Danke, liebe Hillary, endlich ist die Quali vorbei! Hallo Rocky, wann fängt der Wahlkampf bei euch eigentlich an? Also der echte: Obama vs McCain? Habt ihr sowas wie einen Startpunkt oder geht es direkt weiter von jetzt an bis zum Januar 2009?
Hier, aus meiner deutschen Sicht, ist für mich unklar, ab wann der Bush eine Lame Duck wird, also ab wann die Zeitungen nur noch über Obama gegen McCain berichten. Wie lang ist also die Totzeit, in der die Amis unwichtig sind? Von Juni 2008 bis Jan 09 oder doch eher von Oct 2008 bis Jan 09?
Bush bleibt bis zur letzten Sekunde gefährlich. Er kann jederzeit einen Krieg vom Zaun brechen, die Zustimmung des Kongress benötigt er dafür nicht.
Ach ja, und der Wahlkampf läuft jetzt nahtlos weiter. Irgendwann im Spätsommer werden beide Kandidaten offiziell von ihren jeweiligen National Conventions gekürt, dann geht's in die heiße Phase (mit TV-Duellen etc.).
Flecki5 schrieb am 08.06.2008 04:31
Von Juni 2008 bis Jan 09 oder doch eher von Oct 2008 bis Jan 09?
Von November bis Januar passiert jar nüscht mehr, weil die Wahl ja Anfang November ist (am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November). Die Amis lieben solche Daten. Der NY Marathon ist immer am ersten Sonntag im November.
Die Inthronisierung der Kandidaten ist Ende August (Dem) und Anfang September (Rep). Der eigentliche Wahlkampf findet alsi im September und Oktober statt.
Anonymer User schrieb am 08.06.2008 07:50
Bush bleibt bis zur letzten Sekunde gefährlich. Er kann jederzeit einen Krieg vom Zaun brechen, die Zustimmung des Kongress benötigt er dafür nicht.
Ich verstehe nicht, weshalb du von einem Krieg redest, denn der Irak und Afghanistan bleiben dem nächsten US Präsi ohnehin erhalten. Was soll da noch kommen, ob mit Kongress oder ohne? Ein zusätzliches Problem macht keinen Sinn, egal welcher ideologischen Richtung man sich angehörig fühlen mag. Selbst wenn man die amerikanische Politik auf Bilderberger-Niveau reduziert, so könnte man jedes neue Problem ausgerechnet dem eigenen Spezi, eben je nach Wahlausgang, an die Backe klatschen. Wer will solche klassischen Eigentore?
Zitat:
Ach ja, und der Wahlkampf läuft jetzt nahtlos weiter. Irgendwann im Spätsommer werden beide Kandidaten offiziell von ihren jeweiligen National Conventions gekürt, dann geht's in
die heiße Phase (mit TV-Duellen etc.).
Das passt ja zu DP's Beitrag. Also bis Anfang September können wir noch amerikanische Politik erwarten, dann beginnt der Wahlkampf, und der wird sich sowieso um Innenpolitik drehen, so dass ich ab Anfang September wieder keine Zeitungsartikel aus Amerika lesen muss. Mitte November sollte es wieder interessant werden.
Der Wahlkampf läuft doch seit Monaten; jetzt in der Phase der Auseinandersetzung zwischen den beiden Kandidaten.
Wobei die heiße Phase nach den Nominierungen beginnt.
Bush ist spätestens seit Beginn der internen Wahlkämpfe mehr oder weniger eine Lame Duck.
das ist aber bei jedem Präsidenten so. Mehr oder weniger.
Er könnte aber immer noch eine militärische Auseinandersetzung mit dem Iran beginnen.
Wo sicher absolut nichts mehr laufen wird, ist der Israel/Palästina-Konflikt.
Auch wird Bush keine wirtschafts- und finanzpolitischen Akzente mehr setzen können.
Interesanterweise kommt er nächste Woche nach Deutschland.
Rocky konnte ihn nicht davon abhalten.
Grundsätzlich gibt es keine politiklose Zeit.
Genauso wenig wie es eine Nichtkommunikation gibt.
Ende August/Anfang September sind die zwei Parteitage.
Der der Demokraten dieses mal in Denver.
Der der Republikaner dieses mal in Minneapolis.
Dort werden die Kandidaten nominiert.
