Soviel Vorschusslorbeeren waren nie. Den ganzen Sommer trommelte die ARD für die Christiansen Nachfolgerin. Und in der Tat, die Auftaktsendung bescherte eine Superquote von über 5 Mio Zuschauern.
Aber schon bei der 2. Sendung gestern abend kam die Ernüchterung. Mit knapp 3,3 Mio Zuschauern verfehlte Will die Vorgaben der ARD.
War es das Langweilerthema der ersten Sendung, das die Leute vom 2. Versuch abhielt? Obwohl mit Schäuble eigentlich der derzeitige politische Aufreger Nr. 1 engagiert wurde.
Oder haben die Leute Will nach der ersten Sendung gewogen und für zu leicht befunden?
Oder läuft sich das Format tot?
Dank Abstinenz kann ich nicht mitreden, aber vielleicht haben unsere anderen Teilnehmer zugeschaut.
Habe es mir angeschaut. Will ist um Klassen besser als Christiansen. Vor allem hat sie nicht die Angewohnheit, dem Redner immer dann, wenn es interessant wird, ins Wort zu fallen. Highlight des gestrigen Abends war der israelische Botschafter, der irgendwas vom totalen Weltkrieg gegen Islamisten faselte und die These vertrat, daß die Weimarer Republik scheiterte, weil zuwenig Passagiermaschinen abgeschossen wurden.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Will ist um Klassen besser als Christiansen. Vor allem hat sie nicht die Angewohnheit, dem Redner immer dann, wenn es interessant wird, ins Wort zu fallen.
Da gebe ich Dir Recht.
Zitat:
Highlight des gestrigen Abends war der israelische Botschafter, der irgendwas vom totalen Weltkrieg gegen Islamisten faselte und die These vertrat, daß die Weimarer Republik scheiterte, weil zuwenig Passagiermaschinen abgeschossen wurden.
Dass dein Hirn, sobald ein Israeli auf der Mattscheibe erscheint, die sofortige Notabschaltung vollzieht, ist schade, aber leider nicht zu ändern. Oder mit anderen Worten: Ich habe den Mann völlig anders verstanden.
Ich hab nur im Feuilleton gelesen, dass Will in Sendung 1 brillant war und das Format um authentische O-Töne erweiterte, die nicht nur Pausenhäppchen für die Politprominenz war sondern immer wieder der Ausgangspunkt war für die Diskussion, in Sendung 2 aber das alte Christiansen Schema durchbrach, nach der alle eitel dazwischenredeten und keiner wirklich Fragen beantwortete, sondern nur mit Statements um sich warf.
Ich erinnere mich, dass Christiansens Quoten zu Beginn auch mies waren. Sie war Zielscheibe des medialen Spotts und hat sich schliesslich mühsam hochgearbeitet zur Nummer 1 im Geschäft. Will sollte also zumindest ein Jahr Zeit haben, bevor man den Stab bricht.
Ich habe die erste Sendung garnicht und von der zweiten die 2. Hälfte gesehen.
Da es ja eher um Frau Will als den israelischen (Ex-)Botschafter geht - ich fand Frau Will um einige Klassen besser als S.C. (die ich das letzte Jahr - oder 2? nicht mehr anschaute, weil ich sie als laberndes Brechmittel empfand)
Ich habe die Will auch nicht gesehen, gebe aber zu bedenken, dass die Quoten der SC möglicherweise dem Voyeurismus zu verdanken waren. Unterder Regie der SC haben sich die Gäste doch regelmäßig zu Trotteln gemacht / machen lassen. Das Publikum kam auf seine Kosten. Hat jemand erwartet, dass das (breite) Publikum etwas anderes sehen will?
Die Kritik an SC hatte nicht den Zweck, die Sendung zu verbessern, sondern sie war Teil des Rituals.
DP schrieb am 25.09.2007 09:49
Ich erinnere mich, dass Christiansens Quoten zu Beginn auch mies waren. Sie war Zielscheibe des medialen Spotts und hat sich schliesslich mühsam hochgearbeitet zur Nummer 1 im Geschäft. Will sollte also zumindest ein Jahr Zeit haben, bevor man den Stab bricht.
Haraldt Schmidt hat mal sinngemäß folgendes gesagt: "Ich bin der Meinung, dass jede Sendung erfolgreich werden kann, wenn sie nur oft genug kommt. Bestes Beispiel: Christiansen."
Maischberger hatte anfangs auch schwache Quote und hat sich mittlerweile auch etabliert. Will ist definitiv besser als Christiansen. Allerdings zeigt sie nicht so viel Bein wie S.C., deswegen schalten wahrscheinlich die ganzen Nylonfetischisten nicht ein.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Ich fand sie eigentlich auch ganz gut, allerdings gingen mir die Floskeln der anderen Beteiligten dann doch zu sehr auf den Wecker, so dass ich nach einer halben Stunde weggezappt bin.
Ihr Problem war, dass es diese Woche praktisch nur ein Thema gibt, sich aber niemand die Finger verbrennen will und alle auf den Montag und den Auftritt von Beck starren.
Interessant die Reprise der FAZ: Frau Kraft findet, die SPD hat alles richtig gemacht. Frau Kraft findet, es gibt keine Glaubwürdigkeitskrise. Die SPD hat eine klare Linie, die Beschlüsse des Parteivorstands waren eindeutig, es sind die Beschlüsse, die auch jetzt noch gelten, wer etwas anderes sagt, hat sie nicht gelesen.
Ihre Themen im hessischen Wahlkampf waren die richtigen. Nein, keine Glaubwürdigkeitskrise. Was über Kurt Beck, einen „kranken Politiker“, in den vergangenen Tagen gesagt worden ist, war nicht in Ordnung. Das Demokratieverständnis der hessischen FDP ist es auch nicht. Frau Ypsilanti hingegen hat sich nichts zuschulden kommen lassen. „Es ist ja gar nicht zum Wortbruch gekommen.“ Gar nicht? Na, dann muß man ja wohl sagen: keine Glaubwürdigkeitskrise.
So ungefähr, zusammengefasst, Hannelore Kraft (SPD), die Fraktionsvorsitzende der nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten, bei Anne Will. Unfug natürlich, nicht einmal rhetorisch geschickt. „Im Nachhinein ist man immer schlauer“, sagte Frau Kraft noch, was nicht einmal in ihrem Fall stimmt.
Mich nervt diese Begrüßungsfloskel "Schön, dass Sie alle bei uns sind" und dieses eklige braune Licht, in das das ganze Studio getaucht ist. Momentan schaue ich eigentlich nur Plasberg (ist aber auch nicht so berauschend).
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
F-W schrieb am 10.03.2008 10:54
Ich habe gestern mal kurz 'reingezappt und bin gleich wieder weg, nachdem ich nur Leute von den Auswechselbänken ihrer Parteien gesehen habe.
FW
Mir geht es genau so; vorher dasselbe bei Sabine C.
Es wirkt irgendwie dämlich und billig.
Ich "muss" jedes mal schnell wegzappen.
Weder Sabine noch Anne sind Journalisten.
Für Kohle machen die alles.
Siehe Sabine Benz.