„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Fazit: "Der mit den fliegenden Wechseln verbundene privilegierte Zugang zu
Insiderwissen und persönlichen Kontakten sichert, reproduziert und
vertieft vorhandene Machtasymmetrien und verzerrt Politikprozesse zu
Gunsten von Einzelinteressen."
Naja. Mit etwas Pech passiert genau das Gegenteil, dann nämlich, wenn die Regierung so wechselt, dass der frühere Politiker dem Unternehmen eher schadet als nutzt. Ob z.B. Schröder tatsächlich als Aufsichtsrat der Ostseepipeline an der politisch glücklichen Position ist weiss ich nicht. Inzwischen mehren sich die politischen und umwelttechnischen Vorbehalte und wer weiss, ob nicht die Union irgendwann mal die ganze Sache kippt, weil Schröder sich zu sehr in die Wahlkämpfe einmischt.
Grundsätzlich bezweifel ich, dass abgehalfterte Politiker wegen ihrer Erfahrung, ihrer Connections oder ihres Weitblicks als Verwaltungsräte etc. angeworben werden. Das sind mehr so Aushängeschilder, Nippes, das man sich ans Revers heftet.
Ich missgönne das niemandem. Das ist wie im Sport, man braucht nach der aktiven Zeit eine Periode des Übergangs und wenn da noch einer für zahlt freut es auch noch den Steuerzahler.
DP:
Wenn sie der Firma helfen können, effektiveres Lobbying zu betreiben, warum sollte man sie dann nicht wegen ihrer Erfahrung und Verbindungen anstellen?
Ob Schröder für Gazprom die beste Wahl war, wird sich noch zeigen.
Der Job war ein Dankeschön Putins für die pflegliche Behandlung, die ihm Schröder als Kanzler hat angedeihen lassen. Als Repräsentant ist er durch die anhaltende ätzende Kritik für seinen neuen Arbeitgeber wohl eher eine Belastung. Auch ist der Posten eine politische Belastung für ihn selbst und die SPD. Sein Ansehen als "elder statesman" ist dadurch beschädigt und er kann seinen Genossen in den anstehenden Wahlkämpfen nicht so helfen, wie das erwünscht wäre.
Lexx schrieb am 07.01.2008 12:07
DP:
Wenn sie der Firma helfen können, effektiveres Lobbying zu betreiben, warum sollte man sie dann nicht wegen ihrer Erfahrung und Verbindungen anstellen?
Nach meiner Erfahrung sieht nur wenig älter aus als ein ehemaliger Inhaber eines Amtes oder einer Position. Wer will sich denn mit denen noch abgeben? Welcher Wirtschaftsminister will sich von seinem Vorgänger dreinreden lassen? Die haben doch eh alle Profilneurosen und wollen alles anders und besser machen.
In der Schweiz treffen sich die Telco Leute einmal im Monat (für Mirki: im Rotarier Club!) und bequatschen die Branche. Ab und zu kommt dann ein ehemaliger oder ein gekündigter mit vorbei. Die Leute werden gemieden wie die Cholera.
F-W schrieb am 07.01.2008 12:50
Sein Ansehen als "elder statesman" ist dadurch beschädigt und er kann seinen Genossen in den anstehenden Wahlkämpfen nicht so helfen, wie das erwünscht wäre.
FW
Zumindest die Resonanz in der Presse auf seine Einmischung gegen Kochs Wahlkampf lässt auf eine gewisse Sehnsucht nach Schröder schließen, bestimmte Charaktere genießen Immunität gegen Empörung (siehe Fischer-Effekt).
Weil es nur wenige wirklich gute Wahlkämpfer gibt. Schröder ist so einer, Fischer war einer und Koch ist einer.
Beck und Merkel sind es nicht. Und einen Wiefelspütz, der so zerknittert spricht wie er aussieht, beim Thema Jugendstrafrecht gegen Koch in Stellung zu bringen ist eine amüsante Vorstellung.
Darf ich auch mal eine Verschwoerungstheorie versuchen?
Mischt sich Schroeder in die deutsche Politik wieder ein im Auftrage seines Bosses, Putin?
Wenn ja, was ist der Auftrag?
Rocky schrieb am 09.01.2008 09:37
Darf ich auch mal eine Verschwoerungstheorie versuchen?
Mischt sich Schroeder in die deutsche Politik wieder ein im Auftrage seines Bosses, Putin?
Wenn ja, was ist der Auftrag?
Oder ist das so eine bizarre Schnapsidee von mir?
Gerd
Sitzen die auch grimmig guckend und Zigarrerauchend in irgendwelchen Hinterzimmern?
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
1. Er gefällt sich in der Rolle des Einheizers
2. Die Genossen sind froh, weil sie haben keine andere eloquente Frontfigur
Ach ja und 3:
Das ganze ist für Schröder risikofrei. Egal wie die Wahlen ausgehen, kann er nach Belieben wieder in der Versenkung respektive im Gasprom-Aufsichtsrat verschwinden.
Die CDU und damit Kanzlerin Merkel zu schwächen und auf eine führungslose SPD zu setzen und dann auch noch mit Schröder einen Mann dort mit Einfluss zu haben ist ganz im Sinne Putins.
Rocky schrieb am 09.01.2008 09:37
Darf ich auch mal eine Verschwoerungstheorie versuchen?
Mischt sich Schroeder in die deutsche Politik wieder ein im Auftrage seines Bosses, Putin?
Wenn ja, was ist der Auftrag?
Oder ist das so eine bizarre Schnapsidee von mir?
Gerd
Den Gedanken hatte ich auch schon. Man muss ja auch sehen, dass seit dem Weggang Schröders der Einfluss seiner Energieclique (Clement, Müller, Claasen, Gabriel?) auf die deutschen Energiekonzerne gestört ist. Sollte Putin Ambitionen auf Einstiege gehabt haben, so ist dies z.Z. erschwert. Schröder könnte da vielleicht einiges wieder korrigieren.
Ein Comeback Schröders hätte ja noch weitere persönlicher Aspekte: Erzfeind Lafo wieder in die Schranken weisen, Merkel zurechtstutzen, u.a. Ein Comeback, während Putin ebenfalls gerade seine 'Amtszeit' verlängert hat.
Zudem verfällt in den nächsten zwei Jahren wohl die Dominanz der Unionsparteien im Bundesrat, ein Regieren würde komfortabler.
DP schrieb am 09.01.2008 10:39
Die CDU und damit Kanzlerin Merkel zu schwächen und auf eine führungslose SPD zu setzen und dann auch noch mit Schröder einen Mann dort mit Einfluss zu haben ist ganz im Sinne Putins.
Gott sei Dank haben andere Großmächte keine Marionetten in der deutschen Politik sitzen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain