenkunden. Die die Sachsen LB schluckende LBBW dagegen ist groß genug, um auch mitwachsende Firmenkunden an der Stange halten zu können. Für das 'bei der Stange halten' dürfte ein anderer Aspekt wichtiger gewesen sein, nämlich der Ausbau internationaler Kompetenz, um international die Geschäftsabwicklungen durchführen zu können.

Gruß, Martin

F-W Offline




Beiträge: 1.679

14.09.2007 11:02
US-Hypothekenkrise Antworten

Zitat:

MartiS2 schrieb am 14.09.2007 10:47


Die Sachsen LB ist allerdings keine kleine Kreissparkasse, (...)


Aber nicht viel mehr als eine grosse. Sie war mit Abstand die kleinste LB und ihre Gründung eigentlich überflüssig und selbst in der Sparkassenszene höchst umstritten. Schon damals stand der Sparkassensektor unter Konsolidierungszwang und man sprach über Fusionen von Sparkassen und Landesbanken. Eine Neugründung passte da gar nicht in die Landschaft.

Die Gründung der SachsenLB war rein politisch motiviert. Sachsen wollte halt was "eigenes" und nicht wie die anderen Ostländer bei einer westdeutschen LB unterkriechen.

FW

F-W Offline




Beiträge: 1.679

14.09.2007 20:01
US-Hypothekenkrise Antworten

Zitat:

DP schrieb am 13.09.2007 19:52
Ich hab das Gefühl, die Luft ist raus...


Vielleicht doch nicht. Wie es aussieht, gibt es auch in Europa Probleme im Hypothekengeschäft, wie die FAZ berichtet. Wenn auch nicht in dem gigantischen Ausmass wie in den Staaten.

Dazu kommt, dass in D durch das Auslaufen der Eigenheimzulage viele private Bauvorhaben und damit Finanzierungen vorgezogen wurden und der Markt seit Jahresbeginn ziemlich eingebrochen ist.

FW

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.759

15.09.2007 13:50
US-Hypothekenkrise Antworten

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Flecki5 Offline

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Beiträge: 250

21.09.2007 00:17
US-Hypothekenkrise Antworten
Eine Frage: Für die Rettung der IKB wurden 8 Mrd. Euro bereitgestellt, und wenn ich heute das langweilige Gespräch Ackermanns bei Illner richtig interpretiere, so ist das erstmal nur eine Risikoeinlage, also so etwas wie eine Bürgschaft. Wir wissen zunächst nicht, welcher Anteil davon am Ende verloren sein wird und welcher Teil dann vermutlich an die Geldgeber (immerhin der Staat darunter) einfach wieder zurück gezahlt werden kann.

Gibt es Untersuchungen zu früheren Fällen, wieviel Geld aus einer solchen Finanzspritze am Ende verloren war?

Leider habe ich nur mal einen kurzen Einblick in Finanzmathematik gewonnen, und bei dem dort betriebenen Aufwand würde ich denken, auch eine KfW u.a. Geldgeber werden sich vorher überlegen, ob sie nun gerade 8 Mrd. oder doch nur 250 Mio. Euro geben. Ich würde fast meinen, die würden durchaus eine statistische Basis haben, um den möglichen Verlust bei einer solchen "Anlage" zu kalkulieren.

Nur so aus Interesse: Wieviel von dem Geld geht am Ende vermutlich verloren?

MfG, Flecki
F-W Offline




Beiträge: 1.679

21.09.2007 01:36
US-Hypothekenkrise Antworten
Wenn ich Ackermann richtig verstanden habe, handelt es sich bei der IKB um eine Refinanzierungslinie die es ermöglichen soll die Zweckgesellschaft zu refinanzieren, weil die zu diesem Zweck aufgelegten kurzfristigen Schuldverschreibungen nicht mehr absetzbar sind. (s. mein Beitrag 13.9., 20:56h.) Das ist zunächst mal eine feste Zusage, die Gelder bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Wieviel die IKB davon braucht, wird man sehen. Das dürfte sich auch von Tag zu Tag verändern.

Bei der Linie geht es um die Zahlungsfähigkeit der Bank, nicht um Verlustabdeckung. Das akute Problem ist, dass der Markt für Anlageprodukte rund um US-Hypotheken zum Erliegen gekommen ist. Die Banken hatten nur die Wahl, den maximalen Refinanzierungsbedarf komplett abzudecken oder die Bank zusammenbrechen zu lassen. Ein bisschen geht da nicht. Die Höhe des Anteils der KfW erklärt sich aus ihrem Aktienanteil von rund 38% an der IKB.

Klar ist, dass durch die Verschlechterung des US-Immobilienmarktes die Verluste höher ausfallen werden, als ursprünglich erwartet wurde.

Ob überhaupt und wenn ja wieviel Verluste für die stützenden Banken enstehen, kann man nicht absehen. Jeder Fall ist anders gelagert, es gibt da keine Erfahrungswerte. Es ist das erste mal, dass Probleme im US-Hypothekenmarkt auf die internationalen Finanzmärkte durchschlagen. Auch wenn eine profunde Risikoanalyse in den 2 Tagen, die sie brauchten um die Rettungsaktion auf die Beine zu stellen, völlig unmöglich ist, scheinen die Banken nicht von Verlusten auszugehen, die die IKB letztlich nicht alleine verkraften kann. Sonst hätten sie sich statt zu einer Rettungsaktion wohl zu einer Liquidation der Bank entschlossen.

Den ersten Teil der Sendung, solange es sich um die aktuelle Krise handelte, fand ich ganz interessant. Der Rest war Imagepflege für Ackermann - geschenkt.

FW
Mirkalf Offline




Beiträge: 11.759

30.09.2007 21:20
US-Hypothekenkrise Antworten
Die US-Krise ist nur ein Vorspiel

Zitat:

Die gegenwärtige US-Eigenheimkrise könnte sich als laue Brise erweisen im Vergleich zu dem Sturm, der sich gerade über einigen europäischen Wohnimmobilienmärkten zusammenbraut. Ein weiterer Preiseinbruch bahnt sich bereits an.




wer jetzt kein haus hat, baut sich keines mehr.
wer jetzt alleine ist,wird es lange bleiben,
wird wachen,lesen,lange briefe schreiben
und wird in den alleen hinund her
unruhig wandern, wenn die blätter treiben


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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

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--Mark Twain

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