Wissenschaftler der New York University haben mit EEG-Messungen und einfachen Reaktionstests festgestellt, dass sich Konservative angeblich weniger auf veränderte Bedingungen einstellen können.
Konservative handeln gewohnheitsmäßig und deshalb oft falsch.
Menschen, die von Natur aus Neuem eher aufgeschlossen sind, sind möglicherweise auch eher zu einer liberalen Einstellung bereit.
Allerdings lassen sich Konservative angeblich nicht so schnell durch Reize ablenken.
Ein Beharren kann also von Vorteil sein.
Interessant wie "Konservative" bei der WELT doch etwas bissig reagierten.
Liberale stellten sich demnach leicht auf neue Situationen ein, Konservative beharrten auf ihren Einstellungen.
Wer also auf seinen liberalen Einstellungen beharrt (z.B. Bürgerrechte) ist also in Wahrheit ein konservativer. Und wer sich auf neue Situationen einstellt, z.B. im Sicherheitsbereich auf neue Herausforderungen mit Onlineuntersuchungen ist dann zumindest ein Nicht-Konservativer. Oder gar ein Liberaler? Wie Schäuble?
Wenn jemand in einem liberalen Land lebt und die dortigen Verhältnisse beibehalten will, ist er dann ein Konservativer? Oder doch ein Liberaler?
Irgendwie kann ich da zumindest für den deutschen Sprachgebrauch keinen Sinn darin sehen, da irgendeinen Gegensatz konstruieren zu wollen.
Ich vermute eher, dass es wieder mal ein Übersetzungsunfall war und die in den USA gebräuchlichen Begriffe "Liberals" und "Conservatives" 1:12 (und damit falsch) übersetzt wurden.
Wer also auf seinen liberalen Einstellungen beharrt (z.B. Bürgerrechte) ist also in Wahrheit ein konservativer. Und wer sich auf neue Situationen einstellt, z.B. im Sicherheitsbereich auf neue Herausforderungen mit Onlineuntersuchungen ist dann zumindest ein Nicht-Konservativer. Oder gar ein Liberaler? Wie Schäuble?
Oder verstehe ich da was falsch?
Tust Du. Es geht Schäuble ja nicht um einen modernen Umgang mit durch die neuen Medien verursachten Sicherheitsrisiken, sondern um eine Bekämfung des unbekannten Neuen.
Aber ich neige auch zu Stefans Einschätzung, dass man da mal wieder einem Übersetzungsproblem aufgesessen ist.
Davon abgesehen braucht jede Gesellschaft letztlich beide, die Bewahrer, die das Erreichte schützen und die Innovativen, die zu neuen Ufern aufbrechen und Amerika entdecken. Von daher finde ich diese teilweise hämischen Wertungen über die jeweilige andere Gruppen etwas bescheiden.
SteffenHuber schrieb am 12.09.2007 01:26
Wenn jemand in einem liberalen Land lebt und die dortigen Verhältnisse beibehalten will, ist er dann ein Konservativer? Oder doch ein Liberaler?
Irgendwie kann ich da zumindest für den deutschen Sprachgebrauch keinen Sinn darin sehen, da irgendeinen Gegensatz konstruieren zu wollen.
Ich vermute eher, dass es wieder mal ein Übersetzungsunfall war und die in den USA gebräuchlichen Begriffe "Liberals" und "Conservatives" 1:12 (und damit falsch) übersetzt wurden.
Steffen
Unter Konservativen und Liberalen sind die Republikaner und die Demokraten gemeint.
Ganz Gescheite können jetzt noch darauf hinweisen, dass es liberale Republikaner und konservative Demokraten gibt.
Letztlich geht es um die Grundeinstellung.
Sie auch Bericht von ABC-News
@FW
Schäuble denkt in konservativen Mustern:
Die Einschränkung von Bürgerrechten gilt in konservativen Kreisen als Allheilmittel gegen Terroristen, Organisierte Kriminalität, Fußpilz und überhaupt.
Starker Staat, untertänigster Bürger usw.
Ist mir schon klar, dass mein Beispiel nicht trifft.
Aber dennoch erscheint mir die Gleichsetzung von "Konservativ" mit inflexibel und "Liberal" mit beweglich und neuem aufgeschlossen zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Und noch weniger zöge dann eine Gleichsetzung mit "links" bzw. "rechts", die uns hier ja möglicherweise nahegelegt werden soll.
Ein politisch konservativ eingestellter Mensch kann durchaus aufgeschlossen und experimentierfreudig ggü. beispielsweise neuen Technologien oder auch Veränderungen im persönlichen Umfeld sein.
