Eine interessante Definition des Schweizer Schriftstellers Charles Lewinsky:
Die Privaten sind ein Betrieb zur Herstellung von Zuschauern, die man anschließend an die Werbung verkaufen kann.
Die Öffentlich-Rechtlichen sind theoretisch ein Betrieb zur Herstellung von Sendungen. Das sind zwei verschiedene Aufgabengebiete. hier
Lexx schrieb am 26.10.2008 10:25
FW: "Wenn die Öffis für ihre 50 Euro im Quartal dem Zahler einen Schlüssel-Chip für ihre Programme geben würden wäre das ja vollkommen o.k. Dann hat jeder die Wahl, ob er ihn kaufen will oder nicht."
Das geht nicht, FW. Das ist genauso wie bei der Krankenversicherung. Wenn der ÖR wie es ihm zugeschrieben wird das hochwertige Programm für eine geringere Zielgruppe bietet und man führt den von dir genannten Modus ein, dann verlangt man letztendlich, dass all diese kleinen Zielgruppen ganz allein den ÖR finanzieren.
Aha, 100% müssen zahlen damit 1% überteuerte (und von mir aus auch qualitativ hochwertige) Produktionen sehen können. Das hat mit Grundversorgung nichts zu tun. Da lässt sich eine Minderheit ihr Programm von dem Rest der Hardwarebesitzer bezahlen. Die Grundversorgung ist doch von der Idee her denjenigen zugedacht, die anders nicht die Mittel haben, sich Zugang zu umfassender TV-Information im weitesten Sinne zu verschaffen. Wenn aber nun diejenigen, denen diese Grundversorgung zugedacht ist, diese nicht in Anspruch nehmen, dann kann man die Grundversorgung in die Tonne treten. Sie pervertiert dann zu einem Instrument um überteuerte, personell überbesetzte mit überhöhten Gehältern und Altersversorgung versehene Apparate zu unterhalten, die ihrem Auftrag nicht gerecht werden.
Ausserdem gibt es eigentlich alles von dem, was unter Grundversorgung subsumiert wird auch auf den anderen Sendern. Es gibt bei den Öffis fast nichts, was es bei den anderen nicht gäbe. Nicht alles bei einem, aber Zappen sind die Leute ja gewohnt.
Letztenendes ist die Grundversorgung ein Fossil aus Zeiten, in denen die Öffis exklusiv auf Sendung waren. Dass man ihnen unter den damals obwaltenden Umständen auftrug, die gesamte Bandbreite des Publikumsinteresses abzudecken, war gerechtfertigt. Durch die Entwicklung hat sich das schlicht überlebt.
Warum muss der Staat da überhaupt eingreifen? Die Printmedien schaffen es auch ohne Staatsbeglückung die gesamte Bandbreite des Niveaus abzudecken. Von qualitativ hochwertigen Massentiteln bis zur untersten Schublade. Und auch die kleinste Nische wird von jeder Menge Titeln besetzt - die dazu überwiegend noch Geld verdienen.
Warum soll das im TV-Bereich nicht gehen wo doch die heutige Technik eine Unzahl von Frequenzen gestattet?
"Das eigentliche Problem liegt nicht in der Existenz des ÖR, sondern in seiner Gebührenverwendung und Programmgestaltung des ersten und zweiten deutschen Fernsehens. "
Das sehe ich allerdings auch so. Wenn die Öffies das Geld für völlig überteuerte Sportrechte ausgeben (die noch dazu nur deswegen so teuer sind, weil die Öffies mit ihrer Finanzkraft da mitbieten) , ist dieGrenze des Zumutbaren wohl weit überschritten.
"Wie gesagt, wir haben zuviele Kanäle mit jeweils zu kleinen Marktanteilen."
Wiseo "zu viele" ? Zu viele für was oder wen ?
Die Privaten verdienen durchaus ordentlich Geld. Wenn die rumjammern, dann wohl eher, um den Profit zu steigern. Und die Zuschauer haben eine recht grosse Auswahl zu vernünftigen Preisen. wem das nicht reicht, kann ein Premiere-Abo kaufen.
"Letztenendes ist die Grundversorgung ein Fossil aus Zeiten, in denen die Öffis exklusiv auf Sendung waren. Dass man ihnen unter den damals obwaltenden Umständen auftrug, die gesamte Bandbreite des Publikumsinteresses abzudecken, war gerechtfertigt. Durch die Entwicklung hat sich das schlicht überlebt. "
Wie ich schon schrieb, ich sehe das nicht mehr unter dem Aspekt der Grundversorgung. Ich finde an der derzeitigen Fernsehlandschaft in Deutschland nicht viel auszusetzen, das englische Modell halte ich nicht für erstrebenswert, weil teuer. Und da es uns ja so schöne und hochwertige Sendungen wie DSDS beschert hat, halte ich den Qualitätsvorsprung für eher fragwürdig.
Aber die Öffies ein wenig auszubremsen, wäre sicherlich sinnvoll.
"Wie gesagt, wir haben zuviele Kanäle mit jeweils zu kleinen Marktanteilen."
Wiseo "zu viele" ? Zu viele für was oder wen ?
Ich weiß nicht, ob du Programme wie 'Das Vierte', 'Tele5' oder DMAX kennst. Die senden in Punkto Marktanteil an der Messbarkeitsgrenze rum und dudeln alte Filme und Serien oder Billig-Reality-Dokus. Pro7Sat1 hat ebenfalls Probleme, seine ganzen Kanäle noch sinnvoll zu füllen, die ARD übrigens ebenso.
Zitat:
das englische Modell halte ich nicht für erstrebenswert, weil teuer. Und da es uns ja so schöne und hochwertige Sendungen wie DSDS beschert hat, halte ich den Qualitätsvorsprung für eher fragwürdig.
Um das zu beurteilen, sollte man mal wenigstens am Rande Staffeln von American Idol oder X-Factor verfolgt haben. Die haben bessere Moderatoren und finden komischerweise auch schon in den Vorrunden Talente, die den deutschen Finalisten haushoch überlegen sind. Die Jury hat auch einen Wadenbeißer (Cowel), der tut es aber um Längen niveau-und stilvoller als Bohlen.
Wenn man schon vergleicht, sollte man es richtig tun.
Zitat:
Aber die Öffies ein wenig auszubremsen, wäre sicherlich sinnvoll.
Es ist schon verdammt schwer, den Milliarden-Moloch irgendwie auszubremsen. Ein paar Ideen lägen auf der Hand: Strikte Werbefreiheit z.B. oder Reduzieren der Kanalzahl. Bisher sind die Connections in die Politik aber noch zu gut, als dass das real werden könnte.
"Wie gesagt, wir haben zuviele Kanäle mit jeweils zu kleinen Marktanteilen."
Wiseo "zu viele" ? Zu viele für was oder wen ?
Ich weiß nicht, ob du Programme wie 'Das Vierte', 'Tele5' oder DMAX kennst. Die senden in Punkto Marktanteil an der Messbarkeitsgrenze rum und dudeln alte Filme und Serien oder Billig-Reality-Dokus. Pro7Sat1 hat ebenfalls Probleme, seine ganzen Kanäle noch sinnvoll zu füllen, die ARD übrigens ebenso.
Die Argumentation ist mindestens grenzwertig und ich finde katers Nachhaken berechtigt. Wenn zwischen 4 und 5 Uhr morgens auf RTL2 eine Werbesendung zum Thema Staubwischen mit dem EasyStaubwedel für 40 Euro kommt reicht doch, wenn da vielleicht 10,000 zuschauen und 500 etwas kaufen. Die Infrastruktur steht und also ist das leicht verdientes Geld. Tele5 mag ein Kleinstsender sein, aber kostengünstig produziert oder genutzt als Resteverwerter kann er mit Werbung rentabel arbeiten. So what? Ich frage ja auch nicht, was denn schon wieder ein Schuhgeschäft, wir haben doch schon 3 im Ort? Wenn es sich rentiert, warum nicht? Man staunt ja manchmal was diese komischen Sender für Zuschauer haben. In den Staaten ist mein Favorit jedenfalls TCM, Turner Classic Movies. Die bringen rund um die Uhr Spielfilme mit Ingrid Bergman, Marlene Dietrich und Doris Day
Na die ganzen Schuhgeschäfte werden sich aber dieselben Kunden teilen müssen, also verdient jedes einzelne weniger, auch die großen alteingesessnen Platzhirsche gucken auf die Kosten und sparen an Personal und Service oder kaufen billigere Schuhe, drücken ihre Lieferanten in der Marge, was die zu geringerer Qualität bringen wird.
Das ist alles ein normaler Marktprozess, man kann aber auch mit einer Bereinigung rechnen und nur das tue ich - vielleicht ja zu Unrecht, wir werden sehen.
Wie die Marge der Produzenten oder Lieferanten ist ist mir doch wurscht. Solange sich dieAnbieter um die Marktstände reissen wird die Marge so klein nicht sein. Produzieren die Anbieter minderwertige Ware sind sie in dem umkämpften Markt schnell weg vom Fenster.
Übrigens hab ich mal irgendwo gelesen, dass diese Fuzzelsender finanziell sehr erfolgreich sind, weil sie so geringe Kosten haben. Der Sender mit dem grössten Ertrag pro Investition ist nicht RTL oder Pro Sieben sondern Neun Live.
"Wenn man schon vergleicht, sollte man es richtig tun."
Wie will man denn schon Unterhaltungssendungen vergleichen ?
Für mich ist DSDS letztlich Quatsch, manchmal aber durchaus unterhaltsam und die Quoten scheinen ja zu stimmen. Und ich gebe zu, dass ich durchaus Probleme habe, in so hochgelobten Serien wie X-Faktor, 24 oder Dr. House von den Privaten nun den Quantensprung zu erkennen. Manche mag ich, manche nicht, aber ich sehe da keinen signifikanten Unterschied zu den ÖR oder zu früher. Mal davon abgesehen, dass ich diese ganzen "modernen" Serien für total überdreht halte.
Und letztlich ist an der Stelle das deutsche Privatfernsehen brutaler als z. B. ein reines Pay-TV , da die Werbekunden Zuschauerzahlen sehen wollen, werden Sendungen, die nicht ankommen, eben aussortiert.
"Es ist schon verdammt schwer, den Milliarden-Moloch irgendwie auszubremsen. Ein paar Ideen lägen auf der Hand: Strikte Werbefreiheit z.B. oder Reduzieren der Kanalzahl."
Ich sehe in keiner dieser Massnahmen irgendeinen Sinn, Kanäle sind heute eh kein Problem mehr und Werbung gibt es heute schon drastisch weniger als auf den Privaten. Aber bei überteuerten Sportereignissen sehe ich durchaus Handlungsbedarf. Ich denke, ein Einfrieren der Gebühren würde da helfen.
" Bisher sind die Connections in die Politik aber noch zu gut, als dass das real werden könnte."
Wohl wahr.
Alles in allem wäre ich, wenn wir die Stunde Null hätten, absolut gegen ein gebührenfinanziertes Fernsehen. Wenn ich aber die Fernsehlandschaft in Deutschland mit der in den USA, England oder anderen Ländern vergleiche, würde ich nicht tauschen wollen.
Übrigens hab ich mal irgendwo gelesen, dass diese Fuzzelsender finanziell sehr erfolgreich sind, weil sie so geringe Kosten haben. Der Sender mit dem grössten Ertrag pro Investition ist nicht RTL oder Pro Sieben sondern Neun Live.
DP: Alles richtig, aber der Aufhänger der Diskussion war ja die Qualität der Programme.
Zitat:
Alles in allem wäre ich, wenn wir die Stunde Null hätten, absolut gegen ein gebührenfinanziertes Fernsehen. Wenn ich aber die Fernsehlandschaft in Deutschland mit der in den USA, England oder anderen Ländern vergleiche, würde ich nicht tauschen wollen.
Kater: Da widersprichst du dir aber irgendwie selber. Außerdem weiß ich nicht, was du immer gegen das britische Modell hast: Die BBC als strikt werbefreies öffentliches System liefert zu einem guten Teil Qualität, es gibt privates Free TV und den Rest kauft man dazu. Das US-System ist auf seine Art und bezogen auf die Landeskultur auch nicht schlecht. Kann es auch nicht sein, denn komischerweise kommen alle Fernsehinnovationen, so zweifelhaft sie auch manchmal sein mögen, seit Jahrzehnten von dort.
Was Serien angeht, das ist echt Geschmackssache. Ich finde House, Dexter oder Nip/Tuck halt witzig (überdreht stimmt!), andere wieder nicht. Aber bei ARD und ZDF animiert mich gar nix, was mit Unterhaltung zu tun hat zum Einschalten. Alles banal, peinlich, verschnarcht.
Das Einfrieren der Gebühren wurde übrigens schon versucht, da pocht der Moloch auf seine Eigenständigkeit bei der Bestimmung der Finanzmittel. Oder er droht mit qualitätsmindernden Einschnitten im Programm. Und das kann - angesichts seines heutigen Zustands - ja wirklich keiner wollen,
DP: "Dieser Wettbewerb wird früher oder später automatisch zur Gebührenbefreiung führen, gebe ich Dir jede Wette."
Du hast aber schon mitgekriegt, dass über Astra das gleiche passieren sollte!?
Ist ja schön, wenn du zwischen Inhalt und Zugang einen Unterschied siehst. Wenn es aber keine Möglichkeit gibt, über einen anderen Zugang heranzukommen, ist der Unterschied nicht mehr existent. Und das ist heute bereits bei den Kabelnutzern der Fall, die nicht auf DVB-S oder DVB-T zurückgreifen können. Etwa weil der Vermieter ne Schüssel nicht erlaubt, oder der Empfang zu schlecht ist.
