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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 430 mal aufgerufen
 Themen des Tages
ErichF Offline




Beiträge: 3.111

17.11.2016 04:26
Neues Geschäftsmodell Antworten

Gerade bei dem laufenden Hype der technischen Greenhorns in Politik und Medien über die "Digitalisierung" genannte Entwicklung in der Automatisierungsbranche, wobei die Schlagwörter "Industrie 4.0" und "Internet der Dinge" lauten, steigen neue Geschäftsmodelle auf wie die Phönixe aus der Asche. Und wenn etwas nicht legal klappt, dann klappt es eben illegal.
Eine dpa-Meldung aus der gmx-Homepage:

"... Aktualisiert am 16. November 2016, 18:34 Uhr

Mit einer einzelnen Flasche hat ein Getränkehändler an einem manipulierten Pfandautomaten mehr als 44.000 Euro ergaunert. Das Kölner Amtsgericht verurteilte den geständigen Mann wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatten mehrere Medien über das Urteil vom Dienstag berichtet.
Nach Feststellung des Gerichts hatte der Mann einen Pfandrückgabeautomaten mit Hilfe eines Holztunnels und eines Magnetsensors so umgebaut, dass Flaschen zwar gescannt, aber nicht geschreddert wurden. So konnte er dieselbe Flasche immer wieder neu einstecken und das Pfand einlesen lassen - insgesamt schätzungsweise fast 180.000 Mal. Mit der Zeit kam auf diese Weise eine Summe von 44.362,75 Euro zusammen.

Anonymer Hinweis überführte den Betrüger.
Der Deutschen Pfandsystem GmbH, die den Pfandausgleich zwischen den am System beteiligten Unternehmen organisiert, war der Betrug den Berichten zufolge nicht aufgefallen. Erst ein anonymer Hinweis führte die Ermittler zu dem 37-Jährigen.
"Das ist ja schon logistisch eine Meisterleistung", zitiert der "Kölner Stadt-Anzeiger" den Richter aus dem Prozess. "Da haben Sie ja den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als den Automaten zu bedienen." Darauf habe der Angeklagte geantwortet: "Ich habe ein Radio danebengestellt, weil es mir sonst zu langweilig war."© dpa..."


NB: jetzt habe ich die Meldung in die falsche Gruppe eingestellt, aber egal. So lockert die hier etwas den deprimierenden Zeitenverlauf auf.

.

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

17.11.2016 06:30
#2 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Interessant. Ich kenne nur die Automaten bei Lidl, Edeka, Rewe, usw. bei denen ich kaum so lange ungestört stehen kann, bis einige zig-Tausend Euronen zusammenkommen, geschweige denn, dass die Ladenkassen solche Beträge vorrätig haben. Angenommen, ein Automat schafft max. 20 Flaschen á 25 Cent = 5 € pro Minute, dann hätte der Mann am Stück gut 150 Stunden ungestört sein müssen. Also hat er in Etappen gearbeitet. Wo geht das ohne aufzufallen?

Ansonsten sind bei uns die Schlagworte Digitalisierung, digitale Stadt, smart city und auch mal Industrie 4.0 groß angesagt, von Oettinger mit einem Vortrag vor ca. 1 Jahr bis zu unserem OB, der jetzt zur 'smart city' Barcelona gereist war. Die lokalen Stadtwerke schmuggeln auch schon mit der Erneuerun von Gas- und Wasseranschlüssen ein Glasfaserkabel in die Häuser, die nun mit Kabel-BW, Telekom-Glasfaser eher überversorgt sein müssten. Keine Ahnung, was die sich vorstellen, aber außer Herunterladen von Filmen (was wir nicht nutzen) kann ich mir als Privatmann keine Anwendung vorstellen, die diese Kapazitäten wirklich nutzt. Auch 'smart grid' mag hohe Datenraten für die Versorger bedeuten, nicht aber für den Haushalt. Vielleicht bereiten sich alle auf Heimarbeitsplätze mit Direktverbindung zu Firmen vor.

Überall wird von Industrie 4.0 geschwärmt, konkret (andwendungsbezogen) kann ich mir da aber nicht allzu viel vorstellen. Will Daimler in Zukunft die CNC-Maschinen seiner Zulieferer direkt ansteuern? Erich, Du bist vielleicht näher dran, was versprichst Du Dir davon außer große Geschäfte für die Security-Firmen? Lauert da eine breite Industrie-weite Anwendung, oder heißt es in Zukunft lediglich, wer nicht angebunden ist fliegt aus Auftragsvergaben raus?

