Dies waren in etwa die Schlagzeilen in der deutschen Presse zu Obamas Inthronisierung auf dem Parteitag der Dem. Partei:
Große Show zum Wahlkampfauftakt in den USA (Spiegel)
Obama: Acht Jahre sind genug (Focus)
Obama ist der Mann für den Job (Süddeutsche)
Die Obama Festspiele haben begonnen (Stern)
Barack Obama dirigiert die Gefühle der Demokraten (Welt)
lesen Sie bisherige Beiträge zum Thema in der Welt:
Nominierungsparteitag : Barack Obama erklärt sich zum Superamerikaner
USA im Wahlkampf : Warum viele Amerikaner an Obama zweifeln
USA : Obama zelebriert seine Kampfansage an McCain
Wortlautauszüge : Das sagte Barack Obama in seiner Denver-Rede
Demokraten : Joe Biden bringt Obamas Parteitag zum Kochen
usw.
Schaut man jetzt in die deutschen Online Gazetten ergibt sich ein ganz anderes Bild:
Palins Privatleben wird zur Belastung für McCain (Spiegel)
Militante Demonstranten stören Parteitag der Republikaner (Focus)
Republikanische Schönheitsfehler (Süddeutsche)
Familie Palin erschreckt McCain (Stern)
Familienangelegenheiten setzen Palin unter Druck (Welt)
lesen Sie bisherige Beiträge zum Thema in der Welt
US-Wahlkampf : Parteitag der Republikaner von Krawallen begleitet
McCains Vizekandidatin : Sarah Palins 17-jährige Tochter ist schwanger
US-Wahlkampf : Mit Palin verstrickt sich McCain in Widersprüche
US-Wahlkampf : McCain braucht Sarah Palin als Krankenschwester
Entweder ist McCain ein ganz schlimmer Versager, unfähig, einen halbwegs vernünftigen Wahlkampf zu organisieren und Senator Obama ein politischer Gott, dessen Präsidentschaft nur noch eine lästige Formsache ist oder die deutschen Medien setzen wie schon bei Al Gore und John Kerry vereint auf den Falschen.
Republikaner feiern Sarah Palin
Die Überraschung ist gelungen: John McCains Kandidatin für das Amt der US-Vizepräsidentin, Sarah Palin, ist wenig bekannt, wird aber bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt bejubelt.
Häme dagegen aus dem Obama-Lager.
Coup mit konservativer Reformerin
McCain hat die Politikszene mit seiner Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten aufgemischt:
Die einen halten die Aufstellung von Palin für "genial", andere für einen Fehler.
Nö braucht es nicht, ne Meinung, die sich ja jeder selber machen kann, wäre mir lieber. Anscheinend ist moby der Ansicht, in den deutschen Medien wird ausgewogen und fair unter den Kandidaten berichtet. Wahrscheinlich war das nach seiner Meinung schon bei Bush der Fall.
DP schrieb am 02.09.2008 15:56
Nö braucht es nicht, ne Meinung, die sich ja jeder selber machen kann, wäre mir lieber. Anscheinend ist moby der Ansicht, in den deutschen Medien wird ausgewogen und fair unter den Kandidaten berichtet. Wahrscheinlich war das nach seiner Meinung schon bei Bush der Fall.
Du meinst, es gibt eine mediale Verschwörung gegen Mc Cain und früher gegen Bush?
Ich kenn da einen Verschwörungsexperten erster Güte.
Nicht in dem Sinne dass es eine konzertierte Aktion der Medien gibt, und das ist ja der Eckpfeiler einer Verschwörung. Ich denke es kommt hier vieles zusammen; einer schreibt vom anderen ab und alle wollen eine klare Aussage verkaufen, weil es sich in Deutschland eben gerne liesst und somit verkauft. Das ist verständlich und nachvollziehbar, ist aber doch meilenweit vom Anspruch der Information seiner Leser entfernt.
Ich vermute, die deutschen Medien werden am Ende wieder alle dumm aus der Wäsche schauen.
