Im Focus schreibt ein Manager über diese Geisehaft und deren Umstände:
"Bereits während seiner Gefangenschaft stand der Manager in ständigem Kontakt mit seinen Anwälten, den Sicherheitsbehörden – und der zuständigen Präfektur, einer Art französischem Landratsamt. „Frankreich handhabt solche Fälle völlig anders als andere Länder“, schimpft der Manager. „In Deutschland etwa würde man die Polizei rufen und die Anführer festnehmen lassen. In Frankreich hingegen entscheidet der Präfekt, ob die Polizei überhaupt eingreifen darf – ich habe bis drei Uhr morgens fast ununterbrochen telefoniert."
DP schrieb am 29.04.2009 13:14
Im Focus schreibt ein Manager über diese Geisehaft und deren Umstände:
"Bereits während seiner Gefangenschaft stand der Manager in ständigem Kontakt mit seinen Anwälten, den Sicherheitsbehörden – und der zuständigen Präfektur, einer Art französischem Landratsamt. „Frankreich handhabt solche Fälle völlig anders als andere Länder“, schimpft der Manager. „In Deutschland etwa würde man die Polizei rufen und die Anführer festnehmen lassen. In Frankreich hingegen entscheidet der Präfekt, ob die Polizei überhaupt eingreifen darf – ich habe bis drei Uhr morgens fast ununterbrochen telefoniert."
Na ja, offensichtlich manipulieren die Regierungen in verschiedenen Ländern über den Einsatz exekutiver Mittel unterschiedlich. Demokratie und demokratisches Rechtsverständnis halt.
Sooo schlimm kann es ja nicht gewesen sein, wenn er die ganze Zeit telephonieren durfte.
Im Prinzip nix anderes als ein weiteres unerwünschtes, sinnloses Meeting. Müssen Millionen Angestellte jeden Tag aushalten ohne dass sie gleich was von Geiselnahme faseln
Ich denke es geht auch nicht um die Zeit oder die Mühsal sondern in erster Linie um die Gewaltandrohung. Er schreibt ja, dass er froh war, dass soviel Presse da war, bei all der Erniedrigung war dies zumindest ein Garant dafür, dass er nicht niedergeschlagen wurde. Ich persönlich finde, dass da auch eine gewisse Grenze überschritten wird.
Abgesehen davon verstehe ich nicht so ganz die Motive der Belegschaft. Wird der Sparkurs zurückgenommen entsteht die reale Gefahr, dass das gesamte Unternehmen gegen die Wand fährt und alle Arbeitnehmer ihren Job verlieren.
Das ganze korrespondiert mit der allgemeinen Ratlosigkeit sonstiger Demonstranten. Man ist sich einig, dass gierige Manager schlecht sind aber dann hörts auch schon auf. Die einen wollen mehr Staat, die anderen mehr Handel, die nächsten niedrigere Steuern, die übernächsten mehr Protektion.
Da sollte ja das ganze Werk geschlossen werden, es wäre also an dem Standort eh nichts mehr übrig geblieben.
Letztlich führt das natürlich dazu, dass woanders geschlossen werden müsste. Oder dass das Management seine Entscheidung noch mal überdenkt. Meiner Erfahrung nach denken auch Manager manchmal erschreckend eindimensional, da mag so ein Anstoss schon mal zu anderen, durchaus sinnvolleren Entscheidungen führen.
In dem Focus Artikel war die Rede von 25% der Belegschaft.
Oder dass das Management seine Entscheidung noch mal überdenkt. Meiner Erfahrung nach denken auch Manager manchmal erschreckend eindimensional, da mag so ein Anstoss schon mal zu anderen, durchaus sinnvolleren Entscheidungen führen.
Ach so ist das. Vielleicht sollten dann generell Management Entscheidungen in der Betriebskantine per Handzeichen entschieden werden? Sollte es der Firma dann immer noch schlecht gehen kann ja vielleicht der Pförtner der Geschäftsleitung ins Gewissen reden, damit sie dann zu sinnvolleren Entscheidungen kommt.
