Das Verhandlungsmandat für ein neues globales Klimaabkommen wurde beschlossen. Der Vertrag soll 2009 auf der Klimakonferenz in Kopenhagen abgeschlossen und in den Folgejahren ratifiziert werden. Grundlage des Mandats sind die Berichte des Weltklimarats (IPCC).
Pflichten der reichen Länder:
Die Industrieländer werden zu mess- und überprüfbaren Verpflichtungen und Maßnahmen aufgefordert, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Dabei soll die Vergleichbarkeit unter den Industriestaaten beachtet werden.
Durch internationale Zusammenarbeit soll für besonders betroffene Staaten die Bewältigung von Folgen der Erderwärmung erleichtert werden. Dies gilt besonders für sehr arme Länder und für kleine Inselstaaten sowie für Regionen in Afrika, die von Dürre betroffen sind.
Pflichten der armen Länder:
Auch die Entwicklungsländer werden zu Maßnahmen gegen den Klimawandel aufgefordert. Sie sollen dabei von den Industriestaaten in überprüfbarer Weise technisch, finanziell und durch Ausbildung unterstützt werden. Das Roden oder die Zerstörung von Wäldern soll wegen des Beitrages zum Treibhauseffekt zugunsten der Bewahrung von Wäldern oder nachhaltiger Forstwirtschaft verringert werden.
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Für mich klingt das eher nach einem Entwicklungshilfepapier, zumal in der Roadmap auch noch implizit erwähnt, dass neben dem Klimaschutz das Mandat auch 'die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie die Armutsbekämpfung als vorrangige Aufgaben' benennt.
Schön für die Entwicklungsländer, nur wenn im Laufe der Verhandlungen die Industrieländer realisieren was sie sich da aufgehalst haben, wer weiss ob das Hauen und Stechen nicht wieder von vorn losgeht. Da die Ziele schwammig genug sind ist ja praktisch ausser dem Willen etwas zu machen alles offen. Die Industriestaaten haben keine konkreten Ziele und die Entwicklungsländer erst recht nicht. Kein Wunder, dass Skeptiker wie US Regierung oder Umweltschutzorganisationen enttäuscht sind und nur die Politik Marke Gabriel das 'Ergebnis' feiert.
Erstmal ist das ja nur eine Vorlage für weitere Verhandlungen.
Und davon abgesehen fehlt in der Erklärung etwas ganz elementares: Zahlen!
Was da steht klingt irgendwie wischi-waschi... "aufgefordert" "soll" "soll", das ist von einer konkreten Verpflichtung wie in Kyoto weit entfernt.
Lexx schrieb am 16.12.2007 04:52
Erstmal ist das ja nur eine Vorlage für weitere Verhandlungen.
Und davon abgesehen fehlt in der Erklärung etwas ganz elementares: Zahlen!
Was da steht klingt irgendwie wischi-waschi... "aufgefordert" "soll" "soll", das ist von einer konkreten Verpflichtung wie in Kyoto weit entfernt.
Wie sinnvoll sind Kyoto Zahlen, wenn die Kyoto Laender diese nicht einhalten?
Antwort. Sie sind unsinnig.
Dieses Wishi-Washi Ding ist deshalb ehrlicher als Kyoto.
Die "Pflichten" Listen sind Absichtserklaerungen, die kaum jemand ernst nimmt.
Internationale Absichtserklaerungen werden nie ernst genommen.
Rocky:
Ehrlich ist eine Sache. Die relevante Frage ist aber die Wirksamkeit!
Und genau die bezweifle ich, wenn es um Absichtserklärungen und "soll"-Zustände geht.
Wenn es darum geht, jemanden konkret zu verpflichten helfen "soll"-Bestimmungen herzlich wenig, deswegen sollte man die konkreten Hausnummern wenigstens in den folgenden Verhandlungen aufstellen. Ansonsten hängt es wie bisher vom Goodwill der einzelnen Regierungen ab, welches Land wieviel zum Klimaschutz beiträgt. Von US-Seite dürfte in dem Fall ähnlich wenig Engagement zu erwarten sein wie von Russland oder China (es sei denn ein Doppelgänger Gores wird zum Präsidenten gewählt).
Und diverse Entwicklungsländer werden sich erst dann in der Pflicht sehen, wenn sie auch Unterstützung bekommen - genau das spiegelt sich ja auch in der jetzigen Vereinbarung wider.
