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Dieses Thema hat 16 Antworten
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 Bistro
Seiten 1 | 2
Gerd Offline



Beiträge: 1.649

15.06.2012 19:31
"Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Da ist ein Artikel in der "Welt"

http://www.welt.de/kultur/article1066009...l#disqus_thread

Er ist offensichtlich von einem ehemaligen Deustchen, heute naturalisierter Amerikaner geschrieben.

Ueber den Artikel selbst kann man diverser Meinung sein.
Was mir jedoch auffiel, war ein Kommentar von jemand, der "Gast" heisst.

Ich habe dazu eine Frage. es hat wenig Sinn, in der Welt-Kommentarfunktion zu fragen, denn von da kommt nie eine Antwort.

Deshalb frage ich hier:

quote

Schade, Herr Gumbrecht! Leider haben Sie von Industrie keine Ahnung (na gut, woher auch...) Die "Zahnrad-Industrie" ist in Wahrheit die Zukunft, Silicon Valley wird es schwer haben. (Lesen Sie mal die Studien über die "Re-Analogisierung" der Computerindustrie). Jeder, der sich auch nur ein bisschen auskennt (dafür muss man Techniker sein, OK, wird nichts bei Ihnen...) weiss, wie komplex so Zahnräder sind und was man dafür können muss - und wie unverzichtbar sie sind.

Deutschland hat so unglaublich viel Zukunft, es weiss es bloss noch nicht.

endquote

Gibt es solche Studien, auf die der "Gast" zeigt, in D?
Wenn ja, waere ich an irgendeienr Referenz interessiert.

Nach meiner historischen Kenntnis ist etwa 1958 die Analog-Computer-Technologie gestorben.

Interessiert, Gerd

Gerd

ng Offline



Beiträge: 2.614

16.06.2012 14:31
#2 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Zitat
Gibt es solche Studien, auf die der "Gast" zeigt, in D?
Wenn ja, waere ich an irgendeienr Referenz interessiert.

Kleiner Scherzkeks

Zitat
Er ist offensichtlich von einem ehemaligen Deustchen, heute naturalisierter Amerikaner geschrieben.

Das sind eigentlich die Einzigen, die an eine Neid-Theorie glauben... muss wohl an den eigenen Selbstwertgefühlen liegen ;)

WRL Offline



Beiträge: 1.124

17.06.2012 16:20
#3 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Hallo Gerd,

ich möchte dem Herrn(?) Gast in einer Hinsicht nicht widersprechen - Zahnräder sind tatsächlich komplexe Gebilde, aber erstens werden auch diese mehr und mehr nach D importiert und zweitens werden wir hier in D auf längere Sicht gesehen nur noch absolute HighTech produzieren, der Rest, so ungefähr 99 %, wird aus China, Indien, Korea usw kommen. Allerdings auch nicht aus den USA.

Es drängt sich mir der Eindruck auf dass Mr. Gumbrecht ein bißchen überrascht ist dass in D selbst der Spiegel langsam bemerkt dass Präsident Obama tatsächlich nicht übers Wasser gehen kann. In einem irrt er sich, zumindest nach meinem Eindruck: Wenn schon der Vorwahlkampf der GOP nahezu jede Nachrichtensendung über Monate hinaus dominiert hat kann man sich leicht vorstellen wie das dann erst der eigentliche Präsidentschaft-WK tun wird; alles andere als der KanzlerInnen-WK in D.

