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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 276 mal aufgerufen
 Themen des Tages
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

05.04.2008 12:50
Bush hat recht! Antworten
Nach dem Afghanistan-Einsatz, den ich als richtig angesehen habe und auch weiterhin noch so sehe, stimme ich ich zu meiner Überraschung ein weiteres Mal mit Bush überein.

Seine Initiative, der Ukraine und Georgien den Status von Kandidaten für die Nato zu geben, find ich gut und richtig.
Abartig dagegen, die Reaktion Steinmeyers, der sich kaum noch einkriegt, sich bei den Russen einzuschleimen.

Sicherlich können die beiden Staaten zurzeit keinen ernst zu nehmenden Beitrag für die Nato leisten, obwohl meines Wissens ukrainische Truppen im Irak stehen (was ich allerdings nicht gut finde, weil ich die Irak-Kiste ablehne).

Einerseits böte ein solcher Status jedoch Schutz für diese fragilen Staatsgebilde und andererseits wird den Russen gezeigt, dass ihr imperiales Gehabe Grenzen hat.

Putin will auf einmal gute Zusammenarbeit mit der Nato.

Rocky hat insoweit recht, als er vor einiger Zeit behauptete, die Nato sei am Ende (ich hoffe, ich habe das trotz Verkürzung) richtig wiedergegeben.
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

05.04.2008 14:46
Bush hat recht! Antworten
Naja, die Europäer haben auch andere Probleme als die USA. Bush kann es sich ohne weiteres erlauben, sich mit dem Fernen Land Russland mit Putin an der Spitze anzulegen.

Ein Deutschland dagegen hat Russland als wirtschaftlich nahen Nachbarn, der zweistellige Anteile zu den Rohstoffimporten beiträgt. Da haben schlechte Beziehungen gleich ganz andere Auswirkungen. Bis man aus dieser Abhängigkeit hinaus ist dürfte es in der Natur der Sache liegen, dass Deutschland, oder andere europäische Länder zurückhaltender mit Russland umgehen.
Wenn die Aufnahme der Ukraine und Georgiens allein dazu dient, Putin eins auszuwischen, dann kann ich Steinmeiers Ablehnung verstehen. Schließlich müsste man diese Staaten im Bündnisfall auch verteidigen und Georgien ist schon ziemlich weit weg vom restlichen NATO-Gebiet.

Es bleibt daher nichts anderes übrig, alsdass sich die USA und Europa über den zukünftigen Kurs der NATO einig werden.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

05.04.2008 15:49
Bush hat recht! Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 05.04.2008 14:46

Ein Deutschland dagegen hat Russland als wirtschaftlich nahen Nachbarn, der zweistellige Anteile zu den Rohstoffimporten beiträgt. Da haben schlechte Beziehungen gleich ganz andere Auswirkungen. Bis man aus dieser Abhängigkeit hinaus ist dürfte es in der Natur der Sache liegen, dass Deutschland, oder andere europäische Länder zurückhaltender mit Russland umgehen.

Schließlich müsste man diese Staaten im Bündnisfall auch verteidigen und Georgien ist schon ziemlich weit weg vom restlichen NATO-Gebiet.




Wes Gas ich inhaliere, des Lied ich sing?
Da wird sich Schröder freuen.

Afghanistan ist noch weiter.
Die Nato ist weltweit aktiv.

DP Offline



Beiträge: 5.248

05.04.2008 15:57
Bush hat recht! Antworten
Vor dem Gipfel ist ja eine Menge hineingeredet worden; vom wichtigsten NATO Gipfel seit 10 Jahren war die Rede. Gebracht hat er wenig. Die Aufnahme Kroatiens und Albanien war nie umstritten, die Ukraine und Georgien haben nicht viel mehr in der Hand als vage Aussichten und Griechenland demonstrierte, was momentan ein weiteres Problem ist; je grösser das Gebilde desto schwieriger oder fast unmöglich werden einstimmige Beschlüsse, die es aber braucht. Ob also letzlich 2 oder 3 oder keine neuen Mitglieder hinzukommen ist schon weit weniger wichtig als die Standortbestimmung und die darauf aufbauende Reform des Apparates. Wo sind wir da? Kaum weiter.

Das war kein Knall sondern nur noch ein Aufglimmen der zwei lame ducks Putin und Bush.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

05.04.2008 16:00
Bush hat recht! Antworten
Putin eine lame duck?
Das ist nun aber eine ganz neue These.
Und deshalb hat er das Bärchen aufs Schild gehoben?
F-W Offline




Beiträge: 1.679

05.04.2008 17:24
Bush hat recht! Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 05.04.2008 14:46

Ein Deutschland dagegen hat Russland als wirtschaftlich nahen Nachbarn, der zweistellige Anteile zu den Rohstoffimporten beiträgt. Da haben schlechte Beziehungen gleich ganz andere Auswirkungen. Bis man aus dieser Abhängigkeit hinaus ist dürfte es in der Natur der Sache liegen, dass Deutschland, oder andere europäische Länder zurückhaltender mit Russland umgehen.