Es gibt in der deutschen Öffentlichkeit eine starke Festlegung und Präferenz für Obama, das ist unbestreitbar. Man denke nur an die Empörung, als Merkel ihm den Auftritt vor dem Brandenburger Tor verweigerte.
Das spiegelt sich auch in den Medien wieder. Wobei es müssig ist zu beurteilen, ob die Medien die Mehrheitsmeinung in dieser Richtung beeinflussen oder ob sie nur die Mehrheitsmeinung aufnehmen.
F-W schrieb am 02.09.2008 18:12
Es gibt in der deutschen Öffentlichkeit eine starke Festlegung und Präferenz für Obama, das ist unbestreitbar. Man denke nur an die Empörung, als Merkel ihm den Auftritt vor dem Brandenburger Tor verweigerte.
Das spiegelt sich auch in den Medien wieder. Wobei es müssig ist zu beurteilen, ob die Medien die Mehrheitsmeinung in dieser Richtung beeinflussen oder ob sie nur die Mehrheitsmeinung aufnehmen.
DP schrieb am 02.09.2008 16:57
Ich vermute, die deutschen Medien werden am Ende wieder alle dumm aus der Wäsche schauen.
Spiegel-Titel: Der kalte Krieger - Warum McCain Obama noch schlagen kann
FAZ - McCain hat Obamas Strategen mit der Nominierung Palins die Schau gestohlen
FAS - Obama und sein Vize: Der Abstieg vom Olymp (vor dem Parteitag)
Das waren einfach mal drei Artikel, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Allerdings habe ich die bewusst ausgewählt, weil sie mir als anders aufgefallen waren. Insgesamt ist die deutsche Presse natürlich sehr Obama-freundlich. Aber aus den meisten Artikeln geht schon hervor, daß das Rennen offen ist. Wer nur die Schlagzeilen zählt kann da sicher den falschen Eindruck gewinnen. Aber andereseits muss man auch berücksichtigen, daß die vermehrte Präsenz in der Presse der letzten Woche dem Popstar-Image und dem Parteitag geschuldet ist. Auch wenn McCain nicht weniger Anhänger als Obama hat, muss man doch anerkennen, daß die Persönlichkeit Obamas offenbar jedefalls auf seine Anhänger eine größere Faszination ausübt und daß Obamas Kandidatur eine historische Dimension hat, die McCain eben nicht hat. Die gespannte Erwartung, wie sich Hillary Clinton verhalten würde, hat ein übriges getan.
Das stimmt alles, erklärt aber nicht die drastische Einseitigkeit. Wie im Strudel schreibt die Presse Obama hoch und die Leute jubeln Obama hinterher. Die Presse bedient dann wieder das Bedürfnis nach Obama etc. Lt Spiegel Erhebung würde Obama in Deutschland zu 83% gewählt werden. 83%!! Eigentlich unfassbar.
DP schrieb am 10.09.2008 16:50
Das stimmt alles, erklärt aber nicht die drastische Einseitigkeit. Wie im Strudel schreibt die Presse Obama hoch und die Leute jubeln Obama hinterher. Die Presse bedient dann wieder das Bedürfnis nach Obama etc. Lt Spiegel Erhebung würde Obama in Deutschland zu 83% gewählt werden. 83%!! Eigentlich unfassbar.
Unerhört!
1.Kann es nicht sein, dass Du selektiv wahrnimmst?
2.Willst Du Richtlinien für die Medien über die Berichterstattung und Meinungsäußerung festgelegt haben?
Stimmt. Unfassbar, dass es nicht 94% sind
Aber ich muss schon sagen, so ganz kann ich diese Einseitigkeit nicht bestätigen. Es scheint viel eher so zu sein, dass die Tendenzen übertrieben werden. Erst war Obama der Glamour-Kandidat und wurde umjubelt. Jetzt kommt McCain nach vorn und es wird über ihn berichtet - zugegebenermaßen scheint das etwas zurückhaltender zu sein.