Lexx schrieb am 16.12.2007 23:08
Rocky:
Ehrlich ist eine Sache. Die relevante Frage ist aber die Wirksamkeit!
Und genau die bezweifle ich, wenn es um Absichtserklärungen und "soll"-Zustände geht.
War Kyoto denn wirksam? Viele haben unterschrieben, aber daran gehalten hat sich keiner.
Ganz abgesehen davon - selbst wenn alle unterschrieben hätten und sich alle daran gehalten hätten, hätte es (alut IPCC-Modelle!) auch nix geändert.
Die letzten Widerstände kamen ja nicht von den USA, sondern den aufstrebenden Entwicklungsländern, besonders Indien.
Das Abrücken der USA vom Konferenzergebnis bestand dann darin, dass es nicht akzeptabel sei, die ganze Last der CO2-Reduktion den Industrieländern aufzubürden.
Ganz unverständlich ist die Haltung der Inder (und Chinesen und und) nicht. Sie befürchten, die Industrieländer wollen sie blockieren und ihren Vorsprung zementieren weil gleich hohe Reduktionsverpflichtungen ihre wirtschaftliche Entwicklung abwürgen würde. Das ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn bei deren Wahnsinnswachstum jede Menge CO2 sinnlos emmittiert wird. Gegen ihren Anspruch, genausoviel CO2 pro Kopf emmittieren zu dürfen wie die Industrieländer ist wenig einzuwenden, ausser dass nach Gabriel & Co. dann der Pazifik schon kochen dürfte.
Lexx schrieb am 16.12.2007 15:08
Rocky:
Ehrlich ist eine Sache. Die relevante Frage ist aber die Wirksamkeit!
Und genau die bezweifle ich, wenn es um Absichtserklärungen und "soll"-Zustände geht.
Wenn es darum geht, jemanden konkret zu verpflichten helfen "soll"-Bestimmungen herzlich wenig, deswegen sollte man die konkreten Hausnummern wenigstens in den folgenden Verhandlungen aufstellen. Ansonsten hängt es wie bisher vom Goodwill der einzelnen Regierungen ab, welches Land wieviel zum Klimaschutz beiträgt. Von US-Seite dürfte in dem Fall ähnlich wenig Engagement zu erwarten sein wie von Russland oder China (es sei denn ein Doppelgänger Gores wird zum Präsidenten gewählt).
Und diverse Entwicklungsländer werden sich erst dann in der Pflicht sehen, wenn sie auch Unterstützung bekommen - genau das spiegelt sich ja auch in der jetzigen Vereinbarung wider.
Lexx, ich freue mich wirklich, dass Du so ganz langsam die reale Welt erkennst und ueber diese lernst.
Als ich so alt war wie Du, hatte ich auch Ideale, manche kommen mir heute recht bizarr vor. Ich sollte es hier eigentlich nicht sagen, aber was soll's: Die Ideale waren pur marxistisch, als ich so alt war wie Du.
Aber Du hast Zeit. Je spater Du die reale Welt erkennst, um so ignoranter, und damit happier, lebst Du.
SteffenHuber schrieb am 16.12.2007 23:25
Ganz abgesehen davon - selbst wenn alle unterschrieben hätten und sich alle daran gehalten hätten, hätte es (alut IPCC-Modelle!) auch nix geändert.
Steffen:
Um die Frage, ob es was bringt, geht es doch sowieso nicht. Der Konsens in der Weltgemeinschaft scheint zu sein, dass es was bringt, oder man zumindest etwas tun muss, weil die Möglichkeit besteht, dass es etwas bringt. Mir reicht es schon, wenn die CO2-Vereinbarungen generell etwas Umweltbewusstsein in die aufstrebenden Wirtschaften bringen, damit die nicht die gleichen Fehler machen wie die heutigen Industrienationen ihrerzeit.
FW: "Das Abrücken der USA vom Konferenzergebnis bestand dann darin, dass es nicht akzeptabel sei, die ganze Last der CO2-Reduktion den Industrieländern aufzubürden."
