Das weisz hier doch jeder. Musst du nicht erwaehnen. Hier finden aber keine Debatten statt, sondern eigentlich nur noch ideologische und eher persoenliche als sachliche Grabenkaempfe.
Suche nach Uebereinstimmung, Ueberzeugungsversuche, gemeinsame Blicke aus hoeheren Perspektiven oder/und auf laengere Zeitraeume, etc. findet man hier zu dem Thema nicht mehr.
Das ändert sich, sobald Israelis für Kriegsverbrechen vor dem internationalen Gerichtshof angeklagt werden.
"UNO erhebt Vorwürfe gegen Israel
Die UNO erhob inzwischen schwere Vorwürfe gegen die israelische Armee. Dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zufolge sollen israelische Soldaten am 4. Januar 110 Palästinenser in ein Haus in Seitun in der Mitte des Gazastreifens gebracht haben. Später sei das Haus von israelischen Truppen beschossen und 30 Menschen seien getötet worden, berichtete das OCHA unter Berufung auf Zeugen. Die israelische Armee erklärte, sie prüfe den Bericht.
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte forderte unabhängige Ermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen im Nahost-Konflikt. Das Leid israelischer Zivilpersonen durch Raketenangriffe der Hamas sei inakzeptabel, sagte Navi Pillay in Genf. Zugleich müsse sich Israel jedoch ungeachtet der Hamas-Angriffe an internationale humanitäre Regelungen halten. Beide Seiten müssten sich um Verletzte kümmern und dürften weder Krankenhäuser noch Rettungskräfte angreifen, forderte Pillay zu Beginn einer Sondersitzung des Menschenrechtsrates."
Die Rolle der UNO wie der EU ist in dem Konflikt genauso vorhersehbar wie trostlos. Entwickelt sich der Streit zu Krieg oder Terror wird gebetsmühlenartig Frieden und Einstellung aller Gewalt gefordert. Was die Organisationen die Jahre zuvor getan, damit das nicht erst eskaliert, ist angesichts der Forderungen aber eher dürftig. Dann mitten im Krieg die Konvois bewegen und sich dann lauthals darüber zu beklagen, wenn es Schwund gibt, entbehrt nicht einer gewissen Naivität. Der einzig erkennbare Sinn der UNO ist, dass sie sich prima als Sprachrohr nutzen lässt. Da können demokratische Staaten wie Libyen oder Kuba ihre Abscheu über Israel erklären, die USA dürfen die Hamas schelten und die Redaktion der Süddeutschen dürfen sich dann auf sie beziehen, wenn sie ihren ganzen Dreck auf die Juden kippen.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
kater_5 schrieb am 09.01.2009 13:29
"Israel scheißt auf die UNO."
Hamas ja auch.
Und warum soll Israel mit dem Schiessen aufhören, wenn Hamas es nicht tut ?
Gruss
Kater
Treffer-Rankings sind zwar etwas makaber.
Aber, bisher liegt die Zahl der zivilen Opfer im Gaza-Streifen im Bereich von mehreren Hundert und in Israel?
Das hat natürlich was damit zu tun, dass Israel einen High-Tech-Keg führt.
Wie auch immer, was soll eigentlich mit den Bombardements erreicht werden?
Warum wird der Konflikt von Israel nicht politisch gelöst?
Jetzt ist Hamas der Feind und die Fatah und Abbas ganz lieb.
Vorher war die Fatah der Feind und Arafat ganz bös.
Israel hatte deshalb die Hamas unterstützt.
Warum setzt die israelische Regierung alles daran, dass über diesen Krieg nicht vor Ort berichtet werden darf?
Warum gibt es keine israelischen Opferzahlen?
Hat die Wahl in Israel was mit dem Krieg gegen die Palästinenser zu tun?
Warum beachtet Israel die UN-Resoution nicht, die auch von den USA getragen wird?
Hat die israelische Regierung das Recht, alle Palästinenser für die Aktionen der Hamas verantwortlich zu machen?
Soll die gesamte Bevölkerung von Gaza für die Verbrechen einer Terrororganisation bestraft werden?
Wir, das jüdische Volk, sollten wissen und stärker als andere empfinden, dass die Ermordung unschuldiger Zivilisten unmenschlich und nicht akzeptabel ist.
