Monsanto, bekannt durch gentechnisch verändertes Saatgut ist ein Riese auf dem Weltmarkt und kontrolliert weite Teile des Handels. Die Versprechen der gentechnisch veränderten Pflanzen nach mehr Ertrag und weniger Schädlingsbekämpfung sollten Kunden anlocken. Allerdings kam von Anfang an Kritik daran, dass das natürlich patentierte Saatgut nur von einem Hersteller kommt und der Käufer sich damit von diesem abhängig macht.
Eine neue Studie zum Thema grüne Gentechnik stellt dieser Praxis jetzt ein verheerendes Zeugnis aus: Genauer: Mit der grünen Gentechnik sei das Gegenteil dessen erreicht worden, was man versprochen habe. Weniger Gewinn statt mehr, mehr Schädlingsbekämpfungsmitteleinsatz statt weniger. Mehr Probleme mit Schädlingen statt weniger.
Zitat Die Auswirkungen dieser praktischen Monopolstellung [von Monsanto, Anm.] zeigten sich unter anderem im Baumwollanbau in Indien, sagte Vandana Shiva. Dort kontrolliere Monsanto 95 Prozent des Saatgutmarktes mit dem Ergebnis, dass sich der Preis für Saatgut in den vergangenen zehn Jahren um über 8000 Prozent verteuert hat.
Viele Kleinbauern müssten deshalb Kredite aufnehmen, die sie nicht bedienen können, weil die versprochenen Erträge des gentechnisch-veränderten Saatguts nicht erreicht werden. Wegen dieser ausweglosen Schuldenspirale hätten sich in den vergangenen zwölf Jahren nach offiziellen Statistiken allein 250.000 indische Bauern umgebracht.
In Indien hat sich der Einsatz von Pestiziden gegen Pflanzenschädlinge seit dem Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle um das 30fache, in China um das zwölffache erhöht. Aber auch in den USA richteten die Gen-Pflanzen großen ökonomischen Schaden an.
Die Flächen, die von pestizid- und herbidzidresistenten „Superunkräutern“ befallen seien, die durch Auskreuzungen entstanden sind, hätten sich in den vergangenen vier Jahren verfünffacht.
Weltweit sollen bereits 20 Millionen Hektar Ackerland von den Kräutern verseucht sein. Zur Bekämpfung habe Monsanto jetzt ein Mittel auf den Markt gebracht, das dem verpönten Entlaubungsgift „Agent Orange“ gleiche, sagt Shiva.
Ist es also tatsächlich so, dass alle Befürchtungen der Kritiker und keine der Versprechungen der Hersteller eingetreten sind? Und warum kaufen die Bauern weiterhin dieses Saatgut, wenn es doch offensichtlich schlechter ist als herkömmliche Ware?
Zitat von LexxIst es also tatsächlich so, dass alle Befürchtungen der Kritiker und keine der Versprechungen der Hersteller eingetreten sind? Und warum kaufen die Bauern weiterhin dieses Saatgut, wenn es doch offensichtlich schlechter ist als herkömmliche Ware?
Ich habe die referenzierte "Studie" mal quergelesen. Viele Behauptungen, wenige Quellen, und die sind meistens Berichte von irgendwelchen NGOs, die nicht unbedingt die positivste Einstellung zum Thema gentechnisch verändertes Saatgut haben. Da ich nicht glaube, dass Bauern weltweit einfach nur strohdumm sind, halte ich den Wahrheitsgehalt dieser Studie für zu prüfen.
Ob sich die "Welt" einen Gefallen tut, Aussagen von Vandana Shiva als Tatsachenbehauptungen in einem Bericht zu zitieren, da bin ich mir auch eher unsicher. Man lese nur mal den Wikipedia-Eintrag zu dieser Dame. Immerhin hat sie den „Bullshit Award for Sustaining Poverty“ bekommen ;-)
Tatsächlich wäre es interessant, mal anständige Studien von anständigen Wissenschaftlern zu diesem Thema zu lesen. Kennt da jemand was einschlägiges?
Da liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo dazwischen, wenn nicht in der Mitte:
Die Hersteller haben mit überzogenen Kampagnen ihr Gen-Saatgut als Allheilmittel gegen den Welthunger angepriesen, oder wurden zumindest gerne so verstanden. Gerade in Entwicklungsländern sind ja nicht immer die kleinen Bauern die Entscheidungsträger, sondern eher Großhändler oder gar Regierungen, die hier Geschäfte machen wollen.
Auf der anderen Seite sind ökologische Systeme sehr komplex. Ich halte es für plausibel, dass das gezielte Herauszüchten bestimmter Eigenschaften auf einmal ganz unerwartete und gelegentlich sehr negative Seiteneffekte hat.