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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 289 mal aufgerufen
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ErichF Offline




Beiträge: 3.111

19.02.2016 07:08
Bad Aibling Antworten

Immer wieder passieren solche schlimmen Unglücke, immer wieder durch "menschliches Versagen".

Aber in Bad Aibling war es nicht nur dieses, es war auch das "2-Augen-Prinzip" für die manuell mögliche Abschaltung der automatischen Sicherheitsverriegelung der Signale. Bei derartigen wichtigen Systemen gibt es schon lange das "4-Augen-Prinzip", also die Entscheidung von 2 Personen, z.B. bei großen Tersoren mit 2 Schlüsseln oder in Flugzeugen mit Pilot und Co-Pilot. Das ist allerdings teuer. Gegen ungewollte Ausfälle, Ohnmachten z.B., gibt es den "Totmannsknopf", der alle 30 Sekungen betätigt werden muß. Der aber nützt nichts bei absichtlichen Fehlbedienungen.

Bei Zügen gibt es seit längerem auch noch die direkte Funkverbindung zu den Lockführern, aber ausgerechnet an der Unfallstelle gab es ein seit 6 Jahren bekanntes großes Funkloch. Das Teuflische bei derartigen Funklöchern ist ihre Abhängigkeit von atmosphärischen Einflüssen, also ihre Unbeständeigkeit, mal sind sie da, mal nicht.
Das dürfte den Fahrdienstleiter erheblich entlasten. Schlimm nur, daß immer wieder solche Unglücke passieren müssen, ehe bekannte Schwachstellen beseitigt werden. Die jetzt funktionierende Sicherheitsverfriegelung bei eingleisigen Strecken

http://www.merkur.de/welt/zugunglueck-ba...zr-6125048.html

.

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

19.02.2016 07:32
#2 RE: Bad Aibling Antworten

Hallo Erich,

wenn das so ist, dann wundert mich ein bisschen das Sicherheitskonzept. Es gibt nicht nur vier-Augen-Prinzipien, sondern auch das sogenannte single-fault-safety Konzept. Wenn also bekannt ist, dass ein Sicherheitsmechanismus (Funkruf) auf einem Streckenabschnitt nicht funktioniert, dann muss dort eben auch ein manueller Eingriff durch den Fahrdienstleiter unterbunden werden.

Gruß, Martin

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

19.02.2016 08:50
#3 RE: Bad Aibling Antworten

Hallo Martin,
ja, das wäre eigentlich eine weitere Maßnahme.
Aber es gibt auch diesen allgemeinen Sparzwang, der bei uns mit den 60er Jahren beginnend überall Personal einsparen ließ, Zug- und Straßenbahnschaffner wurden durch Automaten ersetzt, der Flugingenieur als dritte Person im Cockpit fiel weg, auf den Schiffsbrücken von Riesenschiffen waren manchmal nur eine Person usw. Das senkte zwar die Anzahl der menschlichen Fehler, aber setzte auf die Unfehlbarkeit der Automaten.
Und eine neue, noch unabsehbare Gefahren-Ebene tut sich auf mit den "Automaten der freien Bewegung", wie ich die mal bezeichnen möchte, den selbstlenkenden Autos und den unbemannten Transport-Helicoptern. Es wird Schäden geben, auch bei Menschen, die Zuständigkeit und Haftung sind noch alles offene Punkte.

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[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

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"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

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„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

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Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

19.02.2016 09:25
#4 RE: Bad Aibling Antworten

Unter 'Sparzwang' würde eher verbuchen, dass die Bahn keine funktionierende Funkstrecke hatte, weniger die Tatsache, dass die Bahn auf Automaten vertraut.

Automaten und Software im Sicherheitsbereich haben ihre eigenen Sicherheitsaspekte (Design, Validierung), aber sie sind natürlich Teil einer höheren Produktivität des eingesetzten Personals.

Sicherheitstechnisch ist es allerdings ein 'neues' Problem, wenn Automaten im Bedarfsfall wieder durch Menschen überschrieben oder ersetzt werden. Diese Menschen haben dann selbst oft nicht mehr die Routine, die ihre Handlungen sonst sehr sicher machen. Das heißt, ein Auto, das zu 99% selbst fährt hätte im Zweifel bei menschlichem Eingriff einen Fahrer, der keinerlei Fahrpraxis hat. Ähnliches hat der Ex-Pilot Haisenko bei Piloten beobachtet: http://www.anderweltonline.com/wissensch...ausbildung-auf/

Wir hatten ähnliche Beobachtungen (Auswirkungen von Veränderungen durch technische Möglichkeiten) in Kliniken. Nachdem die Technik verfügbar war wurden mehr und mehr Zentralstationen mit zentraler Zusammenführung von bettseitigen Informationen eingeführt, das heißt, wenn es zum Herzstillstand in Zimmer xx kam, dann war der Alarm nicht nur am bettseitigen Monitor, sondern auch in der Zentrale zu sehen. Innerhalb kurzer Zeit hat das vor allem in den USA dazu geführt, dass das Personal pro Patient ausgedünnt wurde, besonders während der Nachtschichten. Dass die Wege zum Patienten teilweise viel länger wurden und auch die Versorgungsabdeckung nicht mehr sehr belastbar war hat man in Kauf genommen. Bei Herzstillstand sinkt aber die Überlebenswahrscheinlichkeit 10% pro Minute ohne Behandlung, von lebenslanger Schädigung mal gar nicht zu reden. Technisch gesehen haben sich dann die Anforderungen an die Gerätetechnik verändert: Die Übertragung von Alarmen musste besonders zuverlässig werden, Geräteausfälle mussten ebenfalls sofort erkannt werden. Bis aber die Gefahren solcher Veränderungen erkannt und die Risiken minimiert waren dürfte so mancher Patient Schaden erlitten haben.

Mit die meisten Schäden dürfte aber die Einführung von Smartphones gebracht haben. Seither laufen und fahren viele Menschen völlig taub oder blind durch die Welt, gefährden sich und andere.

Gruß, Martin

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