Der Hinweis der israelischen Armee, der Gazastreifen sei so dicht besiedelt, dass zivile Opfer unmöglich zu vermeiden seien, ist ein schwaches Argument.
Dieses Argument bringt mich zu den nächsten Fragen.
Wenn Opfer unter der Zivilbevölkerung nicht zu vermeiden sind - was ist dann der Zweck der Luftangriffe? Welche Überlegungen stehen dahinter, was verspricht Israel sich davon?
Wenn die Operation das Ziel hat, die Hamas zu vernichten, stellt sich sofort die Frage, ob dieses Ziel überhaupt zu erreichen ist.
Wenn nicht, ist das ganze Unternehmen nicht nur grausam, barbarisch und unverantwortlich, sondern auch sinnlos.
Ich verkenne nicht, dass die israelische Regierung tagtäglich schwierige Entscheidungen treffen muss, und weiß sehr wohl, wie wichtig die Sicherheitsfrage für Israel ist.
Dennoch halte ich an meiner Überzeugung fest, dass es langfristige Sicherheit für Israel nur dann gibt, wenn wir von all unseren Nachbarn akzeptiert werden.
Ich wünsche mir, dass im Jahr 2009 die berühmte Klugheit wieder zurückkehrt, die den Juden immer zugeschrieben wird.
Ich wünsche mir salomonische Weisheit für die Politiker in Israel, die sie zu der Einsicht bringt, dass Palästinenser und Israelis die gleichen Rechte haben.
Ich denke, das ist der zentrale Punkt, dass Frieden nur dann kommt, wenn Palästinenser und Israelis die gleichen Rechte haben.
Bisher haben wir die Situation, dass aktuell Hamas als Maulhelden die Israelis vertreiben wollen und die israelische Regierung die Palästinenser mit allen Mitteln eines High-Tech-Krieges vertreiben wollen und töten.
Kodo schrieb am 10.01.2009 12:57
Jetzt ist Hamas der Feind und die Fatah und Abbas ganz lieb.
Vorher war die Fatah der Feind und Arafat ganz bös.
Israel hatte deshalb die Hamas unterstützt.
Endlich mal eine fundierte Analyse der Lage.
Nur mal so interessehalber, wie genau hat "Israel hatte die Hamas unterstützt"?
"die israelische Regierung die Palästinenser mit allen Mitteln eines High-Tech-Krieges vertreiben wollen und töten. "
Wie kommst Du darauf, dass die Iraelis die Palästinenser vertreiben oder töten wollen ?
Isreal hat in den letzten Jahren vieles getan, um die Lage zu entschärfen, nicht zuletzt sind sie komplett aus dem Gaza Streifen abgezogen. Sie hatten auch die Grenzen immer wieder geöffnet, um die Versorgung zu sichern und den in Israel arbeitenden Palästinensern dies zu ermöglichen.
Man muss allerdings feststellen, dass Entspannung dadurch eben nicht erzielt wurde. Im Gegenteil wurden die offenen Grenzen zum Waffenschmuggel und für Selbstmordattentäter genutzt.
Und die Raketen werden immer besser, die Reichweite geht mitlerweile über die Grenzstädte hinaus. Eine demokratisch gewählte Regierung kann es nicht zulassen, dass Tel Aviv beschossen wird, wenn sie wiedergewählt werden will. Gar nicht davon zu reden, dass eswohl in Tel Aviv ein KKW gibt, welches langsam in die Reichweite dieser Raketen gerät.
Für Israel hat das übrigends auch Konsequenzen, die über die direkte Bedrohung hinausgehen. Bei uns sind Dienstreisen nach Israel nur schwer möglich, viele Ingenieure bei uns (und noch mehr deren Familien) sehen Dienstreisen nach Israel extrem skeptisch. Das bedeutet aber faktisch, dass Israel wirtschaftlich erhebliche Nachteile durch diese Sicherheitsprobleme hat.
Israel muss also etwas unternehmen, Entspannung hat in den letzten Jahren nichts gebracht, jetzt versuchen sie es also wieder mit Gewalt. Das ist zwar schlecht für die Palästinenser, aber vermutlich besser für die Israelis.
kater: "Israel muss also etwas unternehmen, Entspannung hat in den letzten Jahren nichts gebracht, jetzt versuchen sie es also wieder mit Gewalt. Das ist zwar schlecht für die Palästinenser, aber vermutlich besser für die Israelis."
"Jetzt" ist wohl etwas zu kurzfristig gedacht. Die Abriegelung des Gaza-Streifens dauerte immerhin anderthalb Jahre an und wurde trotz der vereinbarten Waffenruhe nicht gelockert. Das war nämlich der Deal: Keine Raketen gegen eine Öffnung des Gaza-Streifens.
Den Streifen wirklich geöffnet hat Israel nicht und deswegen die Hamas die Waffenruhe nicht verlängert - da flogen eben wieder die Raketen.
Das Problem ist eigentlich, dass Verhandlungen mit der Hamas nicht über einen solchen Stand hinaus gehen können. Die Hamas erkennt das Existenzrecht Israels nicht an und Israel erkennt die Hamas nicht an, solange sie das nicht ändert. Solange sich da keiner bewegt wird es auch keinen Fortschritt geben (es sei denn die Hamas wird ausgelöscht, aber das ist wohl eher unwahrscheinlich).
Kodo schrieb am 10.01.2009 12:57
Jetzt ist Hamas der Feind und die Fatah und Abbas ganz lieb.
Vorher war die Fatah der Feind und Arafat ganz bös.
Israel hatte deshalb die Hamas unterstützt.
Endlich mal eine fundierte Analyse der Lage.
Nur mal so interessehalber, wie genau hat "Israel hatte die Hamas unterstützt"?
Gelle!
Der politisch-karitative Arm der Hamas wurde in dieser Zeit von Israel anerkannt. Zunächst erfolgte neben einer finanziellen Unterstützung auch organisatorische Hilfen.Einige Forscher, wie etwa Abu-Amr, mutmaßen, dass Israel die Hamas (bzw. ihre Vorgängerin) gewähren ließ, nicht nur, weil sie nicht als Gefahr eingeschätzt wurde, sondern auch, um sie der weltlichen Fatah-Bewegung Yassir Arafats entgegenzusetzen.
...
Finanziert wurde die Hamas, wie schon ihre Vorgängerorganisation, die Muslimbruderschaft, während der siebziger und achtziger Jahre direkt und indirekt durch verschiedene Staaten, einschließlich Saudi-Arabien und Syrien, aber auch durch Israel. Wiki
Im Januar 1988, zu Beginn der 1. Intifada, erscheint der Name Hamas erstmals auf einem Flugblatt. Die bis dahin eher karitativ-religiös agierende Muslimbrüderschaft tritt damit als palästinensische politische Organisation auf.
Sie wird in den Anfangsjahren von Israel "gefördert", um sie als Gegengewicht zur PLO aufzubauen. TAZ
kater_5 schrieb am 10.01.2009 14:13
"die israelische Regierung die Palästinenser mit allen Mitteln eines High-Tech-Krieges vertreiben wollen und töten. "
Wie kommst Du darauf, dass die Iraelis die Palästinenser vertreiben oder töten wollen ?
Isreal hat in den letzten Jahren vieles getan, um die Lage zu entschärfen, nicht zuletzt sind sie komplett aus dem Gaza Streifen abgezogen. Sie hatten auch die Grenzen immer wieder geöffnet, um die Versorgung zu sichern und den in Israel arbeitenden Palästinensern dies zu ermöglichen.
Man muss allerdings feststellen, dass Entspannung dadurch eben nicht erzielt wurde. Im Gegenteil wurden die offenen Grenzen zum Waffenschmuggel und für Selbstmordattentäter genutzt.
Und die Raketen werden immer besser, die Reichweite geht mitlerweile über die Grenzstädte hinaus. Eine demokratisch gewählte Regierung kann es nicht zulassen, dass Tel Aviv beschossen wird, wenn sie wiedergewählt werden will. Gar nicht davon zu reden, dass eswohl in Tel Aviv ein KKW gibt, welches langsam in die Reichweite dieser Raketen gerät.
Für Israel hat das übrigends auch Konsequenzen, die über die direkte Bedrohung hinausgehen. Bei uns sind Dienstreisen nach Israel nur schwer möglich, viele Ingenieure bei uns (und noch mehr deren Familien) sehen Dienstreisen nach Israel extrem skeptisch. Das bedeutet aber faktisch, dass Israel wirtschaftlich erhebliche Nachteile durch diese Sicherheitsprobleme hat.
Israel muss also etwas unternehmen, Entspannung hat in den letzten Jahren nichts gebracht, jetzt versuchen sie es also wieder mit Gewalt. Das ist zwar schlecht für die Palästinenser, aber vermutlich besser für die Israelis.
Gruss
Kater
Der Gaza-Streifen wurde von Israel nach dem Abzug abgeriegelt.
Wenn die Zugänge geöffnet wurden, dann nur, um gerade mal ein Minimum an Versorgung herein zu lassen.
Israel hat nie eine Politik der Entspannung praktiziert.
Was soll das gewesen sein?
>> Israel scheißt auf die UNO
> Das ändert sich, sobald Israelis für Kriegsverbrechen vor dem internationalen Gerichtshof angeklagt werden.
Achgoettchen... als wenn das Israel je irgendwie gekratzt haette.
s.zb.: http://www.miprox.de/Sonstiges/UN-Resulution-242_1967.html
"...800-mal ist Israel von der UNO verurteilt worden: wegen Verletzung der Menschenrechte, wegen brutaler Besatzungspolitik, wegen Angriffshandlungen gegen Nachbarstaaten. Die UNO-Mehrheiten betrugen zwischen 95 und 99 Prozent. Doch wenn es um konkrete Sanktionen durch den Sicherheitsrat geht, legen die USA stets ihr Veto ein..."
> Wie kommst Du darauf, dass die Iraelis die Palästinenser vertreiben oder töten wollen?
Vielleicht, weil sie es seit Jahrzehnten machen.
> Und die Raketen werden...
...voellig uebertrieben dargestellt in den Medien.
Siehe zb.: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/897552/
"...16 Tote in Israel durch Hamas-Raketen aus Gaza in sieben Jahren - rechtfertigt das 300 Tote an nur einem Tag durch die Israels Luftwaffe..."
> Für Israel hat das übrigends auch Konsequenzen ... Das bedeutet aber faktisch, dass Israel wirtschaftlich erhebliche Nachteile durch diese Sicherheitsprobleme hat.
Und? Andere Schurkenstaaten werden/wurden auch boykottiert o.ae. Warum hier Ausnahmen machen? Wegen der Angst vor den israelischen Massenvernichtungswaffen?!
Kodo schrieb am 10.01.2009 15:45
[
Finanziert wurde die Hamas, wie schon ihre Vorgängerorganisation, die Muslimbruderschaft, während der siebziger und achtziger Jahre direkt und indirekt durch verschiedene Staaten, einschließlich Saudi-Arabien und Syrien, aber auch durch Israel. Wiki
Im Januar 1988, zu Beginn der 1. Intifada, erscheint der Name Hamas erstmals auf einem Flugblatt. Die bis dahin eher karitativ-religiös agierende Muslimbrüderschaft tritt damit als palästinensische politische Organisation auf.
Sie wird in den Anfangsjahren von Israel "gefördert", um sie als Gegengewicht zur PLO aufzubauen. TAZ
Aus dem Wiki Artikel eine wirkliche Unterstützung Israel pro Hamas zu entnehmen ist sehr konstruiert. Der zweite Artikel stammt von einer palästinensischen Hamasanhängerin und ist an Einseitigkeit nicht zu überbieten.
Anonymer User schrieb am 10.01.2009 17:20
Lexx schrieb am 09.01.2009 17:05
>> Israel scheißt auf die UNO
> Das ändert sich, sobald Israelis für Kriegsverbrechen vor dem internationalen Gerichtshof angeklagt werden.
Achgoettchen... als wenn das Israel je irgendwie gekratzt haette.
s.zb.: http://www.miprox.de/Sonstiges/UN-Resulution-242_1967.html
"...800-mal ist Israel von der UNO verurteilt worden: wegen Verletzung der Menschenrechte, wegen brutaler Besatzungspolitik, wegen Angriffshandlungen gegen Nachbarstaaten. Die UNO-Mehrheiten betrugen zwischen 95 und 99 Prozent. Doch wenn es um konkrete Sanktionen durch den Sicherheitsrat geht, legen die USA stets ihr Veto ein..."
wh
Hmm Ok, dass man für die Zuständigkeit des Gerichtshofs auch eine Resolution braucht, hatte ich nicht bedacht - Punkt für dich.