Einzig in D gilt die Zwangsbeschulung, alle anderen Länder sind da weiter. Mir gefällt das Konzept, zu Hause per Fernunterricht zu Lernen, eigentlich ganz guit, umso weniger kann ich o.g. Faktenlage nachvollziehen. Zitat aus dem Link:
Vor welcher Freiheit hat man Angst? Machen wir uns nichts vor: Die Zahl von Politikern, die die Bevölkerung gern bevormunden, steigt, der Kampf gegen Religionsunterricht zeigt dieses ebenso wie wiederkehrende Debatten über eine Zensur des Internets.
In Zeiten immer schlechter werdenden Schulverhältnisse sollte man sich vielleicht mal etwas offener zeigen und sich nicht hinter Verordnungen aus Hitlers Zeiten verstecken. Das Bildungs-System geht eh scheinbar den Bach runter, wie auch die heutigen Demonstrationen zeigen.
In Antwort auf:Friedrich der Große führte nämlich die Schulpflicht ein, um den Kindern der Analphabeten eine Chance zu geben, die den damals in Adel und Bürgertum üblichen Hausunterricht durch „Hofmeister“ nicht bezahlen konnten und zur eigenen Unterweisung ihrer Kinder nicht in der Lage waren.
Das ist lange her. Solche Verhältnisse gelten nur noch für einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung, ...
So?! Was ist z.B. mit den Migranten der dritten Generation, die so schlecht deutsch sprechen (geschweige denn schreiben)? Wir haben bald wieder ein Analphabetenproblem in Deutschland. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn die Migranten- und Prekariatskinder nicht mehr wenigstens per Gesetz gezwungen wären, die Schule zu besuchen. Die Schulpflicht ist das einzige Druckmittel, was das System überhaupt noch hat.
Andererseits - die Schule zur freilwilligen Veranstaltung zu machen, hätte auch Charme. Alle ohnehin lernunwilligen (oder auch Schulphobiker) würden dem Rest das Lernen nicht unnötig erschweren. Bildung nicht als Zwang sondern als Privileg. Dann möchte ich als Steuer- und Sozialabgabenzahler nur nicht für die Entscheidung der Fernbleiber aufkommen müssen.
Ich kenne Homeschooling nur von Freunden in den USA, die dies praktizieren. Da werden die Kinder selbstverständlich einer regelmäßigen Leistungsüberprüfung an einer normalen Schule unterzogen.
Zumindest in CA gibt es auch Geld für die Lehrer; mein Freund (und Opa von 3 der Kinder, es haben sich immer ein paar Familien zusammengetan) wurde mehrfach gefragt, ob er sich seine Stunden nicht vergüten lassen will, die er mit Mathe- und Physikunterricht verbracht hat.
Für mich hat Homeschooling sehr großen Charme, wobei ich nicht weiß, ob ich mir das bei meinen eigenen Kindern angetan hätte... Have a nice day WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
In Antwort auf:Da werden die Kinder selbstverständlich einer regelmäßigen Leistungsüberprüfung an einer normalen Schule unterzogen.
Das ist der Punkt. Die heimbeschulten müssen ja auch eine Art Abschluss machen, mit dem sie ihren weiteren Ausbildungs- und Lebensweg beschreiten. Dann könnte sogar eine Art Wettbewerb mit den klassischen Schulen entstehen - objektive Benotung aller (Wer würde die übernehmen?) vorausgesetzt.
In einem TV-Magazin gab es mal einen Bericht über Eltern, die für die Heimbeschulung ihrer Kinder kämpften. Die sahen reichlich kaputt aus. Wollten wohl die Kinder vor einer bösen Welt schützen, in der sie selber nicht zurecht kommen. Solche Fälle, in denen (unfähige?) Eltern ihren Kindern ein Defizit an wichtigen sozialen Kontakten verordnen können, hätte man dann aber auch.
In Antwort auf:Und: Es kommt doch wohl darauf an, was Kinder gelernt haben, aber nicht durch wen. Das sollten Eltern entscheiden dürfen.
Das korrespondiert mit der Forderung des türkischen Premiers Erdogan nach Einführung der türkischen Sprache an deutschen Schulen und so mancher islamischen Verbände, ihre Imame als Lehrer zuzulassen. Dann wäre die Einführung der 100%igen Parallelgesellschaft perfekt.
Es gäbe aber auch eine Reihe hausgemachter Einwände. Es hat einen Grund, warum Lehrer hochschul- und pädagogisch gebildete Persönlichkeiten sind. Lehrkräfte offerieren mehr aus nur reine Wissensvermittlung, sie haben Erfahrung und Sozialkompetenz und nicht zuletzt setzen sie bildungstechnische Standards. Alles das kann Opa Krause, der sich seine Rente etwas aufpeppt, leider nicht immer bieten. Die Familienkuschelrunde ersetzt auch nicht den Schulhof, in dem die Jungs mal kappeln dürfen und sich die Mädchen in der Zickenclique durchzusetzen lernen.
Dass der Staat auf das wichtigste Gut, die Bildung, ein gestrenges Auge wirft ist mir jedenfalls einleuchtend.
"Das korrespondiert mit der Forderung des türkischen Premiers Erdogan nach Einführung der türkischen Sprache an deutschen Schulen und so mancher islamischen Verbände, ihre Imame als Lehrer zuzulassen. Dann wäre die Einführung der 100%igen Parallelgesellschaft perfekt."
Nun, den Prüfungen würde die Amtssprache Deutsch plus der übliche Lehrplan zu Grunde liegen. Beides würde allerdings nicht gegen Indoktrination von welcher Seite auch immer helfen, da stimme ich Dir zu.
