"ist Dir schon mal aufgefallen, dass Du Arbeitsverhältnisse mit freiwilligen Mitgliedschaften in politischen Parteien vermengst? "
Im Prinzip würde ich Dir ja recht geben.
Andererseits bezieht Clements seine nicht unerheblichen Bezüge seit Jahrzehnten als Vertreter und Mitarbeiter eben dieser politischen Partei. Und er hat selbst ganz massgeblich davon profitiert, dass die Partei und ihre Mitglieder ihn in die Positionen gebracht haben, die er hatte und für die er bis zu seinem Lebensende kassiert. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass er die Stimmen der linken Hessen SPD nicht wollte, als es darum ging, selbst Minister zu werden. Das ist schon ein bischen mehr als nur ein freiwilliger Beitragszahler.
Davon abgesehen ist es nun mal einfach so, dass man, wenn man Mitglied einer beliebigen Vereinigung sein will, eben deren Regeln respektiert, sonst fliegt man raus. Das ist hier in der freiwilligen Feuerwehr oder im Schützenverein nicht anders. Sinn dieser Vereinigungen ist ja gerade, dass sich Menschen zusammentun, die ähnliche Interessen haben. Wenn einer andere Interessen hat, muss er sich eben eine Vereinigung suchen, die seine Interessen teilt. Und wer in diese Vereinigung aufgenommen wird oder darin verbleibt, entscheidet diese Vereinigung selber und nicht die Leute, die nicht Mitglied sind und keine Beiträge zahlen. Denn auch die anderen Mitglieder in diesem Verein, haben das Recht, die Meinung zu äussern, dass sie diesen Vereinsbruder nicht mehr haben wollen und eine entsprechende Abstimmung oder Regelung zu treffen.
Von daher finde ich es schon konsequent, dass er austritt, wenn er seine Position nicht mehr vertreten sieht. Wenn die Reihenfolge anders gewesen wäre, hätte er meinen vollen Respekt gehabt.
kater_5 schrieb am 26.11.2008 20:06
Sinn dieser Vereinigungen ist ja gerade, dass sich Menschen zusammentun, die ähnliche Interessen haben. Wenn einer andere Interessen hat, muss er sich eben eine Vereinigung suchen, die seine Interessen teilt.
Und wie groß darf das Spektrum von 'ähnlich' und 'anders' denn sein? Partei = Gleichschritt?
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass perteiinterner Dissenz vor der Wahl in die Öffentlichkeit getragen wurde, eine Retourkutsche für erlittene Schmach in den Flügelkämpfen obendrein. So ist das halt, und Clement hat getan, was er tun wollte - schön. Er hat sein Schäfchen im Trockenen und musste nicht mal mutig sein.
Soo große Tränen würde ich ihm nicht nachweinen. Für die SPD bedeutet es aber, dass sich der konservative Flügel etwas verhärten dürfte.
"Und wie groß darf das Spektrum von 'ähnlich' und 'anders' denn sein? Partei = Gleichschritt?"
Auch das müssen die unter sich ausmachen. Letzlich entscheidet dann der Wähler, ob die Entscheidung richtig war oder nicht.
"Darum geht es nicht. Es geht darum, dass perteiinterner Dissenz vor der Wahl in die Öffentlichkeit getragen wurde, eine Retourkutsche für erlittene Schmach in den Flügelkämpfen obendrein."
Nun, das meinte ich ja mit "Regeln". Eine Regel ist eben auch, dass man solche Meinungsverschiedenheiten nicht vor einer Wahl in der Öffentlichkeit austrägt.
"Soo große Tränen würde ich ihm nicht nachweinen. Für die SPD bedeutet es aber, dass sich der konservative Flügel etwas verhärten dürfte."
Naja, ich finde das schon irgendwie schade. Andererseits habe ich von ihm jetzt auch nichts soooo Tolles gesehen, wenn ich so drüber nachdenke.
> kater, wh, Eine politische Meinung mit einer wirtschaftlichen Aussage zu vergleichen ist völliger Schwachsinn
Hab ich ja auch nicht gemacht, sondern nur an einem Beispiel erklaert, warum sich Nestbeschmutzer nicht wundern sollten, wenn die Betroffenen nicht sehr amuesiert ueber die Nestbeschmutzung sind.
Was mich wundert, ist die unterschiedliche Behandlung von Lafontaine, der jahrelang als SPD-Mitglied gegen die SPD agitiert und gestänkert hatte und jetzt Clement, der tatsächlich nur seine Meinung zu Ypsilanti sagte.
Gegen Lafontaine wurde nie ein Ausschlussverfahren eröffnet.
Bei Clement wurde das Dilemma in der SPD sichtbar:
Es gibt eine Funktionärskaste in der SPD vom Ortsverein bis hoch zu den Landesverbänden, die Mercedes oder BMW fahren, ihre unkündbare Stelle in den Verwaltungen und Betrieben in Gemeindehand der Partei verdienen, furchtbar links sind und am liebsten Sozialhilfeempfänger streicheln.
"Es gibt eine Funktionärskaste in der SPD vom Ortsverein bis hoch zu den Landesverbänden, die Mercedes oder BMW fahren, ihre unkündbare Stelle in den Verwaltungen und Betrieben in Gemeindehand der Partei verdienen, furchtbar links sind und am liebsten Sozialhilfeempfänger streicheln."
Anonymer User schrieb am 29.11.2008 14:15
"Es gibt eine Funktionärskaste in der SPD vom Ortsverein bis hoch zu den Landesverbänden, die Mercedes oder BMW fahren, ihre unkündbare Stelle in den Verwaltungen und Betrieben in Gemeindehand der Partei verdienen, furchtbar links sind und am liebsten Sozialhilfeempfänger streicheln."