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Dieses Thema hat 5 Antworten
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Lexx Offline



Beiträge: 3.730

17.08.2010 12:09
Chinas Wirtschaftspolitik. Antworten

China ist nicht gerade als mustergültiges WHO-Land bekannt.

(Praktisch) erzwungener Technologietransfer, künstliche Unterbewertung der eigenen Währung. Wer im Land investieren möchte, muss dies zum klaren Vorteil Chinas tun. Das zeichnet ein klares Bild von der Wirtschaftspolitik des großen Schwellenlandes.
Und nun auch noch das:
"Yittrium, Prometheum oder Neodym haben erstaunliche Eigenschaften, sind aber keine Superhelden. Sie gehören zu den so genannten seltenen Erden, heute unentbehrlichen Rohstoffen für viele High-Tech-Industrien. China ist der marktbeherrschende Anbieter - und drosselt nun die Exporte.
(...)
Das chinesische Vorgehen ist nach Ansicht des Generalsekretärs der Europäischen Handelskammer in China, Dirk Moens, eine Störung des Weltmarktes. "Als Konsequenz könnten sich Industrien außerhalb Chinas am Ende untragbaren Kosten gegenübersehen", sagt er. Wollten sie weiter in ihrer Branche tätig sein, könnte laut Moens die einzige Lösung für sie sein, ihre Produktion nach China zu verlegen.

Neben den höheren Erlösen aus seinen Rohstoffen wäre der Umzug westlicher High-Tech-Firmen nach China für Peking sicher ein höchst erwünschter Nebeneffekt. Auch wegen des unvermeidlichen Technologietransfers."

http://www.tagesschau.de/ausland/china1056.html

Da kann einem schon unheimlich werden...

Spock Offline



Beiträge: 2.377

17.08.2010 13:28
#2 RE: Chinas Wirtschaftspolitik. Antworten

Dass diese Seltene Erde Metalle irgendwann knapp werden, wird schon lange vorhergesagt. China übernimmt hier die Rolle des Spekulanten, der diese Wahrheit vorwegnimmt und überhöht. Außerdem ist des dem Land nicht zu verdenken, bei solchen knappen Rohstoffen die eigenen Interessen zu wahren.

Das sollte im Rest der Welt stimulierend wirken auf Verfahren und Technologien, die weniger oder gar nicht auf diese Metalle angewiesen sind. Evtl. sind auch Verfahren der Kernenergie vorstellbar, um die Metalle zu synthetisieren. Recycling dürfte bei den geringen pro Endprodukt vorkommenden Mengen schwierig werden.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

17.08.2010 15:40
#3 RE: Chinas Wirtschaftspolitik. Antworten

Bei Yttrium und Neodym denke ich eher nicht an Unterhaltungselektronik bzw. Konsumentenprodukte. Das sind vielmehr Materialien für High-Tech-Anwendungen. Zum Beispiel Laser: Der gängigste Festkörperlaser ist der Nd:YAG-Laser. Da sind Neodym und Yttrium drin und ohne die arbeitet der nicht. Eine künstliche Verknappung der chinesischen Exporte würde hier nur die Anwendung (Materialbearbeitung, Signalübertragung) und Forschung verteuern, denn mehr Innovation geht auf diesem aktuellen Forschungsfeld nicht.

Auf der anderen Seite dürfte das die Anstrengungen verstärken, seltene Erden aus afrikanischen Bürgerkriegsregionen zu holen. Siehe die Förderung von "Blut"-Tantal/Koltan in Nigeria.

ng Offline



Beiträge: 2.614

17.08.2010 17:00
#4 RE: Chinas Wirtschaftspolitik. Antworten

Zitat
Außerdem ist des dem Land nicht zu verdenken, bei solchen knappen Rohstoffen die eigenen Interessen zu wahren.

Eben! Ich wünschte, mein Land würde ähnlich agieren.

Steffen Huber Offline



Beiträge: 194

18.08.2010 12:05
#5 RE: Chinas Wirtschaftspolitik. Antworten

Zitat von Lexx
Bei Yttrium und Neodym denke ich eher nicht an Unterhaltungselektronik bzw. Konsumentenprodukte. Das sind vielmehr Materialien für High-Tech-Anwendungen. Zum Beispiel Laser: Der gängigste Festkörperlaser ist der Nd:YAG-Laser. Da sind Neodym und Yttrium drin und ohne die arbeitet der nicht. Eine künstliche Verknappung der chinesischen Exporte würde hier nur die Anwendung (Materialbearbeitung, Signalübertragung) und Forschung verteuern, denn mehr Innovation geht auf diesem aktuellen Forschungsfeld nicht.



Ich kann mir kaum vorstellen, dass in der Forschung Rohstoffkosten jemals ein relevanter Kostenfaktor ist, genau wie im High-Tech-Bereich. Dazu sind die Mengen schlicht viel zu klein.

Bei echten Massenprodukten sieht das natürlich schon anders aus. Soweit ich weiss, verwenden die Generatoren in den getriebelosen Windkraftanlagen Massen an Neodym, genauso wie die derzeit gängigen Hybridautos für die Elektromotoren. Wenn man allerdings auf ein paar Prozent Wirkungsgrad verzichtet, kann man auch auf Neodym verzichten.

Dass Fairplay oder das, was wir dafür halten, nicht gerade hoch auf der chinesischen Agenda steht, ist seit Jahren klar. Jammern hilft nicht, solange alle immer nur die Dollarzeichen in den Augen haben wenn sie an den riesigen chinesischen Markt denken.

Gruß,
Steffen

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

18.08.2010 16:12
#6 RE: Chinas Wirtschaftspolitik. Antworten

"Jammern hilft nicht, solange alle immer nur die Dollarzeichen in den Augen haben wenn sie an den riesigen chinesischen Markt denken."

Passender hätte man es kaum formulieren können!

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