Nun, das ist ein kleines Geschäft, was die von zu Hause aus macht. Ein PC brauche ich nur zur Erstellung der "Bilanz" (also etwa 1 Stunde/Jahr), alles andere läuft auf Papier.
Letztlich sind diese Investitionsgüter vor allen Dingen Kosten, ich muss unabhängig von den steuerlichen Dingen zusehen, dass sie sich rechnen. Ein PC für dieses Geschäft rechnet sich nicht. Wenn er sich rechnen würde, würde ich einen dafür anschaffen und absetzen.
Vielleicht fällt mir das Ganze nur deswegen so leicht, weil ich nicht permanent darüber nachdenke, wie ich imaginäre Kosten aufbaue, die ich dann irgendwie absetzen kann, und dann sauer bin, weil das Finanzamt versucht, das zu verhindern. Ich war ein paar Jahre hauptberuflich selbstständig, ich weis schon, wie das geht. Habe mich damals intensiv damit befasst.
Und wahrscheinlich könnte ich tatsächlich die Fahrkosten künstlich hochrechnen, jede Fahrt in die Stadt als Firmenausgabe abrechnen, für jede Reparatur am Auto Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen, das Telephon, für das ich eine Flatrate habe, imaginär ansetzen usw. usf. und damit eine Menge "Kosten" absetzen, die tatsächlich gar nicht angefallen sind.
Und ein sowieso vorhandenes Zimmer als Arbeitszimmer abzusetzen ist mir schlicht zu blöd.
Am Ende spart man da ein paar Euro und hat viel Zeit mit dem Studium von Steuertricks und dem Faken von Quittungen verschwendet.
Ist mir meine Zeit zu Schade für. Da realisiere ich die Vereinfachung des Steuersystems ganz für mich alleine. Dafür gehen meine Steuererklärungen auch immer glatt durch, selbst wenn dann doch mal ein paar fragwürdige Dinge drin sind oder Quittungen fehlen.
weil ich nicht permanent darüber nachdenke, wie ich imaginäre Kosten aufbaue, die ich dann irgendwie absetzen kann, und dann sauer bin, weil das Finanzamt versucht, das zu verhindern
Es mag ja sein, dass es so einige Zeitgenossen gibt, die das zu ihrem Sport erkoren haben. Aber das trifft nicht den Kern. Die Steuerlast in Deutschland ist nicht unerheblich und die Gesetzgebung nicht unkomplizert. Kleine Handwerksfirmen ohne fette Rendite und dem Zwang zu investieren (Fahrzeuge, Werkzeug, etc.) haben da durchaus Probleme. Rücklagen für schlechtere Zeiten oder Forderungsausfälle sind bei Renditen von um die 5% nunmal sehr schwierig. Da optimiert man, wo es eben möglich ist.
Aber an der Diskussion sehe ich schon, dass meine Schublade wohl doch nicht so ganz verkehrt war?!
Jetzt kommst Du doch wieder mit der Steuerlast. Du solltest Dir vielleicht mal klarwerden, ob Du nun eigentlich die Kompliziertheit oder die Höhe des deutschen Steuersystems anprangern willst.
Und wenn kleine Handwerksfirmen eine Rendite von 5% (ich nehme mal an, Du meinst die Umsatzrendite) haben, liegt das nicht an der Steuer. Diese wird ja in der Regel VOR Steuer bestimmt.
Und vielleicht sollten die mal weniger an der Steuer als an anderen Dingen optimieren. Bei den meisten Handwerkern, die ich kenne, fallen mir da auf Anhieb eine Menge Dinge ein.
Und Du kannst ja mal mit Beispielen kommen, WAS man denn nun verändern muss, damit diese Handwerker besser dastehen.
Für mich ist dieses Rumgehacke auf dem deutschen Steuerrecht lediglich eine bequeme Entschuldigung für Leute, die nichts gebacken kriegen. Denn da bekommt man jederzeit überall Zustimmung.
Übrigends hatte Rockies mal einen Link zur amerikanischen Steuererklärung reingestellt. Die war um nichts weniger kompliziert als die deutsche, die ich gerade ausgefüllt habe.
Also, bei dem, was Du hier gerade absonderst, bist Du kurz davor bei mir in die Schublade "Dumm/Nachschwätzer ohne eigene Gedanken, der nicht mal lesen kann" zu wandern.
Also, bei dem, was Du hier gerade absonderst, bist Du kurz davor bei mir in die Schublade "Dumm/Nachschwätzer ohne eigene Gedanken, der nicht mal lesen kann" zu wandern.
Also, bei dem, was Du hier gerade absonderst, bist Du kurz davor bei mir in die Schublade "Dumm/Nachschwätzer ohne eigene Gedanken, der nicht mal lesen kann" zu wandern.
Schon ok.
Spock,
tröste Dich. Als meine Schwägerin ihre früher mal auf Anraten ihrer Sparkasse erworbene und vermietete Eigentumwohnung veräußert hat, da sollte sie plötzlich noch 9000€ Steuern nachzahlen. Ich habe mich dann durch viele Seiten Steuerberater gelesen, und festgestellt, dass sie Nachforderung unrechtens war, da die Anschaffung in ein bestimmtes Zeitfenster gefallen war.
Die Sachbearbeiterin beim FA konnte das nicht nachvollziehen, ihre in Steuerberatung versierte Freundin hatte die Lücke nicht entdeckt. Der Vorgesetze der FA Sachbearbeiterin hat sofort akzeptiert.
Die 9000€ waren in ihrer finanziellen Situation (gerade zwei Kinder, neu gebaut) viel Geld. Was glaubst Du, in welche Schublade sie Kater gesteckt hätte?
Das Ganze ist nicht der erste Fall, wo mir erst die Beschäftigung mit dem Dschungel der Finanzgesetzgebung zu größerer Steuerersparnis verholfen hat.
Wer seine Exposition gegenüber dem FA auf ein Angestelltenverhältnis und selbständige Tätigkeit auf Minimum reduziert hat in der Tat wenig Aufwand für seine Steuererklärung. Wer sich klein macht im Leben hat es oft leichter. Deutscher eben. Deshalb kam die Bierdeckelgeschichte auch nicht an, die Mehrheit der Deutschen ist oder macht sich vor dem FA klein.
Also hier wird von einer nicht ganz unerheblichen und unberechtigen Forderung des Fiskus berichtet. Wir setzen wider besseren Wissens voraus, dass die Geschichte stimmt. Wer darauf sarkastisch von 'armer entrechteter Familie' schwadroniert, hat, *sorry*, aber irgendwo ein ziemliches Problem.
Martin wäre natürlich nicht zum Held geworden, denn mit einem Steuerrecht, dass die Finanzbeamten und Steuerberater selber noch verstehen, hätte die gute Frau vermutlich ihre Anlageentscheidung anders getroffen oder die 9000 Euro bereits einkalkuliert und ohne weiteres gezahlt.
"Also hier wird von einer nicht ganz unerheblichen und unberechtigen Forderung des Fiskus berichtet."
Das soll ja gelegentlich passieren.
" Wir setzen wider besseren Wissens voraus, dass die Geschichte stimmt."
Gehe ich auch von aus. Warum sollen im Finanzamt nicht auch mal Fehler passieren ?
" Wer darauf sarkastisch von 'armer entrechteter Familie' schwadroniert, hat, *sorry*, aber irgendwo ein ziemliches Problem."
Martin hat hier mit dem "(gerade zwei Kinder, neu gebaut)" heftig auf die Tränendrüse gedrückt. Es hätte auch gereicht, das Beispiel ohne diesen Kommentar zu bringen. Oder wollte er etwa eine Ausnahmeregelung im Steuerrecht für "gerade zwei Kinder, neu gebaut" begründen ?
"Martin wäre natürlich nicht zum Held geworden, denn mit einem Steuerrecht, dass die Finanzbeamten und Steuerberater selber noch verstehen, hätte die gute Frau vermutlich ihre Anlageentscheidung anders getroffen oder die 9000 Euro bereits einkalkuliert und ohne weiteres gezahlt."
DAS kann man widerum nur spekulieren. Man kann allerdings davon ausgehen, dass mit einem klareren Steuerrecht diese Ausnahmeregelung (ich vermute mal, es ging dabei um den Hickhack um die Spekulationsfrist) die Steuer fällig geworden wäre.
Aber davon abgesehen wundere ich mich, wenn Leute bei einem solchen Investitionsvolumen nicht VORHER abklären, wie das steuerlich aussieht und schon bei Abgabe der Steuererklärung genau wissen, was da passieren wird. Ich hätte das jedenfalls getan. Denn egal, wie das Steuerrecht aussieht, haben bei solchen Summen kleine Änderungen immer grosse Auswirkungen.
In dem Zusammenhang fand ich den Kommentar "Wer sich klein macht im Leben hat es oft leichter. Deutscher eben." reichlich bescheuert. Martin eben.
Hätte könnte wäre, das ist doch alles reine Spekulation.
Fakt ist, Finanzbeamte bekommen eine vierjährige Ausbildung und müssen tausende von Buchseiten möglichst auswendig lernen. Vor zwei Jahren sind allein durch Änderungen im Steuerrecht 80 Seiten hinzugekommen, zu irgendwie 700 oder sowas.
Fakt ist, das deutsche Steuerrecht kennt eine ganze Menge Tatbestände und Ausnahmeregelungen. Wieviele davon wen treffen hängt mir der jeweiligen Erwertbstätigkeit zusammen.
Natürlich klingt das auf den ersten Blick verlockend, dieses Steuerrecht zu vereinfachen. Aber dadurch wird es auch unpräziser und berücksichtigt weniger individuelle Umstände. Das muss jedem klar sein, der die aktuelle Komplexität bemängelt, denn die spiegelt nichts weniger als den Versuch wider, möglichst viele Individualitäten zu berücksichtigen.
Eine Vereinfachung bedeutet also nicht nur einfach etwas wegzunehmen, sondern es ist letztlich ein Paradigmenwechsel weg von der größtmöglichen individuellen Berücksichtigung hin zu einfacheren und allgemeineren Regeln.
Der prinzipielle Nachteil ist, dass dann eben individuelle Gegebenheiten nicht mehr berücksichtigt werden. Der praktische Vorteil ist, dass dann endlich wieder jede Steuererklärung geprüft werden kann und viel weniger (Arbeits-)stunden für die Erstellung der Erklärungen draufgehen.
Gemacht werden wirds wohl nicht, denn das würde Arbeitsplätze kosten - die der Steuerberater und einiger Finanzbeamten.
(Achtung Satire)
"Natürlich klingt das auf den ersten Blick verlockend, dieses Steuerrecht zu vereinfachen. Aber dadurch wird es auch unpräziser und berücksichtigt weniger individuelle Umstände."
Naja, ob das heutige Steuerrecht jetzt die besonderen Umstände tatsächlich optimal berücksichtigt, würde ich mal stark bezweifeln. Letztlich ergibt sich schon aus der Unübersichtlichkeit eine suboptimale Lösung.
Allerdings ist es schon witzig, dass Matin hier ausgerechnet eine Ausnahmeregel und die damit verbundene Unübersichtlichkeit als Argument dafür anführt, dass es zu Unübersichtlich ist, weil sein spezieller Einzelfall nicht berücksichtigt wurde.
Es zeigt aber sehr schön die Problematik, die mit der Vereinfachung zusammenhängt. Denn die Leute, die am lautesten nach Vereinfachung schreien, sind die ersten, die heulen und zähneklappern, wenn es tatsächlich losgeht. Denn die Masse hat mit all diesen Sonderregelungen kein Problem, weil sie sie schlicht nicht anwenden können. Wer handelt schon mit Wohnungen. Die, die sich über die Komplexität ärgern, sind vor allem die, die von den Sonderregelungen profitieren, aber Probleme haben, alle für sie geltenden Sonderregeln zu finden, anzuwenden und das Finanzamt von der jeweiligen Anwendbarkeit zu überzeugen. Vereinfachung bedeutet für sie eigentlich nur, dass diese Sonderregelungen besser verbreitet und weniger kritisch vom Finanzamt hinterfragt werden.
Zusammengefasst habe ich als angeblicher Gegner als einziger bisher einen Vorschlag zur Vereinfachung gemacht, der eine angebliche Befürworter hat lediglich ein Beispiel, wie schön er oder seine Schwägerin immer von den Sonderregelungen profitieren. Und der andere hat eigentlich noch gar nichts Konstruktives beigetragen, jammert über die armen Handwerker, denen es so schlecht geht (hast Du Dir eigentlich mal überlegt, von wem die ganzen Milliarden auf den Liechtensteiner Konten kommen ? ) und betet solange Bierdeckel an.
Irgendwie höre ich da viel Neid und Kleingeistigkeit raus.
Auf Stammtischparolen wie Handwerkermillionen auf Liechtensteiner Konten muss man wohl auch nicht ernsthaft eingehen?!
Du hast doch selber vorm Unternehmertum gekniffen (respektable Entscheidung), weil du wohl geahnt hast, wie das ist, jeden Abend zu überlegen, ob man am nächsten Tag noch Arbeit für seine Leute hat und genug Geld, ihnen die Löhne zu zahlen. Ich kann dir Brief und Siegel geben, dass DAS die Hauptsorge der kleineren Unternehmer nicht nur unseres Landes ist und nicht der Geldtransfer der Millionen nach Liechtenstein. Wie muss man denn vom Neid zerfressen sein, um so etwas in den Raum zu stellen?
Und Lieschen Müller gönnst du nicht die paar Kröten aus ihrer kleinen Kapitalanlage. Die soll sich gefälligst vorher schlau machen über Dinge, die dann sogar das Finanzamt falsch macht, zusätzlich zu ihrem persönlichen Anlagerisiko.
Nee nee, warte mal lieber monatlich auf die Gehaltsabrechnung und klebe Quittungen fürs Finanzamt, ist sicher die bessere Lösung.
Zum Bierdeckel habe ich übrigens schon 'zigmal geschrieben, dass der nicht erreichbar ist, aber ein anstrebenswertes Ziel, auf dessen Weg es diskussionswürdige Kompromisse geben kann. Offenbar auch umsonst. Siehste, geht dir nicht alleine so, Kater.
Natürlich klingt das auf den ersten Blick verlockend, dieses Steuerrecht zu vereinfachen. Aber dadurch wird es auch unpräziser und berücksichtigt weniger individuelle Umstände. Das muss jedem klar sein, der die aktuelle Komplexität bemängelt, denn die spiegelt nichts weniger als den Versuch wider, möglichst viele Individualitäten zu berücksichtigen.
Individualitäten berücksichtigen, wie du so schön sagst, heißt in der Konsequenz auch immer Eingriffe in individuelle Freiheiten. Je mehr der Staat das Steuerrecht individualisiert, umso mehr redet er seinen Bürgern ins Leben rein.
Der Vorwurf, dass jeder Abschaffung von Sonderregeln fordert, nur nicht bei sich selbst, trifft mich nicht. Ich wüsste zumindest nicht, von welcher Sonderregel ich profitiere. Ach ja doch eine fällt mir ein. Die neue Pauschalbesteuerung von Kapitalerträgen mit 20%. Das bringt mir finanzielle Vorteile. Dafür werden Aktien und Fonds für Kleinsparer mit niedrigem Einkommen noch unattraktiver. Ich hatte aber auch nicht darum gebeten.
kater_5 schrieb am 21.11.2008 17:46
Aber davon abgesehen wundere ich mich, wenn Leute bei einem solchen Investitionsvolumen nicht VORHER abklären, wie das steuerlich aussieht und schon bei Abgabe der Steuererklärung genau wissen, was da passieren wird. Ich hätte das jedenfalls getan. Denn egal, wie das Steuerrecht aussieht, haben bei solchen Summen kleine Änderungen immer grosse Auswirkungen.
In dem Zusammenhang fand ich den Kommentar "Wer sich klein macht im Leben hat es oft leichter. Deutscher eben." reichlich bescheuert. Martin eben.
Gruss
Kater
Kater,
gerade hier fängt deine Unkenntis an: Meine Schwägerin wusste zu dem Zeitpunkt ihrer Investition nicht, wie das Steuerrecht bei der Veräußerung aussehen würde. Dementsprechend war sie beraten worden. Es ging tatsächlich um die Spekulationsfrist, damit aber verbunden, dass die bis dato angefallene AfA steuerlich wirksam gewesen wäre.
Ich habe ähnliche Situationen gehabt bei Schiffsbeteiligungen: Die Bedingungen für die Betriebsveräußerungen waren zum Zeitpunkt der Anlage andere, als zum Zeitpunkt der Betriebsveräußerung (55 Jahre-Regelung mit Freibeträgen u.a.).
Ähnliche Situationen gibt es bei Kapitalerträgen.
Wenn ich von 'klein machen' schreibe, dann meine ich, dass man passiv durch das steuerliche Leben schleicht. Nur wer aktiv ist bekommt überhaupt mit, was Komplexität im Steuerrecht heißt. Wollte ich jetzt 'typisch Kater'schreiben, dann würde ich an irgendeinen Kommentar denken, nach dem Motto 'selbst schuld': Würdest Du Dein Geld brav zur Sparkasse um die Ecke tragen, wäre das alles kein Thema - ein typisch deutsches Leben eben.
Gruß, Martin
PS: Nein, ich wollte nicht auf die Tränendrüse drücken, ich wollte nur transparent machen, dass das Herumpopeln am Steuerrecht nicht den Milliardär, sondern Bürgerin xxx trifft, die irgendwann vor über zehn Jahren (ihren Mann noch nicht kennend, Riester-Rente noch nicht existierend) eine solide Altersabsicherung machen wollte. Wenn Du die Arroganz der Finanzbürokraten noch nicht kennst, kannst Du Dir ja mal ihre Kommentare zur Steuergesetzgebung zu Gemüte führen.
Kater: "ob das heutige Steuerrecht jetzt die besonderen Umstände tatsächlich optimal berücksichtigt, würde ich mal stark bezweifeln."
Ich auch. In vielen Fällen ist es so, dass es sowieso nur den Leuten hilft, die es nicht-trivialerweise kennen.
Ich bin prinzipiell für eine Vereinfachung. Das hieße aber wie gesagt, dass man das Prinzip, dass auch Privatleute eine "Gewinnrechnung" machen können abschafft.
Spock: "Irgendwie höre ich da viel Neid und Kleingeistigkeit raus. "
Solange du die Kernaussagen mitbekommst ist das ja nicht schlimm. Mir scheint nur, die wurden beim Lesen katers Beitrags von dir irgendwie verdrängt
►"Individualitäten berücksichtigen, wie du so schön sagst, heißt in der Konsequenz auch immer Eingriffe in individuelle Freiheiten. Je mehr der Staat das Steuerrecht individualisiert, umso mehr redet er seinen Bürgern ins Leben rein."◄
Naja der Staat schreibt ja nichts vor. Aber du hast in dem Sinn Recht, dass durch die vielen Sonderregeln auch die jeweiligen Lebensführungen begünstigt werden. Ob das im Sinne des Erfinders ist......
die Frage ist jetzt nur, welche Erwartungshaltung Du daraus folgerst.
Man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass das Steuerrecht über Jahrzehnte hinweg konstant bleibt in einem Umfeld, welches sich so schnell wandelt wie nie zuvor.
Wenn man eine Investition tätigt, die über Jahrzehnte angelegt ist, werden sich im Laufe dieser Jahrzehnte praktisch alle Gegebenheiten und Parmeter, unter denen man diese Entscheidung getroffen hat, ändern. Das Beispiel Familie hast Du ja selbst genannt. Auf diese muss man sich permanent neu einstellen, warum soll das Steuerrecht da eine Ausnahme machen ? Und warum soll das Steuerrecht alle diese Rahmenbedingungen berücksichtigen.
Noch einmal: Du verlangst auf der einen Seite ein einfacheres Steuersystem, auf der anderen Seite erwartest Du, dass das Steuerrecht alle diese veränderten Parameter über Jahrzehnte (Familiengründung etc. ) berücksichtigt. Das geht aber nun mal nicht zusammen.
Wobei hier die wirklichen Probleme noch nicht einmal angesprochen wurden. Wenn Gesetze nämlich tatsächlich rückwirkend geändert werden (und ichmeine damit nicht, dass sie auch vür Investition gelten, die vor 20 Jahren getätigt wurden, sondern dass abgeschlossene Käufe/Verkäufe rückwirkend neu bewertet werden) und klare Urteile von Gerichten in den Finanzämtern gar nicht oder nur sehr schleppend umgesetzt werden, das ist ein echter Skandal. Allerdings ist da das Problem nicht die mangelnde Transparenz oder Einfachheit, sondern schlicht der Unwille aller Finanzminister bisher sich schlicht an Recht und Gesetz zu halten und Gesetze im Zweifel so auszulegen, dass ein Gang zum BVG unnötig ist.