[QUOTE][b][i]kater_5 schrieb am 28.03.2008 22:17[/b][/i]
Es gibt da natürlich schon einen gewalltigen unterschied zwischen TR und ICE oder Auto. BEim ICE oder Auto kann man in kleinen Schritten Verbesserungen einführen, etwa die geänderte Antriebstechnik beim ICE3 oder der optimierte Diesel beim Auto. Beim TR geht das faktisch nicht, weil der Antrieb der Fahrweg selbst ist. Denn diese kostenmässig kleinen Änderungen beim ICE3 bringen gleich relativ grosse spürbare Fortschritte. Wenn man auf einer TR-Strecke Berlin Hamburg 10% der Strecke mit besseren Fahrwegskomponenten austauscht, ist das zwar sehr teuer, der Fortschritt aber nicht spürbar.
[/QUOTE]
Wo ist denn hier der gewaltige Unterschied? Genauso wie nicht der ganze TR-Fahrweg erneuert wird, werden nicht alle Autos und alle ICEs gleichzeitig auf neueste Technologie aufgerüstet. Beides passiert tröpfchenweise. Bei der Bahn innerhalb von rund 30 Jahren, bei der Straße innerhalb von rund 10 Jahren.
Was letztlich preiswerter ist, kommt auf vielerlei Parameter an. Z.B. die Zahl der eingesetzten Züge und die Streckenlänge.
Ich kann auch keinen großen Unterschied erkennen, ob man nun an eine Trasse neue Spulen anschraubt oder in einen Zug irgendwelche neuen Komponenten. Was besser ist, dürfte letztlich von konkreten Kostenbetrachtungen abhängen. (Liest man sich in der Zeitung die Berichte zum Münchner Planungschaos durch, so gehören Kostenbetrachtungen allerdings nicht gerade zu den Schlüsselqualifikationen der Truppe.)
Der TR könnte sogar ein paar Vorteile haben:
Macht man den ICE durch irgendwelchen Fortschritt schneller, so muss erst ein Großteil der Flotte aufgerüstet werden, bevor man auch den Fahrplan ändern kann. Sonst würde der ICE Wilhelm Röntgen nach anderem Fahrplan fahren als ICE Konrad Adenauer, und da alle anderen Züge nach den ICEs getaktet werden, hätte man effektiv zwei komplett verschiedene Fahrpläne. Beim TR hingegen kann ich einen beliebigen Teil einer Strecke schneller machen, und profitieren tun automatisch alle Züge, so dass der Vorteil direkt in den Fahrplan gegossen werden kann. So betrachtet, kann sich das Argument von den möglichen kleinen Änderungen beim Rad/Schiene-System in's glatte Gegenteil drehen.
Hängt also immer von den Details ab. Und bei einer Truppe, die bei einer 30 km-Strecke zwei Kilometer Tunnel übersieht, sind solche Betrachtungen wohl verschenkte Liebesmüh. Zukunftsprognosen nimmt man dann auch besser von Nostradamus.
Kater,
nach meiner Erinnerung war der TR nie dazu gedacht, flächendeckend in D eingesetzt zu werden, sondern immer nur als Aushängeschild. Zunächst für die Erbauer zur Präsentation vor potentiellen Kunden, später für Politiker, die nach Wahlkampfthemen suchten. Wie auch immer, die Pünktlichkeit würde steigen, denn einige der großen Verspätungen fallen wegen Selbstmördern an, die sich vor den Zug werfen. Bei einem aufgestelzten System kommen die nicht so leicht auf die Trasse. Zudem hat eine deutlich verkürzte Fahrzeit automatisch weniger Verspätungspotential.