In meinen Bereichen bemerke ich nichts über "Re-Analogisierung" der Computer-Industrie, ganz im Gegenteil. Ich habe mich gerade in den letzten Wochen sehr intensiv mit Fachleuten verschiedener Richtungen unterhalten - Analogtechnik wird an Universitäten kaum mehr gelehrt, Ingenieure die die TH's in den letzten 15 Jahren verlassen haben sind überwiegend reine "Digitalkünstler". Ein Beispiel? Ein Kollege und ich haben bei einem Flugzeughersteller in D Schulungen auf dem Gebiet der Telemetrie durchgeführt. Frägt man wo die Mitarbeiter nach eigener Einschätzung wenig wissen kommt sofort als erstes HF-Übertragung - also eine rein analoge Technik. Daher werden moderne HF-Übertragungstrecken ja auch immer digitaler aufgebaut (s. die ganzen Komprimierungsverfahren) damit sie letztendlich verwendet werden können wie ein Kabel - ich muss nicht mehr wissen warum die Daten so aussehen sondern mich darauf verlassen dass das was vorne reingeht auch hinten wieder rauskommt. (Ich weiß, das hat auch noch andere Gründe, u.a. die höhere Auslastungen von Frequenzen!)

Have a nice weekend
Werner

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

17.06.2012 20:21
#4 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Zitat von WRL
Hallo Gerd,

ich möchte dem Herrn(?) Gast in einer Hinsicht nicht widersprechen - Zahnräder sind tatsächlich komplexe Gebilde, aber erstens werden auch diese mehr und mehr nach D importiert und zweitens werden wir hier in D auf längere Sicht gesehen nur noch absolute HighTech produzieren, der Rest, so ungefähr 99 %, wird aus China, Indien, Korea usw kommen. Allerdings auch nicht aus den USA.




Werner:

ich habe ja dem nicht widersprochen. Der Gast hat in diesem Punkt recht. Was er darauf folgert, habe ich Schwierigkeiten zu verstehen.

Die Analog-technik ist ja nicht die erste, sondern mindestens die zweite Technologie, die der Computerentwicklung voellig aufgefressen hat. Die (Mechanische und elektronische) Analogtechnik wird fuer sehr lange Zeit nicht ganz aufgefressen, weil das Mensch-Maschine Transformation fuer sehr lange analog bleibt. Menschen koennen derzeit digitale Signal nicht interpretieren, sondern nur analoge, weder mit Augen noch Ohren.


Die Digital Technologie handelt mit Information, aber nicht mit Kraft. Wo Kraft-Uebertagungen notwendig ist, wird eine gewisse Menge Analogtechnologie bleiben, obwohl, zum Beispiel bei Stepping Motoren, die Digital Technik bis in den Motor geht.

Zurueck zur zweiten Technologie. Also ich meine erste Beruehrung mit Computern hatte, war die Technologie strikt in hardware Technologie und software Technologie getrennt, auch die Ausbildung der Frachkraefte. Und die Hardware- Technologie war enorm komplex (und wurde auch verkauft. Die software war ein freebie) . Diese Technologie ist langsam, getrieben von der Integrierten Circuit Technologie, und durch den Transfer von komplexen hardware Schaltungen in die Software, angefangen in den Siebzigern, gestorben, und sie ist heute voellig tot. Was uebrigbleibt, wurde von Integrierte Circuit Entwicklungs-, Simulations-, Produktions (Steuer) - und Testsoftware uebernommen, und auch extrem teuren Fabs und eben von der Software, die viel komplexere Steuersysteme erlaubt als moeglich ist in Hardware-Schaltungen . Die Pioniere der Computerentwicklung, die Hardware Computer Ingenieure, haben dabei ihr eigenes Gebiet voellig eliminiert.

Du hast klar ausgesprochen, was ich schon lange vermute. In der Praezisionsmechanik wird Deutschland mehr und mehr zum Entwicklungs- und Assembly Land von importorten Komponenten. Die Gefahr ist fuer Deutschland, dass Assembly mehr und mehr durh Fabrikautomation eliminiert wird. Und wie Du selbst weisst, Entwicklung alleine ist nur ein Geschaeft, wenn man das grosse Los zieht, wie Steve Jobs, der allerdings erst erfolgreich wurde, als er die Produktion wohl ausgesourced hat, aber unter Kontrolle gehalten hat.

