F-W schrieb am 09.05.2008 16:44
Du solltest die Berichterstattung aufmerksamer verfolgen. Die Beobachter machen durchaus einen Unterschied zwischen den Militärs vor Ort und der Junta.....
FW
Wie kann die Junta die Macht halten, wenn sie nicht den unbedingten Gehorsam des Militaers vor Ort hat?
Interessiert, Gerd
Wer sind die "Beobachter"?
Das Staatsfernsehen zeigt Generäle, die Kisten an Bedürftige ausgeben.
Auf die Kisten sind groß die Namen von Militärs gedruckt. A
uf einer Kiste ist der Name des Generalleutnants Myint Swe zu lesen, darunter der kleine Aufdruck: „Hilfe aus dem Königreich Thailand“. Tagesspiegel
Birma:
Hilfsorganisationen schmuggeln Hilfsgüter an den Militärs vorbei zu den Menschen, Ausländer müssen sich verstecken um zu helfen. Die Regierung lässt das eigene Volk im Stich und sterben.
China:
Die Presse berichtet unzensiert, ein Hilfs-Großeinsatz läuft mit Soldaten und Bergungs-Experten und niemand kommt auf die Idee, dort von außen helfen zu müssen.
Das ist ein krasser kontrast zwischen dem unmenschlichen Regime in Birma und der dagegen höchst zivilisierten Führung in China.
Lexx schrieb am 17.05.2008 10:23
Birma: Die Regierung lässt das eigene Volk im Stich und sterben.
Das ist nicht wahr! Soweit ich den Nachrichten entnommen habe, bereitet sich die Militärjunta intensiv darauf vor, am morgigen Sonnteg im Irrawaddy-Delta - also der Region, die es am schlimmsten erwischt hat - das Referendum zur Verfassungsreform durchzuführen.
Womit die Generäle eine ungeheure Weitsicht beweisen. Schließlich muß man ja auch an die Zukunft denken: Das Land MUSS eine vernünftige Verfassung haben, dann klappt's auch mit dem Trinkwasser. Mit Hudeln kommen wir doch nicht weiter, oder?!
Hoffnung für Hunderttausende Opfer von Zyklon "Nargis" in Birma: Juntachef Than Shwe hat seinen Widerstand gegen ausländische Helfer überraschend aufgegeben. "Er hat zugestimmt, alle Helfer zuzulassen, ungeachtet ihrer Nationalität", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach einem Treffen mit dem öffentlichkeitsscheuen General im abgelegenen Regierungssitz Naypyidaw. Than Shwe sei auch bereit, den Flughafen von Rangun als Logistikzentrum für die Hilfsgüter zu nutzen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen machte Than Shwe eine Auflage. Es müsse sich um "echte humanitäre Helfer handeln und klar sein, was genau sie tun wollten", sagte ein Beamter, der bei dem Gespräch dabei war. "Das müssen wir jetzt umsetzen." Vor der Küste Birmas liegen Kriegsschiffe aus den USA, Frankreich und Großbritannien
Naja "überraschend" .... nachdem das Referendum mit ca. 90%iger Zustimmung (haha) durch ist, ham sie schonmal keine Berichte über unfreie Wahlen zu befürchten. Die Bevölkerung hat ihre Pflicht getan und darf jetzt geholfen werden. Auch wenn es inzwischen einige 10000 unnötige Todesopfer gegeben haben dürfte.
kater_5 schrieb am 09.05.2008 23:03
"Wie wohl Honni reagiert hätte, wenn bei einer Elbüberflutung der ganze Westen mit Hilfstruppen über die Mauer geklettert wäre? "
Ein krankeres Beispiel fiel Dir wohl nicht ein ?
Gruss
Kater
Wieso, die Parallellen sind doch offenkundig. Eine paranoide Diktatur in einem kaputten Land.
FW
So ist es, weswegen mir Dein Eingangsbetrag umso seltsamer vorkommt. Natürlich herrscht nach einer Katastrophe immer Chaos. Aber wie bei jeder Diktatur ist der Zustand der Bevölkerung dem Regime erstmal wurscht und wenn die aus dem Elend sogar noch Nutzen ziehen können, z.B. indem in einem aufwändigen Prozess die internationalen Hilfsgüter als eigene Unterstützung umdeklariert wird, wird das gnadenlos gemacht. Die Prioritäten sind in solchen Fällen stets die gleichen; 1. Machterhalt, 2. Ausbau der Macht, 3. Sicherung des status quo. Ob das Volk dabei verreckt ist denen nur dann nicht egal, wenn das irgendwie Einfluss hätte auf einen der 3 Punkte.
Kann es sein, dass schon viel Geld als Hilfe geflossen ist, der Westen das aber verschweigt?
Wie war das noch in den USA, als die Armen nach den Wirbelstürmen tagelang auf Hilfe warten mussten, während andere mit Busen aus den betreffenden Gebieten in Sicherheit gebracht wurden?.
Haben die USA jede Hilfe oder sogar fremdes Militär ins Land gelassen?
Schon seltsam, was da auf dem Planeten so alles passiert.
Wo sind die westlichen Medien wenn es darum geht, den Armen der Ärmsten zu helfen?
"Wie war das noch in den USA, als die Armen nach den Wirbelstürmen tagelang auf Hilfe warten mussten, während andere mit Busen aus den betreffenden Gebieten in Sicherheit gebracht wurden?.
Haben die USA jede Hilfe oder sogar fremdes Militär ins Land gelassen? "
Na, Anonymus,
das geschah wohl deshalb nicht, weil die USA durchaus selber in der Lage waren, mit den Problemen fertig zu werden. Um die Probleme gab es ja dann auch einigen politischen und juristischen Knatsch innerhalb der USA.
Anonymer:
Gib mal bei Google "new orleans thw" ein und du siehst, wie die USA keine fremden Helfer ins Land gelassen haben.....
Nachtrag:
Übrigens hat sich inzwischen auch China ausländische Hilfe geholt; das THW ist dort auch tätig mit Wasseraufbereitern z.b. Würde mich nicht wundern, wenn das die Geräte wären, die eigentlich in Birma eingesetzt werden sollten....