Bis dahin steht in einer guten Zeitung immer der Zusatz "alleged candidate" oder auf deutsch (habe das aber in deutschen Zeitungen noch nie gelesen) "angenommener Kandidat" oder so aehnlich.
Dann ist Wahlkampf bis zu einem Tag vor dem Wahltag im November.
Unabhaengige Kandidaten, wie der Barr, lehnen sich an irgendeine Partei, die auch einen Parteitag hat (Die Libertarians haben kuerzlich Barr nominiert in Denver), der ist dann offiziell im Wahlkampf.
Ich weiss nicht wem sich Ralph Nader angelehnt hat.
Die Gruenen haben in ihrem Parteitag irgendjemand anderes nominiert. Habe das nicht verfolgt.
Am Wahltag muss ein Kandidat 270 (die Haelfte plus 1) Elektoraten auf sich vereinigen. Dann wird er Anfang Dezember von der Konferenz der Elektoraten in einem geheimen Schreiben an den Speaker of the house der Praesident vorgeschlagen. Das Schreiben wird am 3. Januar vom neu gewaehlten (erst amtshandlung des house) speaker geoeffnet, und der, der 270 Elektoraten auf sich vereint hat, wird offiziell als Praesident ab 20. Januar noon vom Speaker ausgerufen.
Wenn die 270 auf keinen Kandidaten zusammenkommen, dann tritt ein anderer Mechanismus in Gang, der heir zu weit fuehren wuerde zu erklaeren.
so langsam habe ich es kapiert; zwischen September und November lese ich nichts aus den US, und danach werde ich ja sehen, wer der neue Präsi sein wird.
so langsam habe ich es kapiert; zwischen September und November lese ich nichts aus den US, und danach werde ich ja sehen, wer der neue Präsi sein wird.
Der Praesident ist garantiert am 20. Januar 2009, 12:00:00 noon bekannt.
Das ist 100 prozentig gewiss.
Wer immer da auf der Kongresstreppe vom Chief Justice (oder seinem Stellvertreter, wenn der nicht kann) den Eid entgegen nimmt, ist Praesident.
Der Eid ist genau eine Minute lang, und der Chief Justice faengt die Eides-Zeremonie genau um 11:59:00 an.
Vorher wird wohl die Wahrscheinlichkeit langsam gegen 1 gehen, aber, wie gesagt, die Welt ist voll von Ueberraschungen.
1876, zum Beispiel gabs Krach in einer Joint Congressional Session. FL, LA,OR und SC Wahlen wurden disputed und die Joint Session deklarierten Hayes und Wheeler elected Praesident und Vizepresident respektive.
Wenn so ein Krach entsteht, der sich bis zum 20. Januar 2009 11:59:00 am nicht aufloest, dann steht der Senator pro Tem (der dienstaelteste Senator) auf der Kongresstreppe zum Einschwoeren.
Beim 2000 Krach war das der damals 96 Jahre alte Strom Thurmond,
Heute waere das der 94 Jahre alte Robert C. Byrd, der aber zur Zeit im Krankenhaus liegt.
Teddy Kennedy, als der naechste Senator pro Tem in line, ist vermutlich auch nicht mehr verfuegbar. Dann, ehrlich gesagt, muesste ich nachschauen, wer der dritte dienstaelteste Senator ist.
Flecki5 schrieb am 08.06.2008 14:26
...und danach werde ich ja sehen, wer der neue Präsi sein wird.
...was aber nach Rockys "Das wuerde auch ohne Bush so passieren..."-Argumenten auch keine besondere Rolle spielen duerfte
wh
Du verallgemeinerst.
Auseenpolitisch habe ich gesagt.
Innenpolitisch macht der Praesident in der Form einen Unterscheid, dass er mit dem Kongress entlang gehen kann, oder Vetos einlegt. Im Letzteren Fall wird vorwiegend sich gegenseitig blockiert. Im letzteren Falle, den ich bevorzuge, wird nur wenig Unsinn gesetzlich verankert.
Deswegen bin ich schon immer fuer einen Split: Der Praesident von der einen Partei, der Kongress von der anderen.
In der Assenpolitik, die ja auch vom Kongress getragen werden muss, wird wohl viel grandstanding getrieben, aber der Kongress und der Praesident ziehen dann doch da , wo's darafu ankommt, am gleichen Strang. Das war waehrend der ganzen Bush Ziet so.