Pädagogisch ausgebildete Persönlichkeiten? Das trifft sicherlich auf Grund- und Hauptschullehrer zu, aber eben nicht auf Gymnasiallehrer. Und ob es im großen Durchschnitt mit der Sozialkompetenz tatsächlich so weit her ist bezweifle ich jetzt einfach mal so aus dem Bauch und den Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern heraus.
"Dass der Staat auf das wichtigste Gut, die Bildung, ein gestrenges Auge wirft ist mir jedenfalls einleuchtend."
Mir auch, sehr sogar. Nur, warum ist die Bildung dann so wie sie ist? Wie immer im Leben könnte da etwas mehr Konkurrenz nicht schaden.
Eine "Familienkuschelrunde" ersetzt sicherlich keinen Schulhof, aber "mal kappeln" oder sich in "Zickencliquen durchsetzen" kann und muss man auch anderswo als auf dem Schulhof.
Schönen Tag noch WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
WRL: "Eine "Familienkuschelrunde" ersetzt sicherlich keinen Schulhof, aber "mal kappeln" oder sich in "Zickencliquen durchsetzen" kann und muss man auch anderswo als auf dem Schulhof."
Nur kann man sich in der Schule missliebigen Kontakten nicht entziehen und ist so gezwungen, sich mit ihnen auseinander zu setzen. In der Freizeit ist das was ganz Anderes.
"Nur kann man sich in der Schule missliebigen Kontakten nicht entziehen und ist so gezwungen, sich mit ihnen auseinander zu setzen. In der Freizeit ist das was ganz Anderes."
Schon mal eine Mannschaftssportart gespielt? Da ist es noch enger als auf dem Schulhof, denn da kann man sich weitgehend auseinanderhalten (das ist zumindest meine Erinnerung, der Schulhof ist aber schon ein paar Jahre vorbei....
Schönen Abend WRL
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Sicherlich ist das Thema wert, unter den verschiedenen Aspekten diskutiert zu werden. Dennoch: Eine Debatte um "Homeschooling" ist eine nicht zielführende solche. Zunächst und grundsätzlich mal gibt eine deutsche Verwaltungsbehörde, bekanntermaßen ausschließlich besetzt mit Regulationswüterichen, eine einmal usurpierte Institution nur unter größtem Zwang und nach häßlichen Grabenkämpfen wieder heraus. Selbst das Argument, daß solcherlei Regularien auf die unseligen Zeiten der Regentschaft Schickelgruber zurückgehen, hilft da wenig oder nichts. Was deutsche Regulationsbeamte einmal reguliert haben, das bleibt reguliert, von nun an und für alle Zeit und in Ewigkeit, Amen! Es ist uns ja zum Beispiel das Gewürge um das Ladenschlußgesetz sicherlich noch in best-schlechtest-er Erinnerung. Ebenso dürfte die Tatsache, daß Schulausbildung Ländersache ist, diesbezügliche Ideenfindung und -Ausführung nicht gerade erleichtern.
Sollte es aber - wider Erwarten - doch zu einer Neuregelung von Schul- und Bildungspflicht kommen, dann steht zu erwarten, daß oben genannte Regulationswüteriche die verwaltungs- und andersgearteten Richtlinien zur Durchführung eines Heimunterrichts oder sonstwie gearteter Bildungsvermittlung außerhalb der verwaltungs-staatlichen Einflußsphäre sowie die Prüfungsbedingungen zum Messen des Unterrichtserfolgs dermaßen "bürgerfreundlich" gestalten werden, daß sie der Simplizität der deutschen Steuergesetzgebung in nichts nachstehen werden. Demzufolge dürften dann, nach präzisem Abarbeiten der vielfältigen und selbstverständlich strafbewehrten Vorschriften für die Eltern und die von ihnen angeheuerten, privaten Bildungsvermittler, die potentiellen staatsbildungsfern auszubildenden Eleven schon zu veritablen Großeltern herangereift sein und eine fürdere Bildungsplanung somit ins Leere zielen.
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Wir sollten vielleicht die Argumentationsebenen auseinander halten.
Wenn es um Schule als reine Bildungsvermittlung geht, dann spricht wohl eher wenig gegen Unterricht zu Hause. Sofern die Kinder die Arbeiten/Klausuren in der Schule bestehen, sind die Standards wohl erfüllt.
Wenn es um Schule als Erziehung bzw. Vermittlung von Lernkompetenz geht, wird die Sache schon schwieriger. Denn das kann man nicht durch Klausuren oder Arbeiten überprüfen, sondern müsste den Schüler in Augenschein nehmen - ein enormer Aufwand, wenn das nicht im Unterricht erledigt wird.
Wenn es um Schule zur Bildung von Sozialkompetenz, sozialen Kontakten und/oder als wertvolle Lebenserfahrung geht, ist sie m.E. schlicht nicht ersetzbar, jedenfalls nicht durch Heimunterricht.
Die Frage, die sich daraus ergibt ist, wie schwer man die drei Aspekte wiegt.
"Wenn es um Schule zur Bildung von Sozialkompetenz, sozialen Kontakten und/oder als wertvolle Lebenserfahrung geht, ist sie m.E. schlicht nicht ersetzbar,"
Naja, solche Sprüche habe ich auch schon zum Thema Wehrpflicht gehört.
Was mich eigentlich am meisten an der Diskussion stört, ist, dass die Familien, die das im Moment durchdrücken wollen, eher genau die sind, wegen denen man an der Schulpflicht, wie sie heute ist, festhalten sollte.
Ansonsten gibt es ja durchaus die Möglichkeit, private Schulen zu gründen, es gab ja letztes Jahr eine Gruppe von Abiturienten, die das Abitur quasi als externe mit privatem Gruppenunterricht gemacht haben, weil sie die öffentlichen Schulen zu schlecht fanden. Es geht also durchaus.