DP:
►"Ach so ist das. Vielleicht sollten dann generell Management Entscheidungen in der Betriebskantine per Handzeichen entschieden werden? Sollte es der Firma dann immer noch schlecht gehen kann ja vielleicht der Pförtner der Geschäftsleitung ins Gewissen reden, damit sie dann zu sinnvolleren Entscheidungen kommt."◄
Das ist ein Strohmann-Argument!
Kater hat das weder explizit noch implizit gefordert oder gebilligt.
Antworte doch mal auf die tatsächliche Aussage, dass der sprichwörtliche Schlag auf den Hinterkopf durchaus heilsam sein kann.
Ok Lexx, dann nochmal für dich ohne Ironie; Ich halte das für Unsinn. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie gerade solch weitreichenden Schritte zustande kommen. Da werden in wochen- manchmal monatelanger Arbeit, oft nächtelang, Szenarien durchgespielt, Analysen besprochen, Alternativstrategien erwogen. Dass da ein dummer Manager sitzt, der sich auf ein paar Zahlen stützt und so über Wohl und Wehe von vielen Mitarbeitern entscheidet glaubt nur der kleine Moritz. Hinter solchen Entscheiden stehen ganze Teams, meist kooperierend mit externen Beratern und nicht zuletzt mit Rechtsberatern, Mitarbeitervertretern und Gewerkschaftsleuten.
Dass betroffene Mitarbeiter bessere Ideen haben als so ein Strategieteam ist zwar grundsätzlich denkbar aber am Ende doch wenig wahrscheinlich.
DP:
Geht doch! Mit dem Beitrag kann man was anfangen.
►"Dass betroffene Mitarbeiter bessere Ideen haben als so ein Strategieteam ist zwar grundsätzlich denkbar aber am Ende doch wenig wahrscheinlich."◄
Deswegen dürften die Mitarbeiter im Allgemeinen auch damit einverstanden sein, dass die Richtung, in die es geht, nicht von ihnen mitbestimmt wird. Gleichwohl kann auch ein Team, wenn es aus Leuten mit ähnlicher Kompetenz oder Denkweise besteht, betriebsblind sein, oder gewisse Dinge einfach nicht sehen.
Nicht umsonst wird die Politik immer wieder dahingehend kritisiert, dass sie realistätsferne Vorstellungen hat und entsprechende Entscheidungen trifft - trotz Mitarbeitern und Beratern.
Da kann dan so'n "Dötz" aus einer vollkommen anderen Richtung durchaus heilsam sein.
Was die "Bossnapper" in Frankreich angeht, so würde ich denen eine solche Absicht allerdings nicht unterstellen. Denen geht es wimre nach eigener Aussage lediglich darum, die "Kosten" für eine derartige Entscheidung hochzutreiben. Beim nächsten mal sollen die Entscheider im Hinterkopf haben, dass in Frankreich durchaus schonmal Schäden entstehen oder Mitarbeiter der Verwaltungsebene (Neudeutsch: Manager) festgehalten werden und dass man wahrscheinlich in die Öffentlichkeit gezerrt wird.
Das erinnert mich an Gekeife des ZdJ oder die inszenierte Aufregung islamischer Staaten. So wird ein Klima geschaffen, in dem es für die anderen schwieriger ist, Entscheidungen gegen die eigenen Interessen zu fällen.
Lexx schrieb am 29.04.2009 19:09
Was die "Bossnapper" in Frankreich angeht, so würde ich denen eine solche Absicht allerdings nicht unterstellen. Denen geht es wimre nach eigener Aussage lediglich darum, die "Kosten" für eine derartige Entscheidung hochzutreiben. Beim nächsten mal sollen die Entscheider im Hinterkopf haben, dass in Frankreich durchaus schonmal Schäden entstehen oder Mitarbeiter der Verwaltungsebene (Neudeutsch: Manager) festgehalten werden und dass man wahrscheinlich in die Öffentlichkeit gezerrt wird.