Diese Abhängigkeit ist durchaus zweiseitiger Natur. Wir steuern damit den grössten Posten zu den Devisen-/Exporteinnahmen Russlands bei. So einen grossen Abnehmer kann Russland auch kaum ersetzen. 1) Weil die Infrastukturen auf uns ausgreichtet sind und 2) nur noch China als Alternative bereitstünde. Da begäbe sich Russland von einer Exportabhängigkeit in die nächste, und zwar unzuverlässigere.

Als kein Grund, in der NATO-Debatte mit eingeknicktem Kreuz herumzulaufen.

FW

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

05.04.2008 17:56
Bush hat recht! Antworten
FW:
Die Abhängigkeit ist sicherlich zweiseitig. Aber wie die Betroffenen damit umgehen nicht. Merkels Truppe ist darauf bedacht, möglichst Schaden vom eigenen Land abzuwenden, während Putin in der Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt hat, dass er für seine Zwecke durchaus auch mal Einbußen in Kauf nimmt, siehe den Gas-Streit mit der Ukraine (Lieferstopp -> keine Einnahmen) und auch den kurzfristigen Lieferstopp nach Deutschland.

Es stünde uns also durchaus gut zu Gesicht, die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren.
DP Offline



Beiträge: 5.248

05.04.2008 18:03
Bush hat recht! Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 05.04.2008 17:56

Es stünde uns also durchaus gut zu Gesicht, die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren.




Bei Lexx strahlt die Weisheit wiedermal aus dem Gesicht.

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

05.04.2008 18:18
Bush hat recht! Antworten
Neidisch?
F-W Offline




Beiträge: 1.679

05.04.2008 22:28
Bush hat recht! Antworten

Zitat:

Anonymer User schrieb am 05.04.2008 18:18
Neidisch?


Fast. Lexx' Selbstgewissheit ist manchmal schon beeindruckend.

FW

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

06.04.2008 01:07
Bush hat recht! Antworten
FW:
Warum soll man bei einer Binsenweisheit nicht (selbst-)gewiss sein?
DP Offline



Beiträge: 5.248

06.04.2008 09:52
Bush hat recht! Antworten
Grundsätzlich muss man mal in der Nachbetrachtung festhalten, dass die NATO äusserst kooperativ mit Russland umgeht. Schon der Fakt, dass mit Putin erstmals ein russischer Präsident an einem NATO Gipfel teilnahm und speziell dafür russische-NATO Konsultationen aus der Taufe gehoben wurden spricht Bände. Dass Russlands Anrainer früher oder später in die Nato wechseln könnten wird in Moskau niemand verhindern und so reduzierten sich Putins Bedrohungen auch schon ernsthaft in Richtung Bedenken. Schon heisst es sogar, dass man auf dem Weg zu einer Einigung beim Raketenabwehschild ist. Vielleicht berät dies gerade Bush bei seiner Privataudienz mit Putin am Schwarzen Meer?
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

06.04.2008 10:59
Bush hat recht! Antworten
Partei:
*sign*
F-W Offline




Beiträge: 1.679

06.04.2008 13:00
Bush hat recht! Antworten

Zitat:

DP schrieb am 06.04.2008 09:52
Grundsätzlich muss man mal in der Nachbetrachtung festhalten, dass die NATO äusserst kooperativ mit Russland umgeht. Schon der Fakt, dass mit Putin erstmals ein russischer Präsident an einem NATO Gipfel teilnahm und speziell dafür russische-NATO Konsultationen aus der Taufe gehoben wurden spricht Bände.




Den NATO-Russland Rat gibt es seit 2002, mit Vorläufervereinbarungen und -Organisationen seit 1991. 2002 traf sich Putin mit allen damaligen NATO-Staats- und Regierungschefs zur Unterzeichnung der Statuten des NRR. Das war zwar kein offizieller NATO-Gipfel, aber doch ein Treffen aller NATO-Oberen mit Putin. Also so "erstmals" ist das ganze auch wieder nicht.

FW

DP Offline



Beiträge: 5.248

06.04.2008 13:44
Bush hat recht! Antworten
Ja natürlich hat das auch eine History, ich wollte nur darlegen, dass mitnichten wie oben behauptet bei dem NATO Gipfel das 'imperiale Gehabe der Russen' in die Schranken gewiesen werden sollte.

Und noch was anderes; Vor und während des Gipfels überschlugen sich die Kommentatoren beinahe in den Differenzen zwischen Merkel/Sarko und Bush. Ich glaube nicht und schon gar nicht nach den zahmen Tönen bei Bushs Besuch in Russland an solch eine Differenz. Mir sah das eher nach einem gespielten 'good Cop - bad Cop' aus und zeigt in den unterschiedlichen Haltungen die Gegebenheiten; dass man auf die verstärkte Zusammenarbeit mit Russland setzt und dass eine Erweiterung der NATO kein Widerspruch dazu sein muss, im Gegenteil. Die Russen akzeptieren und gaultieren das und das zeigte sich, neben den nach innen gerichteten Verbalattacken an der bemerkenswerten Tatsache, dass die Russen zur besseren Versorgung Afghanistans ein Transitabkommen unterzeichneten, das den Transport nichtmilitärischer Güter auf dem russischen Landweg gestattet.
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