Gruß, Martin

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

19.11.2016 05:56
#3 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Diese ganze "Verschlagwortung" ist das Übel der derzeitigen flachwurzelnden "Bachelor"-Wissenschaften und Studienabbrecher-Politikern. So wird aus der "Digitalisierung" auch wieder nur eine riesige Geldverbrennungsmaschine.
U.a. auch Danisch regt sich immer wieder darüber auf, die ganze Misere ist eine direkte Folge der "Gleichmacherindustrie", die die naturgegebenen Unterschiede in den Begabungen und Fähigkeiten nicht optimal weiterentwickeln will, sondern z.T. mit brachialen Methoden deren Einebnung erzwingt. Die wirkungsvollste Methode zur Volksverdummung ist die "Quotenregelung" für Minderheiten aller Art. Damit wird die durchschnittliche Dummheit unaufhörlich gesteigert. So, wie das ganze deutsche Volk Opfer einer "Ossinen-Quotenfrau" wurde.

Der neue Vorsitzende des VDE, Dr. Kegel, Chef von Pepperl & Fuchs, hat dazu ein interessantes Interview gegeben. Ein paar Fachbegriffe kann man auch googeln, ansonsten ist es gut zu lesen. Fazit: Es geht nicht so schnell, und alle kochen nur mit Wasser.

https://www.atpinfo.de/fileadmin/ATP/fre...r_der_Dinge.pdf

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Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

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Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

19.11.2016 10:40
#4 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Zitat von ErichF im Beitrag #3

Der neue Vorsitzende des VDE, Dr. Kegel, Chef von Pepperl & Fuchs, hat dazu ein interessantes Interview gegeben. Ein paar Fachbegriffe kann man auch googeln, ansonsten ist es gut zu lesen. Fazit: Es geht nicht so schnell, und alle kochen nur mit Wasser.

https://www.atpinfo.de/fileadmin/ATP/fre...r_der_Dinge.pdf




Danke, das Interview gibt so ein bisschen einen Einblick. Am Ende wird es dann schon etwas nebulös. Eine konkrete Anwendung scheint die Ferndiagnose zur Unterstützung Präventiver Wartung zu sein (bevor es zu Produktionsstillstand oder Maschinenschäden kommt). Das ist grundsätzlich nichts Neues. Meine BMWs haben das auch schon seit zwei Generationen. Der Traum scheint nun aber zu sein, Messdaten nicht mehr vor Ort zu verarbeiten, sondern irgendwo zentral, offensichtlich in der Hoffnung, aus der Datenfülle noch mehr Information zu ziehen. Analoge, vielleicht auch hochfrequente Daten mit hoher Auflösung zu verschicken bedarf natürlich einer hohen Datenrate. Daher der Ruf nach schnellen Verbindungen.

Dazu nur ein paar Gedanken: Einmal scheinen für meinen BMW die aktuellen wenigen Daten ausreichend zu sein. Wenn ein Klopfsensor (hat er überhaupt einen?) oder eine Lambda-Sonde ihre Daten realtime irgendwohin übertragen würden käme für mich kein zusätzlicher Nutzen heraus. Zum andern ein Beispiel aus der Medizintechnik: Da gibt es viele Algorithmen, die aus Messsignalen oder Bildern für den Arzt oder die automatische Therapie (Herzschrittmacher, implantierte Defibrillatoren) Informationen ableiten. Da stellt sich natürlich immer die Frage, wie kommt der Entwickler zu ausreichend Rohdaten um daraus Algorithmen entwickeln zu können. Analog zu Industrie 4.0 könnte man nun unendlich viel Datenmaterial mit Hochgeschwindigkeit übertragen. In alten Zeiten haben wir das auf Bänder aufgenommen, in den letzten Jahren wurde das alles digital abgespeichert und in die Labore transportiert. Für die Entwicklung war der Zeitversatz kein Thema.

