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Dieses Thema hat 31 Antworten
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 Themen des Tages
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DP Offline



Beiträge: 5.248

14.01.2008 14:03
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten
"Im heutigen System“ wäre Mohammed „ein Kinderschänder“, sagte die Spitzenkandidatin der FPÖ für die Gemeindewahl in Graz, Susanne Winter, mit Blick auf die Ehe des Propheten mit einem sechsjährigen Mädchen. Zudem bezeichnete sie Mohammed als Feldherren, der den Koran in „epileptischen Anfällen“ geschrieben habe. Der Islam gehöre „dorthin zurückgeworfen, wo er hergekommen ist, hinter das Mittelmeer“, forderte Winter. (Focus.de)

Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sich die Fundis regen. Wann werden wohl die ersten österreichischen Fahnen brennen?
Auf jeden Fall traut sich die FPÖ was. Mag sein, dass das Thema Relegion populistisch behandelt wird aber auch hier ist es etwas, das die Bürger unmittelbar betrifft und interessiert.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

14.01.2008 15:24
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

DP schrieb am 14.01.2008 14:03
"Im heutigen System“ wäre Mohammed „ein Kinderschänder“, sagte die Spitzenkandidatin der FPÖ für die Gemeindewahl in Graz, Susanne Winter, mit Blick auf die Ehe des Propheten mit einem sechsjährigen Mädchen. Zudem bezeichnete sie Mohammed als Feldherren, der den Koran in „epileptischen Anfällen“ geschrieben habe. Der Islam gehöre „dorthin zurückgeworfen, wo er hergekommen ist, hinter das Mittelmeer“, forderte Winter. (Focus.de)




Nach heutigen Maßstäben wäre die katholische Kirche zu Mohammeds Zeiten eine kriminelle Vererinigungen und jeder bekennende Katholik daher als Unterstüzter zu inhaftieren.

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2008 16:57
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

Anonymer User schrieb am 14.01.2008 07:24

Zitat:

DP schrieb am 14.01.2008 14:03
"Im heutigen System“ wäre Mohammed „ein Kinderschänder“, sagte die Spitzenkandidatin der FPÖ für die Gemeindewahl in Graz, Susanne Winter, mit Blick auf die Ehe des Propheten mit einem sechsjährigen Mädchen. Zudem bezeichnete sie Mohammed als Feldherren, der den Koran in „epileptischen Anfällen“ geschrieben habe. Der Islam gehöre „dorthin zurückgeworfen, wo er hergekommen ist, hinter das Mittelmeer“, forderte Winter. (Focus.de)




Nach heutigen Maßstäben wäre die katholische Kirche zu Mohammeds Zeiten eine kriminelle Vererinigungen und jeder bekennende Katholik daher als Unterstüzter zu inhaftieren.




Wie ich im anderen thread sagte:

Es ist ein alter Trick von Demagogen ein Ereignis der Vergangenheit unter dem jeweils heutigen Kontext zu verurteilen.

Der Unterschied zwischen Demagogie und guter Geschichtsschreibung ist, dass der Historiker bei der Beschreibung eines Ereigenisses in der Vergangenheit sich bewusst in den Kontext von der Zeit des Ereignisses setzt.

Es gibt nicht viel wirklich gute Historiker in der Welt, weil das Zurueckverstetzen des kontexts in die Zeit des Ereignisses ein sehr schweiriges Unterfangen ist.

Einer, der Weltklasse darin ist, ist David McCullough in den von mir schon erwaehnten zwei Buechern "Truman" und dem vor einigen Jahren herausgekommenen "1776".

F-W Offline




Beiträge: 1.679

14.01.2008 17:04
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten
Solche Sprüche werden kaum zu uns herüberschwappen.

Die etablierten Parteien werden sich solche Krawallsprüche nicht zu eigen machen. Und unsere Rechtsradikalen haben ein sehr ambivalentes Verhältnis zum Islamismus.

Einerseits lehnen sie zwar "nichtarische" Immigration grundsätzlich ab. Andererseits eint sie ihr Antisemitismus mit den Islamisten. Sie gehen mit den Muslims, auch den hier lebenden, sehr zurückhaltend um und versuchen wohl auch hinter den Kulissen diskrete Kontakte zu pflegen.

