Gegenwärtig sorgt das Thema für deutsche zwischenparteiliche und regierungsinterne Reibereien. Aber das Mobbing Chinas gegen den Empfang des Dalai Lamas durch westliche Führer wie Bush und Merkel hat einen konkreten Hintergrund; Wer wird in Zukunft das Oberhaupt der Tibeter bestimmen?
Peking stellt sich das so vor, wie die Inthronisierung der religiösen Nummer 2, des sogenannten Panchen Lama; seit Bekanntgabe (der Geburt) wurde der Panchen Lama von Peking gekidnapped und gefangen gehalten. Unterdessen wurde ein falscher Panchen Lama von Peking eingesetzt. Aus diesem Grund meint der Dalai Lama, dass die nächste Reinkarnation nur ausserhalb Chinas stattfinden kann, eine Meinung, die Peking heftig widerspricht. Im August hat Peking ein Gesetz erlassen, das Widergeburten von der Kommunistischen Partei genehmigt werden müssen.
Sollten die Kommunisten daran festhalten, droht der Dalai Lama mit einem Referendum. Dies widerum wird freilich nur ein stiller Protest sein können, wenn die Kommunisten das durchziehen wollen werden sie das auf dem üblichen Wege tun: blutig.
Angesichts dieser Entwicklungen kann ich Koch nur beipflichten, dass die sozialdemokratische Politik des vorauseilenden Kadavergehorsams aus rein wirtschaftlichen Gründen schändlich ist.
DP schrieb am 30.11.2007 13:46
Angesichts dieser Entwicklungen kann ich Koch nur beipflichten, dass die sozialdemokratische Politik des vorauseilenden Kadavergehorsams aus rein wirtschaftlichen Gründen schändlich ist.
Schändlich vielleicht, aber was treibt uns, dass wir uns mit dem Dalai Lama so aus dem Fenster hängen müssen? Ist der Dalai nicht der berühmte Sack Reis in China?
DP schrieb am 30.11.2007 13:46
Angesichts dieser Entwicklungen kann ich Koch nur beipflichten, dass die sozialdemokratische Politik des vorauseilenden Kadavergehorsams aus rein wirtschaftlichen Gründen schändlich ist.
Schändlich vielleicht, aber was treibt uns, dass wir uns mit dem Dalai Lama so aus dem Fenster hängen müssen? Ist der Dalai nicht der berühmte Sack Reis in China?
Gruß, Martin
Sowohl Merkel als auch Bush haben ihre Treffen diplomatisch sehr tief gehängt. Am Ende waren sie auf der untersten Ebene angekommen, dem 'privaten Meinungsaustausch'. Wenn das schon bereits "aus dem Fenster hängen" bedeutet dann hat das schon Tendenzen zu Nazi oder DDR Zeiten, als der vorauseilende Gehorsam der eigenen oder anderer Diktaturen das eigene Denken verkleisterte.
DP schrieb am 30.11.2007 16:30
Wenn das schon bereits "aus dem Fenster hängen" bedeutet dann hat das schon Tendenzen zu Nazi oder DDR Zeiten, als der vorauseilende Gehorsam der eigenen oder anderer Diktaturen das eigene Denken verkleisterte.
Die Frage ist, was uns der Tibet interessieren muss. Wenn er uns soo wichtig ist, dann darf man ja gerne unverkleistert denken.
Ich würde hier vielleicht gar nicht mal so sehr an Tibet denken, sondern auch daran, ob man es sich gefallen lässt, dass ein anderes Land einem vorschreiben will, wen man empfangen darf und wen nicht.
kater_5 schrieb am 30.11.2007 16:53
Ich würde hier vielleicht gar nicht mal so sehr an Tibet denken, sondern auch daran, ob man es sich gefallen lässt, dass ein anderes Land einem vorschreiben will, wen man empfangen darf und wen nicht.
Gruss
Kater
Schreibt uns China etwas vor? Kam die Kritik nicht aus unserem eigenen Land?
Natürlich hat das Gründe. Aber wir können China auch nicht vorschreiben, mit wem es Geschäfte macht.
MartiS2 schrieb am 30.11.2007 17:02
Natürlich hat das Gründe. Aber wir können China auch nicht vorschreiben, mit wem es Geschäfte macht.
Und jetzt?
Gruß, Martin
Du glaubst doch nicht im ernst, das deswegen auch nur ein müdes Geschäft platzt.
DP,
ich weiß nur, dass wir tagtäglich mit chinesischen Zulassungsbehörden um Details feilschen müssen, und der Fortgang von Zulassungen von deren Wohlwollen abhängig ist. Später zugelassen ist weniger Geschäft. Den Chinesen ist es egal, ob wir liefern, oder die Konkurrenz.
MartiS2 schrieb am 30.11.2007 23:07
Den Chinesen ist es egal, ob wir liefern, oder die Konkurrenz.
Also ich handle ja nun auch Konsumgüter international. Und mir ist kein einziger Lieferant egal. Selbst ein mieser Lieferant mit schlechter Reputation, hohen Lieferzeiten und schlechtem Preis ist noch als Druckmittel gegen andere zu gebrauchen. Die Chinesen sind gute Händler und wissen das auch. Sich einen Lieferanten zu entledigen und damit Flexibilität im Markt zu verlieren, weil in Peking ein paar Apparatschiks zuviel Mao gelesen haben ist, sorry, totaler Stuss.
MartiS2 schrieb am 30.11.2007 23:07
Den Chinesen ist es egal, ob wir liefern, oder die Konkurrenz.
Also ich handle ja nun auch Konsumgüter international. Und mir ist kein einziger Lieferant egal. Selbst ein mieser Lieferant mit schlechter Reputation, hohen Lieferzeiten und schlechtem Preis ist noch als Druckmittel gegen andere zu gebrauchen. Die Chinesen sind gute Händler und wissen das auch. Sich einen Lieferanten zu entledigen und damit Flexibilität im Markt zu verlieren, weil in Peking ein paar Apparatschiks zuviel Mao gelesen haben ist, sorry, totaler Stuss.
DP,
irgendwie bist Du in einem völlig anderen Geschäft, das unsere läuft nicht unter 'Konsumgüter'. Wir haben weltweit zwei einigermaßen gleichwertige Konkurrenten, und es geht teilweise um mehere Millionen pro Gerät. Die, die Du als Apparatschiks bezeichnest habe ich persönlich kennengelernt. Die würde ich niemals unterschätzen.
Sowohl Merkel als auch Bush haben ihre Treffen diplomatisch sehr tief gehängt. Am Ende waren sie auf der untersten Ebene angekommen, dem 'privaten Meinungsaustausch'.
Weder die Bundeskanzlerin noch der amerikanische Präsident führen "private" Gespräche mit Personen des öffentlichen Lebens.
Die sind immer im Dienst.
Jezt will keiner aus der Regierungsliga den Dalai Lama empfangen.
Weder Merkel, noch Steinmeyer, noch Köhler.
Dafür aber Claudia Roth, Roland Koch, Christian Wulff...