Ehrlich gesagt finde ich es heuchlerisch, dass man erst so viele Pflichten wie möglich von sich selbst zu nehmen versucht und sich dann beschwert, dass die anderen das auch tun. Sicher kann man das Ergebnis kritisieren. Das steht aber wohl eher den Europäern zu, die mit gutem Beispiel vorangehen, als den USA.
du bist zu sehr auf die bösen Amis fixiert. Ganz unabhängig vom Verhalten der USA hätten die Inder und Chinesen niemals einem Ergebnis zugestimmt, das sie in ihrer Entwicklung behindert. Und dann hat der Satz seine Berechtigung, denn er bedeutet nichts anderes als den weiteren Export von Arbeitsplätzen in diese Länder, eine weitere Verschärfung des Handelsungleichgewichts und einen Export von CO2 Emmissionen dorthin.
Das Ergebnis von Bali ist nicht mal eine Nullnummer, es ebnet mit der Zustimmung der internationalen Gemeinschaft einer weiteren Erhöhung des CO2 Ausstosses die Tür. Denn die Insdustrieländer werden weniger einsparen als die aufstrebenden Volkswirtschaften zusätzlich produzieren.
Nicht falsch verstehen! Ich habe mich in der Antwort auf die USA fokussiert, weil wir bei Indien und China wohl einer Meinung sind.
"Ganz unabhängig vom Verhalten der USA hätten die Inder und Chinesen niemals einem Ergebnis zugestimmt, das sie in ihrer Entwicklung behindert."
Gut möglich.
"Und dann hat der Satz seine Berechtigung"
Sehe ich immernoch nicht. Er hätte dann seine Berechtigung, wenn diejenigen, die sich jetzt beschweren, es versucht hätten, daran etwas zu ändern. Vielleicht habe ich einen falschen Eindruck, aber soweit ich das mitbekommen habe war es vorwiegendes Anliegen der USA, Verpflichtungen für sich selbst abzuwehren. Und erst danach kam die Ausgewogenheit zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern.
"Das Ergebnis von Bali ist nicht mal eine Nullnummer, es ebnet mit der Zustimmung der internationalen Gemeinschaft einer weiteren Erhöhung des CO2 Ausstosses die Tür. Denn die Insdustrieländer werden weniger einsparen als die aufstrebenden Volkswirtschaften zusätzlich produzieren."
Das wird man endgültig erst sehen, wenn die Nachverhandlungen abgeschlossen sind. Dass ich die gemachten Beschlüsse nicht gut finde, habe ich glaube ich schon erwähnt.....
Sorry, wenn ich mich gleich bei meinem ersten Beitrag in diesem Forum kontrovers zu Wort melde.
Aber wer an diesen Unsinn von Klimakatastrophe glaubt, ist entweder desinformiert, ideologisch beeinflußt, oder will die publizierten, tatsächlichen Fakten bewußt nicht zur kenntnis nehmen!
"oder will die publizierten, tatsächlichen Fakten bewußt nicht zur kenntnis nehmen!"
Was sagen denn die publizierten, tatsächlichen Fakten? Nach meinen Informationen aus erster bis dritter Hand sagen die im wesentlichen "nichts Genaues weiß man nicht".
Lexx schrieb am 26.12.2007 00:41
Verrari:
Kontrovers ist gut!
"oder will die publizierten, tatsächlichen Fakten bewußt nicht zur kenntnis nehmen!"
Was sagen denn die publizierten, tatsächlichen Fakten? Nach meinen Informationen aus erster bis dritter Hand sagen die im wesentlichen "nichts Genaues weiß man nicht".
Naja, man könnte die bisher publizierten harten wissenschaftlichen Fakten schon ungefähr so zusammenfassen: ja, es gibt den Klimawandel. Nein, es gibt keine Klimakatastrophe.
"Everything beyond 1.2 degrees per CO2 doubling is models and hype."
Verrari schrieb am 25.12.2007 19:59
Sorry, wenn ich mich gleich bei meinem ersten Beitrag in diesem Forum kontrovers zu Wort melde.
Aber wer an diesen Unsinn von Klimakatastrophe glaubt, ist entweder desinformiert, ideologisch beeinflußt, oder will die publizierten, tatsächlichen Fakten bewußt nicht zur kenntnis nehmen!
Das mit der Desinformation ist so eine Sache. Die 'tatsächlichen Fakten', die Rückbildung der Gletscher beispielsweise, sind Fakt. Die Frage, was man daraus schliesst und ob sich daraus überhaupt und wenn ja welche sinnvollen Massnahmen man dagegen trifft ist ja sehr vage und lädt gerade dazu ein von völlig verschiedenen Standpunkten aus betrachtet zu werden. Von daher ist es völlig natürlich, dass erstmal jeder eigene Aufwände scheut und sie dem anderen zuschiebt.