Wohl niemals zuvor in der Geschichte der Welt haben soviele Staatschefs auf einem Haufen über eine Sache verhandelt, die nicht schon von vornherein durch ein Gastgeberkommittee ausgearbeitet wurde. Aus der Delegation des vorzeitig abgereisten russischen Ministerpräsidenten Medwedew hiess es gar, man habe nie zuvor ein so schlecht organisiertes Gipfeltreffen erlebt. Die letzten und entscheidenden Verhandlungen liefen in einer Gruppe von 25 Ländern, die alle Regionen der Welt repräsentieren sollten; Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich, Japan und Australien, China, Brasilien, Indien, Südafrika, Äthiopien, Algerien, Sudan, Saudi Arabien, Mexiko und andere. Nun muss der Entwurf noch mit den anderen Staaten abgestimmt werden, die bei der UN-Konferenz mitverhandeln, insgesamt 193 Länder.
Was hats gebracht? Der Copenhagen Accord , also die Absichtserklärung soll als politisches Abschlussdokument der zweiwöchigen UN-Klimakonferenz in Kopenhagen die Grundlage für ein verbindliches Weltklimaabkommen bilden. Im Schlussdokument sollen aber bereits alle wichtigen Ziele festgeschrieben werden. Dazu zählen neben dem Zwei-Grad-Ziel auch Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase für Industrie- und Schwellenländer sowie Hilfszusagen von reichen an arme Länder.
Absichtserklärungen....nach Kyoto war man weiter. Aber etwas Anderes durfte man auch nicht erwarten, nachdem wichtige Teilnehmer wie China bereits vorher erklärt haben, sich auf keine verbindlichen Regeln einzulassen.
In Kopenhagen ging es um Geld. Saudi-Arabien wollte Geld, die Afrikaner wollten Geld, die Industriestaaten sich nicht festnageln lassen. Dabei scheinen viele das Ziel aus den Augen verloren haben. Wenn Afrika seine Emissionen nicht begrenzt, weil es keine "Entschädigungen" kriegt, schneidet es sich ins eigene Fleisch. Afrika ist vom Klimawandel nach Ozeanien/Mikronesien nämlich am stärksten betroffen. Gleiches gilt für die Amazonas-Staaten.