kater_5 schrieb am 28.03.2008 16:57
Das Problem bei Deinen Argumenten ist, dass man die alle auch auf die heutigen Rentner anwenden kann. Die interessante Frage, die auch auch vor allem aufgeworfen habe, auch wenn das mitlerweile etwas in Vergessenheit geraten ist, war ja, warum man das den zukünftigen Generationen meint zumuten zu können, aber nicht den heutigen Rentnern. Da hast Du bisher keine schlüssige Antwort geliefert. Mal davon abgesehen, dass die Politiker sich nicht trauen.
Nein, die Argumente kann man nicht auf die heutigen Rentner anwenden, ohne Rechtssicherheitsansprüche zu verletzen. Das hat mit Mut von Politikern nichts zu tun, das ist Teil einer zivilisierten Gesellschaftsordnung. Und wo bleiben die Argumente, dass die Alten Platz machen sollen, damit Junge einen Job finden können? Der Alte kostet den AG in der Regel deutlich mehr, vielleicht stellt er sogar zwei ein.
Dein Unterton ist auch ein bisschen komisch. Ist Arbeit Strafe und Rentendasein Belohnung? Das Problem ist nicht die Lastenverteilung, das Problem ist, dass genug Arbeit da ist. Wer nicht locker lassen will beim Herumkritteln, der kann ja mal prüfen, ob die heutige junge Generation sich nicht auch etwas länger Zeit mit dem Berufseintritt lässt. Meine 18jährige Nichte könte jetzt zwar mit der Berufsausbildung beginnen, so trödelt aber lieber noch mit einem sozialen Jahr herum. Ähnlich zwei 18jährige Neffen. Wissen noch nicht, was sie mal werden wollen und machen halt mal ein soziales Jahr.
"Nein, die Argumente kann man nicht auf die heutigen Rentner anwenden, ohne Rechtssicherheitsansprüche zu verletzen."
Hmm, Du meinst die Rentenerhöhung, die da jetzt geplant ist, war aus juristischen Gründen unausweichlich ?
Ich halte diese "Rechtssicherheitsargument" für vorgeschoben. Wo bleibt denn die Eigentumsgarantie des GG, wenn es um die Beiträge der 40 Jährigen geht, die durchweg eine negative Rendite haben ? Oder gilt die Eigentumsgarantie nur für 60 Jährige ?
Wie auch immer, ich bin es leid Euch zu erklären, wie ihr verarscht werdet. Aber hört dann doch bitte auf, im Parallelthread über die hohen Steuern und Abgaben zu jammern.
Wenn Ihr der Meinung seid, dass das Geld zu Recht ausgegeben wird, dann zahlt gefälligst, ohne zu jammern.
"Ich halte diese "Rechtssicherheitsargument" für vorgeschoben. Wo bleibt denn die Eigentumsgarantie des GG, wenn es um die Beiträge der 40 Jährigen geht, die durchweg eine negative Rendite haben ? Oder gilt die Eigentumsgarantie nur für 60 Jährige ?"
Die Rechtssicherheit gibt es nur für Vorgänge in der Vergangenheit, denn da ist quasi ein Vertrag geschlossen worden zwischen Staat und Bürger und dem Bürger sind Ansprüche zugesagt worden. Selbst diese Zusagen hat Vater Staat teilweise und Schrittchen für Schrittchen zurückgefahren - zugegeben jeweils so wenig, dass er er juristisch gerade so noch durchgekommen ist.
Als ich zu arbeiten begonnen habe, wurde z.B. die Ausbildungszeit weit höher angerechnet als jetzt. Da ich auf etwa 75 Monate Rentenanwartschaftszeit komme, entspräche das einem ziemlich großen Teil meiner künftigen Marginalrente. Aber was solls - egal wie hoch meine BFA-Rente sein wird (wenn ich überhaupt eine bekomme), sie wird nicht mal meinen KV-Beitrag decken.
"Ich halte diese "Rechtssicherheitsargument" für vorgeschoben. Wo bleibt denn die Eigentumsgarantie des GG, wenn es um die Beiträge der 40 Jährigen geht, die durchweg eine negative Rendite haben "
Die Änderung der Rentenformel ist aber doch bekannt, jeder weiß oder kann es sich ausrechnen lassen, dass seine Beiträge eine negative Rendite haben - das hat aber nichts mit Rechtssicherheit zu tun, das ist schlicht die Crux mit einer politischen Kaste, die durch Geschenke Wahlen gewinnen will und die sich selbst nota bene von der ganzen Problematik fein selber ausnimmt. Wobei ich in letzterem Sachverhalt die größte und absolute Unverschämtheit sehe.
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