"Das Problem in Deutschland ist nun, dass der Durchschnittsbürger gar nicht mehr in der Lage ist, Leistung von Führungskräften und Management einzuorden. Der Sozialstaat mitsamt der linken Kakophonie (ins "Hirn spucken") entfernt die Bürger davon was die Basis des Wirtschaftens ist."
Ich wäre da gar nicht so sicher. Die meisten können durchaus zwischen der echten Leistung eines Unternehmers und der Pseudoleistung vieler angestellten Manager unterscheiden. Führungskräfte und Manager (im Gegensatz zu Unternehmern) die wirklich unternehmerisch denken können, sind mir bisher jedenfalls nur wenige begegnet. Und ich habe bei meinen Kunden mit den verschiedensten Ausprägungen beider Spezies zu tun.
Das manche Manager ihre Probleme mit einem solchen Urteil haben, ist verständlich, ändert aber nichts daran, dass es möglicherweise doch richtig ist. Denn die Leistung der meisten Manager besteht ja, wie Du selbst treffend festgestellt hast, doch vor allem darin, Blindleistung zu generieren bei der Überwindung träger Apparate, die sie grösstenteils selbst schaffen und an denen sie einen erheblichen Anteil haben.
"Frankreichs Arbeiter sind nicht zimperlich - wenn es um ihre Arbeitsplätze geht, entführen sie schon mal ihren Chef oder wollen Flüssen verseuchen. Die Arbeiter der New Fabris in Chattelerault gehen noch weiter: Sie drohen, gleich ihre Fabrik zu sprengen."
Ein Autozulieferer geht pleite. Letztes Jahr noch mit Großaufträgen versorgt und expandiert wurde New Fabris diese Jahr fallen gelassen und ist pleite. Die Arbeiter in der Fabrik haben jetzt die millionenschweren Maschinen in Besitz genommen und Gasflaschen miteinander verkabelt. Sie wollen eine Abfindung von 30 k€ pro Arbeiter - in den nächsten Zwei Wochen. Andernfalls wollen sie nicht weniger als die gesamte Fabrik (per Gasflaschen) sprengen.
Zitat von "...und bei uns gibt's nur Gezeter und Demos." Falsch. Bei uns gibt's nur Gezeter. Am Stammtisch. Hinter vorgehaltener Hand. Und am Wahltag wird schon brav das Kreuzchen bei der CDU gemacht. "In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßte."
Witziges Zitat... hab mal gegoogelt: Im November 1918 stürzte das Deutsche Reich ins Chaos, der Erste Weltkrieg war verloren, der Kaiser wurde zum Rücktritt gezwungen, Sozialisten und Kommunisten kämpften um die Macht in der zukünftigen Republik. Als eine Gruppe bewaffneter Kommunisten den Reichstag stürmen wollten, stießen sie auf der Wiese davor auf ein Schild mit der Aufschrift: "Die Herren Revolutionäre werden gebeten, den Rasen nicht zu betreten". Die Kommunisten hielten sich daran und stürmten den Reichstag über den Fußweg. In Moskau, in dem seit der Oktoberrevolution 1917 die kommunistische Partei regierte, war man entsetzt, als klar wurde, dass sich in Deutschland eine parlamentarische Demokratie durchsetzte, keine kommunistische Räterepublik. Als die Anführer der KP, Wladimir Lenin und Josef Stalin, dann auch noch von der beschriebenen Ereignissen auf der Wiese vor dem Reichstag hörten, waren sie schockiert. Stalin sagte zu einem Journalisten: "In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßte." Lenin erklärte von da an bei jeder Gelgenheit: "Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!" Quelle: http://www.anekdoten-online.de/herrscher.php
Ich tippe mal darauf, dass "die deutsche Verhaltensweise" daher kommt, dass wir jahrelang von aussen wie von innen gedrängt wurden, immer brav zu allem Ja und Amen zu sagen. Der Protest ist ja auch eine Mentalitätsfrage und mangelnder Protest zeugt mMn von mangelndem Selbstbewusstsein. Die deutsche Vergangenheit muss wohl immer noch verarbeitet werden, anders kann ich mir das nicht erklären. Eine positive Identifikation mit Deutschland wird ja immer noch verpöhnt - darum haben auch andere europäische Länder eher national-orientierte Parteien, während sie in Deutschland gleich in die rechte Ecke gerückt werden, auch wenn sie vielleicht nur sehr konservativ sind. Von diesem Kurs hat sich ja selbst die CDU/CSU verabschiedet, kurios, wenn man diese dann wählen würde.....
Alles nur Schau für's TV. Wenn die Firma pleite ist, haben die Gläubiger längst alles abgeholt, was nur irgendiwe verwertbar ist. Ob die die olle Fabrikhalle in die Luft sprengen, oder sie verfällt langsam vor sich hin, macht da keinen Unterschied. Eigentlich sehen die Arbeiter das auch so. Sie wollen schliesslich keinen Job oder das Überleben der Firma erkämpfen, sondern nur eine höhere Abfindung. Wenn ich Renault oder Citroen wäre, würde ich sie sprengen lassen.