Und denkfaule "Strukturkonservative" Liberale und Linke kennen wir ja zur Genüge, schliesslich bestehen die Gewerkschaften und die SPD überwiegend und die SED/PDS/Linke fast ausschliesslich daraus. Um das ganze mal aus dem amerikanischen in den hiesigen Kontext zu übertragen.
Mir scheint die Identifikation der Charakter mit politischen Einstellungen ist entweder gewollt um zub provozieren, oder unglücklich. "Liberal" bedeutet ja schon vom Wortlaut her sowas wie "freiheitlich" und hat erstmal nichts mit AUfgeschlossenheit zu tun.
Lexx schrieb am 14.09.2007 18:05
Mir scheint die Identifikation der Charakter mit politischen Einstellungen ist entweder gewollt um zub provozieren, oder unglücklich. "Liberal" bedeutet ja schon vom Wortlaut her sowas wie "freiheitlich" und hat erstmal nichts mit AUfgeschlossenheit zu tun.
Die Untersuchung erfolgte mit "Liberals" und "Conservatives", also Amerikanern, deren politische Orientierung vorher bekannt war.
Ob die Untersuchung wegen der relativ geringen Teilnahmerzahl empirisch ist, sei dahingestellt.
"Liberals" und "Conservatives" sind in den USA festehende Begriffe, die spiegelbildlich in Deutschland keine Entsprechung haben.
Lexx schrieb am 23.09.2007 14:53
Wenn die Wörter keine Deutsche Entsprechung haben, sollte man sie vielleicht auch nicht übersetzen...kein Wunder, dass dann sowas bei rauskommt.
Sie haben spiegelbildlich, also eins zu eins, keine Entsprechung.
Liberale sind in USA im wesentlichen Leute, die in der Demokratischen Partei sind oder ihr nahe stehen.
Die Demokraten können mehr oder weniger als Sozialdemokraten angesehen werden.
Aber weniger wirtschaftspolitisch.
Da gibt es keine großen Unterschiede zu den Republikanern.
Allerdings waren die Demokraten z.B. gegen die Steuerrückzahlungen an überwiegend wohlhabende Amerikaner und treten für eine grundlegende Krankenversicherung für alle ein.
Sie sind liberal im Sinne eines Werteliberalismus wie unsere FDP.
Republikaner sind eindeutig konservativ in jeder Hinsicht.
Die Wählerschaft rekrutiert sich u.a. aus fundamentalistischen Christen, die Bushs Republikaner bei den letzten Wahlen nicht mehr gewählt haben.
Dazu gehört natürlich auch die weiße Oberschicht und die ländliche Bevölkerung sowie konservative Bürger.
Grundsätzlich entspricht die deutsche Übersetzung den Texten in der US-Presse.
Man kann natürlich Linsen spalten.
Stimmt. Manchmal beneide ich die Rechten um ihre feiste, teilnahmslose Selbstzufriedenheit.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Mit Begriffen wie "Links" und "Rechts" kann man inhaltlich genau so wenig ernsthaft diskutieren wie mit "Konservativ". Der einzige Begriff, der in Deutschland eine _inhaltliche_ Substanz hat, ist "liberal". Und eine liberale Wählerschaft gibt es in Deutschland nihct mehr. Erstaunlicherweise. Man hätte an sich vermuten können, dass nach dem 3. Reich gerade in Deutschland... aber Staatshörigkeit ist eben tief verwurzelt in Deutschland.
"Links", "Rechts" und "Konservativ" sind in Deutschland Synonyme für soziale Cluster, also eigentlich Eigennamen. So wie sich Vereine oder Straßengangs einen Namen geben, um die Mitglieder abzugrenzen. Was aber der "Werner Verein der Lebensfreude" oder "Hells drinkers" für Leute vereinen und was der Verein /die Gang für einen Kodex haben, kann man am Namen nicht erkennen.
Wer also sich selbst als "Links" bezeichnet, hat damit keine Aussage gemacht, welche Inhalte er vertritt. Er hat eine Aussage gemacht, zu welcher sozialen Gruppe er/sie sich zugehörig fühlt.
Kodo schrieb am 23.09.2007 16:09
Republikaner sind eindeutig konservativ in jeder Hinsicht.
Die Wählerschaft rekrutiert sich u.a. aus fundamentalistischen Christen, die Bushs Republikaner bei den letzten Wahlen nicht mehr gewählt haben.
Dazu gehört natürlich auch die weiße Oberschicht und die ländliche Bevölkerung sowie konservative Bürger.
Und hier sehen wir den derzeit am höchsten gehandelten Kandidaten der 'in jeder Hinsicht konservativen' Republikaner; Rudy Giuliani;