Die Story wird gerade überall kolportiert, meist mit bissigen Kommentaren. Warum?; diese Szene zeigt 1., dass Bush Humor besitzt (Bush witzelte bei der Pressekonferenz: "Alles was ich dazu sagen kann ist, dass es sich um Grösse 44 handelte") und 2., dass nun für jeden augenfällig ist, dass im früheren Land der Repression, Zensur und Meinungsdiktat die freie Meinungsäusserung Einzug gehalten hat.
Ich würde das als Kompliment sehen.
"diese Szene zeigt 1., dass Bush Humor besitzt (Bush witzelte bei der Pressekonferenz: "Alles was ich dazu sagen kann ist, dass es sich um Grösse 44 handelte") und 2., dass nun für jeden augenfällig ist, dass im früheren Land der Repression, Zensur und Meinungsdiktat die freie Meinungsäusserung Einzug gehalten hat."
Hat der Journalist seine Aktion vorher angekündigt? Und woher weißt Du, dass er jetzt nicht in Abu Ghraib einsitzt?
Der Schuhbomber befindet sich in Haft. Die Anklage lautet auf Beleidigung eines Staatsoberhauptes, was mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Die irakische Regierung sprach von einer "barbarischen Tat". Lybiens Staatschef Gadafi hat dem Attentäter unterdessen einen Orden verliehen.
Wer auf einer PK einen Schuh auf Frau Merkel schmeißt, kommt doch sicher auch erstmal in Haft durch vorläufige Festnahme, danach folgt zumindest ein Ermittlungsverfahren.
Demokratie und Rechtsstaat heißen eben NICHT, dass jeder alles darf. Es verschwindet aber keiner in einem dunklen Loch auf Nimmerwiedersehen für ein falsches Wort.
Man wird langsam müde, diesen Unterschied immer wieder durchzukauen.
Die Irakis scheinen die Aktion indes völlig falsch verstanden zu haben:
Die Aktion des Journalisten hat eine neue Protestwelle im Irak ausgelöst. Menschenmengen demonstrieren gegen die USA und bewerfen die US-Truppen......mit Schuhen.
Da steh ich vor dieser Zeitungsmeldung mit Kopfschütteln ob der grotesken Situation.
Ich habe - irgendwo im Radio - gehört, dass das Zeigen der Schuhsohle und noch viel mehr das Werfen einer solchen (auch mit Schuh noch dran) eine ganz furchtbar schlimme Beleidigung im Islam darstellt - noch schlimmer als wenn man jemand die linke Hand reicht (mit der man sich bekanntlich den "Allerwertesten" abputzt).
So richtig gen USA scheint sich Ghaddafi denn noch noch nicht zu orientieren, scheint mir.
"Iraqi TV al-Sharqiya reported that al-Zaidi is for all practical purposes being tortured at Camp Cropper - the sinister, sprawling, US-controlled Baghdad airport prison; and his older brother, Dargham, told the BBC he has a broken hand, broken ribs, an eye injury and suffers from internal bleeding. Al-Sharquiya also points to signs of torture on his thighs and an immobile right arm. Al-Sharqiya has had firsthand experience on the matter - they just lost four reporters who uncovered and reported widespread torture in Green Zone prisons.
"Der Bruder des Journalisten, Udai al-Saidi, erklärte, er habe Muntaser am Sonntag im Gefängnis besucht. Muntaser habe Verletzungen erlitten und zum Beispiel einen Zahn verloren. Außerdem sei er mit Zigaretten an den Ohren verbrannt worden. Udai al-Saidi wolle daher Klage einreichen.
Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki erklärte in der vergangenen Woche, in seinem Büro sei ein Entschuldigungsbrief des Journalisten eingegangen, in dem er um Gnade bitte. Udai al-Saidi erklärte dagegen, sein Bruder habe ihm gesagt, er habe den Brief gegen seinen Willen geschrieben, weil er in der Haft misshandelt worden sei.
Der Regierungschef sagte, in dem Entschuldigungsbrief habe Muntaser al-Saidi angegeben, er sei von einem bekannten Terroristen dazu bewogen worden, die Schuhe zu werfen.
Nur mal angenommen, Ziel des amerikanischen Überfalls auf den Irak sei tatsächlich die Demokratisierung des Landes gewesen, so dürfte man dies nun wohl getrost als vollkommen gescheitert bezeichnen.
Zuerst war die Hand gebrochen, dann später die Rippen. Dann wiederum fehlte nur ein Zahn.
Mirks dubiose Quellen denken sich anscheinend jeden Tag was neues aus.
Aber für Bechtel, Halliburton und Boing hat sich's bestimmt rentiert.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain