In Holland droht das Chaos; Niederländische Stewardessen wollen nicht mehr in islamische Länder fliegen, manche Regierungsvertreter sind dort nicht mehr willkommen, Premier Balkenende sieht niederländische Soldaten, die in der Provinz Uruzgan im Süden Afghanistans gegen die Taliban kämpfen, zusätzlich gefährdet. Weltweit werden Botschaften des Königreichs besonders beschützt. Die EU hat ihre Vertreter in islamischen Ländern gewarnt, wie Justizkommissar Frattini bestätigte. Ein niederländischer Kinderfilm über Sankt Nikolaus wurde bei einem ägyptischen Filmfestival abgesetzt. In Amsterdam bekamen mehr als dreihundert Schulen in den vergangenen Wochen Post vom sozialdemokratischen Bürgermeister Job Cohen mit dem Ausruf: "Lasst Euch nicht verrückt machen." Premier Jan-Peter Balkenende sieht konkrete Hinweise darauf, dass es weltweit zu Gewalt gegen niederländische Staatsbürger und Firmen kommen könnte. Man geht davon aus, dass das einst so tolerante Nordseeland – ähnlich wie Dänemark während des Streits um die Mohammed-Karikaturen – ins Fadenkreuz der islamischen Extremisten geraten wird. Die katholische Kirche in den Niederlanden fürchtet weltweit Repressalien gegen christliche Missionare. Sowohl in Pakistan als auch Afghanistan gab es schon Demonstrationen.
Und warum das ganze?
Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders drehte einen 15 minütigen Propagandafilm gegen den Islam und möchte ihn nun im Haager Pressezentrum Nieuwspoort zeigen. Wilders hat angekündigt, "eine Steinigung, eine Enthauptung und eine Exekution neben Koranversen zu zeigen." Er beschimpft das heilige Gottesbuch als faschistisch, der Prophet Mohammed sei für ihn ein Barbar.
Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders drehte einen 15 minütigen Propagandafilm gegen den Islam und möchte ihn nun im Haager Pressezentrum Nieuwspoort zeigen. Wilders hat angekündigt, "eine Steinigung, eine Enthauptung und eine Exekution neben Koranversen zu zeigen." Er beschimpft das heilige Gottesbuch als faschistisch, der Prophet Mohammed sei für ihn ein Barbar.
Wirklich?
Schreibst du von demselben Film, der gerade in der FAZ recht positiv besprochen wird?
Die FAZ kommentiert die Analysten, und das ziemlich treffend:
"(...) versuchen niederländische Politiker und Medienleute das Phänomen „Fitna“ als das einzuordnen, was es gar nicht sein soll: ein ästhetisches Produkt. Das angesehene „NRC Handelsblad“ zieht in seiner Filmrezension Vergleiche mit Eisenstein und Michael Moore, wobei Geert Wilders denkbar ärmlich wegkommt. Die Nennung anderer Agitprop-Collagen wie Al Gores „Inconvenient Truth“ oder des evangelikalen Films „Witchcraft Repackaged“ (gegen den Hexer Harry Potter) beweist, dass wir in einer Zeit leben, in der digital verbreitete Filme - und nicht mehr die Bücher - jederzeit die Welt verändern können.
Die andere Linie neben dem ästhetischen Verriss verfolgte das niederländische Staatsfernsehen NOS, wo noch am Abend Islamforscher die lange Tradition von antimohammedanischer Propaganda seit Johannes Diakonus beleuchteten. Die ersehnte Botschaft: alles schon dagewesen, alles halb so wild. Auffallend entspannt sieht die Sache auch das niederländische Pendant zur „Bild“-Zeitung. (...) Eine Reportage schildert erfolgreich integrierte Musliminnen, die über „Fitna“ cool urteilen, sie seien „etwas enttäuscht“; für ihre Alltagsprobleme zwischen Kopftuch und Job sei nichts zu lernen gewesen."
Nun, da die Ausschnitte echt sind und vor allem die Schlagzeilen alle aus meist holländischen Zeitungen, also der Wirklichkeit entnommen sind, wäre jetzt eine gute Gelegenheit für die Muslime in Westeuropa auf die Strasse zu gehen und für Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Freiheit zu demonstrieren. Nicht nur die Freiheit, Moscheen bauen zu dürfen sondern auch das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, auch für Frauen, Schwule, Behinderte.
Das passiert natürlich nicht, weil in der muslimischen Parallelwelt Homosexuelle Untermenschen sind und die Frau an den Herd gehört. Es gibt Tendenzen im Islam die eindeutig repressiven, totalitären, archaischen Charakter haben. Allein dass die Macher dieses Filmes um ihr Leben bangen und von der Staatsmacht beschützt werden müssen beweist, dass der islamische Totalitarismus längst Einzug gehalten hat in die europäische Stube.