Das Problem ist, dass die Daten allein nicht reichen. Zu den Daten benötigt man die ärztliche Diagnose um den Algorithmen Zusammenhänge einzuimpfen, und um diese letztlich zu validieren. Dabei ist die ärztliche Diagnose nicht immer eindeutig, bzw. im Konsens unter mehreren Ärzten. Dies alles zu einem brauchbaren Resultat zu führen ist die eigentliche Leistung. Wo der spätere Algorithmus installiert ist für das Resultat im Prinzip gleichgültig. Eine Datencloud hätte in der aktuellen realtime-Anwendung überhaupt keinen Nutzen, da laufende Änderungen an den Algorithmen ohne Validation nicht erlaubt wären. Der einzige Nutzen einer umfassenden Rohdatensammlung wäre die Möglichkeit einer späteren Analyse von evtl. seltenen Ereignissen, die in den Algorithmen nicht erfasst sind. Der damit verbundene Aufwand dürfte diesen Nutzen aber kaum rechtfertigen.

Ähnlich sehe ich das bei der sensorischen Erfassung von Maschinendaten. Ein interessantes, auch weil ein sicherheitsrelevantes Beispiel könnten die IEC-Räder sein. Hochbelastet, aufwendige Prüfung und Wartung. Dort könnte ich mir beispielsweise akustische Sensoren an jedem Rad vorstellen, eine entsprechende Signalverarbeitung, um irgendwelche Veränderungen sofort zu erfassen. Mit Hilfe von GPS-Daten könnte so sogar die Fahrstrecke analysiert werden. Da ginge es in erster Linie um Veränderungen, nicht unbedingt um präzise Diagnosen. Kaum jemand würde da aber auf die Idee kommen, sämtliche Daten einzelner Räder auf alle Zeit in eine Cloud zu schicken, sondern man würde auf Basis einer ausreichende Datenbasis Algorithmen entwickeln die man dann lokal (im Zug, am Rad) installiert. Und in Konkurrenz zu diesem Ansatz müsste sich dann der viel größere Aufwand einer Übertragung und zentralen Administration der Rohdaten rechtfertigen lassen.

Ein paar Aussagen ließen mich aber stutzen: Beispielsweise, dass Messtechniker Sensoren als Messsignalgeber sehen, deren Werte schon nach einer Millisekunde verschwunden seien, oder dass analoge und digitale Welt in der Messtechnik zusehends verschmelzen würden. Ich meine, es ist Stand der Technik seit 40 Jahren, Signale zur Verarbeitung so nahe am Sensor wie möglich zu digitalisieren, die ganze Telefontechnik beruht auf den Möglichkeiten digital Signale in einer Art zu verarbeiten, wie das analog nie möglich gewesen wäre. Sonst wären wir noch bei einem 2400 baud Internet. Die Grenze ist lediglich durch die Fähigkeit der A/D-Wandler und die Schnelligkeit der Digitaltechnik gegeben. Die gemachten Aussagen haben mich deshalb ein bisschen zweifeln lassen, ob die Industrie grundsätzlich auf dem Stand der Technik ist. Wir haben bereits Anfang der 80er Jahre in kleinen bettseitigen Geräten Signale mit den damals leistungsfähigsten Prozessoren aus dem Großrechnerbereich autokorreliert. Das hätte rein analog nie funktioniert (ich hatte Mitte der 70er Jahre mal mit analogen Multiplizieren gearbeitet, da kennt man die Grenzen).

Gruß, Martin

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

28.12.2016 08:57
#5 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Auszug aus einer Mitteilung zur USU Software AG:

Zitat
USU präsentierte sich anhand von konkreten Kundenbeispielen als Vorreiter im Bereich der digitalen Transformation, einem der derzeit wichtigsten
Wertschöpfungstreiber der Industrie. Vorgestellt wurde u.a. eines der Leuchtturmprojekte "Big Data für Smart Services" bei den Heidelberger
Druckmaschinen (HDM). Gegenstand ist die Analyse und Auswertung maschinell erzeugter Massendaten in Echtzeit und deren Nutzung für neue
datengetriebene Services. Innovative Technologien wie In-Memory-Verarbeitung, Machine Learning oder Complex Event Processing erlauben z.B.,
sich anbahnende Störungen frühzeitig zu erkennen, bevor es zu ungeplanten Maschinenausfällen kommt. Durch hochmoderne skalierbare USU-Technologie-
und Analysemöglichkeiten konnten bei HDM Serviceprozesse verbessert und gleichzeitig neue, sehr erfolgreiche Dienstleistungsangebote entwickelt
werden. Dies stieß auf sehr großes Interesse der Teilnehmer.