Kodo ist verwirrt durch dne Theaterdonner, und er glaubt, das das auch Policy sei.
Theaterdonner ist Theaterdonner, ohne die wenigstens die amerikanische, in der verfassung verankerte advaersaere Gewaltenteilung nicht funktioniert. Der Theaterdonner ist Schmiermittel im politischen Getriebe.
Zusammengefasst nus der Praesdient UND der Kongress ausenpolitischen Entscheidungen zustimmen.
Zum Beispiel wird der von Bush ausgehandelte Free Trade Act mit Kolumbien von der Pelosi mit windigen Hausregeln von der Floor-Abstimmung weggehalten. Das ist nicht,weil die Pelosi keinen free trade act will. Sie nimmt an, dass nach dem 20. Januar 2009 ein demokratsicher Praesident im Weissen Haus ist, der die Loorbeeren fuer den "weltbewegende (oder sonst was Grosses, bin kein Politiker, mir fallen die richtigen Worte nie ein) Act vor dem TV oeffentlcih signed, nachdem es vom Kongress ratifiziert ist.
Also politischer Donner, aber strategische Ubereinstimmung.
Das ist, ich weiss, es schmerzt, auch beim Iraq Krieg so.
Allerdings geht politischer Donner manchmal nach hinten los.
Die zwei demokratischen Kandidaten haben das Land in einen Protektionismus hineingeredet, der, der Himmel weiss, vielleicht noch ium Novemebr in der Meinung der Waehler stecken kann. Die knee-jerk Reaktion der amerikanischen Waehler ist oft Isolationismus und Protektionismus. Dann haben sie einen protektionistischen Kongress herbeigeredet, der die amerikanische Wirtschaft und die Weltwirthscft ruinieren wird. Die Haus-Abgeordneten werden alle zwei jahre gewaehlt, und wenn da ein Protekionismus-Mehrheit zustande kommt, ist's passiert. Die USA hat 30 Prozent des Welt-Wirtschaftsaufkommen. Die lieben Deutschen, die davon traeumen, dass vielleicht Russland mit so um die ein Prozent der Weltwirtschaft rettend einspringen koennte, sind im Tiefschlaf.
Rocky schrieb am 08.06.2008 15:59
Du verallgemeinerst.
Auseenpolitisch habe ich gesagt.
Innenpolitisch macht der Praesident in der Form einen Unterscheid
Ok, da mag es einen Unterschied geben. Nur ist die us-amerikanische Innenpolitik nur selten relevant fuer uns in D bzw. EU - und noch seltener gravierend relevant.
Zitat:
Die knee-jerk Reaktion der amerikanischen Waehler ist oft Isolationismus und Protektionismus. Dann haben sie einen protektionistischen Kongress herbeigeredet, der die amerikanische Wirtschaft und die Weltwirthscft ruinieren wird. Die Haus-Abgeordneten werden alle zwei jahre gewaehlt, und wenn da ein Protekionismus-Mehrheit zustande kommt, ist's passiert. Die USA hat 30 Prozent des Welt-Wirtschaftsaufkommen. Die lieben Deutschen, die davon traeumen, dass vielleicht Russland mit so um die ein Prozent der Weltwirtschaft rettend einspringen koennte, sind im Tiefschlaf.
Also was D betrifft, ist der Anteil des Exports in die USA ca. 10% grosz. Nicht ganz unwichtig aber notfalls gibts Schlimmeres zu bewaeltigen, als dafuer einen Ausgleich zu suchen.
Die USA hat 30 Prozent des Welt-Wirtschaftsaufkommen. Die lieben Deutschen, die davon traeumen, dass vielleicht Russland mit so um die ein Prozent der Weltwirtschaft rettend einspringen koennte, sind im Tiefschlaf.
Rußland hat außer Energieressourcen nix zu bieten und das wissen auch "die Deutschen". Niemand, den ich kenne, hat eine besondere Zuneigung zu den Russen oder findet die irgendwie "wichtig" - abgesehen von der selbstkonstruierten Abhängigkeit vom Gas.
Ganz anders China bzw. Asien. China hat enorme Wachstumsraten und einen gigantischen Markt. Den zu ignorieren wird der Weltwirtschaft zunehmend schwerer fallen.
MfG Frank