Schon zum 15. mal wurde der Hamburger Zehnkampf für jedermann durchgeführt. Das ist eine der grössten Zehnkampfveranstaltungen weltweit, zumindest was die Teilnehmeranzahl betrifft. Etwa 250 Zehnkämpfer nahmen an diesem Wochenende teil; von den Nachwuchshoffnungen des HSV über Freizeitsportlern, Ex Zehnkämpfern jeden Alters bis hin zu junggebliebenen Sportlern in den 70ern. Auch Frauen waren dabei und durften mit Stabhoch oder Diskus an den Disziplinen teilnehmen, die im 7 Kampf ja nicht auf dem Programm stehen. Das Feld war eingeteilt in 12 Riegen a 30 Teilnehmern. Das sorgte zwar für lange Wartezeiten und den Umstand, dass man tatsächlich von 9-19 Uhr unterwegs war und kaum eine Minute zwischen den Wettkämpfen Pause hatte, aber das hat auch seinen speziellen Reiz, nämlich dann wenn in den Endphasen der Disziplinen die 30 Leute rhythmisch klatschend jeden zu seiner persönlichen Höchstleistung motivieren. Das ist vor allem bei den 400m auf den letzten 50 Metern und beim 1500m Lauf auf den letzten 1400 Metern dringend nötig.
Leider war der erste Tag völlig verregnet, es prasselte nur so herab und weil es kaum Unterstellmöglichkeiten gab war man ständig am Auswringen der Sachen. Auch die Leistungen litten etwas darunter. Die Bahn war praktisch eine einzige Pfütze und speziell im Hochsprung war trotz ständigem Fegen nur ein gallertartiger Untergrund und die Matte ein Schwamm, der den Springer bei jedem Aufprall schmatzend auffrass, um ihn anschliessend regendurchtränkt wieder auszuspeien. Aber weil Zehnkämpfer ja nicht jammern (Frauen sowieso nicht und die Männer haben nur analysierend festgestellt) wurde das Programm so gut es ging durchgezogen und sich gegenseitig geholfen. Auch dass Michael Phelps über die 100m antreten wollte entpuppte sich als Gerücht.
Selbst hatte ich ein gutes Wochenende, überraschend gut, weil ich einige Wochen lang nichts trainieren konnte wegen diversen Muskelfaserproblemen im Oberschenkel.
Im Weitsprung, Kugel, Hürden und Diskus gabes PBs und zum Schluss reichte es auch noch insgesamt für eine Bestleistung von 3305 Punkten. Ausbaufähig ist auf jeden Fall noch Hoch, Kugel, Stab, Speer (die Dinger wollten gar nicht fliegen) und bei den Läufen ist auch noch was rauszuholen.
Gewichte, Längen, Anzahl Versuche etc. gemäss IAAF, Ausnahme Hürden (84cm) und Anfangshöhen bei Stab (1,75m) und Hochsprung (1,20m)
100m 12,98s
Weit 5,10m*
Kugel 7,40m*
Hoch: 1,40m
400m 63,68s
_
Die 110m-Hürden-Zeit halte ich gemessen an der 100m-flach-Zeit für relativ schwach - an was liegt's?
Beim Hochsprung müsste auch noch reichlich Luft sein - wenn Du über 5m weit springen kannst, müssten 1,60m bei einigermaßen guter Technik doch drin sein, oder? Oder war es nur die Angst vor der nassen Matte
Übers Kugelstoßen haben wir glaube ich schon philosophiert...
Was mich eher wundert ist die Konstanz, bisher bin ich gelaufen:
5.39, 5.45 und 5.46 in offiziellen Wettkämpfen. Und das obwohl ganz unterschiedliche Trainings dazwischenliegen.
Am Ende zählt doch vielleicht die individuelle Grundkondition die man hat.
DP schrieb am 25.08.2008 11:43
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Im Weitsprung, Kugel, Hürden und Diskus gabes PBs und zum Schluss reichte es auch noch insgesamt für eine Bestleistung von 3305 Punkten. Ausbaufähig ist auf jeden Fall noch Hoch, Kugel, Stab, Speer (die Dinger wollten gar nicht fliegen) und bei den Läufen ist auch noch was rauszuholen.
Gewichte, Längen, Anzahl Versuche etc. gemäss IAAF, Ausnahme Hürden (84cm) und Anfangshöhen bei Stab (1,75m) und Hochsprung (1,20m)
100m 12,98s
Weit 5,10m*
Kugel 7,40m*
Hoch: 1,40m
400m 63,68s
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*=PB
Insgesamt ist es eine Verbesserung von 76 Punkten gegenüber Halle 2007. 75 zuviel, hätte jetzt wohl Jelena Isinbajeva gedacht.
Yep, großen Glückwunsch!