Ich moechte betonen, dass das nur eine Analyse ist, und dass sie nicht auf zwei wichtige Fragen eingeht:

(1) Was fuer Probleme bringt die Digitalisierung der Welt?

(2) wie kommt man von hier nach da, ohne Riesenarbeitslosigkeit?

Gerd

Irgedwie zieht der Gast einen zur Zeit in etwa korrekten Schluss , aber zieht den falschen Schluss fuer die Zukunft.

Gerd

Kater Offline



Beiträge: 1.208

17.06.2012 23:57
#5 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Zitat von Gerd


Die Gefahr ist fuer Deutschland, dass Assembly mehr und mehr durh Fabrikautomation eliminiert wird.




Das ist nicht die Gefahr, dass ist die Chance. Irgendwo habe ich mal den Satz gehört, dass China die Werkbank der Welt ist, aber Deutschland diese Werkbank liefert. Und da ist etwas sehr Wahres dran, ein Grossteil der Erfolge der deutschen Exportwirtschaft basiert auf solchen Produkten. Übrigens eine Branche, deren Niedergang in den Neunzigern beschlossene Sache war. (Das Gleiche gilt auch für die deutsche Automobilndustrie. Die wurde aus den gleichen Gründen in den Achzigern schon verbal beerdigt und ist heute stärker denn je.)

Und wenn ich mir ansehe, was in dem Bereich in Deutschland entwickelt wird, mache ich mir wenig Sorgen. Diese Firmen strotzen vor Selbstbewusstsein und auch vor Geld und investieren heftig in Forschung und Entwicklung. Und da ist durchaus eine Menge Know How drin, was nicht ohne weiteres kopierbar ist, während man gleichzeitig den Entwicklungsvorsprung permanent ausbaut.

Sicher ist ein Apple sexier und eine Foxcon sieht auch imposanter aus. Aber solange deren Fabriken alle aus Deutschland kommen, ist doch für Deutschland alles in Ordnung. Erstaunlicherweise fertigen die auch grösstenteils in Deutschland. Ist eben doch eine Menge Zeugs, was nicht so ohne weiteres von Ungelernten produziert werden kann. Das ist letztlich die Marktlücke, eine Apple Smartphone, das nicht geht, ist nur ein Garantiefall, eine Fabrik, die wegen einer defekten Steuerung steht, kostet richtig Geld. Da kann man Qualität duchaus verkaufen. Aber es sind nicht die grossen Namen, die da aktiv sind, das sind auch alles keine Aktiengesellschaften. Die sind in Privatbesitz und können auch mal eine Flaute aussitzen.

Das Problem mit der Arbeitslosigkeit ist allerdings real. Letztlich beruht Deutschlands Erfolg auch auf dem Misserfolg der Spanier, Franzosen, Italiener und Griechen, die als Konkurrenten keine Rolle mehr spielen. In den USA findet der Ausgleich innerhalb des Landes statt. Wobei Deutschland wesentlich stärker am Erfolg von Siemens, Beckhoff, BMW oder VW partizipiert als es die USA am Erfolg von Apple tut.

Gruss
Kater

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

18.06.2012 00:50
#6 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Kater:

Ich kann deinen Ausfuehrungen weitgehend zustimmen. Das Intellektual Property kommt aus Deutschland.

Aber Du machst mit Deinen Bemerkungen einen Fehler:
quote
was nicht so ohne weiteres von Ungelernten produziert werden kann.
unquote

Das haben meine Kollegen auch gedacht, im Falle der Hochenenergie Physik. Heute ist das Zentrum der Hochenergie Physik in China.

Ich weiss nicht, ob Du kuerzlich den Artikel gelesen hast ueber die Airbus A320 Fertigungsstrasse in China.

Parallel dazu bauen die Chinesen eine Fertigungsstrasse fuer ein chinesisches Flugzeug, das direkt mit der A32o konkurrieren wird.

Die High speed trains sind ein anderes Beispiel.

