Alois Glück, langjähriger CSU-Fraktionschef in Bayern und seit 2003 Landtagspräsident, gehört zu den einflussreichsten Politikern der CSU.
Normalerweise ist der Leiter der CSU-Grundsatzkommission ein Mann der leisen Töne. Doch die Diskussionen in der CDU nach der Hessen-Wahl haben den CSU-Mann aufgeschreckt.
Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung warnt Glück die Union eindringlich vor einer Polarisierungsstrategie und einem politischen Kurswechsel zurück zu einem prononcierten Wirtschaftsliberalismus.
...
Außerdem müssten die Unionsparteien klären, was sie selbst unter dem Begriff "konservativ" verstünden.
Gegenwärtig würden für das konservative Profil der Union stellvertretend die Namen Schönbohm, Merz, Koch oder Stoiber genannt.
Daraus sei aber noch keine einheitliche Definition von "konservativ" erkennbar, sagt Glück.
In der Hessen-Wahl sieht Glück wichtige Hinweise für die künftige Wahlstrategie der Union.
"Das alte Links-rechts-Schema greift nicht mehr, es ist gegenwärtig keine Zeit für Polarisierung", glaubt Glück.
Die Leute nähmen die herkömmlichen politischen Kampfrituale zunehmend übel. "Die Zeit der politischen Kriege ist vorbei, das zieht nicht mehr", sagt er.
Die Alternative Freiheit oder Sozialismus, das sei vorbei.
Was Glück unter schwülstigem Ballast verpackt ist kurz gesagt nichts anderes, als dass die Union noch weiter nach links rutschen und der SPD ihre letzten Themen auch noch nehmen soll. Das hat den Vorteil, die SPD weiter an den Rand zu drücken, allerdings auch das Risiko der weiteren Verwässerung des eigenen Profiles.
Glück träumt halt von einer "Bundes-CSU". Man darf nicht vergessen, dass die CSU in Bayern ein viel breiteres Politikspektrum abdeckt - sowohl nach links als auch nach rechts.
Aber er hat natürlich recht - die Erfahrung zeigt, dass man für einen Wahlsieg zwei Dinge braucht: einen sympathischen Spitzenkandidaten, und glaubwürdig vertretene Mitte-Links-Positionen. Mit Liberalismus und wirtschaftsnahen Positionen ist in Deutschland - für eine Volkspartei - nix zu holen.
In meiner Naivität hatte ich gedacht, jemand hier sagt mal was zu dem geheimnisvollen Wesen des konservativen Politikers und seiner ebenso Geheimnis umwobenen, konservativen Politik.
Konservative Politik ist im Grunde das gleiche wie "gerechte Politik", "linke Politik" und so weiter. Diese Begriffe haben keinen Inhalt und dienen allein dazu, Emotionen auszulösen. Also so etwas ähnliches wie nackte Frauen oder Todessymbole in der Werbung: ein Auto wird nicht schneller, wenn eine Tusse drauf sitzt und das Konkurrenzwaschmittel nicht schlechter, wenn der Schatten der Wäsche auf dem Boden einen Totenkopf bildet. Aber Emotionen verkaufen halt.
"Liberale Politik" könnte noch wenigstens ansatzweise einen inhaltlichen Bezug vorweisen und hat ja auch deswegen keine Wahlerfolge mehr. Die Wähler wollen keine Sachdebatten. Oder glaubt hier jemand ersthaft, die durchschnittlichen Zuschauer von Dschungelcampd und DSDS interessieren sich für Statistiken und Budgets?
Der Strom kommt aus der Steckdose, das Geld holt man sich von den Heuschrecken, Reichen und sonstigen Parasiten und die eigenen Kindern sind nur deswegen auf der Hauptschule, weil die pösen Politiker ihnen kein Abi geben wollen.
Ich denke, man könnte sich einfacher der Frage nähern, wo sich Konservativ/rechts und sozialistisch/links unterscheiden, wenn man die einzelnen Ressorts durchgeht.
- Verteidigung
- Familie und Soziales
- Migration
- Wissenschaft, Forschung, Technik
- Umwelt, Energie
- und so weiter.
Frank2000 schrieb am 04.02.2008 15:15
Konservative Politik ist im Grunde das gleiche wie "gerechte Politik", "linke Politik" und so weiter. Diese Begriffe haben keinen Inhalt und dienen allein dazu, Emotionen auszulösen. Also so etwas ähnliches wie nackte Frauen oder Todessymbole in der Werbung: ein Auto wird nicht schneller, wenn eine Tusse drauf sitzt und das Konkurrenzwaschmittel nicht schlechter, wenn der Schatten der Wäsche auf dem Boden einen Totenkopf bildet. Aber Emotionen verkaufen halt.
"Liberale Politik" könnte noch wenigstens ansatzweise einen inhaltlichen Bezug vorweisen und hat ja auch deswegen keine Wahlerfolge mehr. Die Wähler wollen keine Sachdebatten. Oder glaubt hier jemand ersthaft, die durchschnittlichen Zuschauer von Dschungelcampd und DSDS interessieren sich für Statistiken und Budgets?
Der Strom kommt aus der Steckdose, das Geld holt man sich von den Heuschrecken, Reichen und sonstigen Parasiten und die eigenen Kindern sind nur deswegen auf der Hauptschule, weil die pösen Politiker ihnen kein Abi geben wollen.