Wenn ich mich richtig erinnere, so hatte ich dich früher für Weitsprung unter 5,00m kritisiert, das ist mit der neuen PB zurecht gerückt. Well done. Ich halte diese Disziplin im Übrigen für falsch benamst, denn es ist eigentlich ein Weitlauf, wobei das Erfolgskriterium darin besteht, einen möglichst großen Teil der Laufstrecke ohne Bodenberührung zu absolvieren. Wenn es eine Sprungdisziplin wäre, dann müssten gute Hochspringer auch gute Weitspringer ergeben. Aber kein Sotomayor kam in die Weltspitze beim Weitsprung, sondern wir erinnern uns an Sprinter wie Carl Lewis oder Heike Drechsler, die auch enorm weit ge"sprungen" sind.
Hochsprung im Dauerregen ist grundsätzlich Murks, da sind auch 1,40m verziehen. Ansonsten würde ich auch eher auf die von Steffen empfohlenen 1,60m plädieren.
Die Laufleistungen sind erstaunlich gut, aber das war früher bei dir auch schon so. Angesichts der von dir dokumentierten Stabilität im Laufbereich brauchst du das kaum noch zu trainieren, denn es ist enorm schwer, von da aus noch die Sekunden zu bekommen, um Zehnkampf-Pünktchen zu sammeln (Es sei denn du möchtest den Isinbajeva-Stil vervollkommnen, um auch beim Zehnkampf in einzelnen Punkten nach vorn zu kommen). Bei den technischen Disziplinen sind da einfach mehr Steigerungsmöglichlkeiten drin. Wie z.B. Hürden.
Beim zweiten Tag fällt mal wieder der gute Diskus im Vergleich zum schlechten Speer auf. Diskus ist technisch viel anspruchsvoller als Speer, und so bleibe ich dabei, dass ein erwachsener Mann den Speer auf 40m bringen können muss. Aber gut, du hattest selbst schon geschrieben, dass die Dinger an dem Tag nicht fliegen wollten, und bei einem Zehnkampf gibt es ja immer die ein oder andere Disziplin, die aus unerfindlichen Gründen zum Totalausfall wird.
Insgesamt natürlich eine schöne Leistung: Bei zehn Disziplinen in schlechtem Wetter vier Bestleistungen - Hut ab!
"Die 110m-Hürden-Zeit halte ich gemessen an der 100m-flach-Zeit für relativ schwach - an was liegt's?"
Grundsätzlich an der Hürdentechnik, die doch komplizierter ist als es aussieht. Die Zehnkämpfer bei Olympia laufen ja auch nur so 14er-15er Zeiten. Dazu kommt, dass wenn man immer mit demselben Bein springen will braucht man zwischen den Hürden einen 3er Schnitt, also links springen, rechts aufkommen, links, rechts und links springen, rechts aufkommen etc. Das geht aber nur, wenn man wirklich gut und schnell ist. Sonst kommt man nicht zur nächsten Hürde, Viele laufen deshalb den 5er Schritt. Das ist dann sehr langsam und man muss zwischendurch eher trippeln. Ich laufe den 4er Schritt. Das bedeutet aber, dass ich die Hürden alterierend nehmen muss, mal rechts mal links.
Hochsprung: Es ist die Technik und 1,60 sind dicke drin. Nur einfach jetzt noch nicht.
Flecki
Laufen/Technik; Ich habe im Frühjahr viel Sprints trainiert, hatte dann Muskelfaserprobleme im Oberschenkel und konnte dann ab Mai nichts mehr machen ausser Technik, also Kugel, Diskus, Speer. Deshalb war ich natürlich über das Resultat beim Speer enttäusch, bei den kantonalen Meisterschaften hatte ich jeden der 6 Versuche über 30m, der beste bei 31,74m. Aber ich denke ich hab zuviel gewollt und deshalb eine miese Technik.
Laufmässig habe ich bis kurz vor Hamburg nichts mehr gemacht. Im Grunde war ich schon froh, dass es überhaupt gereicht hat. Am Ende war es aber keine Überraschung, dass ich in den Läufen verlor und in der Technik gewann. Das soll sich jetzt aber ändern. Ich hab Anfang Oktober noch einen Wettkampf und bis dahin will ich sprintmässig noch zulegen, also 100m und 400m. Ungerechterweise (?) sind nämlich auch die Läufe bei der Berechnung der Punkte protegiert. Eine 63,50 über 400m ergibt 300 Punkte. Eine 60,50 400 Punkte. Der Unterschied zwischen 26,50m und 29,50m im Speer macht nur etwa 40 Punkte aus. Es lohnt sich also.