Space Flight wird eine chinesische Aktivitaet werden. Wir, die Amerikaner haben aufgegeben.

Da ist noch die Frage der Patente. Aber die Chinesen finden auch Wege um diese.
Bei diesen Fertigungsstarssen (Fabriken) sind die Chinesen noch in der Lernphase.

Diese geht im allgemeinen 10 oder so Jahre.

Dann....

Well, noch eine persoenliche story: Eine meiner Nichten ist Feinmechanikerin in einem dieser Nordlich von Karlsruhe Mittelstandsunternehmen, das GetraenkeFlaschen Fuellstrassen herstellt. Ihr Freund seit 10 Jahren ist Aussendienst- Monteur bei der Firma. Er ist oft in China auf Montage (obwohl er nur ein paar Brocken Englisch und kein Chinesisch redet) . Beides sehr geschaetzte Mitarbeiter, so weit mir gesagt wird.

Beide reden vom Annehmen von einem der Offer, die ihnen von China gemacht werden. Auswandern nach China finden sie recht attraktiv. Was machen diese Firmen, wenn ihnen, genau so wie im Falle der Physik-Postdocs in den 80ern in der USA, die besten Leute schlicht abgeworben werden?

Ich weiss, Du warst in aelteren Artikeln recht hostile, dass ich in die USA "gefluechtet" bin. Hostility wird aber diese Leute nicht halten, sondern deren Plaene beschleunigen.

Gerd

Gerd

WRL Offline



Beiträge: 1.124

18.06.2012 07:57
#7 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Gerd,

zu dem 320er kann ich auch eine kleine Story beitragen.

Ich wurde, aus welchem Zufall auch immer, von einem Chinesen angesprochen meine Verbindungen zu Dornier und MBB (die rein auf der technischen Ebene lagen) auszunützen um einer chinesischen Organisation zu einem Joint Venture im Bereich kleine Mittelstreckenflugzeuge zu verhelfen. Zu der Zeit stand Dornier mit der Entwicklung eines 70/90/100-sitzigen Flugzeuges kurz vor dem Abgrund, Fokker ebenso (oder war schon verschwunden - ich denke fast letzteres). Sie waren ausschließlich an den Dornier-Fliegern interessiert, die Überreste von Fokker wollten sie auf keinen Fall. MBB war da schon Besitzer von Dornier und hatte, wohl um keine Airbus-Konkurrenz zu "züchten", die Gespräche abgeblockt. Nun, die Chinesen haben sich letztendlich mit anderen zusammengetan und das erreicht was sie schon immer wollten - eine Fertigung in China unter chinesischer Beteiligung, später chinesischer Führung und noch später chinesischem Alleinbesitz.

Der Druck immer weiter entwickeln zu müssen ist sehr groß und ich finde es ungeheuer gut wie vorwiegend mittlere Unternehmen hier in D agieren. Gott sei Dank sind sie in Privatbesitz - währen sie an der Börse notiert hätten sie ihren Vorsprung schon lange eingebüsst. Hoffentlich bleiben die Familien so klug wie sie bisher waren...

Schönen Tag
WRL

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(Mark Twain)

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.533

18.06.2012 09:03
#8 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Zitat von Gerd

Well, noch eine persoenliche story: Eine meiner Nichten ist Feinmechanikerin in einem dieser Nordlich von Karlsruhe Mittelstandsunternehmen, das GetraenkeFlaschen Fuellstrassen herstellt. Ihr Freund seit 10 Jahren ist Aussendienst- Monteur bei der Firma. Er ist oft in China auf Montage (obwohl er nur ein paar Brocken Englisch und kein Chinesisch redet) . Beides sehr geschaetzte Mitarbeiter, so weit mir gesagt wird.

Beide reden vom Annehmen von einem der Offer, die ihnen von China gemacht werden. Auswandern nach China finden sie recht attraktiv.



