Das erste, was ich bemerkenswert finde ist, dass diese Handy-Vertrag-Bindung anscheinend garnicht rechtlich gesichert ist. Jedenfalls ist sie bis auf weiteres rechtswidrig.
Das zweite, was mir aufgefallen ist, ist die enorme Markenkraft des iPhones. Da hat die Telekom doch tatsächlich akzeptiert, 1/3 des Umsatzes an Apple abzugeben. Nicht 1/3 des Gewinns, sondern des Umsatzes. Das erklärt natürlich die Kombination aus irre teurem Handy und irre teurem Vertrag.
Mich wundert, dass T-Mobile überhaupt der richtige Adressat für die Einstweilige Verfügung sein sollte. Nach meinem Verständnis müsste das Apple sein.
So ganz will es sich Vodaphone mit Apple wohl nicht verscherzen. Es hat trotz der Verfügung den Vetrieb über T-Mobile nicht unterbunden. Also was soll das ganze? Einen Prozess über die Grundsatzfrage der Zulässigkeit der Vertriebsbindung hätten sie auch ohne einstweilige Verfügung führen können.
Bei der Schnellebigkeit solcher Produkte wird der iPhone-Hype schnell vorbei sein. Die Konkurrenz ist jetzt schon mit ähnlichen Produkten am Start.
Dann muss Apple irgendwann den exklusiven Vertrieb aufgeben, um genug Geräte zu verkaufen. Die Doofen sind dann die Kunden, die bei T-Mobile ein teures zum schlechten Vertrag gekauft haben. Die Frage ist auch noch, ob der US-Hype sich überhaupt auf Deutschland überträgt.
Die US-Erstkunden hat Apple im Oktober schon mit einem drastischen Preisabschlag brüskiert.
Jetzt wird der Mondpreis des Apple-Handys umso deutlicher!"
Lexx, kannst Du Dir vorstellen, dass mein erstes Autotelefon damals 13.000 DM gekostet hat? Oder das erste Faxgerät 11.000? Oder Aufpreis für die 20 MB-Festplatte (anstelle von 10 MB) fast 2.000 DM war?
Apple plus die Vertriebsorganisationen nehmen, was sie dafür kriegen können - es ist doch niemand gezwungen, sich so ein Ding zu kaufen.
Der Straßenpreis in den USA liegt meines Wissens bei 400, Dollar wohlgemerkt. Insofern ist es schon ein Mondpreis.
Aber wer es für 'nen 1000er kaufen will, soll doch bitte beherzt zugreifen. Nur nicht in drei Monaten jammern, wenn T-Mobile den Preis halbiert oder Nokia die Dinger auf anderen Vertriebskanälen billiger anbietet.
1. Grund: siehe Spocks Antwort!
2. Grund: Es gibt bessere Handys als das iPhone. Wenn man bedenkt, dass das Ding nichtmal MMS und UMTS kann, dürften dem anspruchsvollen Nutzer die Haare zu Berge stehen. Im Bereich der Smartphones ist das iPhone alles andere als eine sensationelle Neuigkeit, wie dein Autotelefon, WRL.
Apple lebt von seinem Image, von seinem Kult. Und diejenigen, die dumm genug sind, lassen sich davon beeinflussen. Am normalen deutschen Handynutzer dagegen düfte das Angebot weitgehend vorbeigehen - es ist einfach zu weit in der oberen Preisklasse angesiedelt.
Am normalen deutschen Handynutzer dagegen düfte das Angebot weitgehend vorbeigehen - es ist einfach zu weit in der oberen Preisklasse angesiedelt.
So langsam erkenne ich Apples Strategie: Den Preis erst hochhalten, damit sich der Proll die Finger nach dem wertigen unerreichbaren Statusobjekt leckt und so Begehrlichkeiten wecken. Dann den Preis abrupt und deutlich senken und die Maus geht in die Falle.
Ich bin ja einer von den Neoliberalen und muss das von daher toll finden. Mit Kult hat das aber absolut nix mehr zu tun.
