Momentan streiten sich die New Yorker und mit ihnen anscheinend fast das gesamte Land darum, ob in der Nähe des Ground Zero eine Moschee errichtet werden kann, darf und sollte. Geplant ist in der Nähe der eingestürzten WTC-Türme ein für alle frei zugängliches Gemeindezentrum mit einer Moschee zu errichten.
Die Befürworter verweisen auf Toleranz, Offenheit und Religionsfreiheit als Werte New Yorks und der USA. Die Gegner, hauptsächlich Konservative und Opferverbände, sprechen von Verhöhnung der Opfer des WTC-Anschlags.
Von Behördenseite gab es unlängst das OK für den Bau. Auch Obama hatte sich in den Streit eingeschaltet und den Bau befürwortet, ruderte später aber wieder zurück.
Gestern gab es Demonstrationen sowohl gegen als auch für den Bau der Moschee.
Nach Umfragen lehnt eine knappe Mehrheit der New Yorker den Bau ab.
Wie geht es weiter in dem Land, in dem sowohl Religionsfreiheit als auch verbreiter christlicher Fundamentalismus zuhause sind?
Ich denke der christliche Fundamentalismus ist dort weniger das Problem. Auch nicht die moderaten Moslems, die in den US traditionell problemloser ihrer Religion nachkommen können. Das Problem ist die steigende Terrorgefahr und damit die wachsende Angst der Amerikaner vor ihren muslimischen Landsleuten, die ihnen zunehmend suspekter werden. Gerade in New York ist die wachsende Zahl versuchter und verübter Anschläge beängstigend; man denke an die 4 US amerikanische Islamisten, die eine Synagoge in die Luft sprengen wollten oder den vereitelten Anschlag vom Time Square, hinter dem die Al Quaida steckte.
Wenn das so ist, so wird das allerding dennoch nicht so kommuniziert. Die Gegner sprechen wie erwähnt und zitiert von Verhöhnung. Ein Blatt hat geschrieben, die 13-stöckige Moschee werde auf den Friedhof unserer Landsleute herabblicken.
Mir scheint die Konservativen fühlen sich eher in ihrer Ehre verletzt. "Erst ebnen diese Islamisten unser Wahrzeichen ein und dann wollen sie auch noch eins ihrer Gotteshäuser dort errichten..."
Zitat von LexxFW: Beim Minarett-Streit hat eine kleine Gruppe Gegner (Pro NRW: 1,4% bei der LTW) gegen die Moschee protestiert und wurde mehrheitlich belächelt. In New York sind über 50% gegen den Bau.
Die Schweiz steht aber auch nicht im Verdacht, typisches Einwanderungsland und Vorreiter in Sachen Religionsfreiheit und Multireligiösem Nebeneinander zu sein oder sein zu wollen ;)
Ich für meinen Teil kann sehr gut verstehen, dass viele Amerikaner Probleme damit haben wenn eine Moschee unmittelbar neben Ground Zero gebaut werden soll; ich hätte auch Verständnis dafür wenn Polen und Israelis etwas gegen ein Ferienheim des Bundes der Vertriebenen unmittelbar neben Auschwitz hätten (ohne jetzt dem BdV irgendeine Nazi-Nähe zuschreiben zu wollen!) Ich weiß, der Vergleich hinkt...
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
...und das gewaltig! Der BdV hat nix mit Religionsfreiheit zu tun.
Die Moschee soll ja nicht mal unmittelbar neben Ground Zero stehen. Da sind noch ein paar Gebäude dazwischen. Das Ganze wird von den Gegnern allerdings polemisch aufgebauscht und noch mit Falschinformationen gefüttert.