In der Welt steht, dass dieses Votum dem IOC zu denken geben sollte. Sollte es? Das IOC hatte bei der letzten Wahl klar und deutlich auf München verzichtet und einem Südkoreanischen Kuh Dorf den Vorzug gegeben und damit klar gemacht, wohin die Olympische Reise geht, zu den den Diktaturen dieser Welt, die unliebsame Fragen zu Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit per Dekret abschaffen.
Über das Ergebnis habe ich mich sehr gefreut. Profitiert hätten eh wieder nur Leute wie Beckenbauer, Neureuther und Höfl-Riesch, die als "Olympia-Botschafter" dafür bezahlt worden wären, um die ganze Welt zu reisen und diversen IOC-Funktionären Bestechungsgeld in die Hand zu drücken.
München braucht intakte Straßen und bezahlbaren Wohnraum, keine Olympischen Winterspiele. Aufgrund des Klimawandels sind die Zeiten des Wintersports in Bayern ohnehin gezählt. Ich hoffe, dass all jene recht haben, die sagen, mit diesem "Nein" seien sportliche Großereignisse in Deutschland erst mal vom Tisch.
Ich vermute, dass die Dauerwerbesendung für leistungssteigernde pharmazeutische Produkte in Kasachstan oder China stattfinden wird. Dort passen diese überholten Angeberveranstaltungen auch hin. Schön wäre es, wenn die Öffentlich rechtlichen auch die Berichterstattung über diese Nicht-Ereignisse einstellen würden.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Dass Mirkalf mal über China und Kasachstan wettern würde, im Gegensatz zu den USA oder der BRD sicher der Hort an Demokratie, Freiheit und Bürgerrechten, hätte ich auch nicht gedacht. Anyway, ich wäre gern mal zu den Spielen gegangen, verstehe aber jeden Gegner, der keine Lust hat diese Gigantomanie der alten Männerriege zu finanzieren. Die Bündner haben sich ja vor den Münchnern ebenfalls klar und deutlich dagegen ausgesprochen.
Vermutlich werden sie es jetzt Oslo geben, damit man für einmal so tun kann, als ob jetzt alles wieder anders wird bevor die nächsten Winterspiele dann nach Almaty, Doha, Kuweit, Harare, Pjöngjang und Peking gehen.
Ich bin einer der für Olympia gestimmt hätte - ich wohne allerdings etwas außerhalb von M und war nicht stimmberechtigt.
Meine Gründe? Zum einen kommen die Infrastrukturmassnahmen(*) an den einzelnen Orten langfristig der jeweiligen Bevölkerung zu Gute, zum anderen ist es eben nicht so dass hier wild in der Natur herumgepfuscht worden wäre, drittens bestehen 80% aller Veranstaltungseinrichtungen bereits (und gerade Garmisch ist wegen der neuen Schanze und der kürzlich stattgefundenen WM praktisch auf dem neuesten Stand) und viertens wäre es mal wieder ein großes Event das in D stattfände - ich habe Olypia 72 hautnah miterlebt, das war ein grandioeses Fest für alle (wenn man den traurigen Abschluß mal außen vor löässt).
(*) Als da z.B. sind: - dringend benötigter 2. S-Bahn-Tunnel in München - dringend benötigte Ortsumfahrung Ga-Pa - in Ruhpolding gibts auch noch einiges zu tun, wer jemals bei einem großen Biathlon-Wettbewerb dort war weiß es.
Just my 2Cts
WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
WRL, jeder Ballungsraum in Deutschland hat wohl solche Projekte. Aber wie ist das denn? Schickt das IOC München einen Scheck über 10 Mrd. und dann kann gebaut werden? Oder musst das Gastgeberland nicht aus eigener Tasche die Infrastruktur hinstellen? Wenn ja, frage ich mich, warum man olympische Spiele als Rechtfertigung braucht. Und was bleibt finanziell unterm Strich? Steuereinnahmen als Hotelübernachtungen, da hat sich Bayern/CSU als maßgeblicher Betreiber der ermäßigten Hotel-Umsatzsteuer ja ein Eigentor geschossen :)
Ich bin auch ein Fan der olympischen Idee, aber ich kann die Abneigung gegen IOC-Funktionäre verstehen ebenso wie die gegen Leute wie Beckenbauer oder Lokalpolitiker, die mit so einer Welle hochgespült werden wollen. Ist ja immer komfortabel, anderer Leute Geld ausgzugeben.
Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt ja auch ganz deutlich, dass Großprojekte erst kleingerechnet werden, damit der Widerstand gering bleibt und danach die Kosten explodieren. (Beispiele: Elbharmonie, Flughafen Berlin, Stuttgart 21, Bistum Limburg)
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Bleibt noch zu ergänzen, dass München und die Alpenregion in Sachen Sportstätten wahrlich keinen Nachholbedarf haben sollten. Dies aufgrund der letzten olympischen Spiele und der guten touristischen Infrastruktur.
Ich bezweifle ja nicht dass das Alles erstmal vom deutschen Steuerzahler (vor-)finanziert werden muss. Die touristischen Einnahmen sind aber erheblich und verbleiben in der Region - d.h. dass die Bürger in der Region (und nur die haben abgestimmt) eher davon profitieren - wobei ja da auch jede Menge Steuern anfallen, auch abseits der Hoteleinnahmen. Es ging mir auch viel mehr um die INfrastruktur und weniger um die Sportstätten - da brauchts an ein paar Stellen Modernisierung, sonst nicht viel. Obwohl, die letzten Olympischen Winterspiele in D waren wann? Garmisch, 1936?
