Der mag ja durchaus etwas zur allgemeinen Plazierung von Sachsen aussagen - der Aufhänger der Pisastudie deutschlandweit ist aber, dass die Sachsen den dauernden Spitzenreiter Bayern überflügelt haben.
Jetzt nehme ich mal ganz frech an, dass sich der Anteil der Migrantenkinder in D in den letzten Jahren nicht drastisch verschoben hat, vor allem, dass er in Sachsen nicht nennenswert abgenommen hat. Daher hat sich in Sachsen in den letzten 2 bis 4 Jahren offensichtlich doch etwas getan, Migranten hin oder her.
DP schrieb am 18.11.2008 19:47
Ich erinnere mich, dass im letzten grossen boardy Faden zum Thema herausgearbeitet wurde (ich glaube von Frank), dass die Pisa Ergebnisse massgeblich beeinflusst werden von der Migranten Kinder Quote.
In der Tat galt das als eins der "Geheimnisse" des Pisa-Wunderlands Finnland: neben kleinen Klassen und hohen Ausgaben pro Schüler lag die Migrantenquote extrem niedrig, und das gekoppelt mit hochgebildeten Einwanderern und exzellenter vorschulischer Sprachförderung.
Mit dem Migrantenanteil in Deutschland und dem dort vorherrschenden Bildungsniveau des Elternhauses hat man halt grundsätzliche Probleme am Hals, die man zudem nicht konsequent bekämpft (z.B. durch Sprachförderung vor der Einschulung sowie schulbegleitend bei älteren Migrantenkindern). Solange wir uns nicht konsequent nach Vorbild der Einwanderungsländer wie Kanada, Australien oder partiell die USA verhalten, werden wir schwerlich große Bildungsfortschritte erzielen können.
Rein statistisch gibt es auch einen Zusammenhang zwischen der Landesregierung (CDU-geführt oder SPD-geführt) und den PISA-Ergebnissen. Natürlich mit einem Timelag von etwa 4 Jahren.
Man mag davon halten, was man will - aber statistisch ist es so.
MfG Frank
WRL: "Jetzt nehme ich mal ganz frech an, dass sich der Anteil der Migrantenkinder in D in den letzten Jahren nicht drastisch verschoben hat, vor allem, dass er in Sachsen nicht nennenswert abgenommen hat. Daher hat sich in Sachsen in den letzten 2 bis 4 Jahren offensichtlich doch etwas getan, Migranten hin oder her. "
Genau so scheint es zu sein.
Die Frage ist natürlich, ob das heutige sächische Bildungssystem wirklich besser ist als das etwa von NRW - oder bloß besser als das vor ein paar Jahren.
Auf jeden Fall scheint es besser zu sein als in den anderen Ost-Ländern, die alle einen niedrigen Wanderer-Anteil haben.
Das alles vor dem Hintergrund, dass man dem PISA-Test überhaupt eine Aussagekraft über das Bildungssystem zuschreibt. Die Fragen haben nach laut Kritikern nämlich weniger etwas mit erlerntem Wissen als mit Intuition und Intelligenz zu tun.
Bei den Gymnasien hat Sachsen auch gut abgeschnitten - dort spielen Migranten ja eine untergeordnete Rolle.
Was ich aus den täglichen Erzählungen so heraushöre, lässt die soziale Kompetenz der deutschen Schüler zunehmend zu wünschen übrig. Mangelnde Disziplin und Konzentrationsfähigkeit bei besonders aus zerrütteten Familien stammenden Kindern sind kein Migrantenproblem. Auch ADS ist zunehmend ein Thema - Modekrankheit oder Seuche?
Lexx schrieb am 20.11.2008 09:49
WRL: "Jetzt nehme ich mal ganz frech an, dass sich der Anteil der Migrantenkinder in D in den letzten Jahren nicht drastisch verschoben hat, vor allem, dass er in Sachsen nicht nennenswert abgenommen hat. Daher hat sich in Sachsen in den letzten 2 bis 4 Jahren offensichtlich doch etwas getan, Migranten hin oder her. "
Genau so scheint es zu sein.
Die Frage ist natürlich, ob das heutige sächische Bildungssystem wirklich besser ist als das etwa von NRW - oder bloß besser als das vor ein paar Jahren.
Auf jeden Fall scheint es besser zu sein als in den anderen Ost-Ländern, die alle einen niedrigen Wanderer-Anteil haben.
Das alles vor dem Hintergrund, dass man dem PISA-Test überhaupt eine Aussagekraft über das Bildungssystem zuschreibt. Die Fragen haben nach laut Kritikern nämlich weniger etwas mit erlerntem Wissen als mit Intuition und Intelligenz zu tun.
Also sind NRW-Kinder weniger intelligent als in Sachsen? So verstehe ich deinen Beitrag.
FW:
Ob die Kritiker Recht haben, habe ich nicht bewertet. Es war ein Einwurf, um in Erinnerung zu bringen, dass der PISA-Test nicht unumstritten ist.
Sollten die Kritiker Recht haben, dann wären NRW-Kinder im Schnitt tatsächlich weniger intuitiv und/oder intelligent....bzw. die Migranten. (Intelligenz lässt sich trainieren und ist keine gottgegebene Konstante).
Aber wie gesagt:
Ob die Kritiker Recht haben, habe ich nicht bewertet. Es war ein Einwurf, um in Erinnerung zu bringen, dass der PISA-Test nicht unumstritten ist.
Sollten die Kritiker Recht haben, dann wären NRW-Kinder im Schnitt tatsächlich weniger intuitiv und/oder intelligent....bzw. die Migranten. (Intelligenz lässt sich trainieren und ist keine gottgegebene Konstante).
Bin da kein Experte aber soweit ich weiss ist Intelligenz tatsächlich eine angeborene (für gläubige Menschen dann auch gern gottgegebene) Fähigkeit. Trainieren kann man das Denkvermögen aber nicht die Intelligenz. Anders gesagt, ein Mensch mit einem IQ von 85 kann ein Leben lang lernen, da wird kein Professor mehr draus.
da Intelligenz letztlich eh nur das ist, was ein IQ-Test zu messen vorgibt, kann man Intelligenz auch in einem gewissen Rahmen trainieren. Wer sich nämlich intensiv mit IQ-Testfragen beschäftigt, wird besser. Allerdings ist dann auch schnell eine individuelle Mauer erreicht.
DP:
- Jugendliche Mädchen haben im Schnitt 10 IQ-Punkte mehr als jugendliche Jungen. Mit dem Erwachsenwerden gleicht sich dieser Unterschied wieder aus.
- Wer in der Kindheit viel mit kreativer Arbeit zu tun hatte (Lego) ist tendentiell intelligenter als ein Konsum-Junkie.
- Ein Mathematikstudent oder Physikstudent wird im Mathematik-Teil eines Intelligenztests besser abschneiden als ein Philosphie-Student. Der wird dafür eventuell beim Sprachverständnis mehr punkten.
Es gibt mit Sicherheit eine genetische Veranlagung. Aber was daraus gemacht wird ist noch eine andere Frage. Wenn man jetzt voraussetzt, dass keine Menschengruppe eine im Schnitt niedrigere angeborene Intelligenz hat, dann kann immernoch die Kindheit und Erziehung Unterschiede hervorrufen. Schließlich bildet sich das Gehirn in der Kindheit und ganz besonders in der Pubertät ständig um.