Kodo,
brauchen im Sinne von brauchen braucht man überhaupt keine Neuentwicklungen. Der Mensch kann sehr genügsam sein, siehe ---> Buddhismus. Und doch bin ich vor nicht langer Zeit einer scharfen Tussi im Zug begegnet, und wir genehmigten uns ein Glas Sekt zusammen. Das Geruckel des Zuges hat aber den ganzen Spaß versaut; was hätte ich für einen Platz im TR gegeben! In Shanghai wäre die Sache anders ausgegangen: Wir hätten mehr Spaß gehabt, infolge dessen ein Kind gezeugt, und das wiederum hätte in Zukunft geholfen, auch deine Rente mit zu sichern. Du siehst, alles hängt mit allem zusammen (hier wieder: siehe ---> Buddhismus).
Kodo schrieb am 28.03.2008 22:28
Wer braucht diese hohen Geschwindigkeiten?
Brauchen im Sinne von brauchen.
Biete sie an, und Du wirst es sehen. Goethe ist einstmals auch in der Postkutsche nach Italien gereist, und hätte sie sicher gegen etwas Schnelleres getauscht. Der Mensch organisiert sein Leben um das Mögliche. Willst Du dem Menschen das Mögliche vorenthalten, weil Du Dich mit dem Status Quo arrangiert hast?
Gruß, Martin
Wer braucht den Transrapid?
Niemand!
Ausgenommen die Chinesen auf einer kleinen Strecke.
Warum verkauft sich dieses angeblich so tolle Teil nicht in den USA oder irgendwo sonst?
Der Transrapid ist der Zeppelin der Schiene.
Sein geplanter Einsatz als Zubringer zum Münchener Flughafen war eh bescheuert.
Wegen der langen Bremswege war er als Langstreckengerät ausgelegt.
brauchen im Sinne von brauchen braucht man überhaupt keine Neuentwicklungen. Der Mensch kann sehr genügsam sein, siehe ---> Buddhismus. Und doch bin ich vor nicht langer Zeit einer scharfen Tussi im Zug begegnet, und wir genehmigten uns ein Glas Sekt zusammen. Das Geruckel des Zuges hat aber den ganzen Spaß versaut; was hätte ich für einen Platz im TR gegeben! In Shanghai wäre die Sache anders ausgegangen: Wir hätten mehr Spaß gehabt, infolge dessen ein Kind gezeugt, und das wiederum hätte in Zukunft geholfen, auch deine Rente mit zu sichern. Du siehst, alles hängt mit allem zusammen (hier wieder: siehe ---> Buddhismus).
brauchen im Sinne von brauchen braucht man überhaupt keine Neuentwicklungen. Der Mensch kann sehr genügsam sein, siehe ---> Buddhismus. Und doch bin ich vor nicht langer Zeit einer scharfen Tussi im Zug begegnet, und wir genehmigten uns ein Glas Sekt zusammen. Das Geruckel des Zuges hat aber den ganzen Spaß versaut; was hätte ich für einen Platz im TR gegeben! In Shanghai wäre die Sache anders ausgegangen: Wir hätten mehr Spaß gehabt, infolge dessen ein Kind gezeugt, und das wiederum hätte in Zukunft geholfen, auch deine Rente mit zu sichern. Du siehst, alles hängt mit allem zusammen (hier wieder: siehe ---> Buddhismus).
MfG, Flecki
Du meinst ohne Transrapid klappt`s nicht mit den scharfen Tussis?
Das erinnert mich an andere technische Hilfsmittel.
Vielleicht warst Du bei der scharfen Tussi nicht richtig im hier und jetzt und nicht achtsam genug.
Vielleicht lag`s weniger an der Transporttechnik, als an Dir?
In Shanghai hättet Ihr Euch anschreien müssen, weil der Transrapid um so lauter ist, als er schnell ist.
Irgendwie ist ja "Reisezeit" durchaus etwas, das ich zumindest im geschäftlichen Bereich so kurz wie vertretbar halten möchte. Deswegen wäre ich wirklich gespannt gewesen, wie sich die Sache mit dem TR in München anlässt.
Die S-Bahn durch mein Dorf ist früher direkt zum Flughafen gefahren, das hat man vor einiger Zeit geändert. Leider fährt die neue Flughafen S-Bahn S8 genau vor meiner durch die Röhre, so dass ich entweder in Laim in die S1 umsteige (deren Rücklichter ich gerade ausfahren sehe wenn meine einfährt) oder irgendwo im Tunnel in die S8. Nahezu 20 min Warten ist auf jeden Fall angesagt.
Die Option bis zum Hauptbahnhof und dann mit dem Flughafenbus habe ich noch nie ausprobiert, denn der ist auch ganz ordentlich lang unterwegs und außerdem ist die Fahrzeit von Staus (die auf der A9 soo selten nicht sind) abhängig.
Was bleibt? Entweder fährt mich jemand hin (hin- und zurück 110 km), ich fahre selber und zahle horrende Parkgebühren oder nehme ein Taxi (60 €). Und dann muss ich mich noch beim einchecken anstellen - und das wäre genau der Punkt, der mir den TR so schmackhaft gemacht hat: Mit der S-Bahn zum Hbf, einchecken, das Gepäck gleich loswerden und nur noch die Security im Flughafen überwinden. Allerdings fürchte ich, dass ich in öfters aus dem Flieger wieder aussteigen müßte weil mein Gepäck irgendwo verschusselt wurde....
Prinzipiell hätte ich den TR auf Stelzen mitten auf die Autobahn gesetzt - er ist ein reines Fernreisemittel und hätte den Flugverkehr in D fast komplett ersetzen können. Die Autobahnen verbinden derzeit fast alle wichtigen Städte, es wären dann noch Abzweiger zu den städtischen Bahnhöfen notwendig gewesen zum Übergang in die sonstige Verkehrsinfrastruktur. Die Kurzverbindungen wie in Shanghai oder München sind sicherlich keine "geborenen" TR-Strecken.
Noch etwas (nur für mich) interessantes: Ich muss öfters nach England, mein Ziel ist dort häufig eine kleine Stadt zwischen Exeter und Plymouth. Bisher bin ich entweder irgendwo nach London geflogen und dann ein paar Stunden mit dem Leihwagen (Flug vergleichsweise preiswert) oder nach Bristol und dann auch mit dem Leihwagen weiter. Jetzt gibt es eine neue Billigfluglinie, die Exeter anfliegt, allerdings von Paris aus (ich glaube, auch von Amsterdam oder Brüssel). Nun, demnächst fahre ich mit dem TGV nach Paris und fliege dann weiter nach Exeter. Dauert gut 2 Stunden länger als wenn ich nach London fliege und das Leihauto nehme (versüsst wird mir die Reise noch dadurch, dass ich auf dem Rückweg noch ein Wochenende in Paris dranhänge - deswegen bin ich ja überhaupt auf den Gedanken gekommen...) Mal schaun, wie das klappt.
Als Technik-Freak bedaure ich, dass es mit dem TR nichts wird (außerdem haben wir einiges an Messtechnik geliefert für die ersten Streckentests im Emsland), aber D ist sicherlich nicht das ideale TR-Land.
Richtig. Demzufolge wurde der Transrapid also für ein flächenmässig kleines Land mit hoher Bevölkerungsdichte, hoher Wirtschaftskraft und ohne bereits vorhandener Infrastruktur konzipiert. Idealerweise wäre das Deutschland nach dem Krieg in den 50ern. Da hätte man noch die Städte um den TR herum bauen können.
Also ich denke auch, beim TR wurden Chancen vertan. Nicht nur bei Hamburg-München. WRLS Autobahn-Trasse hat durchaus was (mal davon abgesehen, dass Tunnel und Lärmschutz ein Problem darstellen). Aber eigentlich wäre er doch idel für Länder, in denen große Ballungszentren relativ weit voneinander entfernt liegen (Hamburg, Berlin).
Das wäre dann idealerweise NICHT Deutschland, sondern z.b. die USA.
"Das wäre dann idealerweise NICHT Deutschland, sondern z.b. die USA."