Dieser Aufreger wird uns deshalb wohl erspart bleiben.

FW
Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2008 17:07
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten
DP:

Eine Frage ausserhalb des Themas:
Was ist eigentlich mit dem Haider Bubele passiert? Existiert der noch?
DP Offline



Beiträge: 5.248

14.01.2008 17:13
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten
Der hat sich mit dem FPÖ Management zerstritten und hat drum seine eigene Partei gegründet, das Bündnis Zukunft Österreich. Bei den letzten Wahlen erhielt die FPÖ um die 15%, die BZÖ um die 4%. Haider ist aber immer noch Landeshauptmann (=Gouverneur) von Kärnten.
Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2008 17:29
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

DP schrieb am 14.01.2008 09:13
Der hat sich mit dem FPÖ Management zerstritten und hat drum seine eigene Partei gegründet, das Bündnis Zukunft Österreich. Bei den letzten Wahlen erhielt die FPÖ um die 15%, die BZÖ um die 4%. Haider ist aber immer noch Landeshauptmann (=Gouverneur) von Kärnten.




So ein split war doch schon mal, kurz bevor ich zurueck nach der USA bin. Eine Heide irgendwas hat sich von von der Haider-FPO getrennt. Hat aber ncith viele Waehler gewonnen, wie ich mich erinnere. Ist die noch aktiv?

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

16.01.2008 18:02
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:



Wie ich im anderen thread sagte:

Es ist ein alter Trick von Demagogen ein Ereignis der Vergangenheit unter dem jeweils heutigen Kontext zu verurteilen.

Der Unterschied zwischen Demagogie und guter Geschichtsschreibung ist, dass der Historiker bei der Beschreibung eines Ereigenisses in der Vergangenheit sich bewusst in den Kontext von der Zeit des Ereignisses setzt.

...




Unabhängig davon, daß wir keine historischen Ereignisse für heutige Zwecke "instrumentalisieren" sollten, ist immer wieder die Frage erlaubt, wo denn Historie anfängt und wo (negative) Beispiele aus der jüngeren Historie pädagogisch genutzt werden sollten und dürften, speziell auf Völker angewandt, deren Mitglieder sich in der Vergangenheit gegen die Menschenrechte vergangen haben?
Ganz einfach gefragt, ab wann ist das Dritte Reich "Historie", wie lange ist es legitim, als negatives Erziehungsbeispiel zu dienen? Ab wann war der Sklavenhandel Historie, ab wann war die Ausrottung der Indianer durch Euro-Amerikaner Historie? Weitere Beispiele gibt es zuhauf.

Jetzt einmal zu Susanne Winter. Was sie sagte, ist auf jeden Fall provokativ gemeint, unschwer zu erraten, in welche Richtung das gedacht ist. Aber genau das, was Du gesagt hast, hat die Dame ja gerade nicht gemacht, sie hat diesen Trick umgangen, indem sie gesagt hat "nach heutigem System...". Allerdings kann man danach auch einen Großteil der historischen Abläufe, Kriege, Landnahmen usw. nach heutiger Rechtsordnung als Verbrechen qualifizieren.

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2008 00:10
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

ErichF schrieb am 16.01.2008 10:02

Zitat:



Wie ich im anderen thread sagte:

Es ist ein alter Trick von Demagogen ein Ereignis der Vergangenheit unter dem jeweils heutigen Kontext zu verurteilen.

Der Unterschied zwischen Demagogie und guter Geschichtsschreibung ist, dass der Historiker bei der Beschreibung eines Ereigenisses in der Vergangenheit sich bewusst in den Kontext von der Zeit des Ereignisses setzt.

...




