"Die Iraker haben von den US-Truppen offiziell die Verantwortung für die Sicherheit in der westlichen Anbar-Provinz übernommen. Es ist das erste Mal seit ihrem Einmarsch im Irak 2003, dass die US-Armee die Kontrolle über eine sunnitische Provinz an die einheimischen Sicherheitskräfte übergab. (...)
Die fast ausschließlich von Sunniten bewohnte Provinz, die an die Hauptstadt Bagdad und an Jordanien angrenzt, hatte sich nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein 2003 erst zu einem Zentrum der Aufständischen und dann zu einem Standort von Al-Kaida-Kämpfern entwickelt. Mit Hilfe der von Stammesführern gegründeten Bürgerwehren gelang es den US-Truppen jedoch ab 2007, gegen die Terroristen vorzugehen, von denen viele in die nordöstlich von Bagdad gelegene Provinz Didschala flohen."
Das sieht ganz so aus wie ein Schritt in eine sicherere Zukunft.
Die Meldung illustriert vor allem auch den dramatischen Schwenk, den die USA in ihrer Politik im Irak vollzogen haben.
Nach dem Einmarsch waren ihre Verbündeten die Schiiten. Die hatten am meisten unter dem (wenn auch nicht religiösen) Sunniten Saddam zu leiden hatten. Zudem hatten die USA noch eine historische Schuld zu begleichen. Hatte doch Daddy Bush mit seinem halbvollendeten ersten Irakkrieg die mit ihm verbündeten Schiiten Saddam ans Messer geliefert, der grausame Rache nahm.
Das brachte den USA die unversöhnliche Feindschaft der Sunniten ein, die daraufhin den ausländischen Al-Qaida Terroristen Unterschlupf gewährten. Andererseits verhinderte das amerikanische Bündnis mit den gemässigten Schiiten nicht, dass die radkikalen Schiiten unter Al Sadr gegen die Besatzung kämpften und der iranische Einfluss auf die irakischen Schiiten wuchs. Solange verbesserte sich auch die Sicherheitslage im Lande nicht.
Erst das vor ca. eineinhalb Jahren geschmiedete Sicherheitsbündnis mit den sunnitischen Stammesältesten führte zu einem Zurückdrängern der Al Qaida und einer spürbar verbesserten Sicherheitslage im Lande.
F-W schrieb am 01.09.2008 22:35
Die Meldung illustriert vor allem auch den dramatischen Schwenk, den die USA in ihrer Politik im Irak vollzogen haben.
Wofür sie auch eine ganze Menge Kröten schlucken mussten; Aufgabe des Zentralstaates, der sich um die Einführung demokratischer Strukturen bemüht, Zusammenarbeit mit Teheran und Syrien, weitgehender Verzicht auf selbst quasidemokratische Ansätze in der Verfassung, Aufgabe des noch unter Saddam herrschenden Laizismus. Am bittersten könnten die Konzessionen an die Mullahs in Teheran werden, wobei nur zu spekulieren ist, was die wohl seien. Am Ende war man wohl um jeden Kompromiss bemüht um heil aus dem Problemgebiet rauszukommen.
Im Irak werden Homosexuelle verfolgt und ermordet. Es existieren Todeslisten. Ein gepflegtes Äußeres ist schon verdächtig.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat Zwanzig Jahre nach der US-Invasion in den Irak ‒ Erinnerung an ein Menschheitsverbrechen
Vor zwanzig Jahren überfielen die USA den Irak: der Staat wurde zerschlagen, die Wirtschaft ruiniert, die Gesellschaft fragmentiert und die nationale Kultur liquidiert
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain