die Scheichs fahren schon seit Jahren einen sehr vernünftigen Weg. Die Preissprünge vor 2 Jahren mit bis zu 150 $ pro Barrel waren doch nicht von der Opec veranlasst sondern von den Spotmärkten, in denen heftigst spekuliert wurde. Dass sich die Scheichs höheren Einnahmen nicht verweigern sollte ja niemanden überraschen, aber sie denken mittlerweile ALLE langfristig. Im übrigen sind deren Öl-Förderungen doch meist über langsfristige Kontrakte zum beiderseitigen Nutzen abgesichert.
Diejenigen, die an Energie am kräftigsten verdienen sind zuerst die Regierungen und danach die Energiekonzerne, dann kommt lang nichts (na ja, das ist jetzt etwas übertrieben...) und dann kommen erst die Förderländer.
Angst habe ich nur vor den Gierhälsen, die mal eben den Ölpreis durch Manipulationen nach oben treiben, da sind wir auch wie gehabt vor Verdoppelungen nicht geschützt, und vor unseren Regierungen, die dann eben noch was oben drauf setzen, weils auf die paar Cent jetzt auch nicht mehr drauf ankommt.
Ansonsten kann jeder selber in bescheidenem Rahmen gegensteuern, von der besseren Dämmung über das sparsamere/kleinere Auto, und wenns ganz hart kommt kann man Sarrazins Vorschlag in die Tat umsetzen und sich zu Hause eben einen Pullover mehr anziehen. Haben unsere Vorfahren auch schon überlebt.
Schönen Abend WRL
PS.: Wir haben vor vielen Jahren die Doppelfenster unseres Häuschens (Bj 1972) gegen moderne Fenster und die Eingangstür durch eine gut gedämmte ersetzt - ziemlich genau 50% weniger Öl verbraucht.
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat Der, der die warme Wohnung will. Sonst muss er eben frieren.
Und wenn der lieber Öl verbraucht, als zu dämmen? Geld kostet beides - aber der Senior in seinem Haus möchte den Stress nicht mehr. Oder der Mieter -. der ggf. auch nicht den Sanierungsstress will. Was, wenn die gezwungen werden - gibt es Entschädigungen?
Zitat Statt Öl kann man auch Gas nehmen. Oder Strom, der z. B. mit Kohle erzeugt werden kann.
Gas und Kohle lehnen die Klima"schutz"spinner und die Ökoindustrie ab. Wer legt sich mit denen an? Keiner. Also weitere Möglichkeiten?
Zitat Ähem, die Autos heute haben zwischen 1 und 2 Tonnen Gewicht um in der Regel 80kg Mensch zu transportieren. Da ist noch vieeeeel Luft.
Winzige Autos gibt es schon lange - warum hast du denn keins gekauft? Weil du keins wolltest und/oder sowas nicht gebrauchen kannst. Warum sollten andere dann sowas gegen ihren Willen tun?
Zitat Der, der kauft.
Eher kaufen muss. Dann müsste es doch der Wünschende zahlen.
Zitat Ein sparsameres Auto ist ja nicht unbedingt teurer. Vielleicht ist es nur kleiner.
Es ist aber ein anderes als das was man hat. Wenn man also wechseln soll/muss, kommen Ausgaben auf einen zu.
Zitat Es geht hier nicht um ökologische Wunschvorstellungen.
Leider schon, weil die Ökoindustrie und -sekten das Sagen haben und immer mehr bestimmen.
Zitat Wenn das Öl alle ist, bzw. nicht mehr genügend gefördert werden kann, damit alle mit zwei Tonnen durch die Gegend heizen und die Wohnungen auf 25° geheizt werden, damit es bei gekippten Fenstern nicht zieht, wird der Preis für das Öl das Problem schon sichtbar machen. Dann werden auch die Chinesen und Amerikaner sparen.
Die werden noch Öl verheizen, wenn wir hier schon mit unseren asiatischen Solarzellen Dunkelheit und Kälte genießen und Tuche für Indien herstellen.
