Nun kommt also endlich konkret auf den Tisch, was Ulla und Co. mit ihrer Reform anrichten wollen: Der Einheitsbeitrag der gesetzlichen Kassen soll bei 15,5% liegen. Das ist deutlich mehr, als gut wirtschaftende Kassen ihren Mitgliedern heute anbieten. Der Wettbewerb über den Beitragssatz wird ausgeschaltet, an seine Stelle wird ein grotesker Wettbewerb über Zusatzleistungen treten, der die nächste Kostenspirale vorprogrammiert.
Der eklatante Mangel an Transparenz und Wettbewerb, das fundamental größte Problem unseres Gesundheitssystems, wird nicht angegangen. Aber vielleicht ist gerade das der heimliche Erfolg dieser Reform und begründet auch den Fakt, dass diese böse Farce einer Gesundheitsministerin noch im Amt ist und nicht auf Druck der Lobbyisten abgesägt wurde.
Gut wirtschafende Krankenkassen können ihren Mitgliedern Beiträge zurückzahlen.
Viel Vertrauen in ihre Wirtschaftlichkeit scheinen die Kassen ja nicht zu haben. Sie fordern 16 statt der empfohlenen 15.5%. Davon abgesehen machen diverse Rückzahlungsmodelle und -versprechen die Wahl für den Bürger kaum transparenter.
"Viel Vertrauen in ihre Wirtschaftlichkeit scheinen die Kassen ja nicht zu haben. Sie fordern 16 statt der empfohlenen 15.5%."
Das liegt einfach daran, dass zum einen keine KK zuerst den Zusatzbeitrag erheben will -> Sonderkündigungsrecht | und zum anderen die Höhe der Zusatzbeiträge auf 1%-Punkt begrenzt ist.
15,5% Gesundheitsfond bedeutet also faktisch höchstens 16,5% für die Krankenkasse.
16% Gesundheitsfond würde ihnen mehr wirtschaftlichen Spielraum verschaffen.
Nachtrag:
Das ist nämlich der zentrale Punkt bei dem Streit um die Höhe. Politik, Arbeitgeber und Versicherte wollen einen möglichst niedrigen Beitrag, damit die Lohnnebenkosten niedrig bleiben bzw. die Abzüge.
Die Krankenkassen und alle die von ihnen bezahlt werden wollen einen möglichst hohen Beitrag um mehr Spielraum zu haben.
Lexx schrieb am 03.10.2008 14:07
Politik, Arbeitgeber und Versicherte wollen einen möglichst niedrigen Beitrag, damit die Lohnnebenkosten niedrig bleiben
Naja da fängts doch schon an. Gesundheit oder Krankheit ganz wie man will wird in Deutschland als staatliche Versorgungsleistung betrachtet, weshalb deren Alimentierung wie die Steuer gleich vom gehalt abgezogen wird, natürlich in %, damit das alles auch schön gerecht ist. Der böse Manager muss dann ordentlich blechen, auch wenn er sich spätabends noch im Fitness quält und auf diue Ernährung achtet, während Suff Kalles rund-um-Versorgung natürlich gratis ist. Was das Gesundheitssystem angeht haben die Deutschein einfach ne Meise und kein Politiker der Welt hat eine Chance da was vernünftiges zu drechselt, solange nicht diese grundlegenden Dinge geändert werden. Und die heissen: private Krankenversicherung ist Privatsache, geht den AG nichts an und muss individuell ausgehandelt werden. In der Schweiz funktioniert das bestens, garantiert niedrige Beiträge und flexible Zusatzmodelle.