Unabhängig davon, daß wir keine historischen Ereignisse für heutige Zwecke "instrumentalisieren" sollten, ist immer wieder die Frage erlaubt, wo denn Historie anfängt und wo (negative) Beispiele aus der jüngeren Historie pädagogisch genutzt werden sollten und dürften, speziell auf Völker angewandt, deren Mitglieder sich in der Vergangenheit gegen die Menschenrechte vergangen haben?
Ganz einfach gefragt, ab wann ist das Dritte Reich "Historie", wie lange ist es legitim, als negatives Erziehungsbeispiel zu dienen? Ab wann war der Sklavenhandel Historie, ab wann war die Ausrottung der Indianer durch Euro-Amerikaner Historie? Weitere Beispiele gibt es zuhauf.

Jetzt einmal zu Susanne Winter. Was sie sagte, ist auf jeden Fall provokativ gemeint, unschwer zu erraten, in welche Richtung das gedacht ist. Aber genau das, was Du gesagt hast, hat die Dame ja gerade nicht gemacht, sie hat diesen Trick umgangen, indem sie gesagt hat "nach heutigem System...". Allerdings kann man danach auch einen Großteil der historischen Abläufe, Kriege, Landnahmen usw. nach heutiger Rechtsordnung als Verbrechen qualifizieren.




Historie ist Vergangenes. Man kann sie nicht anders machen als sie war. Weil das doch versucht wird, gibt's in Deutschland die Revisionsgeschichte. "Rewriting history nennt man das hierzulande, wenn einer das versucht.

Es kann nur von einem Gericht verurteilt werden mit dem damaligen Kontext. Alles Andere ist Demogagogie.

Man lernt Geschichte, um genau herauszufinden WAS passiert ist, dann vergleicht man's mit dem heutigen Kontext und sagt: Das waere heutzutage ein Verbrechen, ALSO wir machen das nicht.

Das ist lernen aus Geschichte.

Seit 60 Jahren den Hitler vor dem oeffentlichen Gericht zu verurteilen, und ihn alles heissen, was im Buch steht, ist Unsinn, und es wird von Demagogen ausgenutzt.

Ich wohne in einer Gegend, die enorm viel indianische Historie hat. Nicht nur seit Columbus gekommen ist, und die Amerikaner den Westen erobert haben, sondern seit 3000 Jahren sind die Anasazis, Pueblo Indians hier nachzuweisen. Zwischen 1350 und 1400 sind sie ploetzlich verschwunden, Unklar was passiert ist, und als die Spanier ihre spanischen Reiter durch die Gegend geschickt haben, waren da die Navajos und Hobies.., die dann spaeter von der US DC Bundesregierung wuest behandelt worden sind. Es gibt Filme darueber. Weiter noerdlich, die Sioux, sind noch schrecklicher behandelt worden. "Dancing with wolves" ist fast eine nachempfundene Dokumentation, was damals passiert ist. Enorm empfehlenswert zu anzuschauen, aber nur in Englisch. In deutsch ist es versaut. Kuerzlicher die Wounded Knee Affaere, ein dickes Softcover Buch existiert, muss man unbedingt lesen, um zu sehen, was mit den Indianern passiert ist, und was fuer spaete Emotionen da uebrig geblieben sind.

Jammern und die Leute von damals als die schrecklichsten Butcher der Galaxie zu bezeichnen, und sonst NICHTS TUN?

Nein,. das ist nichts anderes als selbstgerechte geistige Selbstbefriedigung.

Nein, GENAU herauszufinden was passiert ist, Historiker und Archaeologen muessen dafuer bezahlt werden, sagen, wir sind besser, wir versuchen denen , die noch uebrig sind, zu helfen und uns wird so was nicht passieren.

Aehnlich mit dem Skavenhandel und dem darauffolgenden Rassismus.

Da die Deutschen anders gebaut sind als die Amerikaner, die Deutschen sitzen da, und fuehlen die Verbrechen, die in der Hitlerzeit begangen worden sind, obwohl weder Hitler, noch Himmler, noch Goering, noch Bormann, noch Goebbels, und sicher nicht Speer sich als Verbrecher gefuehlt haben, denn wenn sie den Krieg gewonnen haetten, dann waeren Churchill, FDR, Truman die Verbrecher gewesen. Aber einige waren savvy genug zu erkennen, wenn die anderen uns kriegen, sind wir einen Kopf kuerzer.