Zitat Das schafft hier Arbeitsplätze. Und das gilt letztlich auch, wenn man Kohle, Atom oder Solarkraftwerke baut.
Das mag für KohleKWs gelten. Was an AKW-Bau noch in D für Arbeitsplätze sorgen könnte, weiß ich nicht. Der Solarkram wird jedenfalls schon jetzt überwiegend in Asien produziert - allenfalls gibt es noch Arbeit für den, der die Dinger hier zusammenpappt - aber das dürften dann auch eher Hiwis aus dem Ostblock sein.
Zitat und wenns ganz hart kommt kann man Sarrazins Vorschlag in die Tat umsetzen und sich zu Hause eben einen Pullover mehr anziehen. Haben unsere Vorfahren auch schon überlebt.
"Und wenn der lieber Öl verbraucht, als zu dämmen? Geld kostet beides - aber der Senior in seinem Haus möchte den Stress nicht mehr. Oder der Mieter -. der ggf. auch nicht den Sanierungsstress will. Was, wenn die gezwungen werden - gibt es Entschädigungen?" Ich habe nichts davon geschrieben, irgendwen zu zwingen. Und alle diesbezüglichen Pläne sind vom Tisch. Aber die Kosten für die Energie werden dazu führen.
"Gas und Kohle lehnen die Klima"schutz"spinner und die Ökoindustrie ab." Bei Gas kann ich Deine Aussage nicht nachvollziehen.
"Winzige Autos gibt es schon lange - warum hast du denn keins gekauft? Weil du keins wolltest und/oder sowas nicht gebrauchen kannst." Ich fahre einen Smart zur Arbeit. Im Vergleich zum vorher genutzten BMW vermisse ich nicht viel. Den BMW will ich jedenfalls nicht zurück. Spritpreise tangieren mich nur noch peripher und auch die sonstigen Kosten fürs Auto sind drastisch niedriger.
"Warum sollten andere dann sowas gegen ihren Willen tun? " Vielleicht, weil sie sich den Sprit nicht mehr leisten können ?!?!
"Eher kaufen muss. Dann müsste es doch der Wünschende zahlen." Wer wünscht es denn ? Wenn Öl teurer wird, weil es knapper wird, wird es eben teurer. Da sind keine "Wünsche" drin. Die einen stellen sich drauf ein, die anderen heulen.
"Wenn man also wechseln soll/muss, kommen Ausgaben auf einen zu." Wenn Du jetzt z. B. einen Golf gegen einen gleichalten Polo wechselst, bekommt Du eher Geld raus. Wenn Du natürlich wartest, bis das alle tun, hast Du natürlich Pech. Aber bis dann ist Dein Golf sowieso Schrott und du kannst dann statt eines neuen Golfs den billigeren Polo nehmen.
"Leider schon, weil die Ökoindustrie und -sekten das Sagen haben und immer mehr bestimmen. " Aha, die Ökosekten bestimmen den Preis für den Barrel Öl. Meinst du nicht, dass Du im Begriff bist, Dich lächerlich zu machen ?
WRL: Nun, was ist heute so anders als vor zwei Jahren, als der Preis schon einmal sehr hoch gestiegen ist?
Was diesmal anders sein könnte ist, dass die OPEC als Preisregulierer im Ernstfall ausfallen könnte, weil sie die Fördermengen nicht entsprechend erhöhen kann. Dann steht der Nachfragesteigerung keine Angebotssteigerung mehr gegenüber, was nach den Marktgesetzen den Preis in die Höhe treibt. Und das wiederum wäre das vilzitierte Gift für den vielzitierten noch schwachen Aufschwung in der Weltwirtschaft.
Was ich selbst dagegen tun kann ist doch sehr bescheiden. Meine Wohnung heizt mit Gas und ein Auto habe ich eh nicht. Merken tu ich den Ölpreis also erst über die Heizkostenabrechnung und höhere ÖPNV-Preise. (Dass die Preise für transportintensive Produkte steigen habe ich im Hinterkopf, aber das merkt man meist nicht bzw. bringt es nicht mit dem Ölpreis in Verbindung).
ich weiß nicht mehr wie die Opec-Preise vor 2 Jahren waren, denn das was bei uns als "Ölpreis" gehandelt wird ist einmal der auf die Sorte "Brent" umgerechnete Preis, zum anderen gibt es noch den WTI-Preis, der sich auf die Ölsorte West Texas Intermediate (ich vermute dass es sich hier um eine Mischangabe handelt, weniger um eine definierte Sorte wie das "Brent"-Öl, das nach einem Fördergebiet in der Nordsee benannt ist). Es hat aber nur am Rande etwas mit dem OPEC-Preis zu tun.
Wie ich schon schrieb verhalten sich die Scheichs sehr vernünftig, schon seit vielen Jahren sind sie zuverlässige Handelspartner. Gerüchteweise habe ich gehört dass vor 2 Jahren die Lager trotz des hohen Preises voll waren und gleichzeitig die meisten Tanker auf Langsam(st)fahrt unterwegs waren um den Preis künstlich hochzuhalten..
Natürlich ist es richtig dass die Ölvorkommen schwieriger auszubeuten sind als noch vor einigen Jahren und der Verbrauch weiterhin steigt, d.h. dass der Ölpreis eben langfristig nach oben gehen wird. Die gleichen Erwartungen kann man mit vielen Dingen anstellen, Trinkwasser ist ja auch ein Grundstoff der künftig teurer werden wird - ob wir wollen oder nicht.
Der Trend ist klar, nur wird der Preisanstieg in teilweise wilden Zuckungen vorgehen - wenn Du gerne spielst kannst Du ja mit Terminkontrakten ein Vermögen machen - oder verlieren...
Wenn Kater mit dem Smart ins Büro fährt, ist das sehr vernünftig - in 10 Jahren wird er dann vielleicht wie ich das Fahrrad nehmen (so das Wetter einigermassen gut ist - kalt ist nicht das Problem, eher nass!) Und ob mein nächstes Langstreckenauto wieder so viele PS haben wird und so bequem sein wird - keine Ahnung. Vielleicht hält er auch noch so lange bis ich Rente bin und dann wird eh alles ein paar Nummern kleiner werden. Letztendlich ist es eine Kosten/Nutzen-Entscheidung, keine reine Kostenfrage.
Natürlich kann man jetzt wunderschöne hochkomplizierte Berechnungen anstellen wie sich die Weltkonjunktur, deren europäischer Ableger, die in D unter Berücksichtigung der Feiertage in Bayern etc etc - es ist ähnlich komplex wie die Klimamodelle, eher ein Glaubensbekenntnis als Realität und wird ängstlichen Gemütern Angst einjagen, das Ganze ohne wesentlichen Erkenntnisgewinn. Wie die Klimaprognosen halt auch. Ein Schreckgespenst, wie Du ja selber geschrieben hast. Nun, wer sich von Gespenstern Angst einjagen lässt, für den ist ein echtes Problem.
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat Ich habe nichts davon geschrieben, irgendwen zu zwingen. Und alle diesbezüglichen Pläne sind vom Tisch. Aber die Kosten für die Energie werden dazu führen.
Ok, wenn nur der Markt bestimmen soll, dann wäre das alles kein Thema mehr. Allerdings wird ja allein schon durch die Steuern reguliert.
Zitat Bei Gas kann ich Deine Aussage nicht nachvollziehen.
Wieso nicht? Gas erzeugt CO2. CO2 ist böse. Gas ist böse. Ausser Biogas - denn Bio-CO2 ist ja nicht so böse (vergl. Bio-Dioxin in Bio-Eiern ) - ausser, es wird vor der eigenen Hütte produziert oder das eigene Naherholungsgebiet wird "vermaist".
Zitat Ich fahre einen Smart zur Arbeit.
Hattest du nicht eine mobile Partnerin? Und Kinder, die transportiert werden müssten? Und ein entsprechendes Fahrzeug bzw. nun FahrzeugE?
Zitat Vielleicht, weil sie sich den Sprit nicht mehr leisten können ?!?!
Das ist ja was anderes. Da entscheidet und agiert der Verbraucher ja selbst.
Zitat Wenn Du jetzt z. B. einen Golf gegen einen gleichalten Polo wechselst, bekommt Du eher Geld raus. Wenn Du natürlich wartest, bis das alle tun, hast Du natürlich Pech. Aber bis dann ist Dein Golf sowieso Schrott und du kannst dann statt eines neuen Golfs den billigeren Polo nehmen.
Es geht um den evtl. Zwang, zu wechseln, obwohl das Fahrzeug noch ok ist. Das ist mit Kosten verbunden. Und die Umwelt belastet es eh extrem (vergl. Abwrackprämie)
Zitat Aha, die Ökosekten bestimmen den Preis für den Barrel Öl. Meinst du nicht, dass Du im Begriff bist, Dich lächerlich zu machen ?
Es geht doch um den Verbraucher/Bürger und auf deren Situationen wie auch Preise haben die halt Einfluss. Ob das nun indirekt passiert, wie z.B. dass Otto Normal über Stromrechnung/Steuern die Solarspielzeuge der Hausbesitzer finanzieren muss oder direkt durch Sprit-/Öko-/WasweißderGeier-Steuern im Preis.
Zitat von Lexx@Steffen: Übrigens wird keine Effizienzsteigerung China daran hindern, immer mehr Energie zu verbrauchen. Dafür hat das Land noch viel zu viel aufzuholen.
Der Preis wird letztlich China zu Effizienzsteigerungen zwingen.
Und die Ineffizenzen sind enorm - China hat, bei signifikant niedrigerem Wohlstandsniveau, inzwischen Frankreich beim "CO2-Pro-Kopf-Ausstoß" überholt. Da ist also reichlich Luft drin.
Zitat Was mich für die ferne Zukunft interessiert ist eher folgendes: Wie substituieren wir das Mineralöl für die Kunststoffherstellung? Das ist zumindest für mich auch eine interessante Frage.
Kunststoffherstellung funktioniert mit beliebigen Kohlenwasserstoffen, und der Verbrauch ist WIMRE unter 1% des deutschen Ölverbrauchs. Kann man also locker durch Kohle, Biomasse oder auch Recycling bereitstellen.
"Allerdings wird ja allein schon durch die Steuern reguliert. "
Was wird denn da durch Steuern reguliert ? Heizöl oder Gas werden so gut wie gar nicht besteuert (lediglich die MwSt.). Und von den Steuern auf Benzin werden nicht zuletzt auch die Strassen bezahlt, die Du benutzt. Man mag das jetzt hin und her diskutieren, aber der effektive Zuschlag auf Energie hält sich sehr im Rahmen.
"Wieso nicht? Gas erzeugt CO2. CO2 ist böse. Gas ist böse." Sagt wer ?
"Hattest du nicht eine mobile Partnerin? Und Kinder, die transportiert werden müssten? Und ein entsprechendes Fahrzeug bzw. nun FahrzeugE?" Yep, wir haben auch noch einen Touran, wenn wir mit 5 Personen unterwegs sind. Aber das ändert nichts daran, dass ich kein Problem habe, mit einem kleinen Auto zu fahren, wenn es Sinn macht. Seit Anschaffung des Smart ist die Jahresfahrleistung des Touran von ca. 25000km übrigends auf unter die Hälfte gesunken, was schon deswegen enorm Geld spart, weil Ersatzteile, Reifen und Spreit für den Smart deutlich billiger sind und der Touran jetzt doppelt so lange hält. Dafür muss ich natürlich das etwas niedrigere Komfortniveau des Smart ertragen, was allerdings zumindest im Sommer bei offenem Dach gut zu verschmerzen ist. Habe allerdings auch keinen normalen Smart, sondern den Roadster, der aber leider nicht mehr gebaut wird. Aber man kann ja Vernunft und Unvernunft kombinieren.
"Es geht um den evtl. Zwang, zu wechseln, obwohl das Fahrzeug noch ok ist." Wer zwingt Dich denn ? Alle Massnahmen, oder Gedanken dazu sind eher auf Jahrzehnte angelegt, also ein Zeitraum, wo man sowieso mal das Auto wechseln würde.
"Es geht doch um den Verbraucher/Bürger und auf deren Situationen wie auch Preise haben die halt Einfluss. Ob das nun indirekt passiert, wie z.B. dass Otto Normal über Stromrechnung/Steuern die Solarspielzeuge der Hausbesitzer finanzieren muss oder direkt durch Sprit-/Öko-/WasweißderGeier-Steuern im Preis." Naja, der Einfluss der Zusatzkosten für "Öko" hält sich im Vergleich zu den Kosten durch Ölspekulationen und Monopolkosten ja doch sehr im Rahmen. Der Ausgang dieses Threads waren ja die gestiegenen Ölkosten, und wenn man sich ansieht, dass Heizöl in den letzten vier Monaten nur durch Spekulationen um 16% gestiegen ist (bzw. 26% im letzten Jahr), und und Superbenzin im letzten Jahr um fast 10%, dann gehen Deine Gedanken schlicht am Problem vorbei.
Der Verbrauch. Durch Spritsteuer, Ökosteuer. Und dabei wird es nicht bleiben - das weißt auch du.
Zitat "Wieso nicht? Gas erzeugt CO2. CO2 ist böse. Gas ist böse." Sagt wer ?
Alle, die das glauben und an dem Glauben verdienen plus denen, die sich nicht trauen, dem Glauben zu widersprechen. Und das sind viele - und sie vermehren sich (was auch nicht abreißen wird, solange man damit Kohle machen kann).
Zitat Yep, wir haben auch noch einen Touran, wenn wir mit 5 Personen unterwegs sind. Aber das ändert nichts daran, dass ich kein Problem habe, mit einem kleinen Auto zu fahren, wenn es Sinn macht.
Es geht ums Kaufen. Wer Familie hat, kann eben nicht auf die Lösung "kleinere Autos produzieren" zurückgreifen.
Zitat Wer zwingt Dich denn ?
Der Staat.
Zitat Alle Massnahmen, oder Gedanken dazu sind eher auf Jahrzehnte angelegt, also ein Zeitraum, wo man sowieso mal das Auto wechseln würde.
Wenn man Vorschriften einhalten muss, gehört dazu ggf. auch ein zwangsweiser Wechsel, weil entweder das alte Auto verboten ist oder künstlich verteuert wird. Und für manches braucht es keine Jahrzehnte: Die Staubplakettenidiotie ist z.b. recht schnell umgesetzt worden.
Zitat Naja, der Einfluss der Zusatzkosten für "Öko" hält sich im Vergleich zu den Kosten durch Ölspekulationen und Monopolkosten ja doch sehr im Rahmen. Der Ausgang dieses Threads waren ja die gestiegenen Ölkosten, und wenn man sich ansieht, dass Heizöl in den letzten vier Monaten nur durch Spekulationen um 16% gestiegen ist (bzw. 26% im letzten Jahr), und und Superbenzin im letzten Jahr um fast 10%, dann gehen Deine Gedanken schlicht am Problem vorbei.
Das Eine hat ja mit dem Anderen nichts zu tun. Reinen Preiserhöhungen kann ich als Konsument noch entgegentreten - staatlichen Normen und Steuern kann ich nicht entgehen.
WRL: Dass in unserer Gesellschaft mittel- und langfristig Öl immer weiter ersetzt werden muss (wird), hat inzwischen wohl fast jeder verstanden. Da sprechen die Zahlen auch für sich:
Das Jahr 2010 war sprittechnisch das bisher teuerste in der Geschichte. Seit 2000 ist der Benzinpreis um ca. 50% gestiegen. Die Wirtschaftsleistung hat im gleichen Zeitraum laut. stat. Bundesamt um ca. 10% zugelegt, die Reallöhne sind sogar gesunken.
D.h. Pendler und andere Autofahrer zahlen heute verglichen mit 2000 über die Hälfte mehr für das Benzin. Und JEDER der eine Öl- oder Gas-Heizung hat, zahlt entsprechend mit, das darf man nicht vergessen.
Was der Experte angesprochen hat, sind die kurz- bis mittelfristigen Entwicklungen in der Zukunft. Wenn der Ölpreis durch Spekulationen o.ä. weiter steigt, saugt das den Konsumenten Kaufkraft ab (der Binnenkonsum macht inzwischen wimre etwa ein Drittel des Aufschwungs aus). Und über eine dann geschwächte Weltwirtschaft würde auch der Export leiden und damit unsere wirtschaftliche Entwicklung insgesamt. Nur wirksam etwas dagegen tun (von Seiten der Politik), kann man in diesem Zeitraum wohl nicht. Also bleibt nur das individuelle Verhalten.
DP: Gestern habe ich zufällig mitbekommen, was mit dem Staatsbankrott in den USA gemeint ist: Es gibt dort eine gesetzliche Obergrenze für den Schuldenstand. Wird die überschritten, sind die USA bankrott, weil dann wohl nichts mehr ausgegeben werden darf. Bisher wurde die Obergrenze aber immer rechtzeitig vom Parlament erhöht.
Steffen: Gut Kunststoff macht nicht viel des Verbrauches aus. Nur, kann man Kunststoff ohne die Produktion der anderen Substanzen herstellen? In der Schule habe ich gelernt, dass beim Raffinieren von Öl z. B. immer Benzin, Diesel und Bitumen entsteht. Man kann Diesel, Benzin oder Bitumen also nicht getrennt voneinander herstellen. Wie sieht das mit den Grundstoffen für die Kunststoffherstellung aus?
Was China angeht, so glaube ich nicht, dass irgendwelche Effizienzsteigerungen dafür sorgen könnten, dass der Primärenergieverbrauch dort nicht weiter steigt. Der Anstieg wird sicherlich gebremst werden können. Aber ich sehe nicht, dass man damit ein Kohlekraftwerk pro Woche wird einsparen können.
ng: "Regulieren" kann man das wohl kaum nennen. Der Spritverbrauch ändert sich in erster Linie durch den Fahrbedarf und die vorhandene Autoflotte. Beides ändert sich nicht über Nacht und auch über Wochen und Monate gesehen nur sehr wenig. Oben habe ich geschrieben, dass der Benzinpreis innert 10 Jahren um ca. 50% gestiegen ist - die Mineralölsteuer um 16%. Du siehst also, der Markt bestimmt den Benzinpreis und nicht der Staat.
Die staatlichen Aufschläge sind drastischer als jede Konzernerhöhung vor Feiertagen. Und erhöhen den Preis. Und regulieren somit, weil es viele gibt, die dadurch ihre Fahrten reduzieren müssen oder sich kein Auto leisten können.
Zitat Der Spritverbrauch ändert sich in erster Linie durch den Fahrbedarf
Oder die Möglichkeit, Verbrauch finanzieren zu können.
Zitat Beides ändert sich nicht über Nacht und auch über Wochen und Monate gesehen nur sehr wenig.
Sobald eine angebliche Knappheit thematisiert wird, muss jede Regierung bzw. die Politik reagieren. Und wie reagiert die wohl derzeit in diesem Land? Fahrverbote am Sonntag kann man sich nicht mehr erlauben - wo man früher primär den Leuten die Freizeit versaut hat, ist heute der Sonntag wirtschaftlich gesehen fast normaler Alltag. Also bleibt neben neuen Normen zwecks Flottenverjüngung nur der künstliche Anstieg des Preises, um den Verbrauch zu verringern.
Zitat von Lexx Das Jahr 2010 war sprittechnisch das bisher teuerste in der Geschichte. Seit 2000 ist der Benzinpreis um ca. 50% gestiegen.
Davon dürfte über die Hälfte der Ökosteuer und der Mehrwertsteuer(erhöhung) geschuldet sein. Der Rest dürfte etwa auf dem Niveau der "normalen" Inflationsrate liegen. Ist natürlich ein wenig eine Milchmädchenrechnung, weil ein Teil der Inflationsrate ja direkt auf die Spritpreise zurückgeht.
Zitat von Lexx Steffen: Gut Kunststoff macht nicht viel des Verbrauches aus. Nur, kann man Kunststoff ohne die Produktion der anderen Substanzen herstellen? In der Schule habe ich gelernt, dass beim Raffinieren von Öl z. B. immer Benzin, Diesel und Bitumen entsteht. Man kann Diesel, Benzin oder Bitumen also nicht getrennt voneinander herstellen. Wie sieht das mit den Grundstoffen für die Kunststoffherstellung aus?
Wenn Du GtL, BtL oder CtL betreibst, kannst Du durch den Herstellungsprozess im Prinzip genau die Suppe erzeugen, die Du gerne hättest. Für die Kunststoffherstellung braucht man aber nicht den Aufwand zu betreiben wie für Kraftstoffe, da reichen im Prinzip "irgendwelche" Kohlenwasserstoffe.
Wenn man heute Öl raffiniert, kann man übrigens die Menge der entstehenden Fraktionen ganz gut steuern. Früher, als man im Prinzip nur das Rohöl gekocht hat ("thermisches Cracken"), waren die Verhältnisse zwischen den Fraktionen praktisch fest.
Zitat von Lexx Was China angeht, so glaube ich nicht, dass irgendwelche Effizienzsteigerungen dafür sorgen könnten, dass der Primärenergieverbrauch dort nicht weiter steigt. Der Anstieg wird sicherlich gebremst werden können. Aber ich sehe nicht, dass man damit ein Kohlekraftwerk pro Woche wird einsparen können.
Die Industrienationen zeigen doch seit Ende der 70er, dass sie immer mehr Wohlstand generieren, ohne entsprechend mehr Energie zu verbrauchen. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Die Frage ist, wann der in China einsetzt.
Wenn ich mir anschaue, was China gerade im KKW-Bereich anstellt, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie ab 2020 überhaupt keine Kohlekraftwerke mehr bauen - inzwischen müssen sie Kohle schon importieren, um ihren Bedarf zu decken, und das ist teuer. Und auch die Chinesen wissen, dass man aus Kohle prima Treibstoff herstellen kann, denn auch die Ölimporte sind nicht billig.
Steffen: "Davon dürfte über die Hälfte der Ökosteuer und der Mehrwertsteuer(erhöhung) geschuldet sein."
Nein. Wie in meiner Antwort an ng steht, ist die Mineralölsteuer nur um 16% gestiegen, (die Mehrwertsteuer um 3%). In selbiger Antwort ist auch der Vergleich zum BIP-Wachstum und den Reallöhnen gezogen. Fazit: Treibstoff und Heizkosten sind in der Lebenswirklichkeit tatsächlich teurer geworden. Soll heißen, Treib- und Heizstoff ist für Konsumenten und Unternehmen 2010 ein deutlich größerer Kostenfaktor als 2000 (Sondererleichterungen für Unternehmen mal ausgenommen).
Was China angeht, sind wir wohl unterschiedlicher Ansicht. Richtig, die Industrienationen zumindest der EU können ihren Energiebedarf stabil halten bzw. sogar senken. Aber bis China auf dem gleichen wirtschaftlichen Stand ist, ist noch eine ganze Menge aufzuholen. Genau genommen müsste China (Stand: 2008) seine Stromproduktion verfünffachen(!) um den Stand deutschlands zu erreichen. Da stelle ich einfach mal die Frage: Kann China auch seine Energieeffizienz verfünffachen?
Die Infos zur Kunststoffherstellung nehme ich mal so zur Kenntnis :)