Spock:
Naja Kult in dem Sinne, dass man es kauft, weils von Apple ist (und von der "i"-Marke). Dass da ein iPod drin ist, dürfte auch eine Rolle spielen.
Lexx schrieb am 22.11.2007 10:44
Rocky, WRL:
Es IST ein Mondpreis!
Falsch, ist ein Marktpreis. Ein markpreis hat nix mit Kosten Plus zu tun.
Ein Marktpreis ist der, fuer den die Kunden das Produkt kaufen.
Nun, wenn Aplle nicht besonders daran interesseiert ist, dass eine gewisse Gruppe die Ipods kauft, wie das hier der Fall ist, dann macht sie den Preis dreimal so hoch, wenn sie doch kaufen, machen sie ihn hoeher.
Das nennt man Control of Marketing.
Was macht den Wert von Windows XP 299 Dollar? Hat sicher nix mit Kosten Plus zu tun, sondern damit, dass die Leute 299 Dollar fuer eine CD ausgeben.
Das war noch klarer, als ich im fruehen Computer Aided Design geschaeft war, und ... habe den Namen vergessen.. eine 300,000 Dollar Software gerkauft habe , die auf einer dieser PDP-Disks war, die vielleicht noch jemand kennt, so was wie ein Family Size Pizza im Durchmesser, und so 5 oder so Zentimeter dick, und ich ein Label fuer die "Capital equipment" irgendwo hinpappen musste, da hatten wir eine 300,000 Dollar Disk, warum, weil die Konkurrenz lausig war, 50,000 Dollar weniger verlangt hat, aber das Zeug nicht funktioniert hat. Aber auch da waere es eine 250,000 Dollar Disk gewesen.
Auch das war ein Marktpreis.
Well, Lexx, ich weiss nicht, von welchem Planeten Du kommst, aber sehr wenig wird heute mit Cost Plus verkauft, das meiste wird mit Marketing Preis verkauft. Ein von Deutschland importierter VW ist etwa 30 prozent billiger hier als in Deustchland. Ist das in Deutschland ein Mondpreis? Das Gleiche ist der Fall fuer einen Mercedes, aber nicht bei einem Porsche und auch nicht bei einem BMW, die teurer sind als in Deutschland. Warum?
Spock schrieb am 22.11.2007 10:55
So langsam erkenne ich Apples Strategie: Den Preis erst hochhalten, damit sich der Proll die Finger nach dem wertigen unerreichbaren Statusobjekt leckt und so Begehrlichkeiten wecken. Dann den Preis abrupt und deutlich senken und die Maus geht in die Falle.
Das hat Apple ja gemacht in der USA. Das Resultat war ein Riesenkaufeinbruch, die Juenger waren stocksauer auf den Guru. Sie haben sich verarscht gefuehlt. Daraufhin hat Jobs allen Fruehkaeufern den Unterschied zurueckerstattet.
PS, ich bin kein Iphone Fan, und von Apple habe ich nur den Ipod shuffle, das kleine Ding fuer 99 Dollar, und schon das war eine Geldverschwendung. Nach der ueblichen "neues gadget" Euphoria benutze ich es kaum noch.
Meine Frau wird immer nervoes, wenn ich zu "Best Buy" gehe. Ich war schon immer ein Gadget freak, aber die heutigen sind so komplex, dass man nur 10 Prozent davon benutzt, und sie haben auch nur noch einen Kult Neuigkeitswert, keinen echten Improved Usefulness Wert mehr . Ich halte schon mein Motorola Handy fuer unnoetig komplex. Ich habe es nur geakauft, weil es eines der ersten Bluetooth Telefone war, und mein Jeep ein inzwischen wirklich gut funktionierende Hands-free Bluetoth Connection in das Navigationssystem eingearbeitet hat. Aber auch daran hat Motorola fuer eineinhalb Jahre nach eminem Kauf an der Software herumgemurkst, bis es geklappt hat.