Eine Berliner Karikaturenausstellung ist vor 2 Wochen geschlossen worden, weil Muslime Anstoss an einer Karikatur nahmen. Und das regt niemanden auf.
Natürlich ist das Filmchen eine Polemik. Also das Gegenteil von analytisch, ausgewogen oder fair. Aber eine ungeheure Provokation? Ich denke eher nicht.
Schliesslich illustriert der Film lediglich die Auslegung des Koran wie sie von den fanatischen Islamisten selbst verbreitet wird. Und ohne Vor- und Abspann und die holländischen Untertitel könnte man sich auch nicht sicher sein, ob der Streifen nicht aus einer islamistischen Propagandaküche stammte.
Ich denke auch die islamische Seite, nicht nur die Radikalen, hantieren bedenkenlos mit Vorurteilen, Verzerrungen und auch baren Lügen gegen den Westen und seine Kultur. Man sehe sich nur die Hetzkampagne der türkischen Zeitungen zum Brand in Ludwigsafen an.
Wir müssen das aushalten, aber auch unsere moslemischen Mitbürger müssen sich im Rahmen der Meinungsfreiheit solche Filmchen zumuten lassen. Deren Lamoryanz und ewiges Beleidigtsein sind nervig.
F-W schrieb am 28.03.2008 23:48
Natürlich ist das Filmchen eine Polemik. Also das Gegenteil von analytisch, ausgewogen oder fair. Aber eine ungeheure Provokation? Ich denke eher nicht.
Schliesslich illustriert der Film lediglich die Auslegung des Koran wie sie von den fanatischen Islamisten selbst verbreitet wird.
...
Wir müssen das aushalten, aber auch unsere moslemischen Mitbürger müssen sich im Rahmen der Meinungsfreiheit solche Filmchen zumuten lassen. Deren Lamoryanz und ewiges Beleidigtsein sind nervig.
FW
Genau, der Film ist eine Auslegung des Koran, wie sie von den fanatischen Islamisten selbst stammen könnte.
Aber nicht von der Mehrheit der Moslems.
Wieso wird dann der Eindruck erweckt, alle Moslems legen so den Koran aus?
Warum werden nur Hassprediger gezeigt?
Toll, wir müssen das aushalten und die Moslems auch und die sind eh nervig.
Hier wird wieder mal das Gut der Meinungsfreiheit pervertiert und damit selbst angegriffen.
Genau so, wie es Leute machen, die aus Gründen der Meinungsfreiheit, Volksverhetzung betreiben.
Meinungsfreiheit besteht nicht darin, Leiden zu verursachen und Milliarden von Menschen zu verleumden.
Wenn sich einige Islamophobe geistig einen runter holen, hat das wenig mit Meinungsfreiheit zu tun.
@DP
Verwechselst Du nicht was?
Wo werden Behinderte im Islam diskriminiert?
Ja, ja die "europäische Stube".
Was soll das eigentlich sein?
Verwechselst Du da nicht die Stubengaudi beim Heimatabend mit Europa?
Warum fahren eigentlich immer noch so viele Schwule nach Marokko?
Hier wird wieder mal das Gut der Meinungsfreiheit pervertiert und damit selbst angegriffen.
Genau so, wie es Leute machen, die aus Gründen der Meinungsfreiheit, Volksverhetzung betreiben.
Meinungsfreiheit besteht nicht darin, Leiden zu verursachen und Milliarden von Menschen zu verleumden.
Wenn sich einige Islamophobe geistig einen runter holen, hat das wenig mit Meinungsfreiheit zu tun.
Geht’s auch ne Nummer kleiner?
In unseren öffentlichen Debatten schlagen die Exponenten der diversen Strömungen und Interessengruppen ständig mit grossen Keulen aufeinander ein. Keine Platitüde, keine Verallgemeinerung, kein Vorurteil, keine Unterstellung werden ausgelassen. Die Unterstellung, „alle“ Muslims seien so wie die radikalen, fällt da nicht aus dem Rahmen und jeder weiss auch, dass es nicht so ist.
Kein Manager geht auf die Strasse, wenn er mit Betrügern in einen Topf geworfen wird, kein aufrechter Sozialdemokrat zündet CDU Büros an, wenn er pauschal der Kommunistenfreundlichkeit bezichtigt wird und konservative CDUler in die Nähe von Nazis zu rücken gehört sowieso schon zum diffamierenden Kleingeld unserer Republik. Oder die ständigen Entgleisungen in der Generationendebatte.
Der gepflegte, differenzierte Diskurs ist schon lange nicht mehr gefragt. Sollen jetzt ausgerechnet die Muslims unter Artenschutz gestellt werden, obwohl auch gerade deren öffentliche Wortführer gerne mit der grossen Keule hantieren – siehe die hierzulande erscheinende türkische Presse?
