Lese gerade, dass eine Airlines ihre Tempomesser austauschen als Folge des Ausfalls der Air France Unglücksmaschine.
Das ist doch aber seltsam, einer der letzten grossen Crashs Birgin Air von der Dom. Rep. hatte doch genau darin seine Ursache, eben dass der Tempomesser kaputt ging und deshalb alle Werte verrückt spielten und der Flieger unkontrolliert in die Höhe schoss und dann abstürzte. Hat man denn daraus nix gelernt?
Es handelt sich wohl um unterschiedliche Probleme - bei dem Absturz der 757 vor ein paar Jahren "überzog" der Pilot die Maschine auf Grund eines defekten Höhenmessers in der Steigflugphase(so viel ich mich erinnern kann war der Defekt auch bekannt, außerdem haben die Flieger mindestens 2 oder 3 davon).
Wenn die Vermutungen im Falle der AF 330 richtig sind dann ergibt sich die Frage was die Piloten gemacht haben als die Speedometer ausgefallen sind; der Autopilot scheint sich ja deswegen ausgeschaltet zu haben weil die Geschwindigkeitsmesser zu unterschiedliche Angaben gemacht haben. In den 2 Dutzend Meldungen des Monitoring Systems gab es ja auch diverse über den Ausfall von Bildschirmen usw. - es muss wohl ein Zusammentreffen von sehr unglücklichen Umständen gewesen sein, denn wenn "nur" die Geschwindigkeitsmesser ausfallen sollte der Pilot doch eigentlich in der Lage sein handgesteuert einigermassen geradeaus weiterfliegen zu können. Andererseits ist es gut vorstellbar dass die Piloten die Orientierung verlieren wenn sie sich in einer Gewitterzone befinden, weder Sterne noch Horizont sehen und die Displays mit dem künstlichen Horizont auch noch ausgefallen sind.
Der Austausch wird jetzt nachgeholt weil man sich sonst einen furchtbar schlechten Ruf einfängt, schließlich war das eine dringende Wartungsmassnahme, die Airbus empfohlen hatte. Es haben ja auch gleich ein paar Fluggesellschaften ungefragt gemeldet, dass bei ihnen selbstverständlich sofort gleich alles ausgetauscht wurde.
Schönen Abend WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
In Antwort auf:es muss wohl ein Zusammentreffen von sehr unglücklichen Umständen gewesen sein
Aber genau WEIL schwere Unglücke fast immer Zusammenspiel mehrerer Umstände sind, wird doch in der Luftfahrt penibel auf alle Details geachtet? Sprich, wenn der Hersteller den Austausch eines Teiles aufgrund negativer Erfahrungen empfiehlt, wäre dieser Empfehlung unverzüglich Folge zu leisten?!
"Sprich, wenn der Hersteller den Austausch eines Teiles aufgrund negativer Erfahrungen empfiehlt, wäre dieser Empfehlung unverzüglich Folge zu leisten?!"
Prinzipiell hast Du Recht, es hängt aber auch von der Dringlickeit der Empfehlung ab. Und von den Erfahrungen der Fluggesellschaft mit dem auszutauschenden Teil. Zum Anderen ist es natürlich auch so, dass die Austauschteile ja nicht irgendwo herumliegen (es waren ja von Haus aus nicht unbedingt Teile die in der "normalen" Produktion eingesetzt wurden).
Damit will ich jetzt die AF keinesfalls reinwaschen - letztendlich darf es eine solche "Verkettung unglückseliger Umstände" gerade in der Luftfahrt schlicht nicht geben. Wobei im Moment ja nur spekuliert werden kann, was tatsächlich zum Absturz führte.
Schönen Abend WRL
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