►"Die Folgen des Klimawandels sind für manche Weltregionen dramatisch. Steigende Temperaturen lassen das Eis in den Polarregionen schmelzen. In der Folge versinken tief liegende Landstriche im Wasser. Küstengebiete oder Flussniederungen werden voraussichtlich häufiger und verheerender überflutet. Andere Regionen sollen den Prognosen zufolge unter Wassermangel leiden. Dort zerstören Hitzewellen und Dürren die Ernten und damit die Lebensgrundlage der Menschen.
Durch diese Phänomene des Klimawandels können bereits vorhandene oder aufkommende Konflikte verschärft werden. Besonders anfällig hierfür sind Länder, die nur schwache staatliche Strukturen oder ein unzureichendes Rechtssystem haben. Fatalerweise treffen diese Voraussetzung häufig auch für jene Länder zu, die ohnehin besonders unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben werden - ein Teufelskreislauf. (...) Die meisten Konflikte werden nach Überzeugung der Forschung aber kaum Kriege zwischen Staaten sein. Viele erwarten stattdessen beispielsweise Streits zwischen Nachbarn um Wasserquellen, Ackerland und Viehweiden. Aber auch der Verteilungskampf zwischen Clans und anderen nichtstaatlichen Gruppen wird den Prognosen zufolge zunehmen - und sobald länger anhaltende Gewalt ins Spiel kommt, sind Fluchtbewegungen kaum zu vermeiden."◄
Werden europas Südgrenzen bald von Flüchtlingen überflutet? Oder kann man es schaffen, zu einem Umdenken und nachhaltiger Entwicklung in den afrikanischen Ländern zu sorgen?
Oder kann man es schaffen, zu einem Umdenken und nachhaltiger Entwicklung in den afrikanischen Ländern zu sorgen?
Ich erinnere mich, wie wir in den 70er Jahren noch gespendet haben für Kinder in Angola und Mosabik. Afrika, das war völlig unwidersprochen, war ein Kontinent voll von fleissigen und klugen Menschen, die unter der Knute ausbeuterischer Kapitalisten zu leiden hatte. In den letzten Jahrzehnten hat diese Ansicht doch reichlich eingebüsst. Spätestens, seit die letzten Kolonialisten zum Teufel gejagt wurden und die Länder anschliessend vor die Hunde gingen ist das Bild vom vom Westen ausgebeuteten Afrika zweischneidig.
Das letzte mal, als sich die Europäer nachhaltig versuchten in die Angelegenheiten der Afrikaner einzumischen, machten diese ja recht deutlich was sie davon hielten: nichts. Im Gegenteil wurden Merkel und Brown angeherrscht, dass sie die Zustände in Simbabwe oder Sudan einen Dreck angehen.
Finanzpolitisch ist Afrika heute vor allem als Dollarstabilitätsgarant wichtig; die Chinesen verbrennen dort ihre überschüssigen Reserven. Ansonsten würde ich stark dazu raten, die Grenzen zu verstärken und Abkommen mit den nordafrikanischen Staaten zu schliessen, die eine Rückfhrung von Flüchtlingen ermöglicht. Die Entwicklungshilfe würde ich einstellen, denn noch mehr Waffen in der Region wäre sicher kaum hilfreich.
lesetipp für die feiertage: Jean Raspail, Das Heerlager der Heiligen. Eine Vision.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
Beim Glotzen auf den strömenden tropischen Regen hab ich mal überlegt, was wäre wenn ...
Hätte es Mittelalter eine reiche wohlhabende Region auf der Welt, etwa in Asien gegeben, die auf das sieche Europa blickte mit seinen Hungersnöten, Pest, Inquisition und was da alles war. Was wäre wohl passiert, hätte diese Region interveniert meinetwegen mit besten Absichten?
Hätte es dann Luther gegeben, Gutenberg, Dürer, die Renaissance, die Aufklärung, etc. ?
(Ansonsten zeigt diese Meldung doch nur, dass die mediale Sau Klimawandel inzwischen recht müde ist von der endlosen Treibjagd. Da muss man sie wohl wieder mal ein bisschen bunt anmalen.)
DP: ►"Die Entwicklungshilfe würde ich einstellen, denn noch mehr Waffen in der Region wäre sicher kaum hilfreich."◄
Ich denke das ist genau der Punkt. Entwicklungshilfe ist wichtig, aber in Form von Geld sinnlos. Das Hauptproblem in Afrika ist m.E. die Landwirtschaft, die auf dem Stand von vor über 100 Jahren ist. Initiativen zur Selbsthilfe zeigen, wie man es richtig macht. Dort werden die Bauern in modernen landwirtschaftlichen (wassersparenden) Verfahren geschult, ihnen wird ertragreicheres Saatgut und schweres Gerät (auf Leihbasis) zur Verfügung gestellt. So hat ein Dorf gelernt, statt den Regenwald für Plantagen abzubrennen einfach zwischen den Bäumen andere Früchte anzubauen. Ergebnis: Mehr Ertrag, höheres Einkommen, keine weitere Waldvernichtung.
Eine andere Initiative hat den Anbau ertragreicher Pflanzen gelehrt, das Saatgut zur Verfügung gestellt und ein Unternehmen gegründet, das Traktoren an die Bauern vermietet. Trotz der Miete haben die auf gleicher Fläche höhere Erträge und Einkommen und verbrauchen weniger Wasser.
Das ist für sich gesehen nur ein Tropfen auf den heißen Stein und Kritiker sprechen von "Erfolgsinseln". Aber wenn man die Entwicklungshilfe konsequent umstellte und dafür sorgen würde, dass die Bauern dieses Wissen auch untereinander verbreiten, dann hätte das einen flächendeckenden nachhaltigen Effekt. Die afrikanischen Staaten dürften dagegen auch nichts haben, denn es stärkt ihre Wirtschaft ohne Einmischung in die Politik.
Umdenken muss man übrigens auch woanders. So hab ich letztens gesehen, dass der Aralsee unter anderem aus dem Grund immer kleiner wird weil in der Region Baumwolle angebaut wird. Die braucht bekanntlich viel Wasser. Heutzutage kann man allerdings höherwertige Textilfasern aus Hanf (über Jahrhunderte die Standardpflanze, bevor der Drogenhanf kam) oder Fasernesseln herstellen, beides in unseren Breiten anbaubar, genügsamer und Schädlingsresistenter als die Baumwolle. Allein es fehlt an der Verbreitung.
►"Im Gegenteil wurden Merkel und Brown angeherrscht, dass sie die Zustände in Simbabwe oder Sudan einen Dreck angehen. "◄
Wenn man vom hohen Ross herabpredigt, was gut und richtig ist, hat man verständlicherweise auch keinen Erfolg. Was würden wir wohl sagen, wenn China uns sagen würde, wie wir mit Milosevic, Karadzic oder Liechtenstein umgehen sollen? Unpolitische Einmischung ist der bessere Weg.
Spock: ►"Hätte es Mittelalter eine reiche wohlhabende Region auf der Welt, etwa in Asien gegeben, die auf das sieche Europa blickte mit seinen Hungersnöten, Pest, Inquisition und was da alles war. Was wäre wohl passiert, hätte diese Region interveniert meinetwegen mit besten Absichten?"◄
Womöglich wäre die Macht der Kirche einige Jahrhunderte vorher gebrochen worden und durch die frühere Rückkehr der freien Wissenschaft wäre Europa heute 100 Jahre weiter in seiner Entwicklung. Das wissen wir nicht. Diese Östliche Macht hätte aber keinen Zwang zur Hilfe aus Eigennutz gehabt, der mit dem von heute vergleichbar wäre.
Wir mischen uns so oder so massiv in Afrika ein. Etwa durch Dumping-Fleisch aus EU-Überproduktion (Konkurrenz zu einheimischen Bauern). Durch den Wegkauf von Fischfangrechten und hochmoderne Fangflotten (Konkurrenz zu einheimischen Fischern). Durch die hohe Nachfrage an Edelsteinen, Erzen und Öl, die dort Bürgerkriege und Diktatoren finanziert. Andersrum waren das Verbot des Elfenbeinhandels und die Ächtung von Blutdiamanten Erfolge, die unter westlichem Einfluss errungen wurden. "Wir lassen Afrika links liegen" ist eine Einstellung, die mit der Realität nichts zu tun hat. Das tun wir nämlich nicht, weder wirtschaftlich noch politisch.