Nach Meinung der EU, der holländischen Regierung ist der Film rechtlich unbedenklich und unterliegt somit der Meinungsfreiheit. Sogar niederländische Muslim-Verbände erklärten nach Veröffentlichung des Films, er sei nicht so schlimm wie erwartet. Sie hatten befürchtet, Wilders würde in dem Video den Koran verbrennen oder ihn in Stücke reißen. Dies sei aber nicht der Fall. Wilders teste mit dem Film die Grenzen, überschreite sie aber nicht.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
29.03.2008 11:45
#13Niederländischer Abgeordneter zeigt 15min Kurzfilm
Hier wird wieder mal das Gut der Meinungsfreiheit pervertiert und damit selbst angegriffen.
Genau so, wie es Leute machen, die aus Gründen der Meinungsfreiheit, Volksverhetzung betreiben.
Meinungsfreiheit besteht nicht darin, Leiden zu verursachen und Milliarden von Menschen zu verleumden.
Wenn sich einige Islamophobe geistig einen runter holen, hat das wenig mit Meinungsfreiheit zu tun.
Geht’s auch ne Nummer kleiner?
In unseren öffentlichen Debatten schlagen die Exponenten der diversen Strömungen und Interessengruppen ständig mit grossen Keulen aufeinander ein. Keine Platitüde, keine Verallgemeinerung, kein Vorurteil, keine Unterstellung werden ausgelassen. Die Unterstellung, „alle“ Muslims seien so wie die radikalen, fällt da nicht aus dem Rahmen und jeder weiss auch, dass es nicht so ist.
Kein Manager geht auf die Strasse, wenn er mit Betrügern in einen Topf geworfen wird, kein aufrechter Sozialdemokrat zündet CDU Büros an, wenn er pauschal der Kommunistenfreundlichkeit bezichtigt wird und konservative CDUler in die Nähe von Nazis zu rücken gehört sowieso schon zum diffamierenden Kleingeld unserer Republik. Oder die ständigen Entgleisungen in der Generationendebatte.
Der gepflegte, differenzierte Diskurs ist schon lange nicht mehr gefragt. Sollen jetzt ausgerechnet die Muslims unter Artenschutz gestellt werden, obwohl auch gerade deren öffentliche Wortführer gerne mit der grossen Keule hantieren – siehe die hierzulande erscheinende türkische Presse?
FW
Nach einer aktuellen Gallup-Umfrage halten 92 % aller Moslems nichts von der islamistischen Propaganda und einem islamisch begründeten Terror.
Wozu also eine solche Politpornographie?
Ich stimme Dir zu, dass in unserer Zeit mit großen Keulen hantiert wird.
Das kann uns gerade dazu bringen, sowas nicht zu unterstützen.
Es geht nicht darum zu verhindern, dass in Karachi der Mob irgendwelche Fahnen und Puppen verbrennt.
Es geht aber darum, normalen Moslems nicht ständig eins vor den Latz zu geben.
Und es geht darum, nicht mutwillig Anlässe für Anschläge von Terroristen zu schaffen und junge, labile Moslems in die Hände extremer Gruppen zu treiben.
Wilders ist ein Egomane und kein Meinungsfreiheitsmessias.
Kodo schrieb am 29.03.2008 11:45
Und es geht darum, nicht mutwillig Anlässe für Anschläge von Terroristen zu schaffen und junge, labile Moslems in die Hände extremer Gruppen zu treiben.
1. ist es ein Irrglaube anzunehmen, fanatische Moslems lassen sich allein verhindern, indem der Westen in vorauseilendem Gehorsam seine Werte fallen lässt. Wie im Hase und Igel Spiel wird nur die Grenze weiter verschoben. Und deshalb ist es 2. gar nicht möglich, zumindest nicht vor der völligen Selbstaufgabe, fanatische Moslems nicht zu reizen, denn dazu gehört nichts weiter als Teilhabe am normalen Alltag zu haben; Sex zu haben nach eigenem Belieben, Filme drehen, eine Meinung zu äussern usw.
"Meinungsfreiheitsmessias" <- das neue Wort des Monats!
DP:
Das sind schlagende Argumente. Allerdings zielt Kodo ja nicht drauf ab, radikale Islamisten nicht zu reizen -> "Es geht nicht darum zu verhindern, dass in Karachi der Mob irgendwelche Fahnen und Puppen verbrennt."
sondern er spricht von den normalen Muslimen, die nicht verärgert werden sollen und ich glaube hier befindet sich der zentrale Irrtum.
Denn "die Moslems" bekommen garnicht kollektiv eins vor den Latz. Das ist die typische Beleidigungs-Rethorik der Meinungsmacher.
"Das chinesische Volk wurde beleidigt" (den Bauern auf dem Land dürfte diese Beleidigung ziemlich egal sein).
"Die Moslems wurden angegriffen" - integrierte Moslems dürften genug Gelassenheit haben, dass sie solch ein Filmchen genausowenig stört wie einen Christen die Darstellung katholischer Priester mit nackten Kindern an der Leine (Southpark).