Warum? Weil da die Menschenrechte mit Füßen getreten werden? Aber darüber kann man wahrscheinlich hinwegsehen, wenn die Kohle stimmt und die Steuern niedrig sind.

Pfui Teufel!

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

18.06.2012 14:18
#9 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Mirkalf:

Wie gesagt, hostility beschleunigt solche Plaene.

Das hat die Auswanderungswellen aus dem deutschen Raum ueber die Jahrhunderte beschleunigt.

Gerd

Gerd

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.533

18.06.2012 18:24
#10 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Wer auswandert, dem gelingt es aufgrund seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten nicht, die Situation in der Heimat zu erkennen, zu transzendieren und zu modifizieren.

Was soll ich von Leuten halten, die in ein Land auswandern möchten, in dem der Grundsatz gilt: "Du bist nichts, dein Volk ist alles!"?

Was soll ich von Leuten halten, die in ein Land auswandern möchten, in dem der einfache Arbeiter lediglich "Material", "Verfügungsmasse" ist?

Was soll ich von Leuten halten, die in ein Land auswandern möchten, in dem Zwangsabtreibungen durchgeführt werden?

Jedenfalls weine ich solchen Leuten keine Träne nach. Die sollen gehen, besser heute als morgen.

---

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Gerd Offline



Beiträge: 1.649

18.06.2012 18:32
#11 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Mirkalf:

Was soll ich von Mirkalf, dem bluetenweissen trutzigen Kaempfer fuer die die Menschenrechte , halten, der noch Deustcher ist, obwohl die Deutschen vor weniger als 100 Jahren die groesste industrielle Massenausrottung der modernen Zeit veranstaltet haben?

Soll ich auch p... T.... sagen? Noe, ich sage so was nicht.

Gerd

Gerd

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.533

18.06.2012 19:14
#12 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Zitat von Gerd

Was soll ich von Mirkalf, dem bluetenweissen trutzigen Kaempfer fuer die die Menschenrechte , halten, der noch Deustcher ist, obwohl die Deutschen vor weniger als 100 Jahren die groesste industrielle Massenausrottung der modernen Zeit veranstaltet haben?



Das ist Vergangenheit. Und, wie bereits geschrieben: Wer auswandert, dem gelingt es aufgrund einer körperlichen und geistigen Fähigkeiten nicht, die Situation in der Heimat zu erkennen, zu transzendieren und zu modifizieren. Insofern gibt es für mich keinen Grund auszuwandern. Für Feinmechaniker und Monteure vielleicht schon.

---

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Gerd Offline



Beiträge: 1.649

18.06.2012 20:16
#13 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Mirkalf:

Das ist deutsche Geschichte, mit der Du Dich, als deutscher, auseinandersetzen musst. Und die deustche Geschichte faengt an von dem Zeitpunkt, in dem man von einer deustchen Nation reden kann.

Ich weiss nicht genau, wann Du den Zeitpunkt siehst, aber auf jeden Fall bei der Gruendung des ersten deutschen Reiches . gab es eine Deutsche Nation, und dann hat sich Deutschland inkrementell bis heute entwickelt. mit allen ups and downs.

Uebrigens, die Besiedlung der neuen Welt fing 1492 an. Und dann entwickelte sich die neue Welt inkrementell bis zum heutigen Tag.Ich lese zur Zeit: Charles C. Mann 1493.

Deine geschwollenen Worte sagen nur Eines: Ich, Mirkalf schreibe meine eigene Geschichte. Diese geschichte ist nur virtuell in deinem Kopf. Sie hat nichts mit der Realitaet zu tun.

Bei dir muss man vorsichtig sein. Ich moechte keineswgs sagen, dass die Geschichte der Neuen Welt in 1492 angefangen hat. Die europaeische Besiedlung hat 1492 angefangen. Es gibt eine Geschichte vorher, soweit man sie noch erforschen kann. Das hat Charles C. Mann mit dem Buch 1491 getan. das habe ich noch nicht gelesen. Beides sind dicke Buecher mit Unmengen Referenzen. Fuer Dich, der ja zu Kurzschluessen neigt, fast unmoeglich zu begreifen.