Einen Beckenbauer (der sehr viel positives für die Fußball-WM2006 erreicht hat) zwecks Werbung für eine Winterolympiade durch die Gegend zu schicken wäre ja wohl eher kontraproduktiv, ebenso wie das pauschale Gequatsche von Doping-verseuchten Spielen. Doping spielt bei den meisten wintersportlichen Wettbewerben keine Rolle, bei ein paar aber durchaus; es gehört aber m.E. schon eine beachtiliche Portion Böswilligkeit dem Wintersport pauschal Doping zu unterstellen.
IOC, FIFA, all die Sportverbände (kann man aber auch von der UNO und der EU behaupten) werden seit vielen Jahrzehnten von mehr oder weniger zwielichtigen Gestalten geführt, entweder weil sie es verstehen viel Geld locker zu machen und das für ihre Zwecke einzusetzen (Sportverbände), man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt (UN, EU), wobei ich in Bezug auf die Politik die Bemerkung zu den Sportverbänden nicht a priori für ungültig erklären würde...
Auch wenn es off topic ist - der Österreicher Waldheim war UN-Präsident und kein Mensch hat da irgendwas dabei gefunden, als er aber Jahre später österreichischer Präsident wurde fegte ein Shitstorm seinesgleichen durch die Welt!
Have a nice day WRL
PS.: Ich kenne München noch aus vorolympischen Zeiten, der Bau von S- und U-Bahn hätte sonst von der Stadt selber finanziert werden müssen und wäre sicherlich viiiel später erfolgt, so ham wenigsdens de Breissn a midzoin miassn :-))
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von WRL im Beitrag #9PS.: Ich kenne München noch aus vorolympischen Zeiten, der Bau von S- und U-Bahn hätte sonst von der Stadt selber finanziert werden müssen und wäre sicherlich viiiel später erfolgt, so ham wenigsdens de Breissn a midzoin miassn :-))
Ja, ich erinnere mich an die große Errungenschaft S-Bahn und war einer der anfänglichen Nutzer (als Helfer bei der Olympiade eingesetzt). Die S-Bahn wäre tatsächlich nicht so früh gebaut worden, wenn es keine Olympiade gegeben hätte. Ja, es scheint schon etwas widersinnig, da die Münchner vielleicht mal schnell zu einem weiteren Ausbau der Infrastruktur gekommen wären, und de Breissn hättn wieder midzoin miassn.
Das war ja ähnlich bei S21: Stuttgart und BW sind ja langfristig die Profiteure der verbesserten Infrastruktur, sind bekommen das Geld aber vorwiegend aus anderen Quellen. Trotzdem gab es großen Widerstand. Das ist ein klares Signal, dass die Leute so gesättigt sind, dass sie bestimmte Komfortfaktoren (erst mal Ruhe und Störungsfreiheit, kaschiert durch Skepsis wg. des IOC zu der man sich ja so schön mobilisieren lassen kann) höher gewichten, als ein bisschen mehr Zukunftsfähigkeit. Das ist nun mal der Gang der Dinge, deshalb läuft das Leben in Zyklen ab.
Zitat von Spock im Beitrag #6 (...) muss das Gastgeberland nicht aus eigener Tasche die Infrastruktur hinstellen? Wenn ja, frage ich mich, warum man olympische Spiele als Rechtfertigung braucht.
Der Vorteil an München (bei Oslo ist es ähnlich) wäre, dass man ja gar nicht soviel hätte bauen müssen. Im Prinzip ist alles da und müsste nur auf den neuesten Stand gebracht wereden. Winterspiele sind auch deutlich billiger als Sommerspiele. Und natürlich ist Olympia viel mehr als Kosten und IOC, gerade für ein wintersportverrücktes Land wie Deutschland. Immer nur die Kosten zu sehen ist zynisch und sorgt dafür, dass man am Ende gar keine Kathedrale mehr baut. Und wer wenn nicht die Deutschen sollen mal was raushauen? Oder werden die jetzt immer knickriger?
Zitat von Spock im Beitrag #6 (...) muss das Gastgeberland nicht aus eigener Tasche die Infrastruktur hinstellen? Wenn ja, frage ich mich, warum man olympische Spiele als Rechtfertigung braucht.
Der Vorteil an München (bei Oslo ist es ähnlich) wäre, dass man ja gar nicht soviel hätte bauen müssen. Im Prinzip ist alles da und müsste nur auf den neuesten Stand gebracht wereden. Winterspiele sind auch deutlich billiger als Sommerspiele. Und natürlich ist Olympia viel mehr als Kosten und IOC, gerade für ein wintersportverrücktes Land wie Deutschland. Immer nur die Kosten zu sehen ist zynisch und sorgt dafür, dass man am Ende gar keine Kathedrale mehr baut. Und wer wenn nicht die Deutschen sollen mal was raushauen? Oder werden die jetzt immer knickriger?
Ja, klar, und die Schulden müssen ja auch nie zurückgezahlt werden.
Wenn wir Überschüsse hätten, wäre das ja was anderes, aber Deutschland nimmt immer noch neue Schulden auf.
Wer - außer der bayerischen Landesregierung (derzeit noch) - denkt denn ernsthaft daran Schulden zurückzuzahlen?
Die aufgehäuften Schulden werden nie auf dem eigentlich normalen Weg zurückgezahlt werden, so mit "Zins und Tilgung", sie können nur noch durch Inflation mit nachfolgender Währungsreform oder eben gleich einer Währungsreform weggeschafft werden (das Wort "zurückzahlen" habe ich jetzt bewusst vermieden..)
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)