Rocky: "Ein Marktpreis ist der, fuer den die Kunden das Produkt kaufen. "
Nach DIESER Definition wäre JEDER Preis ein Marktpreis!
Ich könnte ein Brot für 20 € anbieten - solange es auch nur einer kauft, wäre es ein Marktpreis. Rocky, ich hoffe du siehst selbst ein, dass diese Definition Schwachsinn ist.
Nicht erst im BWL-Studium, schon in der Schule lernt man, was der Marktpreis ist: Der Marktpreis ist der Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und Nachfrage.
Da Apple sein Handy aber garnicht am Markt verkauft, kann man sinnvollerweise überhauptnicht von 'Marktpreis' sprechen. Vielmehr wird der Verkaufsplatz sehr klein gemacht (ein exklusiver Partner), um die Konkurrenz mit anderen Geräten und einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern möglichst zu vermeiden - eben damit sich KEIN Marktpreis einstellt. Der läge im Vergleich zu anderen Smartphones bei 250-600€.
Kurz gesagt: Keine Marktplatzierung, keine Konkurrenz, kein Wettbewerb -> kein Marktpreis!
Meine Einschätzung als Mondpreis stütze ich auf den Vergleich mit anderen Smartphones. Die Besten Modelle kosten 250€ bis maximal 750€ (aber das ist auch schon Luxus-Highend).
Apples iPhone liegt in der Preisspanne realistisch bei etwa 500 €, wird aber für das doppelte verkauft. Das ist für mich ein Mondpreis!
"Ein von Deutschland importierter VW ist etwa 30 prozent billiger hier als in Deustchland. Ist das in Deutschland ein Mondpreis?"
Hier zeigt sich unser wichtigstes Missverständnis: Ich rede von Preisen, die außerhalb der üblichen Marktmechanismen zustande kommen. Würde das iPhone in regulären Wettbewerb mit anderen Smartphones treten, also Einzug halten in Kaufhäuser, Handy-Läden und Versandhändler, dann wäre der Preis von 999€ nicht zu halten. (Wie gesagt ich schätze den Marktpreis auf maximal 500€).
Aber Apple ist in der Lage, bei einer entsprechend begrenzten Absatzmenge durch seine Markenwirkung und Werbung dennoch genug Käufer zu finden.
Microsoft machts übrigens genauso: Die Käufer wollen sicher keine 300€ fürs Windows zahlen, aber der Mangel an Alternativen bringt sie dazu, es dennoch zu tun (Deswegen werden Monopole so gut es geht zu verhindern versucht.)
Lexx schrieb am 22.11.2007 19:47
Rocky: "Ein Marktpreis ist der, fuer den die Kunden das Produkt kaufen. "
Nach DIESER Definition wäre JEDER Preis ein Marktpreis!
Ich könnte ein Brot für 20 € anbieten - solange es auch nur einer kauft, wäre es ein Marktpreis. Rocky, ich hoffe du siehst selbst ein, dass diese Definition Schwachsinn ist.
Nicht erst im BWL-Studium, schon in der Schule lernt man, was der Marktpreis ist: Der Marktpreis ist der Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und Nachfrage.
Da Apple sein Handy aber garnicht am Markt verkauft, ...
Natürlich ist der Marktpreis der, zu dem die Käufe tatsächlich getätigt werden. Wenn T-mobile das freigeschaltete I-phone für 999 loskriegt ist das auch der Marktpreis.
Die Nachfrage ist keine feste Grösse. Sie ändert sich, z.B. durch den angebotenen Preis. Wenn der Preis auf 500 sinkt, könnte sich die Nachfrage erhöhen. Muss aber nicht. Siehe hier.
Lexx schrieb am 22.11.2007 11:47
Rocky: "Ein Marktpreis ist der, fuer den die Kunden das Produkt kaufen. "
Nach DIESER Definition wäre JEDER Preis ein Marktpreis!
Ich könnte ein Brot für 20 € anbieten - solange es auch nur einer kauft, wäre es ein Marktpreis. Rocky, ich hoffe du siehst selbst ein, dass diese Definition Schwachsinn ist.