Das heisst dieses Schrecklich fuehlen der Deutschen ueber die 60 Jahre, und ausserdem absolut nichts zu tun, erzeugt etwas, was real nie existiert hat, naemlich das Gefuehl, das man SELBST ein Verbrecher sei..
Wenn A bedrueckt ist, weil B ein Verbrechen begangen ist, ist A ein Futter fuer Demagogen.


ErichF Offline




Beiträge: 3.111

17.01.2008 09:09
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten
Rocky, da kann ich Dir nur 100% zustimmen.

Aber wir gehören ja auch der "skeptischen Generation" an, bei uns war es damals in unserer Phase des Erwachsenwerdens "In", z.B. nicht schlecht über Abwesende zu reden, seine eigenen Fehler möglichst selbst zu suchen und zu finden usw. Das war weniger die Erziehungsleistung unserer Eltern, in unserer Generation war das "Nie wieder" so virulent und alle hatten ihre ureigensten Erlebnisse an die jüngste Vergangenheit, daß solche Denkweise unabhängig von politischen Richtungen ähnlich war. Ich war damals bei den "Falken", das war wie bei den "Naturfreunden" oder der "Katholischen Jugend" durchweg gleiche Auffassung.
Die Meinung, Angehöriger eines "Mördervolkes" zu sein, "Sippenhaft" zu "genießen", ist aber nicht nur aus eigener Scham entstanden, sie war auch Zielsetzung der "Reeducation", die überwiegend von Deutschen ausging, die nach ihrer Deportation oder Flucht ins Ausland nach dem Krieg wieder zurückkehrten; die Gruppe um Horkheimer und Adorno und die anderen ließen sich in Frankfurt nieder, gründeten ein Institut und heißen bis heute "Frankfurter Schule", geistige Väter und Lehrer der späteren 68er.
Dies allerdings ist typisch deutsch und nur hier nach dem Krieg so gewesen.

Eine der Folgen daraus war auch eine allmähliche Änderung der Selbstsicht, die Selbstkritik ist der Egomanie gewichen, auch das bis jetzt. Die damaligen Studenten und Schüler haben auch kein konservatives Geschichtsbewußtsein mehr, wie Du es so deutlich schreibst, die objektive kontinuierliche Sicht der Dinge ist einer laut herausgeplärrten "Betroffenheit" und "Scham" gewichen, für Dinge und Taten von Generationen zuvor. Dann kommt so ein ahnungsloses Professorlein, dessen Vater Überlebenden der Shoa war, und maßt sich an, ein "deutsches Mördergen" erkannt zu haben, das nach dem Krieg auf wunderbare Weise verschwunden ist, und erhält von unserer Meinungsbildungs-Claque frenetischen Beifall für sein Bestsellerbuch. Diese Claque ist übrigens der Überzeugung, daß all die damaligen Nazi-Tugenden weitervererbt wurden und mittlerweile "in der Mitte der Gesellschaft angekommen" wären.

Derartige Lächerlichkeiten gibt es weltweit wirklich exklusiv nur "made by germans".

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

17.01.2008 11:30
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

DP schrieb am 14.01.2008 14:03
"Im heutigen System“ wäre Mohammed „ein Kinderschänder“, sagte die Spitzenkandidatin der FPÖ für die Gemeindewahl in Graz, Susanne Winter, mit Blick auf die Ehe des Propheten mit einem sechsjährigen Mädchen. Zudem bezeichnete sie Mohammed als Feldherren, der den Koran in „epileptischen Anfällen“ geschrieben habe. Der Islam gehöre „dorthin zurückgeworfen, wo er hergekommen ist, hinter das Mittelmeer“, forderte Winter. (Focus.de)

Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sich die Fundis regen. Wann werden wohl die ersten österreichischen Fahnen brennen?
Auf jeden Fall traut sich die FPÖ was. Mag sein, dass das Thema Relegion populistisch behandelt wird aber auch hier ist es etwas, das die Bürger unmittelbar betrifft und interessiert.




Was traut sich die FPÖ?