Ich denke, man könnte sich einfacher der Frage nähern, wo sich Konservativ/rechts und sozialistisch/links unterscheiden, wenn man die einzelnen Ressorts durchgeht.
- Verteidigung
- Familie und Soziales
- Migration
- Wissenschaft, Forschung, Technik
- Umwelt, Energie
- und so weiter.
MfG Frank
Verteidigung?
Aktuelles Beispiel: Wir verteidigen unsere Freiheit am Hindu Kush.
Außer den Linken und Teilen der Grünen sagen alle:
Wir verteidigen unsere Freiheit am Hindu Kush, aber wir sind die Guten.
Wir kämpfen nicht, wir bauen und räumen auf.
Die anderen sind die Bösen.
Die machen BumBum.
Sagt Merkel, Beck,...
PS:
Die Wähler sind gar nicht so dumm - siehe die Wahlen in Hessen und Niedersachsen.
Die Hessen wollten keinen Krawall und die Niedersachsen wollten keinen Wechsel.
Frank2000 schrieb am 04.02.2008 15:15
Konservative Politik ist im Grunde das gleiche wie "gerechte Politik", "linke Politik" und so weiter. Diese Begriffe haben keinen Inhalt und dienen allein dazu, Emotionen auszulösen.
...
"Liberale Politik" könnte noch wenigstens ansatzweise einen inhaltlichen Bezug vorweisen
Letzteres ist doch auf sich gestellt ebenso erstmal nur eine Worthuelse, wie die anderen Begriffe.
Zitat:
Die Wähler wollen keine Sachdebatten. Oder glaubt hier jemand ersthaft, die durchschnittlichen Zuschauer von Dschungelcampd und DSDS interessieren sich für Statistiken und Budgets?
Es ist doch schon unsachlich, so pauschal politisches (Des)interesse und TV-Vorlieben zu verbinden.
Und wenn ein Viertel von Jugendbanden terrorisiert wird, ist der Ruf nach mehr Polizei- und Sozialarbeit dann ein unsachlicher Ruf, nur weil der Buerger dann irgendwann das "Die Statistiken und Budgets sagen was anderes"-Wegwedeln genervt ignoriert?
Und nicht zuletzt wird doch gern auch mal vom Politiker/Einen gesagt, der Buerger/Andere wolle keine Sachdebatte, nur weil er halt ueber andere Sachen reden will, als der Politiker/Eine.
Zitat:
Der Strom kommt aus der Steckdose
...oder dem Atomkraftwerk.
Zitat:
das Geld holt man sich von den Heuschrecken, Reichen und sonstigen Parasiten
...oder von Arbeitern, Rentnern und sonstigen Parasiten.
Zitat:
und die eigenen Kindern sind nur deswegen auf der Hauptschule, weil die pösen Politiker ihnen kein Abi geben wollen.
...oder weil unwertes Leben halt Hauptschulgene hat.
Zitat:
Ich denke, man könnte sich einfacher der Frage nähern, wo sich Konservativ/rechts und sozialistisch/links unterscheiden
Sozialistisch als Gegenstueck zu Konservativ?!
Auch Sozialisten moechten manchmal etwas bewahren - und auch Konservative wollen manchmal nur das Gute bewahren und ansonsten auch mal Neues...
Zitat:
wenn man die einzelnen Ressorts durchgeht.
- Verteidigung
- Familie und Soziales
- Migration
- Wissenschaft, Forschung, Technik
- Umwelt, Energie
- und so weiter.
Was waere denn da zb konservativ und was sozialistisch?
"Da Günda" hat heute wieder einen rausgehauen: "Ausländische Mitbürger haben sich in unsere Leitkultur einzufügen!"
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Mirkalf schrieb am 06.02.2008 12:46
"Da Günda" hat heute wieder einen rausgehauen: "Ausländische Mitbürger haben sich in unsere Leitkultur einzufügen!"
Ja, was für ein Depp, denn in der Realität ist es genau umgekehrt.
Mirkalf schrieb am 06.02.2008 12:46
"Da Günda" hat heute wieder einen rausgehauen: "Ausländische Mitbürger haben sich in unsere Leitkultur einzufügen!"
Ja, was für ein Depp, denn in der Realität ist es genau umgekehrt.
In Deutschland. In der Türkei, beispielsweise, ganz und gar nicht. Vielleicht hatte Beckstein ja das "Türkische Modell" im Kopf, als er diesen Satz sagte...
Mirkalf schrieb am 06.02.2008 12:46
Ausländische Mitbürger haben sich in unsere Leitkultur einzufügen!
Dem stimme ich zu!
Ich auch*. Ist das jetzt konservativ oder nicht?
*)vorausgesetzt, man erwartet von den Leuten nicht, dass sie Weissbier trinken, zum Katholizismus konvertieren und Lederhosen tragen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Mirkalf schrieb am 07.02.2008 11:56
*)vorausgesetzt, man erwartet von den Leuten nicht, dass sie Weissbier trinken, zum Katholizismus konvertieren und Lederhosen tragen.
Immer diese Vorurteile gegenueber Freistaatlern und anderen Nichtdeutschen...
Prof. Dr. Ralph Weber ist der Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Rechtsgeschichte an der Universität Rostock und CDU-Mitglied. Er sieht in Deutschland ein Wählerpotential von 15% für eine rechts-konservative Partei.