Hier meine Ziele für den Oktober:
100m 12,72s
Weit 4,90m
Kugel 7,70m
Hoch: 1,44m
400m 61,50s
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Ja, ehrlich gesagt. Bestweite war bisher 4,75, aber Weitsprung ist so eine Sache. Wenn der erste übertreten ist geht schon das grosse Zittern los. Der zweite muss dann auf Sicherheit gemacht werden und dann hat man nur noch einen Versuch. Und wenn der 2. nur auf Sicherheit geht dann muss man im 3. schon auch noch was einigermassen vernünftiges machen.
Die Verbesserung lag übrigens allein in der Landung, gar nicht im Sprung- oder Laufvermögen. Ich hatte ein paarmal Landung geübt und das klappt ganz gut, abgesehen davon, dass eine gute Landung einfach weh tut.
"Die 110m-Hürden-Zeit halte ich gemessen an der 100m-flach-Zeit für relativ schwach - an was liegt's?"
Grundsätzlich an der Hürdentechnik, die doch komplizierter ist als es aussieht. Die Zehnkämpfer bei Olympia laufen ja auch nur so 14er-15er Zeiten. Dazu kommt, dass wenn man immer mit demselben Bein springen will braucht man zwischen den Hürden einen 3er Schnitt, also links springen, rechts aufkommen, links, rechts und links springen, rechts aufkommen etc. Das geht aber nur, wenn man wirklich gut und schnell ist. Sonst kommt man nicht zur nächsten Hürde, Viele laufen deshalb den 5er Schritt. Das ist dann sehr langsam und man muss zwischendurch eher trippeln. Ich laufe den 4er Schritt. Das bedeutet aber, dass ich die Hürden alterierend nehmen muss, mal rechts mal links.
Ah, das erklärts natürlich. Alternierendes Sprungbein bringt viel Unruhe in den Lauf.
Ich habe nie ernsthaft Hürdensprint gemacht, nur mal ein paar "Testläufe" im Schulsport. Bei einer Basiszeit von rund 12s auf 100m lagen da eigentlich alle zwischen 15s und 16s, und das ohne spezielles Hürdentraining.
Ein probates Mittel, um trotzdem in den 3er Schritt zu kommen, kenne ich nicht wirklich - unser Sportlehrer meinte, man könne einen längeren Sprung trainieren, aber ob das wirklich funktioniert...
"Die 110m-Hürden-Zeit halte ich gemessen an der 100m-flach-Zeit für relativ schwach - an was liegt's?"
Grundsätzlich an der Hürdentechnik, die doch komplizierter ist als es aussieht. Die Zehnkämpfer bei Olympia laufen ja auch nur so 14er-15er Zeiten. Dazu kommt, dass wenn man immer mit demselben Bein springen will braucht man zwischen den Hürden einen 3er Schnitt, also links springen, rechts aufkommen, links, rechts und links springen, rechts aufkommen etc. Das geht aber nur, wenn man wirklich gut und schnell ist. Sonst kommt man nicht zur nächsten Hürde, Viele laufen deshalb den 5er Schritt. Das ist dann sehr langsam und man muss zwischendurch eher trippeln. Ich laufe den 4er Schritt. Das bedeutet aber, dass ich die Hürden alterierend nehmen muss, mal rechts mal links.
Ah, das erklärts natürlich. Alternierendes Sprungbein bringt viel Unruhe in den Lauf.
Ich habe nie ernsthaft Hürdensprint gemacht, nur mal ein paar "Testläufe" im Schulsport. Bei einer Basiszeit von rund 12s auf 100m lagen da eigentlich alle zwischen 15s und 16s, und das ohne spezielles Hürdentraining.
Ein probates Mittel, um trotzdem in den 3er Schritt zu kommen, kenne ich nicht wirklich - unser Sportlehrer meinte, man könne einen längeren Sprung trainieren, aber ob das wirklich funktioniert...
Steffen
Einen Viererschritt, wie DP es tut, habe ich noch nie gesehen. Da ist er ein Querdenker, und vielleicht hilft es.
Wie kommt man nun auf den Dreierschritt bei den Hürden? Also bei mir lief das so: Wir hatten höhenverstellbare Hürden, und das fing schon bei einer Höhe von ca. 50 cm an. Da kannst du noch im vollen Sprint drüberrennen und damit den Dreierrhythmus einstudieren. Hast du das drauf, dann wird peu a peu die Höhe der Hürden gesteigert. Immer 5 cm höher.
Das führt natürlich nur zum Erfolg, wenn man sehr viel Zeit für das Hürdentraining hat. Bei mir war das am Ende bloß Glückssache, mal kam ich mit dem Dreierschritt durch, mal musste ich einen Fünfer-Trippelschritt einbauen. Die wirklich Guten in unserer Trainigsgruppe hatten den Dreierschritt aber sicher drauf.
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