Für diese Leute spielt es keine Rolle, ob sie Inhalts- oder Zugangsgebühren zahlen müssen und wie gesagt, sollte auch der Zugang über Satellit und DVB-T kostenpflichtig werden. Was daraus wird/geworden ist, weiß ich nicht.
"das System ist Willkür und da kann nur Murks bei rauskommen."
Das System hat in der Vergangenheit gutes Programm gemacht, auch bei den ersten beiden deutschen Fernsehen. Irgendwie gab es die Entwicklung zu heute, also kann es auch eine Entwicklung geben, die von dem heutigen Zustand weg führt. Denkbar sind z.b. öffentlicher und/oder politischer Druck.
FW: "Aha, 100% müssen zahlen damit 1% überteuerte (und von mir aus auch qualitativ hochwertige) Produktionen sehen können. Das hat mit Grundversorgung nichts zu tun. Da lässt sich eine Minderheit ihr Programm von dem Rest der Hardwarebesitzer bezahlen."
Es geht nicht um 1%, sondern diejenigen, die das Programm sehen. Der Marktanteil des ÖR dürfte schon ein wenig höher sein. Und, ja, genau das verstehe ich unter Grundversorgung. Es wurde schließlich kritisiert, dass der ÖR immer mehr auf die Quoten schaut, wo er das doch eigentlich garnicht muss. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der ÖR eben NICHT Fernsehen für die Massen - für alle - machen sollte, sondern eben gerade jene Nischen zu bedienen hat, die sich bei den Privaten nicht lohnen.
Wenn du anderer Meinung bist kannst du gerne eine Gegendarstellung machen, wie du dir die Programmgestaltung des ÖR vorstellst, dass es die GEZ-Gebühren rechtfertigt.
" Es gibt bei den Öffis fast nichts, was es bei den anderen nicht gäbe."
Meinst du damit nur ARD und ZDF? Dann stimme ich zu, verweise aber auf die Dritten Programme.
Meinst du damit auch die Dritten Programme? Dann widerspreche ich auf Heftigste.
"Die Printmedien schaffen es auch ohne Staatsbeglückung die gesamte Bandbreite des Niveaus abzudecken. Von qualitativ hochwertigen Massentiteln bis zur untersten Schublade. Und auch die kleinste Nische wird von jeder Menge Titeln besetzt - die dazu überwiegend noch Geld verdienen."
Zeitungen und Fernsehsender haben aber unterschiedliche Ausrichtungen. Zeitungen wenden sich meist einem einzigen thematischen Bereich zu, z.b. Nachrichten (FAZ, SZ, WZ; taz, ...), Prominentenklatsch (Bunte, Gala, ...), Frauenthemen (Bild der Frau, Petra, ...), Männerthemen (FHM, Prinz, ...), Computern (Chip, PC Welt, ...). Mit dieser Ausrichtung stellt sich langfristig ein bestimmter Leserkreis ein mit einer Auflage auf die man sich einstellen und die Inhalte gestalten kann.
Ein Fernsehsender deckt aber ALLES ab. Im Privatfernsehen laufen Nachrichten (RTL2-News), wie Promiklatsch (Blitz), Wissenschaftsfernsehen (Welt der Wunder), Kindersendungen (Animé), Frauenthemen, Männerthemen usw. Alles auf einem Sender.
Hier kann es also passieren, dass ein Sendungsinhalt mit dem Geld verdient wird, von einem anderen Sendungsinhalt verdrängt wird, weil mit ihm MEHR Geld verdient wird.
Der entscheidende Unterschie ist, dass Zeitungsseiten unbegrenzt zur Verfügung stehen - eine Zeitung mehr oder weniger macht keinen Unterschied. Sendezeit ist dagegen begrenzt.
Die Situation im Fernsehen wäre also so, als wenn BILD und FAZ Inhalte EINER Zeitung mit rund X Seiten wären. Da FAZ-Artikel teurer als BILD-Artikel zu machen sind, die BILD gleichzeitig mehr Zuschauer erreicht könnte diese BILD/FAZ-Zeitung also mit weniger Geld mehr Auflage machen. Wie lange könnten sich wohl die FAZ-Inhalte gegen die BILD-Inhalte behaupten? Wieviele der X Seiten wären am Ende mit FAZ-Artikeln und wieviele mit BILD-Artikeln gefüllt?
