MartiS2 schrieb am 15.04.2008 04:15
Diesen Vorgang der demographischen Verteilung anzulasten ist deshalb unfair. Er ist einzig dem Konkurrenzverhalten der Parteien im Kampf um den Besitz der größeren Gießkanne anzulasten.
Gruß, Martin
Das streite ich ja gar nicht ab. Hätten sich alle großen Parteien darauf geeinigt, den Rentenkompromiss zu beachten, dann wären die Renter bestimmte nicht demonstrierend durch die Straßen gezogen. Aber das ist halt die Frage nach Henne oder Ei: es gibt halt sehr viele Renter, also ist auch die Verlockung groß, die mittels Geschenken an sich zu binden.
Allerdings stellt sich in der Tat die Frage, wieviele Wechselwähler ist bei den Rentern gibt. Und: wieviele Renter zwischen dem Nichtwählerllager und dem Wählerlager hin- und herwechseln. Möglicherweise sollen diese Wahlgeschenke bisherige Nichtwähler wieder an die Wahlurne locken und gar nicht so sehr eine Wechselbewegung zwischen den Parteien auslösen.
Nur einen Punkt dürfen wir getrost ausschließen: dass diese Rentenerhöhung ohne Hintergedanken nur aus einem Gerechtigkeitsgefühl heraus erfolgt ist. Die Rentenerhöhung war ein Wahlgeschenk, also gab es auch Absichten.
MfG Frank
"Ich denke wir sind resp. werden eine Rentnerdemokratie, dann kannst du dich auf dein Rentnerdasein freuen, denn deine Rente wird sehr üppig ausfallen, auch wenn sie dann etwa 2/3 des Staatshaushaltes ausmacht."
Es gibt natürlioch noch ein paar andere Faktoren. Wenn im Staatshaushalt 2/3 für die Rente draufgehen, wird die Wirtschaft und die Jüngeren das nicht mehr durchhalten und es knallt. Dann hilft nur noch ein grosser Garten mit vielen Obstbäumen, Gemüse und ein paar Hühnern.
"Es ist gerade diese Themenkonzentration und Inflexibilität die die Rentner als Wahlgruppe uninteressant macht."
Wie Martin schon schrieb: Solange die Rente nach irgendwelchen Gesetzmässigkeiten steigt, ist alles in Ordnung. Aber wenn mal einer eine ausserplanmässige Rentenerhöhung ins Spiel bringt, dann sollte man dem besser nicht widersprechen.
Davon, dass man eigentlich die Renten kürzen müsste, um halbwegs Gleichgewicht ins System zu bringen, gar nicht zu reden.
Und ob man das jetzt den Parteien, der demographischen Entwicklung oder den Rentnern anlastet spielt im Resultat ja nun keine Rolle.
"Allerdings stellt sich in der Tat die Frage, wieviele Wechselwähler ist bei den Rentern gibt. Und: wieviele Renter zwischen dem Nichtwählerllager und dem Wählerlager hin- und herwechseln. Möglicherweise sollen diese Wahlgeschenke bisherige Nichtwähler wieder an die Wahlurne locken und gar nicht so sehr eine Wechselbewegung zwischen den Parteien auslösen."
Ich denke hier geht es eher um Wähler, die nicht zum Nichtwähler werden sollen.
Ein jahrzehntelanger CDU Wähler wird sich sicher nicht durch Geschenke zur SPD abwenden. Aber wenn dann die CDU eine Rentenerhöhungsidee der SPD verweigert, geht der gar nicht wählen.
Anonymer User schrieb am 15.04.2008 09:58
Ein jahrzehntelanger CDU Wähler wird sich sicher nicht durch Geschenke zur SPD abwenden. Aber wenn dann die CDU eine Rentenerhöhungsidee der SPD verweigert, geht der gar nicht wählen.
Klingt logisch, aber ist es auch so? Was sagen denn die Demoskopen dazu? Nach meiner eigenen Erfahrung wählen Rentner nicht nur immer dasselbe sondern sind auch in der Wahlbeteiligung kostant, die gehen entweder nie oder immer.
Anonymer User schrieb am 15.04.2008 09:56
Davon, dass man eigentlich die Renten kürzen müsste, um halbwegs Gleichgewicht ins System zu bringen, gar nicht zu reden.
Selbst eine 1% Erhöhung ist bei einer Teuerungsrate von etwa 2,5% eine Kürzung. Die FRage ist also nicht dass sondern wie hoch die jährlichen Kürzungen ausfallen.
DP:
Bei der Wahlbeiteiligung stimme ich dir zu, aber dass die auch immer das gleiche wählen glaube ich so nicht. Ich erinnere mich noch an die letzte (oder vorletzte?) BTW, wo die Gewinne der Grünen vor allen in der Schicht 60+ zu finden waren.
Frank: "Nur einen Punkt dürfen wir getrost ausschließen: dass diese Rentenerhöhung ohne Hintergedanken nur aus einem Gerechtigkeitsgefühl heraus erfolgt ist."
...zumal es nicht gerecht wäre, die Renten mit dem Hinweis auf gestiegene Kosten zu erhöhen während die arbeitende Bevölkerung eine geringere Kaufkraft zu verzeichnen hat. Die Renten sind ja nicht ohne Grund an die Löhne gekoppelt.
Lexx schrieb am 15.04.2008 21:49
DP:
Bei der Wahlbeiteiligung stimme ich dir zu, aber dass die auch immer das gleiche wählen glaube ich so nicht. Ich erinnere mich noch an die letzte (oder vorletzte?) BTW, wo die Gewinne der Grünen vor allen in der Schicht 60+ zu finden waren.
Hab ich da was übersehen oder wo ist da der Widerspruch? Die 68er sind ja nun mal jetzt 60.
Ach Gott wie dramatisch. Die Morddrohungen möchte ich mal lesen. Wahrscheinlich in Rage mit zittriger Hand verfasst, den Lebenslauf beigefügt als Beleg dafür, dass der Anspruch zu Recht erfolgt. Als Anlage den Zeitungsausschnitt eines Interviews mit Herrn Seehofer, einem "echten Politiker", der noch weiss, wie die heutige Rentnergeneration "dieses Land aufgebaut hat".
Lexx schrieb am 15.04.2008 23:58
DP:
Der (Gewinn =) ZUWACHS war vor allem in der Älteren Generation zu verzeichnen. Also eine Veränderung im Wahlverhalten.
Aber Lexx,
BTW 2002: Alter 57, 58, 59 68er Grünwähler, wählen Grün und zählen in den Bereich 45-60
BTW 2005: Dieselben Leute sind jetzt 60, 61, 62, sind immer noch alt 68er, wählen immer noch Grün, zählen aber nun zur Generation 60+
Herr Schönenborn stellt nun fest, dass der Anteil Grünenwähler bei der Generation 60+ zunimmt.
Im Total ändert sich nichts.