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

18.06.2012 21:12
#14 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Mirkalf:

Dir faellt es offensichtlich nicht auf, aber Du kopierst (mit einigen anderen Worten) genau die Thesen der Nazis:

Wer nicht gleichschaltbar (das war das Wort, das alle Deine geschwollenen Worte kurz und buendig substituierte) ist, well... er hat nicht ans Auswandern gedacht, sondern, wie Du weisst, an eine recht sichere methode -KZ- und Umbringen.

Gerd

Kater Offline



Beiträge: 1.208

18.06.2012 23:13
#15 RE: "Re-analogisierung der Computerindustrie" Antworten

Zitat von Gerd


Das haben meine Kollegen auch gedacht, im Falle der Hochenenergie Physik. Heute ist das Zentrum der Hochenergie Physik in China.

Ich weiss nicht, ob Du kuerzlich den Artikel gelesen hast ueber die Airbus A320 Fertigungsstrasse in China.

Parallel dazu bauen die Chinesen eine Fertigungsstrasse fuer ein chinesisches Flugzeug, das direkt mit der A32o konkurrieren wird.

Die High speed trains sind ein anderes Beispiel.

Space Flight wird eine chinesische Aktivitaet werden. Wir, die Amerikaner haben aufgegeben.

Da ist noch die Frage der Patente. Aber die Chinesen finden auch Wege um diese.
Bei diesen Fertigungsstarssen (Fabriken) sind die Chinesen noch in der Lernphase.

Diese geht im allgemeinen 10 oder so Jahre.

Dann....

Well, noch eine persoenliche story: Eine meiner Nichten ist Feinmechanikerin in einem dieser Nordlich von Karlsruhe Mittelstandsunternehmen, das GetraenkeFlaschen Fuellstrassen herstellt. Ihr Freund seit 10 Jahren ist Aussendienst- Monteur bei der Firma. Er ist oft in China auf Montage (obwohl er nur ein paar Brocken Englisch und kein Chinesisch redet) . Beides sehr geschaetzte Mitarbeiter, so weit mir gesagt wird.

Beide reden vom Annehmen von einem der Offer, die ihnen von China gemacht werden. Auswandern nach China finden sie recht attraktiv. Was machen diese Firmen, wenn ihnen, genau so wie im Falle der Physik-Postdocs in den 80ern in der USA, die besten Leute schlicht abgeworben werden?

Ich weiss, Du warst in aelteren Artikeln recht hostile, dass ich in die USA "gefluechtet" bin. Hostility wird aber diese Leute nicht halten, sondern deren Plaene beschleunigen.

Gerd



Die Problematik sehe ich durchaus. Wie "internationale" Firmen das Know-How verschleudern ist teilweise abenteuerlich, dazu gehören Manager, die das Know schlicht verschenken (wie bei Airbus), aber auch Manager/Politiker, die die Leute geradezu vertreiben. In Ingenieursforen kann man ja oft auch lesen, wie viele Ingenieure die angebliche Fachkräfteknappheit wirklich erleben, interessanterweise gibt es da kaum Unterschiede zwischen USA oder Deutschland.

Allerdings sehe ich in vielen Firmen, die wohl nicht zufällig keine Aktiengesellschaften sind, dass man sich dessen bewusst ist und entsprechend handelt.

Ob das als kritische Masse reicht, muss man sehen, ich bin durchaus skeptisch. Ich hoffe, es reicht noch, bis ich den Löffel abgebe. Letztlich ist auch die Frage, wie lange die Chinesen das noch mitspielen.

Übrigens habe ich Dich nicht wegen Deiner Entscheidung auszuwandern kritisiert, sondern wegen der Art, wie Du mit den Daheimgebliebenen umgesprungen bist.

Gruss
Kater

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