Nicht erst im BWL-Studium, schon in der Schule lernt man, was der Marktpreis ist: Der Marktpreis ist der Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und Nachfrage.
Da Apple sein Handy aber garnicht am Markt verkauft, kann man sinnvollerweise überhauptnicht von 'Marktpreis' sprechen. Vielmehr wird der Verkaufsplatz sehr klein gemacht (ein exklusiver Partner), um die Konkurrenz mit anderen Geräten und einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern möglichst zu vermeiden - eben damit sich KEIN Marktpreis einstellt. Der läge im Vergleich zu anderen Smartphones bei 250-600€.
Kurz gesagt: Keine Marktplatzierung, keine Konkurrenz, kein Wettbewerb -> kein Marktpreis!
Meine Einschätzung als Mondpreis stütze ich auf den Vergleich mit anderen Smartphones. Die Besten Modelle kosten 250€ bis maximal 750€ (aber das ist auch schon Luxus-Highend).
Apples iPhone liegt in der Preisspanne realistisch bei etwa 500 €, wird aber für das doppelte verkauft. Das ist für mich ein Mondpreis!
"Ein von Deutschland importierter VW ist etwa 30 prozent billiger hier als in Deustchland. Ist das in Deutschland ein Mondpreis?"
Hier zeigt sich unser wichtigstes Missverständnis: Ich rede von Preisen, die außerhalb der üblichen Marktmechanismen zustande kommen. Würde das iPhone in regulären Wettbewerb mit anderen Smartphones treten, also Einzug halten in Kaufhäuser, Handy-Läden und Versandhändler, dann wäre der Preis von 999€ nicht zu halten. (Wie gesagt ich schätze den Marktpreis auf maximal 500€).
Aber Apple ist in der Lage, bei einer entsprechend begrenzten Absatzmenge durch seine Markenwirkung und Werbung dennoch genug Käufer zu finden.
Microsoft machts übrigens genauso: Die Käufer wollen sicher keine 300€ fürs Windows zahlen, aber der Mangel an Alternativen bringt sie dazu, es dennoch zu tun (Deswegen werden Monopole so gut es geht zu verhindern versucht.)
Oh by god, BWL.
Lexx, ich habe doch diesen 1000 Euro Preis von Jobs erklaert.
Ich weiss nicht, wie ich's klarer machen soll.
Ein Markpreis ist, was wein Kunde bezahlt oder auch nicht bezahlt, je nachdem was man erreichen will.
Es gibt cost plus Preise, zum Beispiel bei der Computer hardware, ich meine die Komponenten Hardware, das sind Commodity Preise. Wer da Vergleichbares mit gleicher Qualitaet teuerer anbietet (genauer anbieten muss weil's ohne profit nicht geht), als der naechste, geht bankrott. Aber das ist nicht der Markt, in dem Jobs ist.
Hint: es war nicht Jobs, der ausserhalb T-Mobile verkaufen wollte. Es waren die Gerichte, die ihn dazui gezwungen haben. Die Gerichte haben vergessen, ihn auch dazu zu zwingen, fuer den gleichen Preis zu verkaufen. Das ist, um mit Deinen Worten zu reden, der naechste Gerichts-Schwachsinn, der aber etwas Zeit brauchen wird.
Und solange hat Jobs, was er original wollte. Sich an einen Wireless Service exklusiv zu binden.
Uebrigens in der USA haben die Hackers Wege gefunden, das IPHONE in anderen Services zu verwenden. Falls ich mich richtig erinnere, hat Jobs einen exklusiv Vertrag mit at&t.
Ok, nach dem naechsten der sehr frequent Software Update muessen die hackers wieder an die Arbeit gehen und herausfinden, wie sie ihre Iphones wieder verwenden koennen in anderen services. Und ohne Update funktioniert das Iphone nicht mehr in at&t. Hier ist die "nothing is perfect", "you can't win them all, you always lose a few" Strategie.