Die FPÖ ist eine populistische Partei, die in Deutschland keine Entsprechung hat.
Alle rechtspopulistischen Parteien, so auch die SVP in der Schweiz haben zwei TOP-Themen als Dauerbrenner: Migrationspolitik und Ausländerkriminalität.
Die FPÖ lässt dazu ab und an auch mal antisemitische Schmähungen los, weil es in Österreich ein dankbares Publikum dafür gibt.

Damit lassen sich sich große Emotionen erzeugen; immer vorausgesetzt, es ist ein Wählerpublikum vorhanden, dass praktisch darauf wartet, dass solche vermeintlichen Tabubrüche (Endlich redet mal jemand darüber - traut sich das zu sagen usw.) präsentiert werden.
Man gibt dem Affen Zucker, wartet auf Medienreaktionen und Reaktionen "normaler" Politiker und stellt sich als Märtyrer der Meinungsfreiheit dar.

Also vier Effekte!
Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus in dafür empfänglichen Bevölkerungskreisen werden bedient, bei dafür empfänglichen Wählern wird Angst erzeugt, verbunden mit Medienaufmerksamkeit und gleichzeitig präsentiert man sich als Speerspitze der Meinungsfreiheit.

Ein Selbstläufer - wenn die dazu passenden Wähler vorhanden sind.
In Deutschland funktioniert sowas nicht besonders.

Zitat:

ErichF schrieb am 14.01.2008 14:03

Die Meinung, Angehöriger eines "Mördervolkes" zu sein, "Sippenhaft" zu "genießen", ist aber nicht nur aus eigener Scham entstanden, sie war auch Zielsetzung der "Reeducation", die überwiegend von Deutschen ausging, die nach ihrer Deportation oder Flucht ins Ausland nach dem Krieg wieder zurückkehrten; die Gruppe um Horkheimer und Adorno und die anderen ließen sich in Frankfurt nieder, gründeten ein Institut und heißen bis heute "Frankfurter Schule", geistige Väter und Lehrer der späteren 68er.
Dies allerdings ist typisch deutsch und nur hier nach dem Krieg so gewesen.




Die Frankfurter Schule ist 1923 entstanden.
Horkheimer und Adorno waren jüdische Emigranten (USA).
Sie beeinflussten zweifellos die Apo bis hin zu den Grünen.

"Sippenhaft" ist Quatsch.
Gemeint ist wohl "Sippenhaftung".
"Sippenhaftung" wurde in der NS-Zeit bei Familien politischer Gener ausgeübt.
Prominente Opfer einer "Sippenhaftung" in dieser Zeit ist die Familie von Stauffenberg.

Ein ganz aktueller Fall von Sippenhaftung:
Der Wahlkampfhit der rechtspopulistischer SVP in der Schweiz, die die gesamten Familien straffälliger Ausländer "ausschaffen" wollte.

Horkheimer und Adorno waren viel zu intelligent, um solche platten Begriffe wie "Mördervolk" zu erfinden.
Goldhagen hat den Begriff, glaube ich, benutzt.

DP Offline



Beiträge: 5.248

17.01.2008 12:57
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 17.01.2008 11:30

Zitat:

DP schrieb am 14.01.2008 14:03
"Im heutigen System“ wäre Mohammed „ein Kinderschänder“, sagte die Spitzenkandidatin der FPÖ für die Gemeindewahl in Graz, Susanne Winter, mit Blick auf die Ehe des Propheten mit einem sechsjährigen Mädchen. Zudem bezeichnete sie Mohammed als Feldherren, der den Koran in „epileptischen Anfällen“ geschrieben habe. Der Islam gehöre „dorthin zurückgeworfen, wo er hergekommen ist, hinter das Mittelmeer“, forderte Winter. (Focus.de)

Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sich die Fundis regen. Wann werden wohl die ersten österreichischen Fahnen brennen?
Auf jeden Fall traut sich die FPÖ was. Mag sein, dass das Thema Relegion populistisch behandelt wird aber auch hier ist es etwas, das die Bürger unmittelbar betrifft und interessiert.




Was traut sich die FPÖ?

