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Dieses Thema hat 33 Antworten
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dewo Offline



Beiträge: 544

06.01.2008 15:12
Belgien am Ende? Antworten

Zitat:

Rocky schrieb am 06.01.2008 02:39
...reden die noch Deutsch.

Interessiert,

Gerd


Ja, die reden noch Deutsch (unter anderem, fast alle sprechen auch französich, eine Menge auch flämisch). Aber Deutsch ist eine der drei offiziellen Sprachen in Belgien, die man, beispielsweise, an jedem Gericht verlangen kann. Auch alle offiziellen Dokumente kann man verlangen, in deutscher Sprache zu erhalten. ('Abe isch neulisch mal ein Polisseipost in Eupen ongerufe, wegen die Auskünft, die isch bräuscht, für mein Voiature ssu bringö nach Döutschlonde, war offensischtlisch ein Pollissist von Wallonie, abör 'at sisch sähr bemüht mit die deustch' Sprak.) Ebenso wie in flämischer, ebenso wie in französischer. Den meisten Leuten dort ist das ziemlich egal. Die nehmen's, wie's kommt.

Zitat:

Kodo schrieb:
Ach, die Probleme in Belgien haben nichts mit Nationalismus zu tun?
Vlaams Belang, früher Vlaams Blok, und die wallonische Front National sindkeine nationalistischen Parteien?


Sie haben soviel mit Nationalismus zu tun, wie vergleichbare Parteien oder Organisationen in anderen Ländern. Vlaams Blok und Front National sind lautstark krakeelende Minderheiten, in manchen Stadträten vertreten und in manchen Provinzregierungen, je nach (Sprach-)Zugehörigkeit der jeweiligen Städte und Provinzen. Mit "Nationalismus" hat das kaum etwas zu tun. Der "Nationalismus" der Belgier ist eine äußerst ambivalente Sache. "Die Belgier" sind im Grunde Pragmatiker. Man hat seine geliebten Ressantiments, aber man arrangiert sich irgendwie. Das kann dauern, aber am Ende klappt das schon. Die gegenwärtige Übergangsregierung unter dem (eigentlich mit Glanz und Gloria in den Orkus geschickten) Premier Guy Verhofstadt zeigt das nur zu offensichtlich.

Zitat:

Und es hat nichts mit Nationalismus zu tun, wen sich die Wallonen von den Flamen unterdrückt fühlen (früher umgekehrt)?


Nein, hat es nicht. Das sind zunächst die Befindlichkeiten der jeweiligen Volks- (oder Sprach-) Gruppen, die sich gegenseitig beharken, der jeweiligen Vorherrschaft willen. Gewinnen werden - meiner Meinung nach, gebildet aufgrund der jahrelangen Beobachtungen - die Flamen. Getreu dem Grundsatz: Wer zahlt, schafft an. Aber das werden wir ja sehen. Nach Ostern.

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

06.01.2008 17:57
Belgien am Ende? Antworten

Zitat:

dewo schrieb am 06.01.2008 07:12
[Nein, hat es nicht. Das sind zunächst die Befindlichkeiten der jeweiligen Volks- (oder Sprach-) Gruppen, die sich gegenseitig beharken, der jeweiligen Vorherrschaft willen. Gewinnen werden - meiner Meinung nach, gebildet aufgrund der jahrelangen Beobachtungen - die Flamen. Getreu dem Grundsatz: Wer zahlt, schafft an. Aber das werden wir ja sehen. Nach Ostern.




Ist es so, dass die Flamen als die Besitzbuerger sind und die Wallonen als die Proleten gesehen werden ?
Dein "Wer zahlt, schafft an" Satz impliziert das irgendwie.

Interessiert,
Gerd

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

06.01.2008 18:12
Belgien am Ende? Antworten
dewo hat am Anfang mal gesagt, dass die stärksten Wirtschaftsbereiche auf flämischem Gebiet liegen. Ich denke darauf bezieht sich das.


edit:
Hier:
"Viele Jahre lang haben die Wallonen mit ihrer Schwerindustrie um Lüttich herum den Ton angegeben, hatten das Geld und waren die Superstars. Das ist nun schon eine ganze Weile vorbei. Wenn ich heute durch Lüttich fahre (und ich muß das - leider - sehr oft tun), dann sieht man, wo die Wallonie geblieben ist: Essen Katernberg at it's best; oder Oberhausen Sterkrade; oder Bochum Werne: Scheiße! Kaputt! Run Down! Fahr' mal einer nach Charlesroi: Eine Katastrophe! Da möcht'stde nich dot über'm Zaun hängen! - Und das waren alles mal blühende Landschaften, wohlhabend, mächtig. Nix mehr von übrig. Sowas ist hart zu verdauen. Und mit diesen Digestitionsproblemen kämpfen die Wallonen gerade. Auf der anderen Seite hast Du Vlanderen: die alten, tumben Bauern. - He??? - Vorbei, mein Lieber! Da gibt's jetzt High-Tech, da gibt's jetzt jede Menge aufstrebender Unternehmen, da gibt's Geld, den neuen Reichtum. Die stellen nicht nur die Mehrheit der Bevölkerung, die haben auch die Mehrheit (ach was, die überwältigende Mehrheit) der Knete. "
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