Das sehe ich auch so. Deshalb ist das Wort Bossnapping auch so treffend. Es handelt sich hier um Kriminelle, die allein zum Eigennutz, also niederen Beweggründen, die Rechte anderer einschränken. Ich hoffe die landen alle im Knast.
"Da werden in wochen- manchmal monatelanger Arbeit, oft nächtelang, Szenarien durchgespielt, Analysen besprochen, Alternativstrategien erwogen. ... Hinter solchen Entscheiden stehen ganze Teams, meist kooperierend mit externen Beratern und nicht zuletzt mit Rechtsberatern, Mitarbeitervertretern und Gewerkschaftsleuten. "
Ich lach mich weg.
Mal ehrlich, Du glaubst nicht im Ernst dass diese Schmierenkomödien den Sinn haben vorurteilslos die beste Lösung zu finden, oder ?
Es gibt da ja unter den Entscheidungsträgern schon unterschiedliche Ziele (z.B. Management, AN-Verteter etc) - auch die Belegschaft wird eher den eigenen Teller anschauen als das Gesamtunternehmen im Blick zu haben.
Außerdem bezweifle ich, dass es in den meisten Fällen eine "die beste Lösung" überhaupt gibt.
Mal ehrlich, Du glaubst nicht im Ernst dass diese Schmierenkomödien den Sinn haben vorurteilslos die beste Lösung zu finden, oder ?
Warum denn nicht, genau dafür werden diese Leute schließlich bezahlt. Die 'beste Lösung' ist natürlich meist die für das Unternehmen, das muss nicht zwangsläufig eine komfortable Lösung für jeden Sachbearbeiter in Abteilung X oder Y sein.
DP schrieb am 29.04.2009 17:00
Ok Lexx, dann nochmal für dich ohne Ironie; Ich halte das für Unsinn. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie gerade solch weitreichenden Schritte zustande kommen. Da werden in wochen- manchmal monatelanger Arbeit, oft nächtelang, Szenarien durchgespielt, Analysen besprochen, Alternativstrategien erwogen. Dass da ein dummer Manager sitzt, der sich auf ein paar Zahlen stützt und so über Wohl und Wehe von vielen Mitarbeitern entscheidet glaubt nur der kleine Moritz. Hinter solchen Entscheiden stehen ganze Teams, meist kooperierend mit externen Beratern und nicht zuletzt mit Rechtsberatern, Mitarbeitervertretern und Gewerkschaftsleuten.
Dass betroffene Mitarbeiter bessere Ideen haben als so ein Strategieteam ist zwar grundsätzlich denkbar aber am Ende doch wenig wahrscheinlich.
Wenn du in so einer Firma arbeitest, kannst du dich glücklich schätzen.
Ich kenne das so: Ideenlose und entscheidungsschwache Vorstände lassen sich von Teams verschiedene Strategien vorschlagen und begründen, die aber selten uneigennützig handeln, sondern sich in den neuen Kostellationen Karrierechancen versprechen. Der Part des nicht betriebsblinden Querdenkers wird von den McKinseys gegeben die bei der Gelegenheit ihren Kunden die neuesten Management-Moden aufschwätzen, die sie zuvor schon der Konkurrenz verkauft haben (so kann man die Power-Point Präsentationen mehrfach nutzen). Den Zuschlag bekommt letztlich, wer die stärkste Lobby hat.
Ich meine, dass mindestens 95% der Firmen, die aus dem Wettbewerb ausscheiden (Übernahme oder Pleite) durch falsche Management-Entscheidungen zugrunde gerichtet wurden. Die liegen meistens sehr lange zurück und wurden von den Nachfolgern meistens nur verschlimmbessert. Es ist nur eine Frage der Substanz, wie lange so ein Laden noch bis zum K.O. dahinsiecht.
Siehe Daimler: Jetzt, wo sie jeden Pfennig brauchen um die schwere Marktkrise durchzustehen, dürfen sie für Hunderte von Millionen die Reste von Schrempps Misthaufen entsorgen. Und wie dessen "Strategien" zustande kamen, weiss man ja inzwischen.