Ab Sonntag gelten keine Beschränkungen mehr für Arbeitnehmer aus den östlichen EU-Staaten.
Deutschland ist dem Ifo-Institut zufolge gut auf die Öffnung der Grenzen am 1. Mai für Arbeitskräfte aus acht osteuropäischen EU-Ländern vorbereitet. Der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts, Hans-Werner Sinn, sagte FOCUS, es gebe einen Wirtschaftsboom wie seit 20 Jahren nicht mehr. „Besser hätte die Konstellation bei der Grenzöffnung gar nicht sein können.“
Sinn geht davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren „Millionen von Migranten“ nach Deutschland kommen, um zu arbeiten. „Ich rechne mit sehr viel mehr Migranten als nur den etwa 140 000 pro Jahr, von denen die Bundesagentur für Arbeit ausgeht“, sagte der Wirtschaftsforscher.
Dass mit den zusätzlichen Arbeitskräften aus dem Osten die Löhne in Deutschland unter Druck geraten, hält der Ifo-Chef für nicht sehr wahrscheinlich. Aber natürlich bedeute Zuwanderung sinkende Löhne in dem Land, in das die Menschen einwanderten. (Focus)
Nun, die Medien nehmen das Thema sehr optimistisch. Fragt sich nur was passiert, wenn der Konjunkturwind weniger stark blässt. Dann wandern die hunderttausende frisch in die guten deutschen Sozialsysteme.
Da hilft es vielleicht mal, den blick gen Norden schweifen zu lassen.
Darauf hat mich auch der Cicero-Artikel von letztens gebracht: Anderswo sind Sozialleistungen an eine gewissen Aufenthaltszeit in dem Land gebunden. Ich sehe es für die Zukunft als unverzichtbar, dass das auch bei uns eingeführt wird.
Die Löhne werden selbstverständlich sinken. Der Mechanismus des Marktes lässt garnichts anderes zu, wenn das Angebot plötzlich deutlich steigt. Nicht umsonst sind die Rufe aus dem linken Spektrum inklusive der SPD lauter denn je, endlich einen generellen Mindestlohn einzuführen.
Zitat Anderswo sind Sozialleistungen an eine gewissen Aufenthaltszeit in dem Land gebunden. Ich sehe es für die Zukunft als unverzichtbar, dass das auch bei uns eingeführt wird.
Wenn, sollte Staatsbürgerschaft Bedingung sein.
Aber wir sind EU - dürfen wir da überhaupt was wollen?
Zitat von Lexx Anderswo sind Sozialleistungen an eine gewissen Aufenthaltszeit in dem Land gebunden. Ich sehe es für die Zukunft als unverzichtbar, dass das auch bei uns eingeführt wird.
Die meisten Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld oder Rente sind bereits mit der Aufenthalts- oder Einzahlungsdauer verknüpft (allerdings war ja meine Frage oben, was mit den Zuwanderern in der nächsten Konjunkturdelle passiert, die ja erst in einigen Jahren kommen kann). Interessant in dem Zusammenhang wird eher das Thema Hartz IV, das ja jedem zusteht egal ob erbrachter Leistung oder nicht. Dies sollte jedem bewusst sein wer von der Anhebung der Sätze spricht. Mit jedem uplift wird eine Welle Interessierter aktiviert.
DP: Mit Sozialleistungen sind hier tatsächlich alle Leistungen gemeint, also auch Fürsorge. Soweit ich das mitbekommen habe muss man bei unserem nördlichen Nachbarn erst sieben Jahre Däne sein, bevor man Anspruch darauf hat.
Das ist schon eine mächtig lange Zeit und erschwert eine Einwanderung in die Sozialsysteme zumindest deutlich.
Ja Lexx, in Dänemark haben wir auch seit Jahren eine stramm konservative Regierung am Ruder. Und wir sind uns sicher einig, dass in Deutschland jede neue Begrenzung von Hartz IV im Sperrfeuer der sozial gerechten political correctness hingerichtet wird. Zumal nach dem momentan riesigen Zuspruch der migrantenfreundlichsten Partei in Deutschland.
Dann soll die hiesige konservative Partei endlich mal ihre Aufgabe der Meinungsbildung wahrnehmen und dem deutschen Volk klarmachen, dass es gerade dabei ist, sich selbst zugrunde zu richten.
Nur drüber meckern ist einfach, aber wer seine Fahne ständig nach dem Wind richtet, vermag auch nicht, ihn zu lenken.
Denke vorher müsste man klären, ob solche Gesetze überhaupt europäischem Recht entsprechen. Jetzt wäre interessant, ob schon Klagen gegen die Dänen anhängig sind. Aber solche Sachen ziehen sich ja über Jahre hin. Vorher wird das in D keiner anfassen.