Da wäre mal interessant, was so im Detail mit Dingen wie 'complex event processing' gemeint ist und weshalb dafür hohe Datenmengen verschickt werden müssen.

Gruß, Martin

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

28.12.2016 09:46
#6 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Hallo Martin, nur ganz kurz dazu, wir fahren gleich weg.
Das Big-Data-Problem mit der riesigen Bandbreite für die Übertragung wurde schon seit längerem mit der "Fast Fourier Transformation" fft angegangen. Fraunhofer z.B. hat die mp3- und mp4-Verdichtungen entwickelt, auch bei Bildern die verlustbehaftete jpg-Konversion basiert auf diesem "Algorithmus des Jahrhunderts". Heute Abend mehr dazu. Wenn Du willst, kannst Du inzwischen etwas Theorie dazu lesen..

http://www.math.kit.edu/iag2/~globke/media/fourier.pdf

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Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

28.12.2016 10:38
#7 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Hallo Erich,

mit dieser Theorie habe ich mich zuletzt vor ca. 40 Jahren beschäftigt, der Durchbruch in der Anwendung kam ja dann erst in den 80er Jahren mit dem Digital Signal Processing. Die Theorie ist relativ alt, die geeigneten Prozessoren, Speicher für die breite Anwendung etwas jünger (habe gerade meinen Philips CD 100 aus den 80er Jahren zu einem guten Preis an einen Liebhaber verkauft).

Meine Frage ging in die Richtung, welchen Zusatznutzen man beispielsweise in der Wartung von Maschinen ziehen kann. Ich kann mir zwar vorstellen, dass sich Störungen durch beispielsweise veränderte Frequenzspektren des laufenden Betriebs einer Druckmaschine ankündigen (s. das USU Beispiel), ich weiß aber nicht, ob man das tatsächlich so macht. Wenn ja, dann hätte ich noch keine Vorstellung welche spezifische Information möglich ist (genauer Ort, Umfang der Störung, usw.) und welcher Verarbeitungsaufwand dahintersteht. Und warum das einer Datenübertragung bedarf und nicht vor Ort analysierbar ist. Also mehr in Richtung praktischer Anwendung.

Nur so als Beispiel: Mit so Etiketten wie in-memory Verarbeitung kommen dann Anwendungsbeispiele wie BI (Business Intelligence), womit die Unternehmensstrategie schneller angepasst werden könne. Für mich ist aber die Erstellung/Adaptierung einer 'Unternehmensstrategie' kein Hochgeschwindigkeitsprozess, der durch extrem schnelle Datenverarbeitung unterstützt werden muss, es klingt für mich nur hochtrabend, ist jedenfalls nicht griffig.

Gruß, Martin

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

29.12.2016 09:04
#8 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

So, jetzt sind wir wieder im Schwarzwald, herrlichstes Wetter, nachts friert es, tagsüber um Null; leider kein Schnee, aber nachts läuft die Schneekanone und beschneit eine Halfpipe für die Kinder. Morgen kommen unsere beiden jüngsten Enkelinnen mit ihren Eltern für ein paar Tage, mein jüngster Sohn hat zu Neujahr Geburtstag.

Derzeit läuft bei uns eine grundsätzliche Strukturüberarbeitung von der neuen GF, ich bin da "nur" noch strategisch beratend tätig; der Laden ist bei dem neuen GF in allerbesten Händen. Der Mann ist 30 Jahre jünger als ich, hochqualifiziert, und ich verstehe mich bestens mit ihm. Deshalb wird wohl auch eine Entwicklung vor einigen Jahren nicht weitergetrieben werden, da nicht Bestandteil unserer neuen "Kernkompetenzen". Deshalb kann ich auch darüber schreiben, ohne Betriebsgeheimnisse auszuplaudern .
Es ging auch hier um eine Art Früherkennung von mechanischen Schäden bei Rotationen durch Änderung des Geräuschspektrums im hohen hörbaren und im Ultraschallbereich. Das allgemeine Problem dabei ist, wie Du schon angemerkt hast, die Interpretation der Änderungen. Wir hatten da so einen Ansatz von "Selektion durch Expertenwissen", bei dem die von uns noch zu konzipierende HW mit einer Art kalibrierbarer Firmware eine Gefährdungsskala erstellt werden kann. So etwas paßt natürlich immer nur für eine bestimmte Art von Maschinen (so viel ich weiß, ist Ähnliches auch in den Windrädern eingebaut), und letztlich auch immer nur bei einer bestimmten Art von Lagern.
Vor Jahren hatte ich bei einem BMW-Monteur so ein Erlebnis, der bei meinem damals neuen X3 seltsame "Geräusche" ausmachte. Die Log-Datei wies keine besonderen Werte auf. Nach einer Entfernung der Ventilsteuerung sahen die dann die Ursache, der Ölfilter für die hydraulische Ventilverstellung war durch feinste Späne beinahe verstopft, der Verdacht einer beginnenden Auflösung eines Kolbens oder Lagers war aber nicht zu bestätigen. Blieb nur noch die Schlußfolgerung, daß die Motorreinigung nach dem werkseitigen Einlaufen eines neuen Motors falsch war oder gar vergessen wurde. Und das bei BMW? Jedenfalls waren nach einer intensiven Motorspülung und mit einem neuen Filter die Probleme beseitigt.