Die FPÖ ist eine populistische Partei, die in Deutschland keine Entsprechung hat.
Alle rechtspopulistischen Parteien, so auch die SVP in der Schweiz haben zwei TOP-Themen als Dauerbrenner: Migrationspolitik und Ausländerkriminalität.
Die FPÖ lässt dazu ab und an auch mal antisemitische Schmähungen los, weil es in Österreich ein dankbares Publikum dafür gibt.

Damit lassen sich sich große Emotionen erzeugen; immer vorausgesetzt, es ist ein Wählerpublikum vorhanden, dass praktisch darauf wartet, dass solche vermeintlichen Tabubrüche (Endlich redet mal jemand darüber - traut sich das zu sagen usw.) präsentiert werden.
Man gibt dem Affen Zucker, wartet auf Medienreaktionen und Reaktionen "normaler" Politiker und stellt sich als Märtyrer der Meinungsfreiheit dar.

Also vier Effekte!
Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus in dafür empfänglichen Bevölkerungskreisen werden bedient, bei dafür empfänglichen Wählern wird Angst erzeugt, verbunden mit Medienaufmerksamkeit und gleichzeitig präsentiert man sich als Speerspitze der Meinungsfreiheit.

Ein Selbstläufer - wenn die dazu passenden Wähler vorhanden sind.
In Deutschland funktioniert sowas nicht besonders.




Wie will man in so einem Umfeld denn auf die zweifellos vorhandenen Probleme in der Migrationspolitik und Ausländerkriminalität hinweisen? Wenn die FPÖ oder die SVP das wie du sagst als Tabubruch feiert bedeztet das im Umkehrschluss, dass die Mitte und Linksparteien die Probleme verschweigen und tabuisieren.

Letztlich ist also die Omerta der Parteien links von SVP und FPÖ verantwortlich für die populistische Behandlung des Themas.

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2008 13:06
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 17.01.2008 03:30
Goldhagen hat den Begriff, glaube ich, benutzt.




Die Frage, ob Goldhagen mit seinem genetischen Argument recht hat, wird immer wieder diskutiert.

Ich habe kuerzlich wieder einige Kapitel gelesen.

Wenn man diesen in den letzten 10 oder so Jahren in Deutschland in's Bizarre aufgepeitschte
Anti-Amerikanismus und Anti-Semitismus anschaut, dann kann man Argumente fuer Goldhagen finden. Der Anti-Amerikanismus hat Formen angenommen, dass nur noch ein kollektives Hassbild von Amerika beschimpft wird. Das Hassbild hat Realitaet nichts mehr zu tun hat.

Ein paar Ereignisse, die untersucht worden sind und sich als voellig anders herausgestellt haben als sie anfangs berichtet wurden, zusammen mit windigen deutschen Ubersetzungen, wurden als absolute Wahrheit in dieser Hasswelt eingefroren, und werden immer wieder zum Aufpeitschen benutzt.


Das ist Judenhass und Kapitalistenhass in beinahe der gleichen Melodie wie 1938.

Also haben Leute, die Goldhagen als richtig sehen wollen, jede Menge Munition.

Auf jeden Fall bin ich von der "Goldhagen ist grottenfalsch" Position, als das Buch herausgekommen ist, auf Beobachtungsposition umgestiegen. Und ich bicn sicher, so sind viel andere.

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

17.01.2008 13:10
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

Rocky schrieb am 17.01.2008 13:06

Zitat:

Kodo schrieb am 17.01.2008 03:30
Goldhagen hat den Begriff, glaube ich, benutzt.




Die Frage, ob Goldhagen mit seinem genetischen Argument recht hat, wird immer wieder diskutiert.

Ich habe kuerzlich wieder einige Kapitel gelesen.

Wenn man diesen in den letzten 10 oder so Jahren in Deutschland in's Bizarre aufgepeitschte
Anti-Amerikanismus und Anti-Semitismus anschaut, dann kann man Argumente fuer Goldhagen finden. Der Anti-Amerikanismus hat Formen angenommen, dass nur noch ein kollektives Hassbild von Amerika beschimpft wird. Das Hassbild hat Realitaet nichts mehr zu tun hat.

