Das halte ich für genau die richtige Klassifizierung der Ursache dieser Kakophonie.

Ob die katholische Kirche nun die Ex-Kommunikation eines notorischen Realitätsverweigerers (nach den von ihr gesetzten und angewandten Spielregeln) aufhebt oder nicht, geht den Schreihälsen, die ja in der überwiegenden Zahl der Fälle ansonsten mit dem Katholenverein aber auch schon gleich garnix am Hut haben, ziemlich gut am Arsch vorbei. Aber aus dem Thema läßt sich natürlich so herrlich publikumswirksam was machen. Krakeel zuvörderst. Und aufgeregte Betroffenheit.

Tja, man muß halt mal ein Exempel statuieren.

Von Rechtssprechung kann man nicht reden in einem Land, in dem Angestellte auf den Verdacht hin, 1,30 Euro veruntreut zu haben, entlassen werden dürfen.

Du meinst, für unsere schulische Ausrichtung ist es wichtig, welche Mitglieder die katholische Kirche in Chile oder sonstwo hat? Was genau dürfen die überhaupt mitsprechen?

Gruß, Martin

Nein, natürlich nicht. Das kann ich mir schon vorstellen, im Sinne einer politisch korrekten und stromlinienförmig ausgebildeten Meinungsbildung kann es natürlich keine vom Mainstream abweichende Auffassung der Dinge geben. Besser gesagt, es darf sie nicht geben. Und sei sie, aufgrund ihrer Abwegigkeit, auch noch so unbedeutend und für das Gesamtbild dessen, was die jeweilige Organisation - in diesem Fall die katholische Kirche - für sich darszustellen in Anspruch nimmt, irrelevant. Was, eigentlich, hat sich an Zielrichtung und Anspruch der katholischen Kirche geändert, nun, da ihr Oberhaupt einen Menschen im Sinne eines barmherzigen und verzeihenden Gottes in die Gemeinschaft wieder aufgenommen hat, betrachtend die Tatsache, daß jener Wiederaufgenommene weder auf die Zielrichtung noch den Anspruch irgendeinen Einfluß hat (abgesehen von dem Geschrei, das diejenigen anstimmen, die mit dem Verein ohnedies nichts zu tun haben wollen)? - Der Mann wird weder zum Kurienkardinal berufen, noch wird er einen kirchlichen Lehrauftrag an der Gregoriana erhalten noch wirkt er entscheidend bei der "Ausrichtung der Schulen" in Deutschland mit. Es ist ihm nur der Empfang der Sakramente wieder erlaubt. Er vertritt lediglich eine irrwitzige Meinung, die nicht ernstzunehmen ist und an entscheidenden Stellen auch nicht ernstgenommen wird. Wo liegt da die Gefährdung des Schulsystems in Deutschland im speziellen oder die des Selbstverständnisses der katholischen Kirche im allgemeinen?

Allerdings, so scheint mir, ist ein solcher Akt gottgewollter Versöhnung, der lediglich eine solche und nichts anderes im Sinn hat, bei den das pure Edle und ausnahmslos Gute der Meinungen für sich in Anspruch nehmenden Berufsaufreger nicht vorgesehen. Kein Wunder, denn solche christlichen Attribute wie die genannten kommen ja auch im beschränkten Denkschema jener gutmeinenden Schreihälse nicht vor. So scheint es jedenfalls. Selbst eine deutsche Bundeskanzlerin läßt sich dadurch aus dem Tiefschlaf aufschrecken und entblödet sich nicht, dazu ihren vollkommen irrelevanten Senf abzugeben. Man will zwar von der Katholen-Organisation nichts wissen, nimmt aber dennoch für sich in Anspruch, "es absolut nicht egal (zu finden), was da für Menschen Mitglied sind". Ja, geht's denn vielleicht noch ein bißchen dämlicher?

Williamson hingegen könnte sich freuen. Hat sich zuvor kein vernünftiger Mensch einen Pfifferling um seine hirnrissigen Thesen geschert, macht er nun die Schlagzeilen. Man fragt sich: Wieso eigentlich?

Ach Gottchen, mir kommen ja die Tränen. Papst Benedikt, der Stalker der kleinen Kater und seiner Jungen. Das ist doch mal'n Stoff. Die Tragödie des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Oder ist es eher eine (Tragik-)Komödie???

Kater,

wenn Du Deinem Kind die Sache mit Freiheit, freier Meinung und Respekt vor solcher und dem Umgang damit nicht vermitteln kannst, dann ist es ja bestens für die deutsche Zukunft präpariert. "solche Leute nicht in seinen Reihen dulden" ist der der Kern des Mobbing. Ich wüsste weder, was die Anerkennung des Holocaust mit dem Katholizismus zu tun hat, noch dass die Nichtexistenz des Holocaust die offizielle Lehrmeinung der deutschen katholischen Kirche ist.

Gruß, Martin

Bei der Ausrichtung der Schulen haben die Kirchen keine Mitspracherecht, da wir in deutschland die Trennung von Kirche und Staat haben und demnach auch keine Staatskirche.
Es gibt jedoch katholische Privatschulen.

Deshalb ist die Religionsfreiheit grundgesetzlich geschützt.
Die Pius-Bruderschaft vertritt vehement die Ansicht, dass eine solche Religionsfreiheit ein großes Übel ist und anerkennt aus diesem Grund auch nicht das zweite Vatikanische Konzil, das unter anderem eben diese Religionsfreiheit bejaht hat.

Die Pius-Brüder wollen den Gotteststaat, gerne ohne freie Wahlen und sind gegen die Gleichberechtigung der Frau usw..
Sie unterscheiden sich insoweit wenig von Islamisten.