Davon war natürlich auch unsere damalige Suche nach einer Geräuschanalyse für mechanische "Fehlgeräusche" zwar angeregt worden, aber trotz der mittlerweile zu bekommenden Spezial-Controller für die FFT ist die Bewertung immer noch ein Problem. Das feine Gehör eines erfahrenen Spezialisten ist nicht so leicht zu ersetzen. Ich glaube auch, daß dies über "Big-Data" auch nicht so einfach zu knacken sein wird. Aber für solche Fragestellungen kann man z.B. über halbstaatliche Institute Forschungsaufträge ergattern, das ist ja eine richtige "Abgreif-Industrie" geworden, so wie sich auch die Klima-Spekulatoren einen Super-Rechner nach dem anderen leisten können. Merkel mit ihren Physik-"Kenntnissen" sei Dank.
Ehe man also verlustbehaftete Konvertierungen angeht, versucht man, über die volle Datenflut noch unbekannte Zusammenhänge herauszufischen. Also die Bewertungen möglichst spät zu beginnen.
Die Frage ist nur, woher die Leute nehmen, die fähig genug sind, diese Forschungen weiterzuführen. Merkels "Facharbeiter" und "Akademiker" aus Syrien werden das nicht bringen, ich fürchte, da müssen wieder die "alten, weißen Männer" ran, auch und vor allen die "jüngeren weißen oder 'gelben' Männer", meinetwegen auch fähige Frauen, keine "Quoten-Tussies".

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[uV]Ephraim Kishon:
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Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
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Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

29.12.2016 10:07
#9 RE: Neues Geschäftsmodell Antworten

Sehr gut, Erich, wenn eine 'Nachfolge' gefunden ist, ein großes Problem wohl der mittelständischen Betriebe.

Meine Vermutung bezüglich der Vorgehensweise ist also ungefähr richtig, der Vergleich weiter oben mit unserer Vorgehensweise in der Medizintechnik auch zutreffend. Im letzteren Fall wird die Bewertung der Signale durch den erfahrenen Mediziner gemacht, Ihr hättet mit dem erfahrenen Techniker gearbeitet. Eine hohe Sensitivität ist wichtig, aber ohne hohe Spezifität sucht man nachher die Nadel im Heuhaufen. Was erfahrene Techniker angeht, da erinnert mich das an die Schwärmerei eines Bekannten, der früher Lancia-Fan war. Er schwärmte von den italienischen Mechanikern, die überhaupt in der Lage waren die hochgezüchteten Motoren mit ihren mechanischen Regelungen einzustellen. Das war Kunst.

Was das Abgreifen von Fördermitteln angeht, da kene ich auch Geschichten aus erster Hand. Wenn sich ein Betrieb, ein Fraunhofer-Institut und ein Steinbeis-Zentrum zusammentun, dann können pro Projekt locker zig- bis hunderttausende abgegriffen werden, nur, indem alte verstaubte Daten und Ergebnisse nochmal ein bisschen aufbereitet werden. Wer als kleines start-up-Unternehmen dagegen ehrlich seinen Betrieb aufbauen möchte muss Haus und Hof verpfänden, steht am Ende vor der Privatinsolvenz. Da läuft vieles schief, vor allem wenn der Staat die Gießkanne bedient.

Gruß, Martin

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