Ein paar Ereignisse, die untersucht worden sind und sich als voellig anders herausgestellt haben als sie anfangs berichtet wurden, zusammen mit windigen deutschen Ubersetzungen, wurden als absolute Wahrheit in dieser Hasswelt eingefroren, und werden immer wieder zum Aufpeitschen benutzt.


Das ist Judenhass und Kapitalistenhass in beinahe der gleichen Melodie wie 1938.

Also haben Leute, die Goldhagen als richtig sehen wollen, jede Menge Munition.

Auf jeden Fall bin ich von der "Goldhagen ist grottenfalsch" Position, als das Buch herausgekommen ist, auf Beobachtungsposition umgestiegen. Und ich bicn sicher, so sind viel andere.




Henri Ford war Kapitalist und Antisemit.
Und Amerikaner.

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2008 14:10
Mohammed heute ein Kinderschänder? Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 17.01.2008 05:10

Zitat:

Rocky schrieb am 17.01.2008 13:06

Zitat:

Kodo schrieb am 17.01.2008 03:30
Goldhagen hat den Begriff, glaube ich, benutzt.




Die Frage, ob Goldhagen mit seinem genetischen Argument recht hat, wird immer wieder diskutiert.

Ich habe kuerzlich wieder einige Kapitel gelesen.

Wenn man diesen in den letzten 10 oder so Jahren in Deutschland in's Bizarre aufgepeitschte
Anti-Amerikanismus und Anti-Semitismus anschaut, dann kann man Argumente fuer Goldhagen finden. Der Anti-Amerikanismus hat Formen angenommen, dass nur noch ein kollektives Hassbild von Amerika beschimpft wird. Das Hassbild hat Realitaet nichts mehr zu tun hat.

Ein paar Ereignisse, die untersucht worden sind und sich als voellig anders herausgestellt haben als sie anfangs berichtet wurden, zusammen mit windigen deutschen Ubersetzungen, wurden als absolute Wahrheit in dieser Hasswelt eingefroren, und werden immer wieder zum Aufpeitschen benutzt.


Das ist Judenhass und Kapitalistenhass in beinahe der gleichen Melodie wie 1938.

Also haben Leute, die Goldhagen als richtig sehen wollen, jede Menge Munition.

Auf jeden Fall bin ich von der "Goldhagen ist grottenfalsch" Position, als das Buch herausgekommen ist, auf Beobachtungsposition umgestiegen. Und ich bicn sicher, so sind viel andere.




Henri Ford war Kapitalist und Antisemit.
Und Amerikaner.




Und?

Vor WWII waren die Nordosten. Midwest Bevoelkerungszentren nicht nur rassistisch, sondern auch anti-semitisch.

Aber sie haben keine Hetzpropaganda gemacht, und sie haben die Juden nicht verheizt.
Die haben ihne einfach keinen Job gegeben, und "No Niggers, no jews" war nicht selten gestanden an Restaurants und Wohn- Mietblocks .


In irgendeiner deutschen Zeit, koennte die Zeit oder die Welt gewesen sein, war kuerzlich ein Artikel, wie die 250,000 Juden, die insgesamt nach der USA gefluechtet sind in den 30ern, vorwiegend nach New York, sich eingelebt haben.

Ich habe da direkte Erfahrungen. Ich habe solche getroffen, auch war mein Lab Direktor, als ich nach Brookhaven gekommen bin, von Wien, damals 1936, als sie heimlich verschwunden sind, alles zuruecklassend, schon ein bekannter Physiker, mit seiner Frau, eine bekannte Physikerin unter ihrem Maedchenname.

Die hatten eine schwere Zeit zu ueberleben.

Nach dem Kireg hat sich das alles aufgeweicht, vorwiegend weil das doch sehr separate lebende Amerika durch die Armee bunt durcheinandergemischt worden ist.


Und weder der Rassismus noch der Antisemitismus flammt wieder auf, weil Amerika nicht mehr das Amerika der Dreissiger ist. Es hat kollektiv keine Erinnerung mehr dran. Nur Historker beschaeftigen sich noch damit.

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