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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 254 mal aufgerufen
 Bistro
Mirkalf Offline




Beiträge: 11.764

20.02.2009 16:51
Studenten: Angepasst, gleichgültig, unpolitisch Antworten
Angepasst, gleichgültig, unpolitisch

Zitat:

Angepasst, gleichgültig, konzeptlos, beliebig, unpolitisch, unsolidarisch – so sind die Studenten von heute. Dieses düstere Bild zeichnet die Studie der Arbeitsgruppe Hochschulforschung der Universität Konstanz, die im Auftrag des Bundesforschungsministeriums knapp 9000 Studenten befragte.

Seit 16 Jahren befragt die Konstanzer Arbeitsgruppe regelmäßig die Studierenden der Republik. Die neue Überblicksstudie zum Wandel politischer Orientierungen von 1983 bis 2007 belegt eine deutliche Entwicklung. Sie sei gekennzeichnet „durch mehr Teilnahmslosigkeit und den zunehmenden Verzicht auf Alternativen”, so die Studie. Zugleich rücken die Studierenden politisch mehr nach rechts. Die Autoren erkennen in den Antworten „Züge eines verstärkten Konservatismus”.

Was Merkel und Co in Berlin so treiben, interessiert nur noch eine Minderheit der jungen Bundesbürger. Zeigten 1983 noch 54 Prozent ein „starkes Interesse” am politischen Geschehen, sank dieser Wert über 46 Prozent (1993) auf 37 Prozent (2007). Von den Studentinnen sind nur 29 Prozent stark an Politik interessiert. Der Rückzug ins Private vollzog sich zeitgleich: Für 72 Prozent der Studenten ist die Familie sehr wichtig, in den 80er-Jahren galt dies etwa für die Hälfte.

Die Abkehr von den etablierten Parteien ist unter Studenten kein neuer Trend, dafür wurden Umweltschutzgruppen, Menschenrechtsorganisationen oder die Globalisierungsgegner von Attac für die Jugend attraktiver. Aber auch das stimmt offenbar nicht mehr: „Die Beteiligung an Bürgerinitiativen und anderen politischen Gruppierungen hat stark nachgelassen”, stellt die Erhebung fest. Fazit: „Es ist eine gestiegene Teilnahmslosigkeit in allen politischen Feldern zu beobachten.”

Insgesamt stellt die Studie mehr Entscheidungslosigkeit fest, auch die Haltung zu demokratischen Prinzipien sei von wachsender Distanz geprägt. Die Zahl der „sattelfesten Demokraten” sinke, viele Studierende müssten hingegen als „labile Demokraten” bezeichnet werden. Einer Autokratie, also einer Herrschaft durch eine feste politische Elite, „würden die Studierenden keinen Widerspruch oder Widerstand entgegensetzen”, meinen die Autoren, und zwar, weil die Studenten „selbst Träger solcher Entwicklungen geworden sind”.

Gegenkonzepte oder Alternativen für ein „anderes Leben” oder eine „andere Politik” entwickeln die Studenten kaum noch. Dazu passt: die Protestbereitschaft sinkt, die Anpassungsneigung steigt. Auch der Umweltschutz genießt nicht mehr Priorität, nur noch 51 Prozent sehen das so, 1993 waren es 76 Prozent. Dafür gewinnt die Förderung von technologischen Entwicklungen an Zustimmung.




In Deutschland bricht offenbar eine neue Biedermeier-Epoche an.

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

21.02.2009 14:45
Studenten: Angepasst, gleichgültig, unpolitisch Antworten
Der gemeine Student an sich scheint auch zunehmend von Zukunfts- und Alltagsaengsten geplagt zu sein. Das haelt ja auch das gemeine Restvolk vom freien Denken, kreativ sein, engagieren, usw. laengst ab. Warum sollte das bei Studis anders sein.

Und einfache Feindbilder, die animieren und denen man sich unkompliziert anschlieszen kann, gibts ja auch nicht mehr.

wh
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