Nö, da liegen die Städte zu weit voneinander entfernt.
Hamburg/Berlin/Düsseldorf/München sind schon passable Entfernungen für den TR, diese Strecken schaft der in 1-3 Stunden. Alles darüber geht der Flieger besser.
Aber DPs Zusammenfassung trifft schon den Kern der Sache. Das ist ja auch der Grund, warum der TR sich nicht durchgesetzt hat.
Aber DPs Zusammenfassung trifft schon den Kern der Sache. Das ist ja auch der Grund, warum der TR sich nicht durchgesetzt hat.
Gruss
Kater
Nee, trifft er nicht.
In den Fünfziger Jahren bestand kein Bedarf für einen Transrapid, obwohl die Erfindung bereits vorlag (1934).
Von 1969 an wurde in Deutschland mit staatlichen Mitteln (!) an der Inbetriebnahme gearbeitet.
Und bis jetzt, also nach rund 40 Jahren gibt es nur eine 30 km lange Strecke zwischen Shanghai und dem dortigen Flughafen.
Die Gründe sind vielfältig.
Am Schwerwiegendsten sind wohl die Kosten; aber auch der Umstand, dass es keine wirkliche Innovation war.
Wäre es eine, hätte sie sich auch durchgesetzt.
Es war auch keine Verbesserung der Schienentechnologie.
Die Züge sind immer schneller geworden und das hat sich durchgesetzt.
Der Transrapid konnte sich nie als eigenständige Variante, wie Bahn, Fahrstuhl, Auto oder Flugzeug etablieren.
Zuletzt ging es in Bayern nur noch um eine schnellere, aber schweineteure S-Bahn.
kater_5 schrieb am 30.03.2008 12:15
"Das wäre dann idealerweise NICHT Deutschland, sondern z.b. die USA."
Nö, da liegen die Städte zu weit voneinander entfernt.
Hamburg/Berlin/Düsseldorf/München sind schon passable Entfernungen für den TR, diese Strecken schaft der in 1-3 Stunden. Alles darüber geht der Flieger besser.
Der Vergleich zwischen TR und Flieger waere fairer, wenn man Zeit und Aufwand zwischen Ankunft am Bahnhof/Flughafen A und Bahnhof/Flughafen B vergleicht. Bedenkt man allein die Wartezeiten, bis man im Flieger ist und bevor der dann auch tatsaechlich startet und dann irgendwann auf Reisegeschwindigkeit/-hoehe kommt, schneidet ein "Raus aus Taxi, rein in Zug, Abfahrt, Whoosh"-TR doch sicher viel besser ab, oder?!
Und wenn man den Guetertransport vergleich, duerfte der Flieger gegenueber dem TR ueberwiegend abkacken. Den TR kann man mit Norm-Containern bestuecken und daraus eine bundes-/europa-/weltweite Gueterrohrpost basteln.
Zitat:
Aber DPs Zusammenfassung trifft schon den Kern der Sache. Das ist ja auch der Grund, warum der TR sich nicht durchgesetzt hat.
...weil man jetzt um Staedte herumbauen muesste?! Wie gesagt: U-Bahnen wurden auch noch "hinterher" eingebaut. Und Umgehungsstraszen und -ABs WILL man sogar herumbauen.
Und es gibt eben auch Staedte, die fuer den Personenverkehr eher unwichtig sind, aber dafuer eben - ausserhalb am Rand - einen TR-Gueterumschlagplatz bekommen koennten.
das is genau das Problem, eine solche Kombination ist in der Realität eher selten, da, wo es sie gibt, wie in China hat er auch eine Chance.
Deutschland hat eine gut ausgebaute infrastruktur basierend auf der Schiene. Das mag man jetzt blöd finden, aber es ist nun mal so.
Wo der TR eine neue Trasse quer durch die Innenstadt braucht, kann der ICE die alten Schienen nutzen und ausserhalb der Stadt auf neue, schnelle Trassen wechseln.