Lexx, dein Vergleich von TV und Zeitung ist ja gruselig. Habe keine Lust, da näher drauf einzugehen, weil du dich offenbar wieder total in ein Detail der Diskussion verrennst.
Nur soviel: 1. ist z.B. die FAZ oder die SZ kein reines Nachrichtenblatt und 2. ist die Zahl der Seiten auf andere Art genauso begrenzt wie Sendezeit.
Auch deine geliebten Dritten Programme entziehen sich nicht der Banalisierung der Ö/Rs. Mag sein dass der WDR da noch nicht so weit ist wie der hr oder gar der mdr. Der Trend ist aber eindeutig.
Aber wenn jetzt die nächsten zehn Seiten hier auf dem Print-Funk-Vergleich rumgeritten wird, hat DP mehr als Recht, dass die Diskussion offenbar beendet ist.
Lexx schrieb am 27.10.2008 08:45
Für diese Leute spielt es keine Rolle, ob sie Inhalts- oder Zugangsgebühren zahlen müssen
Naja, die "Inhaltsgebühren" zahlen sie ja in jedem Fall und zwar zwangsweise. Die Zugangsgebühren hängen allein vom Zugangsprovider ab sind also marktrelevant. Dass dir der Unterschied nicht klar oder du ihn nur nicht zur Kenntnis nehmen willst lässt tief blicken.
öhm ja, aber bisher haben wir nur von Wikipedia gehört, dass das praktisch vernachlässigbar ist und die Leute praktisch die Wahl zwischen BBC und Pay-TV haben.
Mit diesem Zustand möchte ich auch nicht tauschen.
kater: "Ich sehe in keiner dieser Massnahmen irgendeinen Sinn, Kanäle sind heute eh kein Problem mehr und Werbung gibt es heute schon drastisch weniger als auf den Privaten. Aber bei überteuerten Sportereignissen sehe ich durchaus Handlungsbedarf. Ich denke, ein Einfrieren der Gebühren würde da helfen."
Werbung im ÖR würde ich nur akzeptieren um die Gebühren zu senken. Dazu müsste aber erstmal der ganze teure Schmock rausgeworfen werden, überbordene Bürokratie, teure seichte Unterhaltung (Shows) und auch die Bundesligarechte - auch wenn es vielen missfallen dürfte, die Spiele erst ab 22 Uhr auf Ran sehen zu können (Premiere lässt grüßen). Dann kann man den neuen Finanzbedarf ausrechnen und die Werbeeinnahmen abziehen. Und mit deutlich sinkenden GEZ-Gebühren steigt dann auch die Akzeptanz des ÖR in der Bevölkerung.
Dafür müsste - insoweit gebe ich Spock Recht - aber die Politik hart bleiben, die jetzige Struktur aufbrechen und den bundesweiten(!) ÖR-Programmen vorschreiben, was sie konzeptionell zu ändern haben. Etwa indem man in den Staatsvertrag schreibt, dass er ÖR nur solche Inhalte anbietet, die für einen Sender unverzichtbar sind (Nachrichten) und solche, die das Privatfernsehen aus Prinzip nur unzureichend bedient (Anspruchs-TV, Nischensendungen), bzw. das eben mit einem entsprechend hohen Anteil. Soaps muss man ja nicht gänzlich verbieten.
öhm ja, aber bisher haben wir nur von Wikipedia gehört, dass das praktisch vernachlässigbar ist und die Leute praktisch die Wahl zwischen BBC und Pay-TV haben.
Mit diesem Zustand möchte ich auch nicht tauschen.
Öhm und ich habe dir geschrieben, dass Wikipedia dort (wieder mal) Mist schreibt. Ich empfange BBC und das britische private Free-TV und habe daher meine Meinung aus erster Hand. Hatte dir in der letzten Mediendiskussion auch den Link zu ITV gegeben. Dort gibt es einen Program Guide, wenn du den auf 'freeview' einstellst, kannst du dir selber ein Urteil bilden. Dann siehst du auch, dass die Briten pro Woche bestimmt 30 oder mehr, meist sehr gute Filme sehen können und zwar for free. Aber ich wiederhole mich.
Edit: Wens denn interessiert, was die Briten so alles frei (natürlich plus BBC-Gebühr) sehen können:
Besonderes Augenmerk für Filmfans verdient dabei Film4. Die senden jeden Tag an die 4-5 meist sehr gute Spielfilme. Klassiker und auch sehr aktuelle. Ach ja, und die Briten untertiteln so gut wie alles.
Die Unmengen Call-in-, Quiz-, Shopping- und sonstigen Schrottkanäle sind da natürlich noch nicht dabei.